Lomustin (CCNU) âmedacâ darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Lomustin, andere NitrosoharnstoffprÀparate, WeizenstÀrke oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- in der Schwangerschaft und Stillzeit.
- bei Windpocken (auch nicht bei kĂŒrzlich durchgemachter Erkrankung oder Kontakt), GĂŒrtelrose.
- bei schweren NierenschÀden.
- bei stark verminderter Knochenmarkfunktion.
- bei Nichtansprechen auf eine frĂŒhere Therapie mit Nitrosoharnstoffen.
- bei einer SchwÀche des Immunsystems (Immunsuppression) und einer Impfung gegen Gelbfieber (oder Impfung mit einem anderen Lebendimpfstoff).
Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Lomustin (CCNU) âmedacâ einnehmen.
- Erste Anzeichen von Nebenwirkungen sind dem Arzt zu melden.
- Besondere Vorsicht bei leicht eingeschrÀnkter Knochenmarkfunktion (verminderte Thrombozyten, Leukozyten oder Erythrozyten) oder leicht eingeschrÀnkter Nierenfunktion (Dosisverminderung, Verschiebung der Behandlung bzw. Verzicht auf Behandlung), bestehenden Infekten oder bei vorhergegangener Behandlung mit anderen Tumormitteln oder Strahlenbehandlung.
- Da Lomustin zu Leberfunktionsstörungen fĂŒhren kann, ist eine regelmĂ€Ăige Kontrolle der Leberfunktion angeraten.
- Die Nierenfunktion sollte ebenfalls regelmĂ€Ăig kontrolliert werden.
- Lomustin kann LungenschĂ€den verursachen, die in Zusammenhang mit der eingenommenen Wirkstoffmenge zu stehen scheinen. Daher sollten vor Beginn der Therapie und in regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden Lungenfunktionstests durchgefĂŒhrt werden.
- BerĂŒhrung und/oder Einatmen des Kapselinhaltes unbedingt vermeiden (stark giftig!)
- Kommt etwas auf die Haut oder auf Schleimhaut, ist grĂŒndlich mit viel Wasser und Seife zu spĂŒlen. Tragen Sie gegebenenfalls Handschuhe und waschen Sie sich nach der Einnahme die HĂ€nde mit Seife und Wasser.
- Bei Impfung mit Lebendimpfstoff sollte ein Abstand von mindestens 3 Monaten eingehalten werden.
- Bei Kombination mit anderen myelosuppressiven (knochenmarkschÀdigenden) Arzneimitteln oder Strahlenbehandlung ist eine verstÀrkte KnochenmarkschÀdigung zu erwarten.
- Vor und wĂ€hrend einer Behandlung wird Ihr Arzt regelmĂ€Ăige (am besten wöchentliche) Blutkontrollen vornehmen. Diese Blutbildkontrollen sollten auch bis 6 Wochen nach einer Gabe andauern.
- Lomustin kann zu einer verzögert einsetzenden EinschrĂ€nkung der Knochenmarksfunktion fĂŒhren. Diese gehört zu den hĂ€ufigsten und schwersten Nebenwirkungen von Lomustin und Ă€uĂert sich in einer erniedrigten Anzahl an BlutplĂ€ttchen (Thrombozyten) und weiĂen Blutkörperchen (Leukozyten), was zu einer höheren InfektanfĂ€lligkeit und verstĂ€rkter Blutungsneigung fĂŒhren kann.
- Nehmen Sie Lomustin immer strikt nach Anweisung Ihres behandelnden Arztes ein. Erhöhen Sie nicht eigenmÀchtig die Dosis, indem Sie mehr Lomustin einnehmen, als Ihr Arzt Ihnen verordnet hat. Bei der Einnahme ist darauf zu achten, dass ein 6-Wochen-Turnus nicht unterschritten wird.
- Aufgrund der kumulativen Wirkung auf das Knochenmark kann es sein, dass Ihr Arzt anhand Ihrer Blutwerte entscheidet, wÀhrend der Therapie die Dosis von Lomustin zu reduzieren.
- Die Langzeitanwendung von Nitrosoharnstoffderivaten steht evtl. mit der Entwicklung von sekundÀren Krebserkrankungen in Zusammenhang.
- Bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen Arzneimitteln sind bezĂŒglich der Auswahl und Dosierung die Neben- und Wechselwirkungen von Lomustin zu beachten, z. B. Kreuzresistenz mit Carmustin (einem Ă€hnlichen Tumormittel).
