Ferretab comp. darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Eisen(II)-fumarat, Folsäure oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- wenn Sie an Erkrankungen leiden, die mit einer Eisenüberladung des Körpers einhergehen (Hämochromatose, Hämosiderose, chronische Hämolysen).
- wenn Sie an Blutarmut mit Eisenverwertungsstörungen leiden (sideroachrestische Anämien, Bleianämien, Thalassämien).
- wenn Sie an perniziöser Anämie (= Vitamin B12-Mangel), hämolytischer Anämie, aplastischer Anämie oder anderen Formen der Blutarmut, die nicht auf Eisen- oder Folsäuremangel zurückzuführen sind, leiden.
- wenn krankhafte Veränderungen des Blutfarbstoffes bestehen.
- wenn Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes vorliegen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Ferretab comp. einnehmen.
Um das Risiko einer möglichen Eisenüberdosierung zu vermeiden, ist besondere Vorsicht geboten, falls auch über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel Eisen zugeführt wird.
Die Behandlung einer Eisenmangelanämie führt in den meisten Fällen zu guten Erfolgen, trotzdem ist es außerordentlich wichtig, die Ursache des Eisenmangels aufzudecken.
Wenn Sie eine Blutarmut aufgrund eines Vitamin B12-Mangels (perniziöse Anämie) haben, kann die Verabreichung von Folsäure in Tagesdosen von 1 mg und mehr zu einer Normalisierung des Blutbildes führen, während die Ausfälle seitens des Nervensystems fortschreiten. Ein Vitamin B12-Mangel muss daher vor Beginn der Behandlung mit Folsäure ausgeschlossen werden.
Eine gelegentlich auftretende Schwarzfärbung des Stuhls hat keine Bedeutung.
Die Eisenbehandlung ist über eine Normalisierung des roten Blutbildes hinaus mindestens 4 bis 12 Wochen durchzuführen, bis der Eisenmangel vollständig behoben ist. Die vom Arzt angeordneten Kontrollen sind einzuhalten.
Kinder
Ferretab comp. ist nicht für Kinder unter 12 Jahren bestimmt.
Einnahme von Ferretab comp. zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Ferretab comp. und einige andere Arzneimittel können einander in ihrer Wirkung beeinflussen. Im Einzelnen können folgende Wechselwirkungen auftreten:
Gleichzeitige Zufuhr von Ferretab comp. und |
mögliche Folge |
Mitteln gegen Magenübersäuerung (Antacida), Mitteln gegen erhöhten Cholesterinspiegel (Colestyramin und
Colestipol), Kalziumbromidlaktobionat, Koffein (Kaffee und Tee), Milch(-produkten), Natriumbikarbonat, eisenbindenden Substanzen wie Phosphaten, Phytaten oder Oxalaten |
Verminderung der Eisenmenge im Körper |
Arzneimitteln zur Behandlung von Epilepsie (z.B. Phenytoin, Phenobarbital, Primidon) |
Verminderung der Blutspiegel der Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie durch die Gabe von Folsäure und dadurch unter Umständen erhöhte Krampfbereitschaft |
Ascorbinsäure (Vitamin C) |
Verstärkte Eisenaufnahme |
Chinolon-Antibiotika (z.B. Ciprofloxazin, Levofloxazin, Norfloxazin, Ofloxazin) |
Eisensalze beeinflussen die Aufnahme von Chinolon-Antibiotika |
Chloramphenicol (Antibiotikum) |
Verstärkter Abbau von Chloramphenicol,
Wirkungsverminderung von Eisen |
Fluorouracil bzw. oralen Fluoropyrimidinen (z.B. Capecitabin) zur Behandlung von bestimmten Krebserkrankungen |
Bei gleichzeitiger Gabe hoher Folsäure- Dosen kann es zu einer Wirkungsverstärkung und damit Erhöhung der Schädigung von Gewebezellen durch Fluorouracil bzw. oralen Fluoropyrimidinen kommen. Dies kann sich z.B. in schweren Durchfällen äußern. |
Folsäureantagonisten (z.B. Chemotherapeutika wie Trimethoprim, Proguanil, Pyrimethamin und Zytostatika wie
Methotrexat) |
Bei gleichzeitiger Gabe hoher Folsäure- Dosen kann es zu einer gegenseitigen Wirkungshemmung kommen. |
Levodopa (Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit), Methyldopa (Arzneimittel zur Behandlung von zu hohem Blutdruck) |
Eisensalze vermindern die Aufnahme von Levodopa und Methyldopa |
Nahrungsbestandteilen |
Reduzierte Eisenaufnahme (daher soll die Einnahme auf nüchternen Magen erfolgen) |
Penicillamin (Arzneimittel gegen rheumatische Erkrankungen) |
Wechselseitige Konzentrationsverminderung |
Tetrazyklin (Antibiotikum) |
Verminderung des Tetrazyklinspiegels |
Thyroxin (Schilddrüsenhormon zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion) |
Eisensalze vermindern die Aufnahme von Thyroxin |
Vitamin E (Tokopherol) |
Wirkungsverminderung von Vitamin E |
Zink |
Verminderung des Zinkspiegels |
Einnahme von Ferretab comp. zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Bestimmte Nahrungsbestandteile können die Eisenaufnahme reduzieren. Ferretab comp. soll daher auf nüchternen Magen eingenommen werden.
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Ferretab comp. zusammen mit Milch(-produkten) oder koffeinhaltigen Getränken (Tee, Kaffee) kann es zu einer Verminderung der Eisenaufnahme kommen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Ferretab comp. ist zur Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit geeignet.
Während der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf stark an und kann durch Reserven des Körpers und durch die Zufuhr mit der Nahrung meist nicht gedeckt werden. Wird ein Eisenmangel durch eine Blutuntersuchung festgestellt, muss Eisen ersetzt werden. Die Eisenwerte sollten regelmäßig kontrolliert und die Dosierung entsprechend angepasst werden.
Eisen geht in die Muttermilch über. Es gibt keine Studien über mögliche unerwünschte Wirkungen von Eisen in der Muttermilch auf den Säugling. Ferretab comp. sollte in der Stillzeit nur eingenommen werden, wenn dies eindeutig angezeigt ist.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine Einflüsse auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen bekannt.
Ferretab comp. enthält Lactose
Bitte nehmen Sie Ferretab comp. erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie an einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Ferretab comp enthält den Farbstoff Azorubin (E 122)
Der in Ferretab comp. enthaltene Farbstoff Azorubin (E 122) kann allergische Reaktionen hervorrufen.