Sedalin 35 mg/ml - Gel zum Eingeben für Hunde und Pferde

Abbildung Sedalin 35 mg/ml - Gel zum Eingeben für Hunde und Pferde
Zulassungsland Österreich
Hersteller Vetoquinol Österreich GmbH
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 09.04.1992
ATC Code QN05AA04
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung

Zulassungsinhaber

Vetoquinol Österreich GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Sedalin 35 mg/ml – Gel zum Eingeben für Hunde und Pferde

Acepromazin

ANWENDUNGSGEBIET(E)

Zur Anwendung bei Hund und Pferd:

  • Ruhigstellung
  • Ausschaltung der Abwehrreaktionen bei Fixationsmaßnahmen und bei Untersuchungen
  • Prämedikation vor Allgemeinnarkose
  • Kleinere operative Eingriffe in Kombination mit Lokalanästhesie
  • Neuroleptanalgesie in Kombination mit einem Morphinderivat
  • Sedierung bei Nervosität, Stress-Situationen, Transport
  • Periphere Muskelkontrakturen (Tetanie, Lumbago) beim Pferd,
  • Symptomatische Therapie bei Erbrechen, Reisekrankheit (bei längeren Fahrten mit mehrstündiger Sedierung) beim Hund

5. GEGENANZEIGEN

Nicht anwenden bei Hunden mit einem Körpergewicht von weniger als 17,5 kg.

Nicht anwenden bei Anämie, Schock, starker psychischer Erregung, bei bestehender Krampfneigung, Status epilepticus.

Nicht anwenden bei Hypovolämie, Hypothermie, Herzerkrankungen, Leberschäden, Blutgerinnungsstörungen.

Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile.

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Wie wird es angewendet?

DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Art der Anwendung: Zum Eingeben.

Das Gel wird den Tieren direkt in die Mundhöhle (Backe, Zungengrund) eingegeben.

1 Oraldoser enthält 10 Oraldosen (=10 ml) zu je 35mg Acepromacin. Ein Teilstrich (=1 ml) entspricht einer Oraldosis.

Dosierung:

Hund:

leichte Sedierung 0,5 Oraldosis/ 17,5 kg KGW, entsprechend 1,0 mg Acepromacin/kg KGW mittlere Sedierung 1,0 Oraldosis/ 17,5 kg KGW, entsprechend 2,0 mg Acepromacin/kg KGW stärkere Sedierung 1,5 Oraldosis/ 17,5 kg KGW, entsprechend 3,0 mg Acepromacin/kg KGW

Pferd:

leichte Sedierung 2-3 Oraldosen/ 500 kg KGW, entsprechend 0,1-0,2 mg Acepromazin/kg KGW stärkere Sedierung 4-6 Oraldosen/ 500 kg KGW, entsprechend 0,3-0,4 mg Acepromazin/kg KGW Narkosevorbehandlung: 2 Std. vor Operationen

Zur Neuroleptanalgesie ist Sedalin in der oben angegebenen Dosierung mit einem starken Analgetikum (Morphinderivat) zu kombinieren.

Dauer der Anwendung:

Zur einmaligen Verabreichung

Die Wirkung tritt 15-20 Minuten nach der Verabreichung ein.

Die Dauer der Wirkung beträgt bei der angegebenen Dosierung durchschnittlich 6-7 Stunden.

HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG

Nach der Eingabe sollte das Tier bis zum Wirkungseintritt in einer ruhigen Umgebung platziert werden, um einen maximalen sedativen Effekt zu ermöglichen.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Abnahme der Atemfrequenz, der Herzfrequenz, Blutdruckabfall, Hemmung der Temperaturregulation, paradoxe Erregungserscheinungen.

Abnahme der Erythrozytenzahl und der Hämoglobinkonzentration sowie der Thrombozyten- und Leukozytenzahl.

Über eine gesteigerte Prolactinfreisetzung kann es nach Applikation von Acepromazin zu Störungen des Fruchtbarkeitsgeschehens kommen.

Falls Sie Nebenwirkungen, insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel außer Reich- und Sichtweite von Kindern aufbewahren. Nicht über 25°C lagern.

Vor Frost schützen.

Den Oraldoser im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Ablaufdatum nicht mehr verwenden.

Nach Anbruch ist das Tierarzneimittel sofort aufzubrauchen. Reste sind zu verwerfen.

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Weitere Informationen

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart

Acepromazin hat, wenn überhaupt, nur eine geringe schmerzstillende Wirkung, so dass bei alleiniger Anwendung keine schmerzhaften Maßnahmen durchgeführt werden dürfen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Hund: Windhunde und sehr große Hunderassen können überempfindlich auf Acepromazin reagieren, so dass bei diesen Tieren die mögliche Mindestdosis verabreicht werden sollte.

