Wirkstoff(e) Vancomycin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Hexal Aktiengesellschaft
Betäubungsmittel Nein
ATC Code J01XA01
Pharmakologische Gruppe Andere Antibiotika

Zulassungsinhaber

Hexal Aktiengesellschaft

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Vancomycin Hikma 1000 mg Vancomycin Hospira Deutschland GmbH
VANCO-cell 1000mg Vancomycin cell Pharm GmbH
Vancomycin "Lederle" 1000mg Vancomycin Riemser Arzneimittel AG
Vancomycin Dr. Eberth 500 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung oder einer Lösung zum Einnehmen Vancomycin Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH
Vancomycin Hikma 500 mg Vancomycin Hospira Deutschland GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Vancomycin 1000 HEXAL ist ein Glykopeptid-Antibiotikum.
Bei oraler Anwendung
Vancomycin 1000 HEXAL kann nach Auflösen eingenommen werden zur Behandlung
bestimmter Darmentzündungen:
- antibiotikabedingter pseudomembranöser Enterokolitis (schwere durch toxinbildende Stämme von Clostridium difficile hervorgerufene entzündliche Darmerkrankung)
- Staphylokokken-Enterokolitis (durch Staphylokokken hervorgerufene entzündliche Darmerkrankung).
Parenteral angewendet ist Vancomycin bei diesen Erkrankungen nicht wirksam.
Bei intravenöser InfusionDie parenterale Gabe ist zu beschränken auf schwere Infektionen, die durch grampositive, Vancomycin-empfindliche und gegen andere Antibiotika resistente Bakterien verursacht sind und auf Patienten mit einer Allergie gegen Betalaktam-Antibiotika.
- Herzinnenhautentzündung (Endokarditis)
- Infektionen der Knochen (Ostitis, Osteomyelitis) und Gelenke
- Lungenentzündung (Pneumonie)
- Blutvergiftung (Septikämie, Sepsis)- Weichteilinfektionen.
Eine durch Enterokokken, Streptococcus viridans oder Streptococcus bovis verursachte Endocarditis sollte mit einer Kombination aus Vancomycin und einem Aminoglykosid behandelt werden.
Die offiziellen Richtlinien für die richtige Anwendung antibakterieller Wirkstoffe sollten beachtet werden.
Zur perioperativen Prophylaxe bei erhöhter Gefährdung des Patienten durch Infektionen mit grampositiven Erregern in der Herz- und Gefäßchirugie sowie bei Knochen- und Gelenkoperationen.
Die offiziellen Richtlinien für die richtige Anwendung antibakterieller Wirkstoffe sollten beachtet werden.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Besondere Vorsicht bei der Einnahme / Anwendung von Vancomycin 1000 ist erforderlich,

  • Bei akuter Anurie sowie bei Vorschädigung des Cochlearapparates darf Vancomycin nur bei vitaler Indikation infundiert werden.
  • Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und älteren Patienten sowie bei gleichzeitiger Anwendung anderer oto- oder nephrotoxischer Substanzen (z.B. Aminoglykoside) müssen regelmäßig die Nieren- und Gehörfunktion überprüft und die Vancomycin-Serumkonzentrationen überwacht werden.
  • Vancomycin ist ototoxisch. Daher sollte seine Anwendung bei Patienten mit Gehörschäden vermieden werden. Wenn Vancomycin für solche Patienten notwendig ist, sollte eine niedrigere Dosis in Betracht gezogen werden. Blutspiegel sollten regelmäßig bestimmt und die Dosis entsprechend festgelegt werden. Einer beginnenden Taubheit kann ein Tinnitus vorausgehen. Das Risiko von Gehörschädigungen ist bei älteren Patienten größer.


Maßnahmen bei schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen
Folgende extrem seltene Nebenwirkungen können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.

Pseudomembranöse Kolitis:


Bei fast allen antibakteriellen Substanzen einschließlich Vancomycin kann eine pseudomembranöse Colitis auftreten, die leicht bis lebensbedrohlich verlaufen kann. Diese Diagnose muss bei Patienten bedacht werden, bei denen im Zuge einer Anwendung von Vancomycin Durchfälle auftreten. Hier muss der Arzt eine Beendigung der Therapie mit Vancomycin 1000 HEXAL in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.

Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxis):


Hier muss die Behandlung mit Vancomycin 1000 HEXAL sofort abgebrochen und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.
Da bei zu schneller Infusion anaphylaktoide Reaktionen mit Blutdruckabfall und Atemnot auftreten können, darf Vancomycin nur langsam (nicht mehr als 10 mg/min, auch Einzeldosen von weniger als 600 mg über mindestens 60 min) und in ausreichender Verdünnung (mindestens 200 ml/1000 mg) infundiert werden.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen
Bei mit Vancomycin behandelten Patienten wurden Fälle von reversibler Neutropenie beschrieben. Bei allen mit Vancomycin behandelten Patienten sollten regelmäßig Blut- und Urinuntersuchungen sowie Leber- und Nierenfunktionstests durchgeführt werden. Insbesondere bei Patienten, die über längere Zeit mit Vancomycin behandelt werden sowie bei Patienten, die gleichzeitig Neutropenie-verursachende Substanzen erhalten, ist eine regelmäßige Kontrolle der Leukozyten empfohlen.
Eine Langzeitanwendung von Vancomycin kann ein Überwuchern von resistenten Bakterienstämmen verursachen. Eine engmaschige Überwachung des Patienten ist wichtig.
Vancomycin darf wegen des Nekroserisikos nur als intravenöse Injektion verabreicht werden. Das Risiko von venösen Irritationen wird minimiert, wenn das Präparat in Form einer verdünnten Infusion (2,5–5 g/l) verabreicht und die Injektionsstelle gewechselt wird.
Anästhesie: Die Anwendung von Anästhetika während der Vancomycin-Infusion kann verschiedene Störungen hervorrufen, darunter Hypotonie, Erytheme, Urtikaria sowie anaphylaktische Reaktionen. Diese Erscheinungen lassen sich vermeiden, wenn man die Vancomycin-Infusion mindestens 60 Minuten vor Einleitung der Anästhesie verabreicht.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von intrathekal verabreichtem Vancomycin ist nicht hinreichend belegt.
Eingeschränkte Nieren- und Leberfunktion
Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion gelten eigene Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt 3).
Für Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion gelten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
Pädiatrische Anwendung:
Für Kinder und Säuglinge gelten eigene Dosierungsrichtlinien (siehe Abschnitt 3).
Vancomycin sollte bei Frühgeborenen und bei Kindern wegen ihrer noch nicht voll ausgebildeten Nierenfunktion und des möglichen Anstiegs der Serumkonzentrationen der Substanz mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Die Blutkonzentrationen von Vancomycin sollten aus diesem Grund sorgfältig überwacht werden.
Ältere Menschen
Die natürliche Abnahme der glomerulären Filtrationsrate mit zunehmendem Lebensalter kann zu erhöhten Vancomycinserumkonzentrationen führen, wenn die Dosis nicht angepasst wird (siehe Abschnitt 3, Dosierungstabelle bei eingeschränkter Nierenfunktion).
Bei Einnahme/Anwendung von Vancomycin 1000 HEXAL mit anderen Arznei–mitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
AchtungBei Patienten mit einer entzündlichen Darminfektion können auch nach oraler Anwendung von Vancomycin klinisch bedeutsame Serumkonzentrationen auftreten, vor allem, wenn gleichzeitig eine Nierenfunktionseinschränkung besteht. Dann sind Wechselwirkungen wie nach intravenöser Infusion möglich.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei Anwendung von Vancomycin 1000 HEXAL beeinflusst werden:
Vancomycin / andere potentiell nieren- bzw. gehörschädigende Medikamente
Eine gleichzeitige oder aufeinanderfolgende Gabe von Vancomycin und anderen potentiell oto- oder nephrotoxischen Medikamenten kann die Oto- und/oder Nephrotoxizität verstärken. Besonders bei gleichzeitiger Gabe von Aminoglykosiden ist eine sorgfältige Überwachung notwendig. In diesen Fällen ist die Maximaldosis von Vancomycin auf 500 mg alle 8 Stunden zu begrenzen.
Vancomycin / Narkosemittel
Es gibt Berichte, dass die Häufigkeit der im zeitlichen Zusammenhang mit der intravenösen Vancomycin-Infusion möglichen Nebenwirkungen (wie z. B. Hypotonie, Hautrötung, Erythem, Nesselsucht und Juckreiz) bei gleichzeitiger Gabe von Vancomycin und Narkosemitteln zunimmt. Um diese Erscheinungen zu vermeiden, sollte Vancomycin mindestens 60 Minuten vor Einleitung der Anästhesie verabreicht werden.
Vancomycin / Muskelrelaxantien
Wird Vancomycin während oder unmittelbar nach Operationen verabreicht, kann bei gleichzeitiger Anwendung von Muskelrelaxantien (wie z. B. Succinylcholin) deren Wirkung (neuromuskuläre Blockade) verstärkt und verlängert sein.
Vancomycin / hormonale Kontrazeptiva
Vancomycin kann die Wirksamkeit hormonaler Kontrazeptiva ("Pille") negativ beeinflussen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine ausreichenden Daten zu einer Anwendung von Vancomycin bei Schwangeren vor. Tierversuche haben keine Hinweise auf Missbildungen ergeben, sie sind jedoch unzureichend im Hinblick auf die Beurteilung von Effekten auf Schwangerschaft, Geburt und postnatale Entwicklung. Vancomycin sollte daher bei schwangeren und stillenden Frauen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Vancomycin geht in die Muttermilch über. Beim Säugling kann es zu Störungen der Darmflora mit Durchfällen, Sprosspilzbesiedlung und möglicherweise auch zu einer Sensibilisierung kommen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.

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Wie wird es angewendet?

WIE IST VANCOMYCIN 1000 HEXAL EINZUNEHMEN / ANZUWENDEN?
Vancomycin 1000 HEXAL wird normalerweise durch einen Arzt oder einen Krankenpfleger angewendet und intravenös oder oral verabreicht.
Ihr Arzt wird Sie über die notwendige Dauer und Häufigkeit der Einnahme / Anwendung von Vancomycin 1000 HEXAL informieren. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Vancomycin 1000 HEXAL zu stark oder zu schwach ist.
Art der Anwendung
Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
Vancomycin 1000 HEXAL ist zur oralen Anwendung nach Auflösen bestimmt.
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Vancomycin 1000 HEXAL ist zur intravenösen Anwendung nach Auflösen und Verdünnen bestimmt.
Nicht intramuskulär anwenden, siehe Abschnitt 2.
Dosierung
Die Dosierung sollte individuell unter Berücksichtigung von Körpergewicht, Alter und Nierenfunktion angepasst werden.
Folgende Dosierungen werden empfohlen:
Intravenöse Infusion
Patienten mit normaler Nierenfunktion
Kinder ab 12 Jahre und Erwachsene
Die übliche intravenöse Dosis beträgt 500 mg alle 6 Stunden oder 1 g alle 12 Stunden.
Ältere Patienten
Die natürliche Abnahme der glomerulären Filtrationsrate mit zunehmendem Lebensalter kann zu erhöhten Vancomycinserumkonzentrationen führen, wenn die Dosis nicht angepasst wird (siehe unten, Dosierungstabelle bei eingeschränkter Nierenfunktion).
Kinder (unter 12 Jahre):
Die übliche intravenöse Tagesdosis beträgt 40 mg/kg Körpergewicht meistens verteilt auf 4 Einzelgaben, d. h. 10 mg/kg Körpergewicht alle 6 Stunden.
Das infundierte Flüssigkeitsvolumen muss als Teil der Gesamtflüssigkeits–aufnahme des Kindes berücksichtigt werden.
Säuglinge und Neugeborene
Für junge Säuglinge und Neugeborene kann die Dosis geringer sein. Die folgende Dosierung wird empfohlen:

AlterDosierung
0–7 TageAnfangsdosis 15 mg/kg Körpergewicht,
gefolgt von Erhaltungsdosen von 10 mg/kg alle 12 Stunden
7–30 TageAnfangsdosis 15 mg/kg Körpergewicht,
gefolgt von Erhaltungsdosen von 10 mg/kg alle 8 Stunden

Eine Überwachung der Serumkonzentrationen kann nötig sein.
Bei intravenöser Anwendung ist Vancomycin nicht wirksam zur Behandlung der Enterocolitis.
Perioperative ProphylaxeDosierungsvorschlag:
Erwachsene erhalten 1000 mg Vancomycin i. v. vor der Operation (bei Einleitung der Narkose) und je nach Länge und Art der Operation eine oder mehrere Gaben von 1000 mg Vancomycin i. v. postoperativ.Kinder erhalten 20 mg Vancomycin/kg Körpergewicht i. v. zu den gleichen Zeitpunkten.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis der Ausscheidungsleistung angepasst werden. Eine Bestimmung der Vancomycin-Serumkonzentrationen kann dazu - besonders bei schwerkranken Patienten mit wechselnder Nierenleistung - hilfreich sein.
Für die meisten Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann die folgende Tabelle benutzt werden. Die Kreatinin-Clearance kann bestimmt bzw. näherungsweise ermittelt werden. Die Vancomycin-Gesamttagesdosis (in mg) beträgt ca. 15mal die glomeruläre Filtrationsrate (in ml/min).
Die Initialdosis sollte mindestens 15 mg/kg betragen.
Dosierungstabelle für Erwachsene mit eingeschränkter Nierenfunktion

Kreatinin-Clearance
(ml/min)
Vancomycin-Folgedosen
(% der Initialdosis)
größer als 100100
9090
8080
7070
6060
5050
4040
3030
2020
1010

Patienten mit fehlender Harnausscheidung (Anurie, mit praktisch nicht vorhandener Nierenfunktion) sollten eine Dosis von 15 mg/kg zum Erreichen therapeutischer Serumkonzentrationen erhalten. Die Erhaltungsdosen betragen 1,9 mg/kg/24 Std.
Bei erwachsenen Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion kann zur Vereinfachung statt der täglichen Dosis eine Erhaltungsdosis von 250 bis 1000 mg in Abständen von mehreren Tagen gegeben werden.
Dosierung bei Hämodialyse
Bei Patienten ohne Nierenfunktion, auch mit regelmäßiger Hämodialyse, ist auch folgende Dosierung möglich:
Sättigungsdosis 1000 mg, Erhaltungsdosis 1000 mg alle 7–10 Tage.
Werden bei der Hämodialyse Polysulfonmembranen verwendet ("high flux dialysis"), verkürzt sich die Halbwertszeit von Vancomycin. Bei Patienten, die regelmäßig hämodialysiert werden, kann eine zusätzliche Erhaltungsdosis erforderlich sein.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Für Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion gelten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
Überwachung der Vancomycin-Serumkonzentrationen:
Die Serumkonzentration von Vancomycin sollte am 2. Tag der Behandlung unmittelbar vor Verabreichung der nächsten Dosis und eine Stunde nach der Infusion überprüft werden. Therapeutische Vancomycin-Konzentrationen im Blut sollten eine Stunde nach Ende der Infusion zwischen 30 und 40 mg/l (maximal 50 mg/l) liegen, die Talspiegel (unmittelbar vor der nächsten Gabe) zwischen 5 und 10 mg/l.
Die Serumkonzentration sollte normalerweise zwei- bis dreimal pro Woche überprüft werden.
Nur bei oraler GabeErwachsene mit Enterokolitis nehmen üblicherweise 500 mg bis 2000 mg Vancomycin täglich in 3 oder 4 Teilgaben ein. Kinder erhalten 40 mg/kg Körpergewicht pro Tag in 3 oder 4 Teilgaben. Eine Tagesdosis von 2000 mg Vancomycin sollte nicht überschritten werden.
Hinweise zur Zubereitung und Anwendung
Infusionslösung
Parenteral darf Vancomycin nur als langsame i.v. Infusion (nicht mehr als 10 mg/min, Einzeldosen auch von weniger als 600 mg über mindestens 60 min) und in ausreichender Verdünnung (mindestens 200 ml pro 1000 mg) gegeben werden. Patienten, bei denen die Flüssigkeitsaufnahme eingeschränkt werden muss, kann auch eine Lösung von 500 mg/50 ml bzw. von 1 g/100 ml gegeben werden. Bei dieser höheren Konzentration kann das Risiko infusionsbedingter Erscheinungen erhöht sein.
Zubereitung der Infusionslösung:
Der Inhalt einer Durchstechflasche wird in 20 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst und mit anderen Infusionslösungen (Wasser für Injektionszwecke, 5 % Glucoselösung, physiol. Kochsalzlösung) weiter auf 200–400 ml verdünnt.
Durch die Rekonstitution entsteht eine klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung.
Vancomycin-Lösung ist, sofern nicht die chemisch-physikalische Verträglichkeit mit anderen Infusionslösungen erwiesen ist, grundsätzlich getrennt von diesen zu verabreichen.
Wichtigste Inkompatibilitäten
Vancomycin-Lösungen haben einen niedrigen pH-Wert. Dies kann beim Mischen mit anderen Substanzen zu chemischer oder physikalischer Instabilität der resultierenden Lösung führen. Jede parenterale Lösung sollte daher vor der Anwendung auf Ausfällungen und Verfärbungen visuell überprüft werden.
Kombinationstherapie
Im Falle einer Kombinationstherapie von Vancomycin mit anderen Antibiotika/Chemotherapeutika sollen die Präparate getrennt gegeben werden.
Zubereitung der Lösung zum Einnehmen
Der Inhalt einer Injektionsflasche kann in 60 ml Wasser aufgelöst werden und dem Patienten in Teilmengen zu trinken gegeben oder über eine Magensonde zugeführt werden. Dieser Zubereitung kann man ein Geschmackskorrigens hinzufügen.
Dauer der Anwendung
Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Schwere der Infektion sowie nach dem klinischen und bakteriologischen Verlauf.
Bei Enterokolitis sollte Vancomycin oral 7-10 Tage lang eingenommen werden.
Wenn eine größere Menge Vancomycin 1000 HEXAL angewendet / eingenommen wurde, als vorgesehen (versehentliche oder beabsichtigte Überdosierung)

  • Ein spezifisches Gegengift (Antidot) ist nicht bekannt.
  • Hohe Serumkonzentrationen können durch Hämodialyse unter Verwendung von Polysulfonmembranen wirksam reduziert werden, ebenso mit dem Verfahren der Hämofiltration oder Hämoperfusion mit Polysulfon-Harzen.
  • Im Übrigen ist bei Überdosierung eine symptomatische Behandlung unter Aufrechterhaltung der Nierenfunktion erforderlich.


Wenn die Anwendung / Einnahme von Vancomycin 1000 HEXAL vergessen wurde
Eine vergessene Gabe sollte vor der nächsten regulären Gabe nachgeholt werden.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Vancomycin 1000 HEXAL Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen sind Venenentzündungen und pseudoallergische Reaktionen im Zusammenhang mit einer zu schnellen intravenösen Infusion von Vancomycin.
Häufig: Blutdruckabfall
Atemnot, Stridor
Exanthem, Schleimhautentzündungen, Pruritus, Urticaria
Niereninsuffizienz, manifestiert vor allem durch erhöhte Serum-kreatinin- oder Serumharnstoff-Konzentrationen
Phlebitis, Rötung von Oberkörper und Gesicht, Schmerzen und Krämpfe in Brust- und Rückenmuskulatur
Gelegentlich: vorübergehender oder bleibender Gehörverlust
Selten: Thrombozytopenie, Neutropenie, Agranulozytose, Eosinophilie
Tinnitus, Schwindel
Übelkeit
Interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen
Anaphylaktische Reaktionen, Arzneimittelfieber, Schüttelfrost
Sehr selten: vorübergehender, (bis zu 10 Stunden anhaltender) starker Tränenfluss
Pseudomembranöse Enterocolitis
Exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom, Vaskulitis, IgA-induzierte bullöse Dermatitis
Während oder kurz nach einer schnellen Infusion können anaphylaktische Reaktionen auftreten. Die Reaktionen klingen im Allgemeinen innerhalb von 20 Minuten bis 2 Stunden nach Absetzen der Infusion ab.
Ototoxizität wurde vor allem bei Patienten beobachtet, die hohe Dosen oder gleichzeitig andere ototoxische Arzneimittel erhielten, oder die eine bereits bestehende Beeinträchtigung der Nierenfunktion oder des Gehörs hatten.
Achtung
Bei Patienten mit einer entzündlichen Darminfektion können auch nach oraler Anwendung von Vancomycin klinisch bedeutsame Serumkonzentrationen auftreten, vor allem, wenn gleichzeitig eine Einschränkung der Nierenfunktion besteht. Dann sind Nebenwirkungen wie nach intravenöser Infusion möglich.
Die Einnahme von Vancomycin kann zur Überwucherung mit nicht empfindlichen Bakterien oder Pilzen führen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

