Was Lovenox enthält
- Der Wirkstoff ist: Enoxaparin-Natrium. Eine Fertigspritze enthält 60 mg Enoxaparin-Natrium.
- Der sonstige Bestandteil ist: Wasser für Injektionszwecke.
Wie Lovenox aussieht und Inhalt der Packung
Klare, farblose bis gelbliche Lösung in Fertigspritzen (Glaszylinder, oranger Kolbenstempel, Nadel aus rostfreiem Stahl, farblose Nadelhülle) zu je 0,6 ml.
Klare,farblosebisgelblicheLösunginFertigspritzen(Glaszylinder,orangerKolbenstempel,Nadel ausrostfreiemStahl,farbloseNadelhülle)zuje0,6mlmitautomatischemNadelschutzsystem (Nadelschutzsystem:Copolyester,Styrol-ButadienCopolymer,Polyethylen,rostfreierStahl).
Der pH-Wert beträgt 5,5–7,5.
Die Lösung kommt nicht mit Latex in Berührung.
Packungsgrößen zu 5, 10 und 3 x 10 (Bündelpackung) Fertigspritzen.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:
sanofi-aventis GmbH, Saturn Tower, Leonard-Bernstein-Straße 10, 1220 Wien, Österreich
Hersteller:
Sanofi Winthrop Industrie, 180, Avenue Jean Jaurès, 94702 Maisons-Alfort, Frankreich
oder
Chinoin Pharmaceutical and Chemical Works Private Co. Ltd, Csanyikvölgy Site, Miskolc, Csanyikvögy, H-3510 Ungarn
Ä_FIGI_CCDSv12_08.07.2014_GB
|
|
oder
Sanofi Winthrop Industrie, Boulevard Industriel, 76580 Le Trait, Frankreich
Z. Nr.: 1-21538
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2014.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Hinweis 1: Überwachung der Gerinnungshemmung
Globale Gerinnungstests, wie z. B. die aPTT und ACT, eignen sich nicht zur Überwachung der Antikoagulation. Unter therapeutischer Dosierung von Lovenox verlängert sich die aPTT nur geringfügig (keine dosisabhängige lineare Korrelation).
Zur Überwachung kann ein funktioneller Anti-Faktor-Xa-Test auf der Basis eines chromogenen Peptid-Substrates empfohlen werden.
Die Anti-Faktor-Xa-Spitzenspiegel sollten 4 h nach der s.c.-Applikation gemessen werden und nach Gabe prophylaktischer Dosierungen zwischen 0,1 und 0,4 I.E. Anti-Faktor-Xa/ml bzw. nach Gabe therapeutischer Dosierungen zwischen 0,4 und 1,1 I.E. Anti-Faktor-Xa/ml betragen.
Hinweis 2: Anwendung bei Patienten mit Peridural-/Spinalanästhesie bzw. Lumbalpunktion
Zur Verminderung eines potentiellen Blutungsrisikos bei Anwendung von Lovenox und gleichzeitiger rückenmarknaher Regionalanästhesie soll der Katheter möglichst zu einem Zeitpunkt gesetzt oder entfernt werden, wenn der antikoagulatorische Effekt von Lovenox niedrig ist. Bei der prophylaktischen Dosierung von Enoxaparin sollte die Nadel/der Katheter erst 10–12 Stunden nach der letzten Lovenox-Injektion gesetzt oder entfernt werden. Bei Patienten mit therapeutischer Dosierung (1 mg/kg KG 2 x täglich oder 1,5 mg/kg KG 1 x täglich) sollte die Zeitspanne entsprechend verlängert werden (24 h).
Nach Entfernung des Katheters sollte die nächste Verabreichung von Enoxaparin frühestens nach 2 Stunden erfolgen.
Die Patienten sind nach Anwendung eines rückenmarknahen Anästhesieverfahrens sorgfältig und engmaschig neurologisch zu überwachen, wobei insbesondere auf Symptome wie Rückenschmerzen sowie sensorische oder motorische Ausfälle sowie Darm- oder Blasendysfunktion zu achten ist.
Hinweis 3: Perkutane koronare Revaskularisation
Um das Blutungsrisiko nach einer Intervention wegen instabiler Angina pectoris, eines nicht transmuralen Myokardinfarkts (NSTEMI) bzw. eines akuten Myokardinfarkts mit ST-Streckenhebung (STEMI) zu minimieren, sind die empfohlenen Intervalle zwischen den einzelnen Lovenox- Injektionen genau zu beachten. Nach der Intervention ist Hämostase an der Punktionsstelle zu erreichen.
