Prothromplex Partiell 600 I.E. darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie an einer Heparinallergie leiden,
wenn ein allergisch bedingter, durch Heparin ausgelöster Abfall an Blutplättchen aufgrund Ihrer Krankengeschichte gesichert ist oder vermutet wird (heparininduzierte Thrombozytopenie).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Rückverfolgbarkeit
Es wird dringend empfohlen, die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels bei jeder Verabreichung einer Dosis Prothromplex Partiell zu dokumentieren, um die angewendeten Chargn zurückverfolgen zu können.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Prothromplex Partiell 600 I.E anwenden.
Es können Überempfindlichkeitsreaktionen vom allergischen Typ, einschließlich anaphylaktische Reaktionen und anaphylaktischer Schock, mit Prothromplex Partiell auftreten.
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Es besteht die seltene Möglichkeit, dass Sie eine schwere plötzliche allergische Reaktion (anaphylaktische Reaktion) auf Prothromplex Partiell entwickeln.
Achten Sie daher auf mögliche Frühzeichen einer allergischen Reaktion wie z.B.
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Hautrötung
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Hautausschlag
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Auftreten von Quaddeln auf der Haut (Nesselsucht/Urtikaria)
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Juckreiz am ganzen Körper
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Anschwellen von Lippen und Zunge
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Atembeschwerden/Atemnot
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Engegefühl in der Brust
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Allgemeines Unwohlsein
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Schwindel
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Blutdruckabfall
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Falls Sie ein oder mehrere der genannten Beschwerden bei sich feststellen, brechen Sie die Infusion sofort ab. Rufen Sie umgehend Ihren Arzt. Oben angegebene Beschwerden können frühe Anzeichen einer schweren plötzlichen allergischen Reaktion sein. Schwere Beschwerden benötigen eine sofortige Notfallbehandlung.
Bei einem erworbenen Mangel an Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren ist Vorsicht geboten. Dieser kann durch die Behandlung mit Arzneimitteln, die die Blutgerinnung durch Hemmung der Wirkung von Vitamin K aufheben, verursacht werden. In diesem Fall darf Prothromplex Partiell 600 I.E. nur verabreicht werden, wenn eine rasche Korrektur der Konzentration der Gerinnungsfaktoren des Prothrombin-Komplexes erforderlich ist, wie z.B. bei starken Blutungen oder Notoperationen. In allen anderen Fällen ist eine Dosisreduktion der Vitamin K-Antagonisten oder die Verabreichung von Vitamin K ausreichend.
Wenn Sie an einem angeborenen Mangel eines Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktors leiden, wird Ihnen der Arzt - sofern verfügbar - ein spezifisches Einzelfaktorkonzentrat verabreichen.
Patienten, die Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Vitamin K-Antagonisten) erhalten können eine erhöhte Gerinnungsbereitschaft haben, die durch Infusion von Prothrombinkomplex- Konzentrat vom Menschen verstärkt werden kann. Ihr Arzt wird eine Thromboseprophylaxe mit einem entsprechenden Präparat erwägen.
Bei Verwendung von Prothrombinkomplex-Konzentraten – insbesondere bei wiederholter Verabreichung – können Blutgerinnsel (Thrombosen) entstehen und in die Blutbahn ausgeschwemmt werden (Embolien). Dies kann z.B. zu einem Herzinfarkt, Durchblutungsstörungen im Gehirn (z.B. Schlaganfall), Lungeninfarkt, tiefer Venenthrombose sowie Verbrauchskoagulopathie (DIC, ein erhöhter Verbrauch an Blutplättchen und Blutgerinnungsfaktoren mit ausgeprägter Blutgerinnselbildung in den Blutgefäßen) führen.
Ihr Arzt wird sorgfältig auf Zeichen und Symptome einer Gerinnung oder Thrombose in einem Blutgefäß achten.
Bei Patienten mit Thromboseneigung soll der Faktor IX-Spiegel nicht mehr als für eine ausreichende klinische Antwort notwendig, erhöht werden.
