Wirkstoff(e) Autologe Chondrozyten
Zulassungsland Schweiz
Hersteller B. Braun Medical AG
Suchtgift Nein
ATC Code M09AX02
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Andere Mittel gegen Störungen des Muskel- und Skelettsystems

Zulassungsinhaber

B. Braun Medical AG

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Spherox 10 bis 70 Sphäroide/cm2, Suspension zur Implantation Autologe Chondrozyten

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

NOVOCART 3D wird auf Verschreibung eines Arztes oder einer Ärztin angewandt.

NOVOCART 3D ist ein matrixgekoppeltes Transplantatprodukt mit patienteneigenen (autologen) Knorpelzellen.

Das Produkt wird für die trägergekoppelte Form der sogenannten autologen Knorpelzell-Transplantation (ACT) bei einem lokalisiert, vollschichtigen Gelenkknorpelschaden angewandt. Es handelt sich hierbei um eine operative Versorgungsart zur biologischen Rekonstruktion eines Gelenkknorpelschadens.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was sollte dazu beachtet werden

Für die Anwendung von NOCART 3D sind zwei Behandlungsschritte notwendig.

Zu Beginn wird für die Herstellung von NOVOCART 3D aus einem nicht tragenden Gelenkbereich Knorpelgewebe in Form von zwei Stanzzylindern entnommen. Dies geschieht im Rahmen einer Arthroskopie. Die aus den Knorpelproben gewonnenen Zellen werden angezüchtet und vermehrt. Ist eine ausreichende Zellanzahl erreicht, werden die Zellen auf ein Trägermaterial aufgebracht. In der Regel ist das so entstandene Transplantatprodukt NOVOCART 3D nach ca. 3 Wochen fertig zur Transplantation.

Nach der Anwendung von NOCART 3D ist eine Nachbehandlung notwendig. Details hierzu entnehmen Sie bitte Ihrer Patientenaufklärung und besprechen Sie diese mit Ihrem behandelnden Arzt.

Wann ist bei der Anwendung von NOVOCART 3D Vorsicht geboten?

Interaktionen mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt.

Die operierte Extremität ist über mehrere Wochen nicht voll belastbar. Eine mehrstufige Rehabilitation wird vorausgesetzt. Auf belastende Sportarten soll in der Regel für mindestens 1 Jahr verzichtet werden.

Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie

  • an anderen Krankheiten leiden,
  • Allergien haben oder
  • andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen!

Darf NOVOCART 3D während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?

Zur Anwendung von NOVOCART 3D während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine klinischen Erfahrungen am Menschen vor.

Wird bei Ihnen nach der Entnahme von Gewebe, aber vor der Reimplantation des autologen Produkts NOVOCART 3D eine Schwangerschaft festgestellt, können die entnommenen Zellen optional kryokonserviert werden. Die Retransplantation wird dann für einen Zeitpunkt nach der beendeten Schwangerschaft und Stillzeit angesetzt.

Wird eine Schwangerschaft nach einer Retransplantation von NOVOCART 3D festgestellt, sollte die begleitende Schmerzmedikation von einem Arzt geprüft und eventuell angepasst werden.

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Wie wird es angewendet?

Für die Behandlung mit NOVOCART 3D sind zwei operative Eingriffe notwendig. Bei der ersten OP wird die Gewebeentnahme vorgenommen. Diese wird von einem Facharzt mit einem speziellen Knorpelentnahme-Set durchgeführt werden.

In der zweiten OP findet die Retransplantation Ihrer autologen Knorpelzellen statt, diese sind nun vermehrt und auf einer Trägermatrix fixiert. Zur bestmöglichen Versorgung Ihres Knorpeldefekts findet vor dem Einsetzen des Transplantats eine Defektpräparation mit einer Kürette statt. Das Trägermaterial wird anschliessend entsprechend der Defektgrösse passend zugeschnitten oder ausgestanzt.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin informieren.

