Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneimittel bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Afonilum retard 500 beeinflusst werden.
Von Afonilum retard 500 wurden Wechselwirkungen mit anderen xanthinhaltigen Medikamenten, Betasympathomimetika, Coffein und ähnlichen Stoffen berichtet.
Beschleunigter Theophyllinabbau und/oder verminderte Bioverfügbarkeit und verminderte Wirksamkeit können sich finden bei Rauchern und gleichzeitiger Behandlung mit Barbituraten (besonders Pentobarbital), Ritonavir und Johanniskraut (Hypericum perforatum). Eine Anhebung der Theophyllin-Dosis ist eventuell angezeigt.
Verzögerter Abbau und/oder Erhöhung des Theophyllin-Blutspiegels mit einer erhöhten Überdosierungsgefahr und vermehrtem Nebenwirkungsrisiko können bei gleichzeitiger Behandlung mit folgenden Arzneimitteln auftreten: Viloxazin und BCG-Vakzinen. Hierbei kann eine Dosisverminderung von Theophyllin angezeigt sein.
Einzelnen Berichten zufolge sind auch bei gleichzeitiger Behandlung mit Ranitidin, Aciclovir oder Zafirlukast Überdosierungserscheinungen von Theophyllin beobachtet worden. Da eine Wechselwirkung nicht hinreichend sicher ausgeschlossen werden kann, sollte bei gleichzeitiger Behandlung die individuell erforderliche Theophyllin-Dosis besonders sorgfältig ermittelt werden.
Bei paralleler Behandlung mit Grepafloxacin oder Clinafloxacin ist die Theophyllin-Dosis auf 50 % der empfohlenen Dosis zu reduzieren. Auch andere Chinolone (z. B. Pefloxacin, Pipemidsäure) können die Wirkung von Theophyllin-Arzneimitteln verstärken. Es wird daher dringend empfohlen, bei gleichzeitiger Behandlung mit Chinolonen therapiebegleitende engmaschige Theophyllin-Konzentrationsbestimmungen durchzuführen.
Die Wirkung von Adenosin und Pancuronium kann durch gleichzeitige Gabe von Afonilum retard 500 abgeschwächt werden.
Es liegen Hinweise vor, dass eine Senkung der Krampfschwelle des Gehirns bei gleichzeitiger Gabe von bestimmten Fluorochinolonen, Imipenem oder Ketamin auftreten kann.
WIRKSTOFF | WIRKUNG* |
Alkohol | Wirkungsverstärkung um 30 % |
Allopurinol | Wirkungsverstärkung um 25 % |
Aminoglutethimid | Wirkungsabschwächung um 25 % |
Barbiturate (insbesondere Pentobarbital) | Verringerte Wirksamkeit von Theophyllin |
Carbamazepin | Wirkungsabschwächung um 30 % |
Cimetidin**** | Wirkungsverstärkung um 70 % |
Ciprofloxazin** | Wirkungsverstärkung um 40 % |
Clarithromycin | Wirkungsverstärkung um 25 % |
Diazepam | Es können höhere Diazepamdosen erforderlich sein, um den gewünschten Beruhigungseffekt zu erzielen. Der Abbruch der Behandlung mit Theophyllin kann zu Atemdepression führen, wenn nicht parallel die Diazepamdosis gesenkt wird. |
Diltiazem und andere Calciumkanalblocker | Verminderung des Theophyllin-Abbaus und Anstieg der Theophyllin-Plasmaspiegel. |
Digoxin | Wirkungsabschwächung 27,5 % |
Disulfiram | Wirkungsverstärkung um 50 % |
Diuretika | Theophyllin verstärkt die Wirkung von Diuretika |
Enoxazin** | Wirkungsverstärkung um 300 % |
Erythromycin | Wirkungsverstärkung um 35 %, entsprechend sinkt die Erythromycin-Serumkonzentration im Steady state. |
Östrogen (orale Kontrazeptiva) | Wirkungsverstärkung um 30 % |
Fluvoxamin | Vergleichbar mit Cimetidin |
Formoterol | Eosinopenie und Hypokaliämie möglich. |
Halothan | Erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien |
Imipenem | Kann zu einer Verringerung der Theophyllin-Clearance führen und somit zu einem Anstieg der Theophyllin-Plasmakonzentrationen |
Influenza-Vakzine | Kann zu einer Verringerung der Theophyllin-Clearance führen und somit zu einem Anstieg der Theophyllin-Plasmakonzentrationen |
Isoniazid | Kann zu einer Verringerung der Theophyllin-Clearance führen und somit zu einem Anstieg der Theophyllin-Plasmakonzentrationen |
Interferon, humanes rekombinantes alpha-A | Wirkungsverstärkung um 100 % |
Isoproterenol (IV) | Wirkungsabschwächung um 20 % |
Lithium | Erhöhung der Lithiumdosis um 60 %, um eine therapeutische Serumkonzentration zu erreichen. |
Makrolide (Josamycin, Spiramycin) | Kann zu einer Verringerung der Theophyllin-Clearance führen und somit zu einem Anstieg der Theophyllin-Plasmakonzentrationen |
Methotrexat | Bei niedrigen MTX-Dosen 20%iger Anstieg, höhere Dosen können stärkere Wirkung haben. |
Mexiletin | Wirkungsanstieg um 80 % |
Moricizin | Wirkungsabschwächung um 25 % |
Pentoxyphyllin | Wirkungsverstärkung um 30 % |
Phenobarbital | bei gleichzeitiger Behandlung mit Phenobarbital Wirkungsabschwächung um 25 % nach 2 Wochen. |
Phenytoin | Serum-Theophyllin- und Phenytoinkonzentration sinken um ca. 40 % |
Primidon | Verminderte Wirksamkeit von Theophyllin |
Propafenon | Wirkungsverstärkung um 40 %. Beta-2-Blockade kann die Wirksamkeit von Theophyllin vermindern. |
Propranolol*** | Wirkungsverstärkung um 100 %. Beta-2-Blockade kann die Wirksamkeit von Theophyllin vermindern. |
Rifampicin | Wirkungsverminderung um 20 bis 40 % |
Sulfinpyrazon | Wirkungsverminderung um 20 % |
Tacrin | Wirkungsverstärkung um 90 % |
Tiabendazol | Wirkungsverstärkung um 190 % |
Ticlopidin | Wirkungsverstärkung um 60 % |
Troleandomycin | Wirkungsverstärkung um 33 bis 100 %, abhängig von der Troleandomycin-Dosis |
Verapamil | Wirkungsverstärkung um 20 % |
Zileuton | Anstieg um 73 % (Cmax von Theophyllin) bzw. 24 % (Halbwertszeit). |
* Durchschnittlicher Effekt auf die Steady-State-Theophyllin-Konzentration bzw. andere klinische Effekte bei pharmakologischen Wechselwirkungen. Die individuellen Werte für die Serum-Theophyllin-Konzentration können von Patient zu Patient gegenüber den angegebenen Werten nach oben oder unten abweichen.
** Andere Chinolone (z. B. Pefloxacin, Pipemidinsäure) können die Wirkung von theophyllinhaltigen Arzneimitteln verstärken.
***Die gleichzeitige Verabreichung von Theophyllin kann die Wirkung anderer Betablocker abschwächen.
****Bei gleichzeitiger Gabe mit Ranitidin wurde auch über eine Theophyllin-Toxizität berichtet.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor Kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Afonilum retard 500 Nebenwirkungen haben.
Nebenwirkungen
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Veränderungen der Blutsalze (Serumelektrolyte), insbesondere verminderter Gehalt des Blutes an Kalium (Hypokaliämie), Anstieg von Calcium,
Kreatinin, Harnsäure (Hyperurikämie) sowie des Blutzuckers (Hyperglykämie).
Ein verminderter Gehalt des Blutes an Natrium (Hyponatriämie) als Folge eines inadäquaten ADH-Syndroms wurde beobachtet.
Erkrankungen des Immunsystems
Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Theophyllin (u.a. Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Bronchospasmen) einschließlich schwerer allergischer (anaphylaktischer) Reaktionen.
Erkrankungen des Nervensystems
Kopfschmerzen, Erregungszustände, Gliederzittern, Unruhe, Schlaflosigkeit.
Krampfanfälle, Schwindel, gesteigerte Reflexe, Muskelzucken.
Psychiatrische Erkrankungen
Erregbarkeit, Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Nervosität.
Herzerkrankungen
Beschleunigter bzw. unregelmäßiger Herzschlag, Herzrhythmusstörungen, Kammerarrhythmien, Tachykardie, Sinustachykardie, supraventrikuläre Tachykardie, multifokale Vorhoftachykardie und Vorhofflattern, ?ventricular premature beats?, Herzklopfen (Palpitationen), Blutdruckabfall.
Gefäßerkrankungen
Niedriger Blutdruck (Hypotonie), Schock.
Erkrankungen des Verdauungstraktes
Magen-Darm-Beschwerden, einschließlich Blutung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.
Anregung der Magensäuresekretion, Bauchschmerzen, blutiges Erbrechen wurden beschrieben.
Infolge einer verringerten Spannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels (Tonusverminderung im unteren Ösophagussphinkter) kann ein bestehender Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (gastroösophagealer Reflux, Sodbrennen) in der Nacht verstärkt werden, mögliche nächtliche Asthma-Provokationen durch Aspiration (Einatmen von flüssigen oder festen Stoffen) können auftreten.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums (Mittelfell)
Beschleunigtes Atmen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Muskelzellzerfall (Rhabdomyolyse).
Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Akutes Nierenversagen, verstärkte Harnausscheidung (Diurese), Ausscheiden von Eiweißstoffen (Albuminurie) und roten Blutkörperchen (Hämaturie) im Urin.
Laborwerte
Serumkalzium erhöht, Kreatinin erhöht, Störungen des Säure-Basen-Haushalts
Andere
Haarausfall.
Ausgeprägtere Nebenwirkungen können bei Überempfindlichkeit oder einer Überdosierung (Theophyllin-Blutspiegel über 20 Mikrogramm/ml) auftreten.
Vor allem bei erhöhten Theophyllin-Blutspiegeln (Theophyllinmenge im Blut) von mehr als 25 Mikrogramm/ml können Zeichen einer Vergiftung wie Krampfanfälle, plötzlicher Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien), Herz-Kreislaufversagen, Zerfall der Skelettmuskulatur (Rhabdomyolyse) und schwere Magen-Darm-Erscheinungen (u.a. gastrointestinale Blutungen) auftreten.
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf
Afonilum retard 500 nicht nochmals eingenommen werden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Gegenmaßnahmen
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Afonilum retard 500 nicht nochmals eingenommen werden. Informieren Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.