Die Anwendung erfolgt durch einen Arzt.
Ebrantil-Ampullen werden am liegenden Patienten über einen Venenzugang verabreicht, entweder unverdünnt oder in Form einer Infusion (mit physiologischer Kochsalzlösung oder 5- oder 10%iger Glukoselösung). Eine Behandlungsdauer von 7 Tagen sollte nicht überschritten werden.
Die empfohlene Dosis beträgt:
Hypertensive Krise, schwere, schwerste und therapieresistente Formen der Hypertonie:
i.v.-Bolusinjektion:
Als Injektion werden 10 - 50 mg Urapidil langsam - unter laufender Blutdruckkontrolle - intravenös verabreicht. Innerhalb weniger (2-5) Minuten nach der Injektion ist eine blutdrucksenkende Wirkung zu erwarten. Abhängig vom Blutdruckverhalten kann die Injektion wiederholt werden.
i.v.-Dauertropfinfusion / Perfusor:
250 mg Urapidil (= 5 Ampullen Ebrantil 50 mg) verdünnt in 500 ml einer kompatiblen Infusionslösung (z.B. physiologische Kochsalzlösung, 5- oder 10-%ige Glucoselösung).
Bei Verwendung eines Perfusors zur Gabe der Erhaltungsdosis werden
100 mg Urapidil (= 2 Ampullen Ebrantil 50 mg) in eine Perfusorspritze aufgezogen und bis zu einem Volumen von 50 ml mit einer kompatiblen Infusionslösung (siehe oben) verdünnt.
Die kompatible Höchstmenge beträgt 4 mg pro ml Infusionslösung (= 4 Ampullen Ebrantil 50 mg in 50 ml Infusionslösung).
Applikationsgeschwindigkeit:
Die Tropfgeschwindigkeit richtet sich nach dem individuellen Blutdruckverhalten.
Initiale Richtgeschwindigkeit: 2 mg pro Minute
[Bezogen auf 250 mg (= 50 ml) Ebrantil + 500 ml Infusionslösung entspricht 1 mg = 2,2 ml. Bezogen auf 100 mg (= 20 ml) Ebrantil + 30 ml Infusionslösung in der 50 ml-Perfusorspritze entspricht 1 mg = 0,5 ml].
Das Ausmaß der Blutdrucksenkung wird von der in den ersten 15 Minuten infundierten Dosis bestimmt. Nachfolgend kann der eingestellte Blutdruck mit wesentlich geringeren Dosen aufrechterhalten werden.
Erhaltungsdosis: im Mittel 9 mg pro Stunde
Zur kontrollierten intra- und /oder postoperativen Blutdrucksenkung bei Hypertonien oder Blutdruckkrisen kann folgendes Dosierungsschema angewendet werden:
i.v.-Bolusinjektion von 25 mg Urapidil (= 5 ml Injektionslösung) über 20 Sekunden -> keine RR-Reaktion nach 2 Minuten, -> Wiederholung der obigen Bolusinjektion -> keine RR-Reaktion nach 2 Minuten -> langsame i.v.-Bolusinjektion von 50 mg Urapidil (= 10 ml Injektionslösung) | bei RR-Reaktion nach 2 Minuten Stabilisierung durch Infusion anfangs bis 6 mg (in 1-2 Minuten), dann Reduktion |
Ältere Patienten (über 65 Jahre)
Bei älteren Patienten müssen blutdrucksenkende Arzneimittel mit entsprechender Vorsicht und zu Beginn in kleineren Dosen verabreicht werden, da bei diesen Patienten die Empfindlichkeit gegenüber derartigen Präparaten oftmals verändert ist.
Patienten mit Nieren- und / oder Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Nieren- und / oder Leberfunktionsstörungen kann eine Dosisverminderung von Ebrantil erforderlich sein.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Ebrantil bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren ist bisher noch nicht nachgewiesen.
Art und Dauer der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung.
Ebrantil -Ampullen werden intravenös als Injektion oder Infusion am liegenden Patienten verabreicht. Sowohl ein- oder mehrmalige Injektion als auch intravenöse Langzeitinfusionen sind möglich. Injektionen lassen sich mit anschließender Langzeitinfusion kombinieren.
Überlappend mit der parenteralen Akuttherapie ist der Übergang auf eine Dauertherapie mit einem oral zu verabreichenden Blutdrucksenker möglich.
Toxikologisch abgesichert ist eine Behandlungsdauer von 7 Tagen, die im Allgemeinen bei parenteraler antihypertensiver Therapie auch nicht überschritten wird. Eine parenterale Wiederholungsbehandlung bei erneut auftretendem Blutdruckanstieg ist möglich.
Wenn Sie eine größere Menge Ebrantil erhalten haben, als Sie sollten
Zeichen einer Überdosierung sind:
- Seitens des Kreislaufs:
- Schwindel, Blutdruckabfall beim Wechsel von liegender oder sitzender zu aufrechter Körperhaltung, Kollaps
Seitens des Zentralnervensystems:
- Müdigkeit und verminderte Reaktionsfähigkeit
Bei übermäßiger Blutdrucksenkung kann neben Allgemeinmaßnahmen (Hochlagerung der Beine, Volumensubstitution) die ärztliche Anwendung von gefäßverengenden Präparaten oder in ganz seltenen Fällen von Katecholaminen erforderlich werden.