Was sollten Sie vor der Anwendung von Ringer-Lactat nach Hartmann B. Braun beachten?
Ringer-Lactat nach Hartmann B. Braun darf nicht angewendet werden
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wenn Sie eine Störung des Laktatstoffwechsels in Verbindung mit hohen Laktatspiegeln im Blut haben (siehe auch Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“)
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wenn Sie zu viel Wasser im Körper haben („Wasservergiftung“).
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bei schwerer Lebererkrankung
Allgemeine Gegenanzeigen der Infusionstherapie, wie entgleistes Herzversagen (dekompensierte Herzinsuffizienz) und schwere Nierenfunktionsstörungen mit stark verminderter oder fehlender Harnausscheidung (Oligurie/Anurie) sind zu berücksichtigen.
Ihr Arzt wird Ihnen dieses Arzneimittel nicht zur Korrektur ungewöhnlich hoher Säurespiegel im Blut verabreichen, die auf einer Stoffwechselstörung beruhen (schwere metabolische Azidose).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Ihr Arzt wird besonders vorsichtig sein,
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wenn Sie Wasser, aber keine Salze verloren haben
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wenn Sie zu hohe Kalium-, Natrium-, Calcium- oder Chloridspiegel im Blut haben
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wenn Ihr Blut aufgrund einer Stoffwechselstörung ungewöhnlich alkalisch (basisch) ist (schwere metabolische Alkalose)
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wenn Ihre Herz-, Leber-, Nieren- oder Lungenfunktion eingeschränkt ist
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wenn Sie übermäßig viel Wasser im Körper haben (periphere Ödeme, extrazelluläre Hyperhydratation)
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wenn Sie eine Erkrankung haben, bei der Natrium im Körper zurückgehalten wird, z. B. Bluthochdruck oder eine Gestose (siehe „Schwangerschaft und Stillzeit“), oder wenn Sie zu hohe Aldosteronspiegel im Körper haben oder mit Cortison behandelt werden
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wenn Sie eine Erkrankung haben, bei der Kalium im Körper zurückgehalten wird, z. B. akuten Wassermangel im Körper oder ausgedehnte Gewebezerstörung, wie sie bei schweren Verbrennungen vorkommt
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wenn Sie eine Erkrankung mit hohen Vitamin-D-Blutspiegeln wie z. B. Sarkoidose haben
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wenn Sie Nierensteine haben oder früher einmal hatten
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wenn Sie gleichzeitig mit Herzglycosiden (Digitalistherapie) behandelt werden.
Patienten mit akuter Krankheit, Schmerzen, Infektionen, Verbrennungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Herz-, Leber- und Nierenerkrankungen oder nach Operationen und Patienten, die mit Arzneimitteln behandelt werden, die ähnlich wirken wie Vasopressin (ein Hormon, das die Flüssigkeitsmenge im Körper reguliert), unterliegen einem besonderen Risiko für einen zu niedrigen Natriumspiegel im Blut (akute Hyponatriämie). Dieser kann zu einer Schwellung des Gehirns führen (hyponatriämische Enzephalopathie, Hirnödem), die durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Lethargie und Erbrechen gekennzeichnet ist. Patienten mit Hirnödem unterliegen einem besonderen Risiko für schwere, irreversible und lebensbedrohliche Hirnschädigungen.
Kinder, Frauen im gebärfähigen Alter und Patienten mit ernsten Erkrankungen des Gehirns wie Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Hirnschädigungen (Blutungen im Gehirn, Hirnprellung, Hirnödem) unterliegen einem besonderen Risiko für eine schwere und lebensbedrohliche Schwellung des Gehirns aufgrund eines zu niedrigen Natriumspiegels im Blut.
Wenn Sie ständig niedrige Natriumspiegel im Blut haben, wird Ihr Arzt besonders darauf achten, Ihnen diese Lösung langsam zu verabreichen. Dadurch werden mögliche Hirnschädigungen vermieden (osmotisches Demyelinisierungssyndrom).
Kinder
Ihr Arzt wird bei der Verabreichung dieser Lösung besonders vorsichtig sein, wenn Ihr Kind unter 3 Monate alt ist.
Anwendung als Trägerlösung
Hinweis: Wenn diese Lösung als Trägerlösung verwendet wird, sind die Hinweise der jeweiligen Hersteller der zugesetzten Arzneimittel zu beachten.
