Vergentan darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Alizapridhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- bei bekanntem oder Verdacht auf einen Tumor der Nebenniere (PhÀochromozytom),
- bei Tumoren, welche durch Prolaktin zum Wachstum angeregt werden, wie z. B. bestimmte Tumore der Brust,
- wenn bei Ihnen in der Krankengeschichte im Zusammenhang mit einer Behandlung mit erregungshemmenden Medikamenten (Neuroleptika) SpĂ€tdyskinesien (ErlĂ€uterung siehe 4. âWelche Nebenwirkungen sind möglich?â) aufgetreten sind,
- bei gleichzeitiger Behandlung mit Levodopa und anderen Arzneimitteln gegen die Parkinsonâsche Erkrankung (sog. Dopamin-Agonisten, siehe auch bei âAnwendung von Vergentan zusammen mit anderen Arzneimittelnâ),
- bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren,
- wĂ€hrend der Schwangerschaft (siehe auch bei âSchwangerschaft und Stillzeitâ).
Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Vergentan angewendet wird,
wenn Sie ein Anfallsleiden (Epilepsie) haben. Die Anwendung von Vergentan bei Patienten mit Epilepsie wird nicht empfohlen, da die Wirksubstanz die Schwelle zur Auslösung eines Anfalls herabsetzen kann.
Eine besonders sorgfĂ€ltige Ă€rztliche Ăberwachung ist erforderlich:
Wie auch bei anderen Neuroleptika kann es unter der Behandlung mit Vergentan zu einem malignen neuroleptischen Syndrom kommen. Dieses ist durch hohes Fieber, Störungen des vegetativen Nervensystems, Muskelsteifigkeit, Erhöhung der Kreatinphosphokinase im Blutserum, BewusstseinseintrĂŒbung charakterisiert und kann zu einem lebensbedrohlichen Zustand fĂŒhren. Deshalb soll bei hohem Fieber oder einem der anderen Symptome das Vorliegen eines malignen neuroleptischen Syndroms sorgfĂ€ltig abgeklĂ€rt werden. Die Behandlung mit Vergentan muss unverzĂŒglich beendet werden, wenn das Vorliegen dieses Syndroms vermutet wird (siehe auch unter 4. âWelche Nebenwirkungen sind möglich?â).
Die Dauer der Anwendung sollte 1 Woche nicht ĂŒberschreiten (siehe auch unter 3. âWie ist Vergentan anzuwenden?â).
EingeschrÀnkte Nierenfunktion
Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschrĂ€nkt ist, ist eine Dosisreduktion durch Ihren Arzt erforderlich (siehe auch unter 3. âWie ist Vergentan anzuwenden?, EingeschrĂ€nkte Nierenfunktionâ).
Kinder und Jugendliche
Vergentan darf bei Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) nicht angewendet werden.
Anwendung von Vergentan zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
VerstÀrkung der Wirkung
Die beruhigende Wirkung von Vergentan und von Arzneimitteln, die dĂ€mpfend auf das ZNS wirken, wird bei gleichzeitiger Verabreichung verstĂ€rkt. Hierzu gehören Morphinderivate in der Behandlung von Schmerzen, Husten und in der Substitutionstherapie, Beruhigungsmittel/Schlafmittel (Hypnotika, u. a. Barbiturate), Benzodiazepine, angstlösende Mittel (Anxiolytika), H1-Antihistaminika und Antidepressiva (Amitriptylin, Doxepin, Mianserin, Mirtazapin, Trimipramin), die dĂ€mpfend (sedierend) wirken, Baclofen, Thalidomid sowie zentral wirksame Mittel gegen Bluthochdruck wie Clonidin und analoge Substanzen. Die verminderte Aufmerksamkeit kann die Teilnahme am StraĂenverkehr oder das Bedienen von Maschinen gefĂ€hrlich beeintrĂ€chtigen.
Die Wirkung von Mitteln zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen, wie die Phenothiazine Chlorpromazin, Fluphenazin oder Thioridazin, kann durch Vergentan verstÀrkt werden. Mittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen bewirken generell eine gegenseitige WirkungsverstÀrkung.
Bei gleichzeitiger Einnahme von blutdrucksenkenden Arzneimitteln (Antihypertensiva) werden durch gegenseitige WirkungsverstÀrkung der blutdrucksenkende Effekt verstÀrkt sowie das Risiko eines Blutdruckabfalls bei Lagewechsel aus dem Liegen/Sitzen zum Stehen (orthostatische Hypotension) erhöht.
AbschwÀchung der Wirkung
Wegen der entgegengesetzten Wirkung darf Vergentan nicht zusammen mit sog. Dopamin-Agonisten angewendet werden. Dazu gehören unter anderem folgende Wirkstoffe, die z. B. in Arzneimitteln gegen die Parkinsonâsche Erkrankung enthalten sind: Levodopa, Amantadin, Apomorphin, Bromocriptin, Cabergolin, Entacapon, Lisurid, Pergolid, Piribedil, Pramipexol, Quinagolid oder Ropinirol.
Anticholinergika, wie z. B. Atropin oder Papaverin, können die Wirkung von Vergentan abschwÀchen.
Sonstige Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Verabreichung von bestimmten KortisonprĂ€paraten, wie z. B. Dexamethason, können extrapyramidalmotorische Störungen (unwillkĂŒrliche Bewegungen der Muskulatur; siehe auch die Angaben unter 4. âWelche Nebenwirkungen sind möglich?â) vermehrt auftreten.
Anwendung von Vergentan zusammen mit Nahrungsmitteln, GetrÀnken und Alkohol
Der Genuss von alkoholischen GetrÀnken sowie die Einnahme von Alkohol enthaltenden Zubereitungen soll vermieden werden. Alkohol verstÀrkt die beruhigende Wirkung von Vergentan.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Da fĂŒr die Unbedenklichkeit einer Anwendung von Vergentan in der Schwangerschaft keine hinreichenden Daten vorliegen, darf Vergentan in der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Es ist nicht bekannt, ob Vergentan in die Muttermilch ĂŒbergeht, deshalb soll wĂ€hrend der Behandlung mit Vergentan nicht gestillt werden.
VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemĂ€Ăem Gebrauch SchlĂ€frigkeit auslösen und das Reaktionsvermögen so weit verĂ€ndern, dass die FĂ€higkeit zur aktiven Teilnahme am StraĂenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeintrĂ€chtigt wird. Dies gilt in verstĂ€rktem MaĂe im Zusammenwirken mit Alkohol.
Vergentan enthÀlt Natrium
Dieses Azneimittel enthĂ€lt Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle, d. h., es ist nahezu ânatriumfreiâ.