Was Faktor VII „Takeda“ enthält
Pulver
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Der Wirkstoff ist Blutgerinnungsfaktor VII vom Menschen
1 Durchstechflasche enthält nominal 600 I.E. Blutgerinnungsfaktor VII vom Menschen. Nach Auflösen in 10 ml sterilisiertem Wasser für Injektionszwecke enthält jede Durchstechflasche 60 I.E./ml humanen Blutgerinnungsfaktor VII.
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Die sonstigen Bestandteile sind Natriumcitrat, Natriumchlorid und Heparin-Natrium.
Lösungsmittel
Sterilisiertes Wasser für Injektionszwecke
Wie Faktor VII „Takeda“ aussieht und Inhalt der Packung
Faktor VII „Takeda“ 600 I.E. ist ein Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung. Pulver und Lösungsmittel befinden sich in Durchstechflaschen aus Glas und sind mit einem Gummistopfen verschlossen.
Weißes und leicht gefärbtes Pulver (gefriergetrocknete Substanz). Die gebrauchsfertige Lösung ist klar bis leicht opaleszent, farblos bis schwachgelb.
1 Packung enthält: - 1 Durchstechflasche mit Faktor VII „Takeda“ 600 I.E. Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
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1 Durchstechflasche mit 10 ml sterilisiertem Wasser für Injektionszwecke
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1 Transfernadel
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1 Belüftungsnadel
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1 Filternadel
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1 Einmalnadel
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1 Einmalspritze (10 ml)
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1 Infusionsset
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller:
Takeda Manufacturing Austria AG, Industriestraße 67, 1221 Wien, Österreich
Zulassungsnummer: Z.Nr. 2-00299
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Januar 2022.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
DOSIERUNG
Die Behandlung sollte unter der Aufsicht eines in der Therapie von Gerinnungsstörungen erfahrenen Arztes eingeleitet werden.
Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung liegen Daten über die klinische Anwendung von Faktor VII- Konzentraten nur in begrenztem Umfang vor. Aus diesem Grund können nur allgemeine Dosierungsrichtlinien gegeben werden. Eine genaue Dosierungsermittlung kann nur aufgrund regelmäßiger laboranalytischer Kontrollen des Faktor VII-Plasmaspiegels und unter Berücksichtigung des klinischen Zustandsbildes erfolgen.
Dosierung und Dauer der Substitutionstherapie richten sich nach dem Schweregrad des Faktor VII- Mangels, nach Ort und Ausmaß der Blutung und dem klinischen Zustand des Patienten. Der Zusammenhang zwischen dem individuellen Faktor VII Restspiegel und der klinischen Blutungsneigung ist nicht so eindeutig wie bei klassischer Hämophilie.
Die verabreichten Faktor VII-Einheiten werden in Internationalen Einheiten (I.E.) angegeben, die vom aktuellen WHO-Standard für Faktor VII-Produkte abgeleitet sind. Die Faktor VII-Aktivität im Plasma wird entweder als Prozentsatz (relativ zu normalem menschlichen Plasma) oder in Internationalen Einheiten (relativ zum internationalen Standard für Faktor VII im Plasma) angegeben.
Eine Internationale Einheit (I.E.) der Faktor VII-Aktivität entspricht der Menge an Faktor VII in 1 ml normalem menschlichen Plasma.
Die Berechnung der erforderlichen Faktor VII-Dosis basiert auf der Erfahrung, dass 1 Internationale Einheit (I.E.) Faktor VII pro kg Körpergewicht die Faktor VII-Aktivität im Plasma um ca. 1,9 % (1,9 I.E./dl bzw. 0,019 I.E./ml) der normalen Aktivität erhöht.
Die benötigte Dosis wird mit folgender Formel berechnet:
Berechnung in % bzw. I.E./dl:
Benötigte Einheiten = Körpergewicht (kg) × gewünschter Faktor VII-Anstieg (% der Norm) × 0,5*
*reziproker Wert der gemessenen RECOVERY (dl/kg); Berechnung: 1/1,9 = 0,5
Bei bekannter individueller RECOVERY sollte dieser Wert anstelle des Wertes 0,5 für die Berechnung verwendet werden.
Berechnung in I.E./ml:
Benötigte Einheiten = Körpergewicht (kg) × gewünschter Faktor VII-Anstieg (I.E./ml) × 53*
* reziproker Wert der gemessenen RECOVERY (ml/kg); Berechnung: 1/0,019 = 52,6
Bei bekannter individueller RECOVERY sollte dieser Wert anstelle des Wertes 53 für die Berechnung verwendet werden.
Die Dosis und Häufigkeit der Verabreichung ist entsprechend der klinischen Wirksamkeit des Produktes im Einzelfall anzupassen. Dies ist bei der Faktor VII Behandlung besonders wichtig, da die individuelle Blutungsneigung nicht streng mit der im Labor bestimmten Faktor VII Aktivität korreliert. Die Dosierungsintervalle richten sich nach der kurzen Halbwertszeit von Faktor VII, die ca. 3 – 5 Stunden beträgt. Wird Faktor VII „Takeda“ als intermittierende Injektion/Infusion verabreicht, sind oft Dosierungsintervalle von 6 – 8 Stunden ausreichend. Normalerweise sind bei der Behandlung eines Faktor VII-Mangels niedrigere Werte des mangelnden Faktors in Bezug auf die Aktivität im Normalplasma erforderlich als bei der klassischen Hämophilie (Hämophilie A und B). Untenstehende Tabelle enthält einige Hinweise zur Verabreichung intermittierender Injektionen/Infusionen auf Basis von begrenzten, klinischen Erfahrungen. Es gibt keine medizinischen Erkenntnisse aus klinischen Wirksamkeitsstudien.
Grad der Blutung /
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Erforderlicher
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Erforderlicher
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Häufigkeit der
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Art des
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Faktor VII
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Faktor VII
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Dosierung (Stunden) /
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chirurgischen
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Plasmaspiegel in %
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Plasmaspiegel
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Behandlungsdauer
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Eingriffs
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bzw. I.E./dl*
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I.E./ml*
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(Tage)
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Leichte Blutung
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10 - 20
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0,10 - 0,20
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Als Einzeldosis
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Schwere Blutung
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25 - 40
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0,25 - 0,40
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Für 8 – 10 Tage oder
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(Min.-max. Spiegel)
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(Min.-max. Spiegel)
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bis zur vollständigen
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Heilung **
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Kleiner chirurgischer
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20 - 30
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0,20 - 0,30
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Als Einzeldosis vor der
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Eingriff
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Operation oder, wenn
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abgeschätzt werden
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kann, dass das
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Blutungsrisiko höher
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ist, bis zur
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Wundheilung
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Großer chirurgischer
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Präoperativ >50
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Präoperativ >0,50
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Für 8 – 10 Tage oder
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Eingriff
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Danach 25 – 45
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Danach 0,25 – 0,45
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bis zur vollständigen
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(Min.-max. Spiegel)
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(Min.-max. Spiegel)
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Wundheilung**
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* 1 I.E./ml = 100 I.E./dl = 100% des Normalplasmas. Die Faktor VII Aktivität im Plasma wird entweder als Prozentsatz (relativ zum normalen Plasma) oder in Internationalen Einheiten (relativ zum internationalen Standard für Faktor VII im Plasma) angegeben.
** Im Einzelfall können, besonders gegen Ende der Behandlung, aufgrund der klinischen Beurteilung niedrigere Dosen ausreichen um eine adäquate Blutstillung zu erreichen.
Art der Anwendung
Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 3 „Wie ist Faktor VII „Takeda“ anzuwenden?“
Langsam intravenös verabreichen (Nicht mehr als 2 ml pro Minute).