Scharlach ist eine gut behandelbare Krankheit, die bei rechtzeitiger Therapie einen guten Verlauf aufweist. Die Symptome gehen unter Einnahme von Antibiotika nach einigen Tagen zurück.
Komplikationen von Scharlach sind insgesamt selten. Es kann zu zusätzlichen Krankheitsbildern wie einer eitrigen Einschmelzung der Mandeln (Peritonsillarabszess), Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen kommen.
Eine Scharlach-Erkrankung kann einen schweren (toxischen) Verlauf aufweisen, bei dem es zu Erbrechen, Diarrhö, Krämpfen und neurologischen Auffälligkeiten wie Benommenheit kommen kann.
Gefürchtet ist eine Ausbreitung der Bakterien über die Blutbahn (Streptokokken-Sepsis). Diese ist selten, kann jedoch zu sehr schweren Verläufen führen.
Poststreptokokkenerkrankungen
Durch eine Aktivierung des Immunsystems durch Bakterien-Toxine und eine folgende Antikörper- und Immunkomplexbildung kann es nach einer Infektion mit Streptokokken zu sogenannten Poststreptokokken- oder Streptokokkenfolgeerkrankungen kommen.
Rheumatisches Fieber
Diese Erkrankung tritt in der Regel ca. 14 Tage nach einer Streptokokkeninfektion auf und führt zu Fieber, Gelenkentzündungen (Polyarthritis), Herzentzündungen (Per-, Myo- und Endokarditis) sowie Hautausschlägen. Eine seltene Manifestation des rheumatischen Fiebers ist die Chorea minor (Chorea Sydenham). Hier kommt es durch Schädigungen des Gehirns zu unkontrollierten, überschießenden Bewegungen der Arme und Hände.
Akute postinfektiöse Glomerulonephritis
Hierbei kommt es zu Schäden an den Nieren und Folgen wie Blut- (Hämaturie) und Proteinverlust (Proteinurie) über den Harn und im Verlauf zu Wassereinlagerungen (Ödeme) und Blutdruckproblemen.
Es wird diskutiert, ob eine frühzeitige antibiotische Therapie die Wahrscheinlichkeit für zusätzliche Krankheitsbilder und Streptokokkenfolgeerkrankungen reduziert. Hierfür gibt es jedoch keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz.
Eine durchgemachte Scharlach-Erkrankung schützt nicht vor einer erneuten Ansteckung mit Streptokokken. Es kann jedoch zu einer Immunität gegen die für das Exanthem verantwortlichen Toxine kommen. So ist es möglich, dass bei einer erneuten Streptokokken-Angina das Exanthem ausbleibt.