Bei bestimmten Rassen und deren Kreuzungen (Collie, Sheltie, Australian Shepherd, Bobtail und andere) konnte eine Genmutation nachgewiesen werden, die für die Überempfindlichkeit gegenüber Acepromacin verantwortlich ist. Bei diesen Rassen sollte die Dosierung auf die Hälfte der Normaldosis reduziert werden.

Bei brachycephalischen Rassen (bes. beim Boxer) kann es zu Synkopen mit nachfolgender Bradykardie kommen. Dies kann durch eine Verringerung der Dosis von Acepromazin und gleichzeitiger Gabe eines Anticholinergikums wie Atropin verhindert werden.

Nach der Eingabe sollte das Tier bis zum Wirkungseintritt in einer ruhigen Umgebung platziert werden, um einen maximalen sedativen Effekt zu ermöglichen. Sedierte Tiere sollten bei gleich bleibender Umgebungstemperatur sowohl während des Eingriffs / der Untersuchung als auch während der Aufwachphase warm gehalten werden.

Pferd: Nicht bei Kolik anwenden, da keine Schmerzreduktion erreicht wird und die sedative Wirkung möglicherweise die Koliksymptome verschleiert. Außerdem kann Acepromazin einen Blutdruckabfall verursachen.

Eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber lauten Geräuschen und schnellen Bewegungen kann eine Unterbrechung der Sedierung zur Folge haben.

Nach der Anwendung des Tierarzneimittels bei Pferden sollte eine Ruhepause von 36h eingehalten werden.

Die Anwendung des Tierarzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Aufgrund der Relaxation des Musculus retractor penis kann es zum Penisvorfall kommen. Wenn der physiologische Zustand nach 2 bis 3 Stunden nicht wiederhergestellt ist, sollte eine Therapie eingeleitet werden. Gelegentlich kann Acepromazin Paraphimose oder Priapismus verursachen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Acepromazin oder anderen Phenothiazinen sollten den direkten Hautkontakt mit dem Tierarzneimittel unbedingt vermeiden.

Personen mit empfindlicher Haut oder solche, die in ständigem Kontakt mit dem Tierarzneimittel sind, wird empfohlen, undurchlässige Handschuhe zu tragen.

Nach der Anwendung Hände waschen.

Bei versehentlichem Hautkontakt sofort die exponierte Haut mit viel Wasser waschen.

Kontakt mit den Augen vermeiden. Bei versehentlichem Augenkontakt die Augen vorsichtig 15 Minuten lang mit fließendem Wasser ausspülen und bei anhaltender Reizung ärztlichen Hilfe aufsuchen.

Ein anderer Arzneistoff aus der Gruppe der Phenothiazine, das Chlorpromazin, verursacht bei manchen Menschen eine Lichtüberempfindlichkeit (Photoallergie). Acepromazin kann bei diesen Patienten infolge einer Kreuzallergie Hautreaktionen hervorrufen.

Im Falle einer versehentlichen Einnahme ist sofort ein Arzt aufzusuchen und diesem die Packungsbeilage oder Etikett zu zeigen. Nicht selbst Auto fahren, da Sedation und Blutdruckveränderungen auftreten können.

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode

Da keine spezifischen Untersuchungen der teratogenen Wirkung vorliegen, wird von der Verabreichung von Acepromazin während der Trächtigkeit abgeraten. Sie sollte nur nach einer entsprechenden Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen. Da Acepromazin auch über die Milch ausgeschieden werden kann, sollte die Anwendung während der Laktation ebenfall nur nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den Tierarzt erfolgen. Es muss davon ausgegangen werden, dass Acepromazin zu einer verlängerten Sedation beim Neugeborenen führt, wenn es als Prämedikation vor einem Kaiserschnitt bei der Mutter angewendet wird.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen Acepromazin potenziert die Wirkung von zentral dämpfenden Pharmaka. Die gleichzeitige

Anwendung von organischen Phosphorsäureestern (z.B. Anthelminthika) erhöht die Toxizität von Acepromazin. Da Acepromazin den Sympathikotonus senkt sollte es nicht gleichzeitig mit blutdrucksenkenden Mitteln angewendet werden.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich Überdosierung führt zu einer Verstärkung der oben beschriebenen Wirkungen (u.a. Hypotonie,

Tachykardie, Krämpfe). Bei Kreislaufkollaps können zum Durchbrechen der α-Adrenolyse hohe Dosen von α-Sympathomimetika (Norfenefrin) oder Dopamin eingesetzt werden. Wegen der Gefahr von zentralen Krämpfen keine Analeptika einsetzen!

Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

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Psychotrop Nein
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden