Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Da das individuelle Ansprechen auf Acepromazin variieren kann, wird bei manchen Tieren möglicherweise keine verlässliche Sedierung erreicht. Bei diesen Tieren sollten andere Arzneimittel oder Arzneimittelkombinationen in Betracht gezogen werden.
Da keine geeigneten Studien zur Wirksamkeit vorliegen, darf das Arzneimittel nicht subkutan oder intramuskulär verabreicht werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren: Für den Tierarzt:
Acepromazin wirkt hypotensiv und kann zu einem vorübergehenden Abfall des Hämatokrits führen. Bei Tieren mit Hypovolämie, Anämie und Schock oder mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist das Arzneimittel daher mit großer Vorsicht und nur in niedriger Dosierung anzuwenden. Vor der Verabreichung von Acepromazin sollte eine Rehydrierung erfolgen.
Acepromazin kann durch Depression des Thermoregulationszentrums Hypothermie und periphere Gefäßerweiterung verursachen.
Die analgetische Wirkung von Acepromazin ist vernachlässigbar. Schmerzhafte Eingriffe bei sedierten Tieren sind zu vermeiden.
Bei manchen Hunden, insbesondere Boxern und anderen kurznasigen Rassen, kann es infolge eines übermäßigen Vagustonus zu einem sinuatrialen Block mit Bewusstlosigkeit oder Synkopen kommen. Ein solcher Anfall kann von einer Acepromazin-Injektion ausgelöst werden, daher sollte eine niedrige Dosis angewendet werden. Wenn dieser Typ der Synkope anamnestisch bekannt ist oder aufgrund einer verstärkten Sinusarrhythmie vermutet wird, kann die Kontrolle der Rhythmusstörung durch Gabe von Atropin unmittelbar vor Acepromazin vorteilhaft sein.
Bei Hunden mit der ABCB1-1Δ -Mutation (auch als MDR1 bezeichnet) kann Acepromazin eine tiefere und länger anhaltende Sedierung verursachen. Die Dosis sollte daher bei diesen Hunden um 25%-50% reduziert werden.
Große Rassen: Große Hunderassen können besonders empfindlich auf Acepromazin reagieren, sodass bei diesen Tieren die kleinstmögliche Dosis verabreicht werden sollte.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Dieses Arzneimittel enthält ein starkes Beruhigungsmittel (Sedativum) und ist daher mit Vorsicht zu handhaben und zu verabreichen, um eine versehentliche Selbstverabreichung zu vermeiden.
Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. KEIN FAHRZEUG LENKEN, da eine Sedierung eintreten kann. Unter Umständen ist eine symptomatische Behandlung erforderlich.
Bei versehentlichem Augenkontakt die Augen vorsichtig 15 Minuten lang mit fließendem Wasser ausspülen und bei anhaltender Reizung einen Arzt zu Rate ziehen.
Bei versehentlichem Hautkontakt die verunreinigte Kleidung ablegen und den betroffenen Bereich mit viel Wasser und Seife reinigen. Wenn die Reizung anhält, ist ein Arzt zu Rate zu ziehen.
Nach der Anwendung Hände und betroffene Hautstellen waschen.
Trächtigkeit und Laktation:
Nicht anwenden während der Trächtigkeit. Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit oder Laktation ist nicht belegt.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Bei versehentlicher Überdosierung kann es zu einem vorübergehenden dosisabhängigen Blutdruckabfall kommen. Maßnahmen: Absetzen aller anderen blutdrucksenkenden Mittel, unterstützende Therapie wie z. B. intravenöse Infusion einer warmen isotonen Kochsalzlösung zur Korrektur der Hypotonie und engmaschige Überwachung.
Epinephrin (Adrenalin) ist zur Behandlung eines akuten Blutdruckabfalls aufgrund einer Überdosierung von Acepromazinmaleat kontraindiziert, da ein weiteres Absinken des systemischen Blutdrucks möglich ist.
Wechselwirkungen: Für den Tierarzt:
Acepromazin verstärkt die Wirkung von anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln und potenziert die Wirkung einer Vollnarkose (siehe Abschnitt „Dosierung für jede Tierart, Art und Dauer der Anwendung“).
Vermeiden Sie die Anwendung dieses Tierarzneimittels zusammen mit organischen Phosphorsäureestern und/oder Procainhydrochlorid, da die Wirkung und die potenzielle Toxizität verstärkt werden können.
Inkompatibilitäten: Für den Tierarzt:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.