Einnahme von Lomustin (CCNU) âmedacâ zusammen mit anderen Arzneimitteln
Es wurden keine speziellen Studien bezĂŒglich Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln durchgefĂŒhrt.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Bei einer Impfung gegen Gelbfieber besteht das Risiko von fatalen Impfkomplikationen. Lebendimpfstoffe dĂŒrfen nicht bei Patienten mit geschwĂ€chtem Immunsystem angewandt werden. Die gleichzeitige Gabe von Antiepileptika (Arzneimittel gegen Epilepsie) und Antitumorarzneimitteln (Lomustin eingeschlossen) kann zu Komplikationen aufgrund von Wechselwirkungen zwischen den Arzneimitteln fĂŒhren.
Knochenmarkhemmende Substanzen oder Strahlenbehandlung können die Wirkung auf das Knochenmark verstÀrken.
Phenobarbital (Arzneimittel gegen Epilepsie) kann die Wirkung vermindern. Theophyllin (Arzneimittel zur Behandlung von Atemwegserkrankungen) kann evtl. eine BlutplÀttchenzahl-Verminderung verstÀrken.
Cimetidin (Arzneimittel, das die Bildung von MagensÀure hemmt) kann die KnochenmarktoxizitÀt verstÀrken.
Mit Carmustin (BCNU) kann eine Kreuzresistenz auftreten.
Bei einem Abfall der BlutplÀttchen (Thrombozyten) kann es durch Einnahme von Salicylaten (Schmerzmittel) bzw. Alkohol zu einer verstÀrkten Blutungsgefahr kommen.
Schwangerschaft, Stillzeit und FortpflanzungsfÀhigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Lomustin (CCNU) âmedacâ darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Schwangerschaft
Eine sichere Anwendung von Lomustin in der Schwangerschaft ist nicht bestÀtigt.
Lomustin kann erbgutschĂ€digend wirken und die Entwicklung eines Embryos beeintrĂ€chtigen, daher darf Lomustin nicht wĂ€hrend der Schwangerschaft angewendet werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung ĂŒber das mit der Behandlung verbundene Risiko von schĂ€digenden Wirkungen fĂŒr das Kind erfolgen. Frauen im gebĂ€rfĂ€higen Alter sollten unter der Therapie mit Lomustin nicht schwanger werden. Sollte trotzdem eine Schwangerschaft eintreten, so ist sie unverzĂŒglich dem Arzt zu melden.
Stillzeit
Lomustin geht aufgrund seiner Zusammensetzung wahrscheinlich in die Muttermilch ĂŒber. Da ein potenzielles Risko fĂŒr das Neugeborene besteht, sollte erwogen werden entweder die Therapie mit Lomustin oder das Stillen abzubrechen, immer unter der BerĂŒcksichtigung des Nutzens der Therapie fĂŒr die Mutter und des Nutzens des Stillens fĂŒr das Neugeborene.
FortpflanzungsfÀhigkeit
SchwangerschaftsverhĂŒtende MaĂnahmen fĂŒr Patienten im geschlechtsreifen Alter sind wĂ€hrend der Behandlung mit Lomustin und bis zu 6 Monate danach angezeigt (dies gilt sowohl fĂŒr mĂ€nnliche als auch fĂŒr weibliche Patienten). Bei Kinderwunsch nach Abschluss der Behandlung wird eine genetische (erbbiologische) Beratung empfohlen.
Lomustin kann erbgutschĂ€digend wirken. MĂ€nnern, die mit Lomustin behandelt werden, wird daher empfohlen, wĂ€hrend der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer bleibenden Unfruchtbarkeit durch die Therapie mit Lomustin ĂŒber eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen
- Achtung: Dieses Arzneimittel kann die ReaktionsfĂ€higkeit und VerkehrstĂŒchtigkeit beeintrĂ€chtigen.
Es wurden keine speziellen Studien im Hinblick auf das Bedienen von Maschinen durchgefĂŒhrt. Lomustin (CCNU) âmedacâ-Kapseln können jedoch indirekt durch Auslösung von Ăbelkeit und Erbrechen zu einer BeeintrĂ€chtigung der FahrtĂŒchtigkeit oder der FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen fĂŒhren. Dies gilt im verstĂ€rkten MaĂe im Zusammenhang mit Alkohol. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge. Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen. Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt.
Lomustin (CCNU) âmedacâ enthĂ€lt Lactose (Milchzucker) und WeizenstĂ€rke
Bitte nehmen Sie Lomustin (CCNU) âmedacâ erst nach RĂŒcksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer ZuckerunvertrĂ€glichkeit leiden.
Wenn Sie an einer UnvertrĂ€glichkeit gegenĂŒber Gluten leiden (Zöliakie/Sprue), sollte die Einnahme des Arzneimittels aufgrund des Gehaltes an WeizenstĂ€rke einer besonderen Nutzen-Risiko-Bewertung durch den Arzt unterzogen werden.