Calcium

Calcium

Grundlagen

Calcium ist ein Mineralstoff und der mengenmäßig Wichtigste im menschlichen Organismus. Die größten Speicherort sind die Knochen und Zähne, die knapp 100% des körpereigenen Calciums enthalten. Das Mengenelement hat viele wichtige anatomische, physiologische und biochemische Funktionen, insbesondere die Erhaltung der Stabilität und Knochendichte des Skeletts, die Ausführung von Signalweiterleitungen in der Zelle und die Reizübermittlung im Nervensystem.

In der Pharmazie wird Calcium rezeptfrei in Nahrungsergänzungsmitteln sowie verschreibungspflichtig zur Behandlung von mit einem Calciummangel zusammenhängenden Erkrankungen verwendet. Das Vitamin D3 ist maßgebend für die Aufnahme des Calciums in den Organismus und wird daher oft in Präparaten mit Calcium kombiniert.

Wirkung

Pharmakodynamik

Der Calciumspiegel im Blut wird durch die Hormone Calcitriol, Calcitonin und Parathormon reguliert. Das Skelett dient als Hauptspeicher und setzt bei einem Calciummangel Calcium in den Organismus aus. Für die Stabilisierung und Festigkeit der Knochen und Zähne ist die calciumreiche Verbindung Hydroxylapatit zuständig.
Calcium fungiert als sogenannter „Second messenger“ indem es für die Weiterleitung von Signalen bzw. Reizen zuständig ist, welche die Zellmembran nicht überschreiten können. Durch den Einstrom von Calciumionen in die Muskelzellen wird eine Kontraktion (Erregung) der Muskulatur bewirkt. Außerdem ist Calcium an der Blutgerinnung beteiligt, da viele Gerinnungsfaktoren von dem Mineralstoff abhängig sind.

Pharmakokinetik

Die Aufnahme von Calcium aus dem Darm wird durch das Parathormon reguliert und durch Calcitriol (aktive Form des Vitamin D3) unterstützt. Im Blut zirkuliert Calcium in freier, ionisierter oder in proteingebundener Form. Calcitonin wirkt als Gegenspieler zum Parathormon und zu Cacitriol, da es den Einbau von Calcium in den Knochen stimuliert und den Calciumspiegel im Blut senkt.
Täglich werden 245 mmol des Mengenelements resorbiert und 250 mmol über die Niere ausgeschieden, was zu einem Nettoverlust von 5 mmol pro Tag im Urin führt.

Wechselwirkungen

Ein zeitlicher Abstand von 2-3 Stunden wird empfohlen bei der Einnahme von Tetrazyklinen, Chinolonen, Eisentabletten, Levothyroxin, Antiepileptika und Biphosphonaten. Calcium kann die Aufnahme dieser Medikamente bei gleichzeitiger Anwendung vermindern.
Weiters können Wechselwirkungen mit Herzglykosiden, Glukokortikoiden, Antazida, Phosphaten und Thiaziden auftreten.
Die Kombination von Calcium mit Vitamin D wirkt sich positiv auf die Aufnahmerate des Calciums aus.

Toxizität

Toxikologische Daten

Eine langfristige Überdosierung von Calcium führt zu Ablagerungen in den Nieren und Harnwegen (Harn- bzw. Nierensteine) und zu einer gestörten Nierenfunktion.
Die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) hat eine maximal tolerierbare Gesamtzufuhrmenge von 2500 mg Calcium pro Tag festgesetzt.

Chemische & physikalische Eigenschaften

Summenformel Ca
Molare Masse (g·mol−1) 40,078
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 1,54
Schmelzpunkt (°C) 839
Siedepunkt (°C) 1484
CAS-Nummer 7440-70-2
PUB-Nummer 5460341
Drugbank ID DB01373

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Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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