WIE IST VANCOMYCIN 1000 HEXAL AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung angegebenen Verfalldatum nach ?verwendbar bis? nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen
Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung
zubereitete Infusionslösung:
Für die parenterale Anwendung sollte vom mikrobiologischen Standpunkt aus die zubereitete Infusionslösung sofort verbraucht werden. Falls dies nicht geschieht, liegt die Verantwortung für Lagerungsbedingungen und Lagerdauer beim Anwender.
Nach Anbruch Reste verwerfen
zubereiteten Lösung zur oralen Anwendung:
Für die orale Anwendung ist die gebrauchsfertig hergestellte Lösung max. 4 Tage im Kühlschrank bei 48 °C haltbar.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

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Weitere Informationen

Der Wirkstoff ist Vamcomycinhydrochlorid.
1 Durchstechflasche mit Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen oder zur Herstellung einer Infusionslösung oder enthält 1000 mg Vancomycinhydrochlorid, entsprechend 1.000.000 I. E. Vancomycin.Sonstige Bestandteile: KeineWie Vancomycin 1000 HEXAL aussieht und Inhalt der Packung:
Weißes, leicht bräunliches Pulver
1 Durchstechflasche (Glas mit Stopfen und Flipp-off-Kappe, Volumen 20 ml) 1000 mg Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen oder zur Herstellung einer Infusionslösung
Packungen mit 1, 5 und 10 DurchstechflaschenPharmazeutischer Unternehmer
HEXAL AGIndustriestraße 25
83607 HolzkirchenTel.: (08024) 908-0
Fax: (08024) 908-1290e-mail: service@hexal.com
HerstellerSalutas Pharma GmbH,ein Unternehmen der HEXAL AGOtto-von-Guericke-Allee 1, 39179 BarlebenDiese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im März 2009.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: Dezember 2008):
Streptococcus dysgalactiae subsp. equisimilis°

Üblicherweise empfindliche Spezies
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Corynebacterium jeikeium°
Enterococcus faecalis
Staphylococcus aureus (inkl. Methicillin-resistenter Stämme)
Staphylococcus epidermidis
Staphylococcus haemolyticus
Staphylococcus hominis
Streptococcus agalactiae
(Streptokokken der Gruppen C & G)
Streptococcus pneumoniae
Streptococcus pyogenes
Streptokokken der ?Viridans?-Gruppe°
Anaerobe Mikroorganismen
Clostridium difficile°
Peptococcus spp.°
Peptostreptococcus spp.°
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Enterococcus faecium
Von Natur aus resistente Spezies
Alle Gram-negativen Bakterien
Andere Mikroorganismen
Chlamydia spp.
Chlamydophila spp.
Legionella pneumophila
Mycoplasma spp.

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.
Eine partielle Kreuzresistenz von Vancomycin besteht mit dem Glykopeptid-Antibiotikum Teicoplanin.

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Wirkstoff(e) Vancomycin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Hexal Aktiengesellschaft
Betäubungsmittel Nein
ATC Code J01XA01
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden