Insulin B. Braun Rapid darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie erste Anzeichen einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) spüren. Wichtige Informationen zu Warnzeichen eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels und darüber, wie Sie sich bei Auftreten einer Unterzuckerung verhalten sollen, finden Sie in dem Kasten Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen und Verhalten im Notfall (Abschnitt 2.8).
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Insulin, Metacresol oder einen der sonstigen Bestandteile von Insulin B. Braun Rapid sind (die Zusammensetzung finden Sie in Abschnitt 6). Sie dürfen die Behandlung jedoch nicht einfach abbrechen, wenn Sie eine Allergie vermuten, da sonst die Gefahr eines stark erhöhten Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie) und einer Übersäuerung des Blutes (Ketoazidose) besteht. Setzen Sie sich stattdessen sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung, damit er prüfen kann, ob bei Ihnen tatsächlich eine Allergie vorliegt und damit er Ihnen erklären kann, was zu tun ist.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Insulin B. Braun Rapid ist erforderlich,
- wenn Sie an einer Nieren- oder Leberfunktionsstörung leiden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, da Sie möglicherweise eine geringere Insulindosis benötigen.
- wenn Sie auf einen anderen Insulintyp oder eine andere Insulinmarke eingestellt werden. Jede Änderung hinsichtlich Stärke, Marke (Hersteller), Insulintyp (z.B. schnell wirkendes oder lang wirkendes Insulin) und/oder der Art des Insulins (tierisches Insulin, Humaninsulin oder Humaninsulin-Analogon) kann eine Anpassung der Insulindosis erfordern.
- wenn Sie eine Reise über mehrere Zeitzonen planen. Da dies unter Umständen die Zeiten für Ihre Insulininjektionen und Mahlzeiten beeinflusst, sollten Sie vor Beginn der Reise Ihren Arzt aufsuchen und sich entsprechend beraten lassen. Denken Sie generell vor einer Reise z.B. an die richtige Aufbewahrung des Insulins während der Reise und daran, einen ausreichenden Vorrat von Insulin, Spritzen usw. mitzunehmen.
Kinder und ältere Menschen
Kinder und ältere Menschen können häufig nicht rechtzeitig die Warnzeichen einer Unterzuckerung erkennen. Hier ist daher besonders auf die sorgfältige Einhaltung der verordneten Insulindosis, die Ernährung und körperliche Belastung zu achten, um Blutzuckerentgleisungen zu vermeiden.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Insulin B. Braun Rapid kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Insulin B. Braun Rapid als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Eine gute Blutzuckerkontrolle vor Beginn und während der Schwangerschaft ist besonders wichtig, um ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Daher sollten Sie unbedingt umgehend ärztlichen Rat einholen, wenn eine Schwangerschaft geplant oder eingetreten ist. Obwohl die Erfahrungen mit der Anwendung von Insulin B. Braun Rapid in der Schwangerschaft noch begrenzt sind, liegen bisher keinerlei Sicherheitsbedenken gegen eine Anwendung in der Schwangerschaft vor.
Während der Schwangerschaft kann eine neue Einstellung der Insulindosierung und der Diät notwendig sein. Besonders vom vierten Schwangerschaftsmonat an ist mit einem erhöhten Insulinbedarf zu rechnen, während er in den ersten drei Monaten erniedrigt sein kann. Unmittelbar nach der Entbindung geht der Insulinbedarf oft rasch zurück, so dass eine ausgeprägte Neigung zur Unterzuckerung besteht.
Stillzeit
Für die Anwendung während der Stillzeit bestehen keine Einschränkungen. Wenn Sie stillen, kann eine Anpassung Ihrer Insulindosierung und Diät notwendig sein. Fragen Sie dazu Ihren Arzt.
Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen und Verhalten im Notfall
Halten Sie sich bitte an den mit Ihrem Arzt vereinbarten Behandlungsplan bezüglich Insulindosierung, Häufigkeit der Harn- und Blutzuckerkontrollen, Ernährung und körperlicher Aktivität. Sollten Sie Probleme mit der Einstellung Ihres Blutzuckerspiegels haben, setzen Sie sich bitte sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Die wichtigsten Gefahren, die während der Behandlung auftreten können, sind eine Überzuckerung (Hyperglykämie) und eine Unterzuckerung (Hypoglykämie).
Mögliche Anzeichen und Ursachen eines zu hohen und eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels sind nachfolgend beschrieben. Achten Sie immer auf solche Warnzeichen. Sowohl eine Unterzuckerung als auch eine Überzuckerung können lebensbedrohlich sein, wenn sie nicht richtig oder zu spät erkannt und behandelt werden.
Sie sollten Ihre Angehörigen und die Personen in Ihrer Umgebung darüber informieren, dass Sie Diabetiker sind. Für Notfälle sollten Sie einen Ausweis mit sich führen, auf dem vermerkt ist, dass Sie Diabetiker sind und welche Medikamente Sie erhalten.
Anzeichen und Ursachen einer Überzuckerung (Hyperglykämie)
Anzeichen einer Überzuckerung:
Die ersten Anzeichen eines zu hohen Blutzuckerspiegels sind vor allem Durst, häufiges Wasserlassen mit erhöhter Harnmenge, Benommenheit, gerötete, trockene Haut, Mundtrockenheit, Appetitverlust (mit Gewichtsabnahme bei anhaltender Überzuckerung), Übelkeit, Erbrechen sowie nach Aceton riechender Atem. Die Anzeichen treten in der Regel allmählich über Stunden bzw. Tage auf.
