Was sollten Sie vor der Anwendung von Buconif beachten?
Buconif darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Nifedipin, andere Dihydropyridine (z.B.: Amlodipin, Nitrendipin, Nimodipin, Felodipin) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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bei Herz-Kreislauf-Schock.
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bei höhergradiger Aortenstenose (Engstelle in der Hauptschlagader).
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bei instabiler Angina pectoris (soll heißen, wenn die Brustenge-Schmerzen erstmals auftreten, wenn sich der Schmerzcharakter der Anfälle ändert (häufiger, stärker, andauernder, schmerzhafter) oder bei Auftreten der Schmerzen in Ruhe).
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während und in den ersten 4 Wochen nach einem Herzinfarkt.
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bei kritischem Blutdruckanstieg mit Beeinträchtigung wichtiger Organsysteme wie Gehirn oder Rückenmark, Herz oder Nieren (Hypertensiver Notfall)
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bei stark erniedrigtem Blutdruck (weniger als 90 mm Hg systolisch = oberer Wert).
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bei Patienten mit Asthma bronchiale oder einer anderen Überempfindlichkeit der Atemwege, da Buconif zu einer Verengung der Bronchien führen kann.
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bei gleichzeitiger Einnahme von Rifampicin (bestimmtes Antibiotikum, das vorwiegend gegen Tuberkulose eingesetzt wird und die Wirkung von Nifedipin blockiert).
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bei Alkoholkranken.
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in der Schwangerschaft und in der Stillzeit.
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bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Buconif anwenden.
Besondere Vorsicht ist geboten bei:
Es gibt Hinweise, dass Nifedipin in schnell freisetzender Darreichungsform (Buconif zählt dazu) bei Patienten mit „Brustenge“-Anfällen (Angina pectoris) oder Bluthochdruck (essentieller Hypertonie) zu Komplikationen des Herz-Kreislaufsystems (z.B. Herzinfarkt) und sogar zu einer Erhöhung der Sterblichkeit führen kann. Deshalb sollte Ihnen Buconif nur vom Facharzt verschrieben werden, und es ist in diesen Fällen nur dann einzusetzen, wenn andere Arzneimittel nicht angezeigt sind.
Da es bei der Anwendung von Buconif zu einem massiven Blutdruckabfall und in der Folge zu beschleunigter Herzfrequenz kommen kann, müssen Blutdruck und Herzfrequenz engmaschig überwacht werden.
Insbesondere zu Behandlungsbeginn kann in Einzelfällen erstmals ein Angina pectoris Anfall (anfallsartige Brustschmerzen durch mangelnde Durchblutung des Herzens) auftreten oder Häufigkeit, Dauer und Schweregrad von wiederkehrenden Angina pectoris Anfällen können zunehmen.
Buconif 5 mg-Sublingualspray sollte keinesfalls angewendet werden, wenn im Zusammenhang mit einer früheren Anwendung Schmerzen aufgrund einer Mangeldurchblutung aufgetreten sind.
Vereinzelt wurde auch über das Auftreten von Herzinfarkten im Zusammenhang mit dem Wirkstoff Nifedipin berichtet.
Die vom Arzt gegebenenfalls verordneten Laborkontrollen (Serumelektrolyte, Blutbild, Leber- und Nierenfunktionsparameter, Blutzuckerspiegel (bei Diabetikern) und Digoxinplasmaspiegel (bei gleichzeitiger Digoxinbehandlung) sind genau einzuhalten.
Die Anwendung von Buconif kann, wegen des enthaltenen Glycerols, bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von Buconif zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Mit folgenden Arzneimitteln sind Wechselwirkungen möglich:
Einfluss von anderen Arzneimitteln auf Nifedipin:
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Rifampicin (Antibiotikum vor allem gegen Tuberkulose):
Die Wirksamkeit von Nifedipin wird durch Rifampicin massiv herabgesetzt, deshalb muss die gemeinsame Einnahme vermieden werden.
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Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital (bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie): Die Wirksamkeit von Nifedipin wird geschwächt. Blutdruckkontrollen und evtl. Dosisanpassung sollten durchgeführt werden.
Regelmäßige Blutdruckkontrollen und evtl. Dosisanpassungen können auch mit folgenden Arzneimitteln nötig sein, da diese den Abbau von Nifedipin hemmen können:
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sogenannte Makrolid-Antibiotika wie z.B.: Erythromycin
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bestimmte Anti-HIV-Präparate wie Amprenavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir oder Saquinavir
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bestimmte Arzneimittel gegen Pilzinfektionen wie Ketoconazol, Itraconazol oder Fluconazol
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Fluoxetin und Nefazodon (Antidepressiva)
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Quinupristin/Dalfopristin (antibiotische Kombination)
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Valproinsäure (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie)
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Cimetidin (Arzneimittel zur Hemmung der Magensäureproduktion)
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bestimmte (trizyklische und tetrazyklische) Antidepressiva und Antipsychotika (z.B.: Amitriptylin, Clomipramin, Imipramin, Mianserin, Mirtazapin, Maprotilin, Risperidon, Haloperidol)
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Cisaprid (zur Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen)
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Diltiazem (zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen)
Einfluss von Nifedipin auf andere Arzneimittel:
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blutdrucksenkende Arzneimittel (Diuretika, Beta-Rezeptoren-Blocker, ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Antagonisten, andere Calciumantagonisten, Alpha-Rezeptoren-Blocker, PDE5 Hemmer, Methyldopa): Nifedipin kann den blutdrucksenkenden Effekt dieser Medikamente bei gleichzeitiger Verabreichung verstärken.
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Digoxin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzschwäche und bestimmter Herzrhythmusstörungen): Nifedipin kann die Ausscheidung von Digoxin vermindern, was zu einer Digoxin-Überdosierung führen kann.
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Chinidin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen): Wegen der gegenseitigen Beeinflussung von Nifedipin und Chinidin sollten die Chinidinspiegel im Blut bei gleichzeitiger Gabe überwacht und gegebenenfalls die Dosis angepasst werden.
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Tacrolimus (Arzneimittel gegen Abstoßreaktionen nach Transplantationen): Wegen der gegenseitigen Beeinflussung von Nifedipin und Tacrolimus sollten die Tacrolimusspiegel im Blut bei gleichzeitiger Gabe überwacht und gegebenenfalls die Dosis angepasst werden.
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Antibiotika-Gruppe der Cephalosporine: Nifedipin kann den Plasmaspiegel von Cephalosporinen erhöhen.
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Vincristin (Arzneimittel gegen bestimmte Krebsformen): Nifedipin vermindert die Ausscheidung von Vincristin, wodurch dessen Nebenwirkungen zunehmen können.
Magnesiumsulfat; zusammen mit i.v. verabreichtem Magnesiumsulfat kann ein übermäßiger Blutdruckabfall auftreten
Durch Nifedipin kann das Ergebnis eines Harntest (Messung von Vanillinmandelsäure) verfälscht werden.
Buconif enthält Alkohol (30 mg pro Sprühstoß), deshalb können andere Arzneimittel, die nicht mit Alkohol gemeinsam eingenommen werden sollten (z.B.: Medikamente gegen Epilepsie, gegen Parkinson, manche Schmerzmittel) durch die gemeinsame Anwendung mit Buconif beeinflusst werden.
Anwendung von Buconif zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Eine Anwendung von Buconif mit Grapefruitsaft ist zu vermeiden, weil es dadurch zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung von Nifedipin (Wirkstoff von Buconif) kommen kann. Der beschriebene Effekt hält bis ca. 3 Tage nach der letzten Aufnahme von Grapefruitsaft an. Das Verzehren von Grapefruit oder Trinken von Grapefruitsaft sollte daher während einer Nifedipin-Therapie vermieden werden.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Buconif darf während der gesamten Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Stillzeit
Während der Stillzeit darf Buconif nicht angewendet werden, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht und nur unzureichende Erfahrungen mit einer Anwendung in der Stillperiode vorliegen.
Ist eine Behandlung mit Buconif während der Stillzeit zwingend erforderlich, muss abgestillt werden.
Zeugungsfähigkeit
Nifedipin kann in Einzelfällen die Spermienfunktion beeinträchtigen. Wenn wiederholte künstliche Befruchtungen erfolglos bleiben, sollte Nifedipin als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und
Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen (wie z.B.: Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit) kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol, bei Behandlungsbeginn und bei Präparatewechsel.
Buconif enthält Alkohol
Dieses Arzneimittel enthält geringe Mengen an Ethanol (weniger als 100 mg pro Sprühstoß). Es besteht daher ein gesundheitliches Risiko für Patienten, die unter Alkoholismus leiden (siehe auch „Buconif darf nicht angewendet werden“). Der Alkoholgehalt ist bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder Epilepsie besonders zu berücksichtigen.