Wann darf Paspertin nicht eingenommen / angewendet werden?
Paspertin darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Metoclopramid oder einem anderen Bestandteil des Arzneimittels, bei Epilepsie, Parkinsonerkrankungen, Störungen der unwillkürlichen Körperhaltung und Mitbewegungen der Gliedmassen (extrapyramidalmotorische Störungen), bei Geschwulst des Nebennierenmarks (Phäochromozytom), Darmverschluss, Durchbruch (Perforation) oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt und bei bestimmten hormonabhängigen Geschwülsten (prolaktinabhängige Tumoren), falls Sie schon einmal an Spätdyskinesie (Bewegungsstörung mit unwillkürlichen Bewegungen vor allem im Bereich der Kiefer- und Gesichtsmuskeln, aber auch in den Extremitäten), an Methämoglobinämie (Blockierung des roten Blutfarbstoffes für den Sauerstofftransport mit Auftreten von Atemnot und blauer Verfärbung der Haut) oder an einem sogenannten NADH-Zytochrom-B5-Mangel gelitten haben, wenn Sie häufig an Krämpfen leiden sowie wenn Sie L-Dopa (ein Parkinsonmittel) oder andere sogenannte Dopamin-Agonisten einnehmen.
Bei Kindern unter 1 Jahr darf Paspertin nicht angewendet werden.
Paspertin Filmtabletten und Tropfen sind für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren aufgrund ihrer Dosierungsstärke nicht geeignet.
Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Paspertin Vorsicht geboten?
Bei jungen Erwachsenen unter 30 Jahren sollte Paspertin mit Vorsicht angewendet werden, da es zu Krampferscheinungen im Kopf- Hals- und Schulterbereich sowie Blickkrämpfen kommen kann (Frühdyskinesie). Solche Zwischenfälle treten insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von bestimmten Beruhigungsmitteln (Neuroleptica, bestimmte Antidepressiva) auf und verschwinden in der Regel wieder, wenn die Arzneimittel abgesetzt werden.
In sehr seltenen Fällen, vor allem nach längerer Behandlungsdauer und bei älteren Patienten, können sich anhaltende und häufig irreversible Störungen mit anormalen, unwillkürlichen Bewegungen vor allem im Bereich Kiefer- und Gesichtsmuskeln (Spätdyskinesie), aber auch Bewegungsstörungen in den Extremitäten ausbilden. Das Risiko, eine Spätdyskinesie zu entwickeln und das Risiko, dass diese irreversibel sein könnten, steigt wahrscheinlich mit der Behandlungsdauer. Die Behandlungsdauer mit Paspertin sollte daher 5 Tagen nicht überschreiten.
Bei ersten Anzeichen von Bewegungsstörungen (Dyskinesie), vor allem im Bereich der Zunge und der Finger, dürfen Sie Paspertin nicht mehr weiter einnehmen und müssen umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen.
Bei der Einnahme von Paspertin kann es in sehr seltenen Fällen zu einer Methämoglobinämie (Blockierung des roten Blutfarbstoffes für den Sauerstofftransport) kommen. Bei ersten Anzeichen einer Methämoglobinämie wie Atemnot und blaue Verfärbung der Haut, dürfen Sie Paspertin nicht mehr weiter einnehmen und müssen umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen.
Die Wirksamkeit oraler Empfängnisverhütungsmittel können bei gleichzeitiger Gabe von Paspertin vermindert werden. Falls Sie orale Verhütungsmittel (Pille) verwenden, informieren Sie bitte Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Zusätzliche empfängnisverhütende Massnahmen werden empfohlen.
Paspertin Tropfen enthalten die Konservierungsmittel Methylparaben (E 218) und Propylparaben (E 216), die bei gegen diese Konservierungsmittel überempfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen können.
Paspertin beeinflusst die Magen-Darm-Bewegungen (Motilität). Dadurch kann die Aufnahme anderer Arzneimittel durch den Darm und somit deren Wirkung verändert werden. Es sind dies z.B. andere Magen-Darm-Mittel, Schmerzmittel, Mittel gegen Depressionen und andere.
Antiparkinsonpräparate, Anticholinergika und Bromocriptin können die Wirksamkeit von Paspertin verringern und sollten daher nicht mit Paspertin kombiniert werden.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Arzneimitteln, die Müdigkeit hervorrufen (Morphin-Derivate, Schlafmittel, Beruhigungsmittel, etc.) kann es zu einer Verstärkung der Beruhigung kommen.
Bei gleichzeitiger Gabe von sogenannten Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) kann es zu verstärktem Auftreten von extrapyramidalen Symptomen (Störungen des Muskeltonus und der Bewegungsabläufe) bis hin zu einem sogenannten Serotonin-Syndrom kommen (u.a. charakterisiert durch gesteigerte Erregbarkeit der Muskeleigenreflexe, Muskelzuckungen, Zittern, Unruhe, Angst, Halluzinationen, Reizbarkeit bis zum Verwirrtheitszustand und zur Bewusstlosigkeit, schneller Herzschlag, Blutdruckschwankungen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Durchfall).
Bei gleichzeitiger Gabe von Paspertin mit Opiaten und Anticholinergika kann die magen-darm-motilitätsfördernde Wirkung von Paspertin gehemmt werden.
Paspertin kann die Resorption (Aufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt) von anderen Stoffen verändern, z.B. die von Digoxin, Cimetidin verringern, die von Ciclosporin, Mexiletin, Paracetamol, Salizylate, Diazepam, Lithium, Antibiotika (Tetrazykline) erhöhen und somit zu einer verringerten bzw. erhöhten Wirkung dieser Arzneistoffe führen.
Bestimmte Antidepressiva, sogenannte MAO-Hemmer, können eventuell die Wirkung von Paspertin verstärken.
Die Wirkung von Succinylcholin kann durch Paspertin verlängert werden.
Eine Dosisanpassung von eventuell dem Körper zugeführtem Insulin ist aufgrund der magen-darm-motilitätsfördernden Wirkung von Paspertin notwendig.
Auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch kann Paspertin das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Das gilt in verstärktem Masse im Zusammenwirken mit Alkohol.
Während der Behandlung mit Paspertin sollten keine alkoholischen Getränke eingenommen werden, weil Alkohol die Wirkung in unvorsehbarer Weise beeinflussen kann.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker, bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Paspertin Filmtabletten
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Paspertin Tropfen
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 30 Tropfen, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Darf Paspertin während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen / angewendet werden?
Paspertin soll während der Schwangerschaft nur auf besondere Anordnung des Arztes oder der Ärztin angewendet werden.
Da der Wirkstoff Metoclopramid in die Muttermilch übertritt, soll Paspertin während der Stillzeit nicht eingenommen werden.