Mögliche unerwünschte Wirkungen können in Ereignisse unterteilt werden, die durch NOVOCART 3D selbst oder überwiegend durch die mit NOVOCART 3D verbundenen operativen Eingriffe (Produktimplantation und vorausgehende Knorpelentnahme) entstehen können. Auch andere, neben dem Knorpelschaden bestehende Begleitverletzungen, wie z.B. Band- oder Meniskusverletzungen des Kniegelenks, die Defektursache und -lokalisation können zum Auftreten oder zur Beeinflussung von Komplikationen oder Beschwerden führen. Grundsätzlich können die nachfolgend aufgezählten Komplikationen auftreten. Falls Ihnen in diesem Zusammenhang nicht alle genannten Begriffe bekannt sind oder Sie noch andere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt. Er wird Ihnen in einem Aufklärungsgespräch alle Fragen beantworten.

Unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit NOVOCART 3D:

Vollständiges oder partielles Implantat- bzw. Therapieversagen, Abstossung oder Absterben des Implantats, lokal überschiessende Knorpelbildung (Transplantathypertrophie) ggf. mit Ausbildung einer Gelenkstufe, Implantatvoll- oder Teilablösung und eventuell Bildung eines freien Gelenkkörpers mit Gelenkblockaden, unvollständige Defektauffüllung, Implantatverknöcherung oder Entstehung von qualitativ minderwertigem Ersatzgewebe (z.B. Faserknorpel) mit Knorpelerweichung (Chondromalazie) oder -degeneration (Chondrose), allergische oder andere Unverträglichkeitsreaktionen. Auch kann gelegentlich bei Auftreten einer Infektion des entnommenen Gewebes oder bei z.B. nicht ausreichender Zellvitalität oder -qualität bei der Zellzüchtung eine Freigabe des Produktes nicht erfolgen und somit eine Retransplantation nicht durchgeführt werden. Es kann ggf. eine erneute Entnahme von Gewebe notwendig werden, um ein neues Transplantatprodukt herstellen zu können.

Komplikationen die aufgrund eines operativen Eingriffs am Kniegelenk entstehen können:

Oberflächliche Wund-, Gelenk- oder systemische Infektionen, Reizung oder Entzündung der Gelenkinnenhaut (Synovitis) oder von Bändern oder Sehnen des Gelenks, Pannus- (Verdickung der Gelenkinnenhaut) oder Plicaentstehung (Schwellung mit Faltenbildung der Gelenkinnenhaut) mit hierauf folgender Gelenkentzündung, Fieber, Gelenkerguss, Gelenkschwellung, Verletzung von Blutgefässen mit Blutergussbildung (Hämatom) oder Gelenkeinblutung (Hämarthros), Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit (Arthrofibrose) durch Vermehrung von Bindegewebe, Narbenbildung oder Weichteilverklebungen im Gelenk (Adhäsionen), Verletzung oder Schädigung von gesundem Knorpelgewebe, des Meniskus oder der Bänder (z.B. Kreuzband), Implantatfehlplatzierung, Beeinträchtigung der Beweglichkeit der Kniescheibe, überschiessendes Wachstum (Hypertrophie) des Hoffaschen Fettkörpers im Knie ggf. mit Spannungsgefühl, Schmerzentstehung und Bewegungseinschränkung, Narbenbildung der Haut ggf. mit Narbenschmerz, Kelloidbildung, Verletzung von Nerven mit Gefühlstörungen oder Lähmungserscheinungen, komplexes regionales Schmerzsyndrom mit dystrophen Erscheinungen der betroffenen Extremität, Muskelverletzungen, Muskelatrophie oder -schwäche, Unverträglichkeit gegen Nahtmaterial mit Entstehung von Hautblasen oder Wundheilungsstörungen, Thrombosen, Lungenembolie, anaphylaktischer Schock oder andere schwerwiegende oder einfache Ereignisse die mit einem operativen Eingriff oder einer hiermit verbundenen Anästhesie verbunden sein können. Ggf. Revisions- und Folgeeingriffe, die sowohl durch unerwünschte Nebenwirkungen des Implantats oder durch Komplikationen der hiermit verbundenen operativen Eingriffe erforderlich werden.

