Der Arzt wird die Dosierung in Abhängigkeit von der Schwere der Infektion, dem Zustand des Patienten und der Erregerempfindlichkeit festlegen.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis bei
Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren:
Schwere Infektionen z.B. im Bereich des Bauchraumes oder des weiblichen Beckens: 2400 – 2700 mg/Tag in 2, 3 oder 4 gleichen Dosen.
Leichte Infektionen mit besonders empfindlichen Erregern:
1200 – 1800 mg/Tag in 3 oder 4 gleichen Dosen.
Dosierungen bis zu 4800 mg/Tag wurden mit Erfolg angewandt; die in den Muskel verabreichte Einzeldosis soll 600 mg (4 ml) nicht überschreiten.
20 – 40 mg/kg Körpergewicht pro Tag in 3 – 4 gleichen Dosen in den Muskel oder in die Vene.
Anwendung bei älteren Patienten:
Bei älteren Patienten mit normaler Leber- und (altersentsprechend) normaler Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Patienten mit leichter bis mäßig schwerer Einschränkung der Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Bei schwerer Nierenfunktionseinschränkung wird der Arzt gegebenenfalls die Dosis vermindern oder das Dosierungsintervall auf 8 oder sogar 12 Stunden verlängern.
Dosierung bei Hämodialyse (Blutwäsche):
Clindamycin ist nicht dialysierbar. Bei Patienten die regelmäßig dialysiert werden, ist daher eine zusätzliche Dosis vor und nach der Blutwäsche nicht erforderlich.
Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion:
Bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Leberfunktionseinschränkung ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich, wenn Clindamycin im Abstand von 8 Stunden eingenommen wird.
Bei schwerer Leberfunktionseinschränkung wird der Arzt gegebenenfalls die Dosis vermindern oder das Dosierungsintervall verlängern.
Dosierung bei speziellen Indikationen:
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Infektionen mit β-hämolysierenden Streptokokken:
Die Behandlung sollte zumindest 10 Tage lang durchgeführt werden.
Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane:
Behandlung im Krankenhaus: 900 mg Clindamycin alle 8 Stunden in die Vene sowie zusätzlich Gabe eines Antibiotikums, das gegen bestimmte sauerstoffabhängige Bakterien (gramnegative Aerobier) wirkt, z.B. Gentamycin 2,0 mg/kg gefolgt von 1,5 mg/kg alle 8 Stunden bei Patienten mit normaler Nierenfunktion. Die Gabe in die Vene soll mindestens 4 Tage durchgeführt und frühestens 48 Stunden nach Besserung des Zustandsbildes beendet werden. Daran anschließend erfolgt die Einnahme von 450 - 600 mg Clindamycin alle 6 Stunden bis zum Erreichen einer Gesamtbehandlungsdauer von 10 – 14 Tagen.
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Toxoplasmen-bedingte Entzündung des Gehirns bei AIDS-Patienten:
600 – 1200 mg Clindamycin 4mal täglich (alle 6 Stunden) in die Vene durch zwei Wochen. Anschließend kann die Behandlung mit Clindamycin „ratiopharm“ 300 mg - Kapseln fortgeführt werden; die Dosierung beträgt 300 – 600 mg ebenfalls 4mal täglich. Üblicherweise beträgt die Gesamttherapiedauer 8 – 10 Wochen.
Dabei kombiniert der Arzt meist Clindamycin mit einem anderen Wirkstoff (Pyrimethamin): 25 – 75 mg/Tag werden 8 – 10 Wochen hindurch eingenommen. Im oberen Dosisbereich empfiehlt sich die zusätzliche Gabe von 10 – 20 mg Folsäure.
Art der Anwendung
Clindamycin „ratiopharm“ 300 mg - Ampullen können in den Muskel oder in die Vene verabreicht werden.
Die Anwendung von Clindamycin „ratiopharm“ 300 mg - Ampullen erfolgt ausschließlich durch den Arzt.
Intramuskuläre Verabreichung:
die intramuskuläre Einzeldosis soll 600 mg (4 ml) nicht überschreiten.
Intravenöse Infusion:
Nicht unverdünnt intravenös injizieren! Die Infusionsgeschwindigkeit darf 30 mg/min und die
Clindamycinkonzentration im Lösungsmittel 18 mg/ml nicht überschreiten.
Empfohlene Infusionsraten:
Clindamycin | Infusionslösung | Infusionszeit |
300 mg | 50 ml | 10 min |
600 mg | 50 ml | 20 min |
900 mg | 50 - 100 ml | 30 min |
In einer einzelnen einstündigen Infusion sollten nicht mehr als 1200 mg Clindamycin verabreicht werden.
Clindamycin darf nicht unverdünnt intravenös als Bolus gegeben werden, sondern ist über einen Zeitraum von mindestens 10 – 60 Minuten zu infundieren.
Bei rascher intravenöser Injektion können Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzegefühl, Brechreiz oder selten ernsthaften Herz-Kreislauf-Störungen (z.B. Blutdruckabfall und Herzstillstand) auftreten. Clindamycin „ratiopharm“ darf daher intravenös nicht injiziert, sondern nur infundiert werden. Hierfür ist Clindamycin „ratiopharm“ vorher zu verdünnen.
Beschwerden am Verabreichungsort (siehe unter Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“) können durch tiefe intramuskuläre Injektion und Vermeidung von intravenösen Verweilkathetern auf ein Minimum reduziert werden.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Behandlung ist abhängig von der Grunderkrankung und vom Krankheitsverlauf. Häufig beträgt sie 7-10 Tage.
Bei der Behandlung von Infektionen mit ß-hämolysierenden Streptokokken ist vorsorglich eine Behandlungsdauer von mindestens 10 Tagen angezeigt.
Bei Infektionen im kleinen Becken und Infektionen mit Chlamydia trachomatis ist eine Behandlung von 10 – 14 Tagen durchzuführen.
Ihr Arzt wird Ihnen sagen wie lange die Behandlung mit Clindamycin „ratiopharm“ dauert. Sobald es die Behandlung erlaubt wird Ihr Arzt Ihnen Clindamycin zum Einnehmen verschreiben. Hierzu stehen Clindamycin „ratiopharm“ 300 mg Kapseln zur Verfügung.
Wenn eine größere Menge von Clindamycin „ratiopharm“ 300 mg - Ampullen angewendet wurde
Überdosierungserscheinungen wurden bisher nicht beobachtet.
Bei Verdacht auf Überdosierung, wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt.
Hinweis für den Arzt: Informationen zur Therapie bei Überdosierung finden Sie am Ende dieser Gebrauchsinformation.
Wenn Sie die Anwendung von Clindamycin „ratiopharm“ 300 mg - Ampullen abbrechen
Um eine erneute Verschlechterung beziehungsweise das Wiederauftreten der Krankheit zu vermeiden, ist die Behandlungsdauer - entsprechend den Empfehlungen Ihres Arztes - auch nach Abklingen der Krankheitserscheinungen, d.h. auch wenn eine Besserung der Krankheitszeichen oder Beschwerdefreiheit eintritt, einzuhalten. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange die Behandlung mit Clindamycin „ratiopharm“ dauert. Ändern Sie keinesfalls die Behandlung ohne ärztliche Anweisung, hören Sie ohne ärztliche Anweisung keinesfalls vorzeitig mit der Behandlung auf, weil die Wirkung sonst nicht ausreicht.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.