Bei einer schweren Überzuckerung kann es zu einer Übersäuerung des Blutes (Ketoazidose) kommen. Die Ketoazidose geht in der Regel einher mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, einer schnellen, unregelmäßigen und vertieften Atmung, Schläfrigkeit und Bewusstseinsstörungen und kann unbehandelt tödlich enden.
Sollten Sie bei sich mögliche Zeichen einer Überzuckerung oder einer Übersäuerung des Blutes feststellen, bestimmen Sie Ihren Blutzucker und untersuchen Sie den Urin auf Ketonkörper. Eine schwere Überzuckerung oder Übersäuerung erfordert in jedem Fall sofortige ärztliche Hilfe.
Ursachen einer Überzuckerung können z.B. sein:
- Sie haben eine Insulininjektion vergessen oder eine nicht ausreichende Menge Insulin gespritzt.
- Sie essen mehr als üblich oder haben weniger Bewegung.
- Sie stehen unter Stress (Aufregung, seelische Belastungen) oder hatten eine Operation oder leiden unter bestimmten Krankheiten, insbesondere Infektionen und fieberhaften Erkrankungen.
- Sie nehmen gleichzeitig bestimmte andere Arzneimittel ein (siehe Abschnitt 2.3).
Durch regelmäßige Selbstkontrolle von Urin- und Blutzucker und entsprechende Anpassung der Insulindosis können Sie schwere Überzuckerungen verhindern.
Anzeichen und Ursachen einer Unterzuckerung (Hypoglykämie)
Anzeichen einer Unterzuckerung:
Die Anzeichen einer Unterzuckerung können sehr verschieden sein und sind davon abhängig, wie schnell der Blutzuckerspiegel sinkt.
Warnzeichen für einen zu niedrigen oder zu schnell sinkenden Blutzuckerspiegel können z.B. sein: plötzliches Schwitzen, feuchte Haut, Herzrasen, Herzklopfen, unregelmäßiger Puls, Kopfschmerzen, Heißhunger, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Angst, Reizbarkeit, innere Unruhe, Benommenheit, Schwindelgefühl, Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit, Konzentrationsstörungen bzw. Beeinträchtigung der Reaktionsfähigkeit, Depression, Verwirrtheit, Sehstörungen, Wortfindungsstörungen und manchmal Sprachversagen, Zittern, Lähmungen, Kribbelgefühl, Taubheitsgefühl und Kribbelgefühl im Mundbereich.
Die Warnzeichen für eine Unterzuckerung können in folgenden Fällen verändert oder weniger ausgeprägt sein oder auch völlig fehlen:
- wenn Sie älter sind,
- wenn Sie häufig Unterzuckerungen haben,
- wenn Sie auf sehr niedrige Blutzuckerwerte eingestellt sind, fast normale oder deutlich gebesserte Blutzuckerspiegel haben,
- wenn Sie seit langem Diabetiker sind oder wenn Sie an einer durch den Diabetes ausgelösten Nervenerkrankung leiden (Neuropathie des vegetativen Nervensystems),
- nach Umstellung von tierischem Insulin auf Humaninsulin,
- wenn Sie bestimmte andere Arzneimittel einnehmen oder eingenommen haben (siehe Abschnitt 2.3).
Unbehandelt kann eine Unterzuckerung zu einem lebensbedrohenden hypoglykämischen Koma führen. Um eine Unterzuckerung zu vermeiden, kontrollieren Sie regelmäßig und häufig Ihren Blutzucker. Sind Sie in der Wahrnehmung der Warnzeichen einer Unterzuckerung unsicher, meiden Sie Situationen, in denen Sie sich und andere gefährden könnten (z.B. Autofahren).
Ursachen einer Unterzuckerung können z.B. sein:
- Sie haben eine größere Insulinmenge gespritzt als erforderlich.
- Sie haben eine Mahlzeit ausgelassen oder verschoben oder eine Mahlzeit mit zu wenig Kohlenhydraten (Zucker und zuckerhaltige Nahrungsmittel) zu sich genommen oder Kohlenhydrate durch Erbrechen oder Durchfall verloren.
- Sie haben Alkohol getrunken, insbesondere außerhalb von Mahlzeiten (Alkohol kann eine Unterzuckerung hervorrufen oder gefährlich verstärken).
- Sie strengen sich körperlich stärker oder länger an als üblich.
- Sie leiden an einer schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörung.
- Sie nehmen gleichzeitig bestimmte andere Arzneimittel ein (siehe Abschnitt 2.3).
In folgenden Fällen ist das Risiko für eine Unterzuckerung ebenfalls erhöht:
- Wenn Sie die Behandlung mit Insulin neu begonnen haben oder wenn die Behandlung geändert wird (z.B. Wechsel des Insulintyps).
- Wenn Sie die Injektionsstelle zwischen verschiedenen Körperteilen wechseln (z.B. von der Bauchdecke zum Oberschenkel).
Zur Vermeidung einer schweren Unterzuckerung sollten regelmäßige Kontrollen des Blutzuckers durchgeführt werden.