Häufigkeiten unerwünschter Ereignisse die nach Anwendung von NOVOCART 3D beobachtet wurden:

Eine retrospektive Fallbeobachtung von 379 Patienten, die aufgrund eines lokalisierten Knorpelschadens, bedingt durch ein Trauma, eine Osteochondritis dissecans oder einer lokalisiert, degenerativen Läsion im Bereich der medialen und lateralen Femurkondylen oder der Trochlea mit NOVOCART 3D behandelt wurden, ergab die in der nachstehenden Tabelle 1 aufgeführten unerwünschten *Nebenwirkungen. Häufigkeiten werden entsprechend der folgenden Definition angegeben: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1'000, <1/100); selten (≥1/10'000, <1/1'000); sehr selten (<1/10'000).

Tabelle 1:

Unerwünschte Wirkungen (UWs)Alle Patienten
N=379)
Patienten mit mehr als 12 Monaten Verlaufszeit
(N=80)
Alle Patienten
Zahl (%) der UWsZahl (%) der UWsHäufigkeit der UWs
Implantatversagen8 (2.1%)3 (3.8%)häufig
Teilablösung des Implantats4 (1.1%)1 (1.3%)häufig
Implantathypertrophie2 (0.5%)1 (1.3%)gelegentlich
Freier Gelenkkörper1 (0.3%)1 (1.3%)gelegentlich
Gelenkblockaden1 (0.3%)1 (1.3%)gelegentlich
Knorpelerweichung1 (0.3%)0gelegentlich
Gelenkerguss28 (7.4%)6 (7.5%)häufig
Schmerz24 (6.3%)7 (8.8%)häufig
Hämatombildung/Gelenkeinblutung7 (1.8%)5häufig
Synovitis7 (1.8%)2häufig
Arthrofibrose6 (1.6%)2häufig
Adhäsionen5 (1.3%)2häufig
Gelenkinfektion3 (0.8%)0gelegentlich
Oberflächliche Wundinfektion1 (0.3%)0gelegentlich

* Patienten können mehr als nur eines der unerwünschten Ereignisse erfahren haben.

Bei 22 der 379 Patienten (5,8%) wurde im Nachuntersuchungszeitrum ein operativer Revisionseingriff durchgeführt. Die teils erst intraoperativ festgestellten Ereignisse, die möglicherweise für den Folgeeingriff ursächlich gewesen sein könnten, sind in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführt.

Tabelle 2:

Revisionseingriffe aufgrund unerwünschter Wirkungen (UWs)Alle Patienten mit Folgeeingriff
(N=22)
Patienten mit Folgeeingriff >12 Monate nach Implantation
(N=8)
Zahl (%) der UWsZahl (%) der UWs
Implantatversagen8 (36.4%)3 (37.5%)
Teilablösung des Implantats3 (13.6%)1 (12.5%)
Knorpelerweichung1 (4.5%)0
Implantathypertrophie1 (4.5%)1 (12.5%)
Schmerz4 (18.1%)1 (12.5%)
Arthrofibrose3 (13.6%)1 (12.5%)
Adhäsionen3 (13.6%)1 (12,5%)
Synovitis2 (9.1%)1 (12.5%)
Gelenkinfektion2 (9.1%)0
Hämatombildung/Gelenkeinblutung1 (4.5%)1 (12.5%)
Oberflächliche Wundinfektion1 (4.5%)0
Freier Gelenkkörper1 (4.5%)1 (12.5%)

* Patienten können mehr als nur eines der unerwünschten Ereignisse erfahren haben.