Wegen des möglichen Auftretens von Blutgerinnseln bei bestimmten Patientengruppen, wie:
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Neugeborene
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nach Operationen
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Patienten mit Risiko für thromboembolische Komplikationen oder Verbrauchskoagulopathie (DIC)
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bei Vorliegen einer Erkrankung der Herzkranzgefäße oder Herzinfarkt
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Patienten mit Lebererkrankungen,
wird der Arzt sorgfältig den Nutzen der Behandlung mit Prothromplex Partiell gegen das mögliche Risiko dieser Komplikationen abwägen.
Es liegen keine Informationen über die Anwendung von Prothromplex Partiell 600 I.E. bei Blutungen kurz vor oder nach der Geburt aufgrund eines Vitamin K Mangels bei Neugeborenen vor.
Die Behandlung kann in seltenen Fällen zur Bildung von zirkulierenden Antikörpern führen, die einen oder mehrere der im Prothrombinkomplex vom Menschen enthaltenen Gerinnungsfaktoren hemmen. Das Auftreten von Hemmkörpern (Inhibitoren) manifestiert sich in einer unzureichenden klinischen Antwort.
Übertragbare Erreger
Prothromplex Partiell wird aus menschlichem Plasma (dem flüssigen Bestandteil des Blutes) hergestellt. Bei der Herstellung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Plasma werden bestimmte Maßnahmen durchgeführt, um einer Übertragung von infektiösen Erregern vorzubeugen. Diese beinhalten:
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Die sorgfältige Auswahl der Blut- und Plasmaspender – um sicherzustellen, dass diejenigen ausgeschlossen werden, bei denen ein Infektionsrisiko besteht.
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Die Testung jeder einzelnen Spende und der Plasmapools auf Anzeichen eines Virus oder einer Infektion.
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Die Einführung von Schritten zur Inaktivierung oder Entfernung von Viren während der Verarbeitung von Blut oder Plasma.
Trotzdem kann bei der Verabreichung von Medikamenten, die aus menschlichem Blut bzw. Plasma hergestellt werden, das Risiko von Infektionskrankheiten durch Übertragung von infektiösen Erregern, auch bislang unbekannter Natur, nicht völlig ausgeschlossen werden.
Die oben angeführten Maßnahmen werden für umhüllte Viren wie z.B. HIV (Virus, das AIDS verursacht), Hepatitis B-Virus und Hepatitis C-Virus und für das nicht umhüllte Hepatitis A-Virus und Parvovirus B19 (Virus, das Ringelröteln verursacht) für wirksam erachtet.
Erhalten Sie regelmäßig / wiederholt ein aus menschlichem Plasma hergestelltes Prothrombinkomplex-Konzentrat, kann Ihr Arzt eine Impfung gegen Hepatitis A und B empfehlen.
Wechselwirkungen bei Blutuntersuchungen
Werden hohe Dosen Prothromplex Partiell angewendet, so ist bei Durchführung heparinempfindlicher Gerinnungsanalysen das im Präparat enthaltene Heparin zu berücksichtigen.
Kinder und Jugendliche
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der Anwendung von Prothromplex Partiell bei Kindern und Jugendlichen wurde nicht in klinischen Studien von Baxter untersucht.
Anwendung von Prothromplex Partiell 600 I.E. zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen /anzuwenden.
Bitte teilen Sie Ihrem behandelnden Arzt mit wenn Sie Arzneimittel nehmen, die die Blutgerinnung hemmen (Vitamin-K-Antagonisten).
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat. Ihr Arzt entscheidet, ob das Arzneimittel in der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden darf.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beobachtet.
Prothromplex Partiell 600 I.E. enthält Natrium und Heparin-Natrium
Dieses Arzneimittel enthält den berechneten Wert von 81,7 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro Durchstechflasche. Dies entspricht 4,1 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung. Dies ist bei Patienten unter natriumarmer Diät zu berücksichtigen.
Heparin kann allergische Reaktionen hervorrufen und die Blutzellenzahl vermindern mit der Folge einer Blutgerinnungsstörung. Wenn bei Ihnen früher durch Heparin bedingte allergische Reaktionen aufgetreten sind, sollten Sie Heparin-haltige Arzneimittel nicht anwenden.