Grundlagen
Insulin oder auch Humaninsulin ist ein von der Bauchspeicheldrüse produziertes Hormon, das den Blutzuckerspiegel im Körper reguliert. Es ist ein Peptidhormon, das aus den beiden Polypeptidketten A und B besteht. Humaninsulin wird medizinisch zur Behandlung von Diabetes mellitus eingesetzt, einer Krankheit, bei der der Körper selbst nicht genügend Insulin produziert oder das produzierte Insulin nicht richtig verwerten kann. Im medizinischen Kontext spricht man bei künstlich hergestelltem, aber unmodifizierten Inuslin auch von Normalinsulin.
Anwendung und Indikationen
Insulin human wird zur Behandlung von Typ-1- und Typ-2-Diabetes eingesetzt. Bei Typ-1 Diabetes ist es das Mittel der ersten Wahl. Mittlerweile stehen jedoch modifizierte Formen von Humaninsulin mit verbesserten Eigenschaften zur Verfügung, welche häufiger verwendet werden. Bei der Behandlung von Typ-2 Diabetes wird Insulin nur verwendet, wenn herkömmliche Therapie, sowie eine Änderung des Lebensstil nicht ausreichen, um den Blutzucker zu reduzieren.
Es werden grundsätzlich 2 Arten von Insulin verarbeicht. Basalinsulin dient zur Regulierung des Blutzuckerspiegels zwischen den Mahlzeiten und nachts bei Menschen mit Typ-1-Diabetes und einigen Menschen mit Typ-2-Diabetes. Diese Art von Insulin wird einmal am Tag, normalerweise nachts, verabreicht und deckt etwa die Hälfte des täglichen Insulinbedarfs einer Person.
Prandiales Insulin, auch bekannt als Mahlzeiten- oder Bolusinsulin, das vor einer Mahlzeit verabreicht wird, um den Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Essen zu regulieren. Die Dosis dabei kann statisch sein oder vom Patienten auf der Grundlage des aktuellen Blutzuckerspiegels oder der geplanten Kohlenhydratzufuhr berechnet werden und wird in der Regel zusammen mit einem schnell wirkenden Insulin oder einem Normalinsulin nicht mehr als 15-30 Minuten vor einer Mahlzeit verabreicht.
Insulin wird meist subkutan injiziert. Die Dosierung ist von der jeweiligen Mahlzeit und dem Patienten selbst abhängig. Insulin kann auch automatisch durch Insulinpumpen verabreicht werden.
Geschichte
Insulin wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von den kanadischen Forschern Frederick Banting und Charles Best entdeckt. Sie entwickelten eine Methode zur Gewinnung von Insulin aus tierischen Bauchspeicheldrüsen und behandelten 1921 erfolgreich den ersten menschlichen Patienten mit Insulin. Für diesen Verdienst wurde den Forschern im Jahr 1923 der Nobelpreis verliehen.
In den 1920er Jahren wurde Insulin erstmals von der Firma Eli Lilly vermarktet. In den 1980er Jahren wurde die rekombinante DNA-Technologie entwickelt, die die Herstellung von Humaninsulin mit Hilfe gentechnisch veränderter Bakterien ermöglichte. Diese Entwicklung ermöglichte die Herstellung reinerer Formen von Humaninsulin und reduzierte das Risiko allergischer Reaktionen und anderer Nebenwirkungen. Dadurch wurde ebenfalls das Modifizieren der Struktur des Insulins möglich, wodurch viele der heute verwendeten Formn entstanden sind.