In einer prospektiven Anwendungsbeobachtung mit 182 Patienten (Ø Patientenalter: 35.9 Jahre (15 bis 66 Jahre), Ø Defektgrösse 7.5 cm2 (Min: 1 cm2, Max: 17 cm2)) und einer Nachuntersuchung von bis zu 5 Jahren wurde bei 11 Patienten ein vollständiges und bei 7 Patienten ein partielles Implantatversagen beobachtet (Tabelle 3). Von diesen 18 Patienten waren 11 aufgrund eines bereits vorhandenen degenerativen Knorpelschadens behandelt worden.

Tabelle 3:

Prospektive Anwendungsbeobachtung
Ereignis/Komplikationen
Zahl der Patienten
(N=18)
Implantatversagen11
Teilablösung des Implantats7

Beobachten sie eine der hier aufgeführten Nebenwirkung informieren Sie Ihren Arzt.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Sonstige Hinweise:

Gelegentlich (in ca. 0,3% der Fälle bei denen eine Anwendung von NOVOCART 3D geplant ist) kann aus pharmazeutischen Gründen eine Freigabe des hergestellten Zelltransplantats nicht erfolgen. Liegt der Grund im Proliferationsverhalten der Zellen oder ist die Qualität des Gewebebiopsats oder der angezüchteten Zellen unzureichend, kann ggf. eine erneute Entnahme notwendig werden, um das Transplantatprodukt für Sie herstellen zu können. Eine Ursache kann auch die Infektion des entnommenen Gewebes sein.

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Weitere Informationen

Was ist in NOVOCART 3D enthalten?

Trägergekoppeltes Chondrozytentransplantatprodukt zur autologen Anwendung.

Wirkstoff(e): Humane artikuläre Chondrozyten.

Hilfsstoff(e)

Kollagen-basierte biphasische Matrix (Kollagen bovinen Ursprungs)*, D-Glukose, D-Ca-Pantothenat, Folsäure, L-Inositol, Nikotinamid, Pyridoxin x HCl, Riboflavin, Thiamin x HCl, DL-alpha Liponsäure, Biotin, Linolsäure- Methylester, Vitamin B12, Hypoxanthin, Thymidin, Putrescin x 2HCl, L-Alanin, L-Arginin x HCl, L-Asparagin x H2O, L-Asparaginsäure, L-Cystein x HCl x H2O, L-Glutaminsäure, L-Histidin x HCl x H2O, L-Isoleucin, L-Lysin x HCl, L-Methionin, L-Phenylalanin, L-Prolin, L-Serin, L-Threonin, L-Tryptophan, L-Tyrosin x H2O x 2Na, L-Valin, L-Cystein x 2HCl, Glycin, L- Glutamin, 2-[4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinyl]-ethansulfonsäure (HEPES), Na-Pyruvat, NaCl, KCl, MgSO4, NaH2F4, NaHCO3, FeSO4 x 7 H2O, Fe(NO3)3 x 7 H2O, Na2HPO4, CuSO4 x 5 H2O, ZnSO4 x 7H2O, MgCl2, CaCl2, Cholinchlorid, Humanserum, L-Ascorbinsäure, Na-Chondroitinsulfat, Humanalbumin, Caprylat, N-acetyl-DL-tryptophanat, BMP-2, Sucrose, NaOH, Polysorbat 80, Huminsulin, Metacresol, Glycerol, Wasser für Injektionszwecke.

* Bei dem verwendeten biokompatiblen Trägermaterial für die Zellen handelt es sich um ein CE-zertifiziertes Medizinprodukt.

Zulassungsnummer

58945 (Swissmedic).

Wo erhalten Sie NOVOCART 3D? Welche Packungen sind erhältlich?

NOVOCART 3D wird direkt in einem Spital durch Ihren Facharzt angewandt.

Zulassungsinhaberin

B. Braun Medical AG, Seesatz 17, 6204 Sempach.

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Wirkstoff(e) Autologe Chondrozyten
Zulassungsland Schweiz
Hersteller B. Braun Medical AG
Suchtgift Nein
ATC Code M09AX02
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Andere Mittel gegen Störungen des Muskel- und Skelettsystems

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden