Die intravenöse Verabreichung bei Stadium IV der chronischen Verschlusskrankheit wird nicht empfohlen.
Alprostadil soll nur durch Ärzte angewendet werden, die über Erfahrung in der Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit verfügen, die mit der Überwachung der Herz- und Kreislauffunktionen vertraut sind und die über eine entsprechende Ausstattung verfügen.
Intravenöse Therapie in Stadium III:
Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse kann die intravenöse Prostavasin - Therapie nach folgendem Dosierungsschema durchgeführt werden:
Der Inhalt von 2 Ampullen Prostavasin - Trockensubstanz (40 µg Alprostadil) wird in 50 – 250 ml physiologischer Kochsalzlösung gelöst und über 2 Stunden i.v. (in die Vene) infundiert (=333ng/min; Infusionsgeschwindigkeit 0,4 – 2 ml/min; bei 50 ml mittels Perfusor).
Diese Dosis wird 2mal täglich i.v. appliziert. Alternativ können auch 1mal täglich 3 Ampullen Prostavasin (60 µg Alprostadil) in 50 – 250 ml physiologischer Kochsalzlösung über 3 Stunden i.v. infundiert werden (=333ng/min; Infusionsgeschwindigkeit 0,3 – 1,4 ml/min; bei 50 ml mittels Perfusor).
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung (Kreatininwerten über 1,5mg/dl, GFR unter 90 ml/min) wird die Behandlung mit 2mal täglich 1 Ampulle Prostavasin (20 µg Alprostadil) in 50 – 250 ml physiologischer Kochsalzlösung über 2 Stunden begonnen. Entsprechend dem klinischen Gesamtbild kann die Dosis innerhalb von 2 bis 3 Tagen auf die oben genannte “Normaldosierung” gesteigert werden. Bei niereninsuffizienten Patienten wird ebenso wie bei kardial gefährdeten Patienten das Infusionsvolumen auf 50 –100 ml/Tag begrenzt und mittels Perfusor infundiert.
Intraarterielle Therapie in Stadium III und IV:
Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse kann die intraarterielle Prostavasin - Therapie (in eine Arterie) nach folgendem Dosierungsschema durchgeführt werden: Der Inhalt einer Ampulle Prostavasin - Trockensubstanz (entsprechend 20 µg Alprostadil) wird in 50 ml physiologischer Kochsalzlösung gelöst. Als Initialdosis wird 1mal täglich 1/2 Ampulle Prostavasin (10 µg Alprostadil) mittels Perfusor über 60 – 120 min i. a. infundiert (= 83 bis 167 ng/min bei Infusion von 0,8 ml/min bzw. 42 bis
83 ng/min bei Infusion von 0,4 ml/min). Bei Bedarf und guter Verträglichkeit kann die Dosis auf 1 Ampulle (20 µg Alprostadil) bei gleicher Infusionsdauer erhöht werden (= 333 ng/min bei Infusion von 0,8ml/min bzw. 167 ng/min bei Infusion von 0,4ml/min). Diese Dosis wird 1mal täglich i. a. appliziert.
Soll die intraarterielle Infusion mit Verweilkatheter durchgeführt werden, empfiehlt sich in Abhängigkeit von der Verträglichkeit und vom Schweregrad der Erkrankung eine Dosierung von 0,1 – 0,6 ng/kg KG/min über 12 Stunden mittels Infusionspumpe (entsprechend ¼ - 1½ Ampullen Prostavasin 20µg).
Ältere Patienten
Bei Patienten über 65 Jahren wird die Therapie nach dem allgemeinen Dosierungsschema durchgeführt.
Patienten mit Leberfunktionsstörung
Bei Patienten mit Zeichen einer akuten Leberschädigung oder mit bekannter schwerer Leberschädigung ist die Anwendung kontraindiziert.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Bei Kindern und Jugendlichen darf Prostavasin nicht angewendet werden.
Art der Anwendung
Zur intravenösen bzw. intraarteriellen Anwendung (Anwendung in eine Vene oder Arterie) nach Rekonstitution bzw. Verdünnung mit einer geeigneten Trägerlösung.
Prostavasin darf nicht mittels Bolusinjektion verabreicht werden.
Dauer der Anwendung
Nach dreiwöchiger Prostavasin - Therapie ist vom Arzt zu entscheiden, ob die Fortsetzung klinisch von Nutzen ist. Sofern keine therapeutischen Erfolge erreicht wurden, ist die Behandlung abzubrechen. Insgesamt soll ein Behandlungszeitraum von 4 Wochen nicht überschritten werden.
Wenn eine größere Menge von Prostavasin angewendet wurde als es hätte sein sollen
Bei Überdosierung von Prostavasin kann es neben verstärkt auftretenden Nebenwirkungen – bedingt durch den gefäßerweiternden Effekt – zur Blutdrucksenkung und einer reflektorischen Tachykardie (beschleunigter Herzschlag / Herzrasen) kommen. Weitere Symptome wie plötzlich einsetzende, kurzzeitige Bewusstlosigkeit, Ohnmacht (Synkope) mit Hautblässe, Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen können auftreten. Lokale Beschwerden können Schmerz, Ödem (Schwellung aufgrund von Wasseransammlung im Gewebe) und Rötung entlang der infundierten Vene sein.
Wenn Sie Anzeichen einer Überdosierung bekommen, wird ein Arzt die Dosis herabsetzen oder die Infusion abbrechen und über weitere Maßnahmen entscheiden (siehe Ende dieser Gebrauchsinformation: Information für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal).
Wenn Sie die Anwendung von Prostavasin abbrechen
Einen Abbruch der Therapie besprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.