Während Sie diese Lösung erhalten, werden die folgenden Werte kontrolliert, um sicherzustellen, dass sie normal sind:
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die Salz- und Laktatspiegel in Ihrem Blut
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das Säure-Basen-Gleichgewicht in Ihrem Körper
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der Flüssigkeitshaushalt Ihres Körpers
Anwendung von Ringer-Lactat nach Hartmann B. Braun zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Ihr Arzt wird Ihnen diese Lösung nur mit besonderer Vorsicht verabreichen, wenn Sie folgende Arzneimittel anwenden:
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Cortison oder Carbenoxolon
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Arzneimittel zur Behandlung von Herzschwäche (z. B. Digitalispräparate, Digoxin)
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Arzneimittel, die Ihren Kaliumspiegel im Blut erhöhen (siehe folgende Liste)
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Arzneimittel, die Ihre Harnausscheidung steigern und Kalium zurückhalten (z. B. Triamteren, Amilorid, Spironolacton, allein oder in Kombination)
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Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (ACE-Hemmer, z. B. Captopril, Enalapril; Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten, z. B. Valsartan, Losartan)
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bestimmte Arzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems (z. B. Tacrolimus, Cyclosporin)
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ein spezielles Arzneimittel namens Suxamethonium zur Muskelerschlaffung
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Arzneimittel, die wie Vasopressin wirken oder die Wirkung von Vasopressin verstärken und das Risiko für einen zu niedrigen Natriumspiegel im Blut (Hyponatriämie) erhöhen (siehe folgende Liste)
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Carbamazepin und Oxcarbazepin, die zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt werden
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Clofibrat, das zur Behandlung von hohen Blutfettwerten eingesetzt wird
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Vincristin und Ifosfamid, die zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden
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Cyclophosphamid, das zur Behandlung von Krebs und Autoimmunerkrankungen eingesetzt wird
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Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, die zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden
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Antipsychotika, die zur Behandlung von psychischen Störungen eingesetzt werden
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Narkotika, die zur Linderung starker Schmerzen eingesetzt werden
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Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), die zur Linderung leichter bis mittelstarker Schmerzen und zur Behandlung von Entzündungen im Körper eingesetzt werden
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Chlorpropamid, das eingesetzt wird zur Behandlung von Diabetes mellitus (hoher Blutzuckerspiegel nach Mahlzeiten)
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Desmopressin, das eingesetzt wird zur Behandlung von Diabetes insipidus (starker Durst und dauernde Produktion großer Mengen von verdünntem Urin)
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Oxytocin, das bei der Entbindung eingesetzt wird
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Vasopressin und Terlipressin, die eingesetzt werden zur Behandlung von „blutenden Ösophagusvarizen“ (vergrößerte Venen in der Speiseröhre aufgrund von Leberproblemen)
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Amphetamine
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Diuretika oder Entwässerungstabletten, die die Menge an Urin erhöhen
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Thiaziddiuretika und gleichzeitig Vitamin D
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gleichzeitig Arzneimittel zur Behandlung von Knochenabbau (z. B. Bisphosphonate, Fluoride) oder bestimmte Antibiotika (z. B. Fluorchinolone, Tetrazykline)
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stimulierende Arzneimittel (z. B. Ephedrin, Pseudoephedrin, Desamphetaminsulfat, Fenfluraminhydrochlorid).
Laktat führt zu einer Alkalisierung Ihres Harns. Dies kann die Ausscheidung bestimmter Wirkstoffe verändern (z. B. Salicylsäure).
Einige Arzneimittel dürfen nicht mit Ringer-Lactat nach Hartmann B. Braun gemischt werden. Dazu gehören Arzneimittel, die Oxalat, Phosphat oder Carbonat/Bicarbonat enthalten. Die Ärzte mischen nur Arzneimittel mit Ringer-Lactat nach Hartmann B. Braun, wenn sie sicher wissen, dass das Mischen unbedenklich ist.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind. Er wird Ihnen diese Lösung nur verabreichen, wenn er dies für notwendig hält.
Ihr Arzt wird besonders vorsichtig sein, wenn Sie unter einer Gestose leiden. Eine Gestose ist eine Erkrankung im dritten Schwangerschaftsdrittel, bei der folgende Symptome auftreten:
Stillzeit
Calcium wird in die Muttermilch ausgeschieden. Bei Verabreichung therapeutischer Dosen von Ringer-Lactat nach Hartmann B. Braun sind jedoch keine Wirkungen auf gestillte Neugeborene/Säuglinge zu erwarten. Deshalb kann Ringer-Lactat nach Hartmann B. Braun während der Stillzeit angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.