Die Gefäßschleuse soll für 6 bis 8 Stunden nach einer subkutanen/intravenösen Gabe von Enoxaparin vor Ort verbleiben, wenn eine manuelle Kompressionsmethode verwendet wird. Wenn ein Gefäßverschluss-System verwendet wird, kann die Gefäßschleuse sofort entfernt werden.
Die nächste Dosis soll frühestens 6 bis 8 Stunden nach Entfernen der Gefäßschleuse verabreicht werden. Die Punktionsstelle soll danach auf Anzeichen einer Blutung oder eines Hämatoms beobachtet werden.
Hinweis 4: Patienten mit Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit einer stark eingeschränkten Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) ist im Steady State nach wiederholter s.c.-Gabe von 40 mg Enoxaparin/Tag die AUC um durchschnittlich 65 % erhöht.
Hinweis 5: Anwendung bei Kindern
In einer Dosisfindungsstudie an 25 hospitalisierten Kindern (Neugeborene und Jugendliche bis 17 Jahre, mittleres Alter 4 Jahre) wurde Enoxaparin 2 x täglich s.c. verabreicht. Eine Dosis von 1 mg/kg
Ä_FIGI_CCDSv12_08.07.2014_GB
|
|
KG war bei den meisten Kindern ausreichend; 4 Stunden nach der Applikation betrug der Anti-Faktor- Xa-Wert 0,5–1,0 I.E./ml. Jedoch benötigten 6 von 7 Neugeborenen (< 2 Monate) eine mittlere Dosis von 1,64 mg/kg KG, um therapeutisch wirksame Enoxaparin-Spiegel zu erreichen. Das deutet auf eine relativ höhere Clearance bei Patienten dieser Altersgruppe hin.
Hinweis 6: Patienten mit niedrigem Körpergewicht
Nach einer subkutanen Einmalgabe von 40 mg (ohne Gewichtskorrektur) ist die Anti-Faktor-Xa- Exposition bei Frauen mit < 45 kg KG um 50 % höher und bei Männern < 57 kg KG um 27 % höher als bei normalgewichtigen Personen.
Eine Dosisreduktion sollte erwogen werden. Eine Kontrolle der Anti-Faktor-Xa-Spiegel wird empfohlen.
Hinweis 7: Behandlung bei Überdosierung Symptome
Die gerinnungshemmende Wirkung von Enoxaparin kann durch langsame intravenöse Injektion von Protamin (Sulfat oder Hydrochlorid) weitgehend neutralisiert werden.
Die Gabe von Protamin sollte aber nur in schweren Fällen erwogen werden, da ein Überschuss von Protamin selbst einen gerinnungshemmenden Effekt ausübt sowie anaphylaktische Reaktionen bewirken kann.
Therapie
Die Protamindosis sollte dabei der von Enoxaparin-Natrium entsprechen: 1 mg Protamin neutralisiert den gerinnungshemmenden Effekt von 1 mg Enoxaparin, wenn Enoxaparin-Natrium in den vorhergehenden 8 Stunden verabreicht wurde.
Eine Dosis von 0,5 mg Protamin pro 1 mg Enoxaparin ist ausreichend, wenn Enoxaparin vor mehr als 8 Stunden verabreicht wurde, bzw. wenn eine zweite Gabe von Protamin als erforderlich erachtet wird. Liegt die Verabreichung von Enoxaparin-Natrium mehr als 12 Stunden zurück, braucht Protamin nicht mehr gegeben zu werden.
Auch mit hohen Dosen Protamin kann die Anti-Faktor-Xa-Aktivität nur bis maximal 60 % neutralisiert werden.
Hinweis8:HinweisezurHandhabungderLovenoxFertigspritzemitNadelschutzsystem(bei einerInjektionunterdieHaut)
DieFertigspritzemitNadelschutzsystemistmiteinemSicherheitssystemausgerüstet,daseine unbeabsichtigteNadelstichverletzungnachderInjektionweitestgehendausschließt.
DiesesSicherheitssystemwirdamEndederInjektionausgelöst,indembeimZurückziehenderNadel ausderHautdesPatientenderSpritzstempelgehaltenwird(Abb.1).