Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Wegen möglicherweise verstärkten Nebenwirkungen (Toxizität) sollte UFT nicht zusammen mit Arzneimitteln eingenommen werden, die die Dihydropyrimidin-Dehydrogenase hemmen (ein Enzym, das am Stoffwechsel von Nukleinsäure-Bausteinen beteiligt ist), z.B. Sorivudin.
Bei Patienten, die auf eine Behandlung mit Warfarin (die Blutgerinnung hemmendes Mittel) eingestellt waren, wurde nach Beginn der UFT-Behandlung eine deutliche Verlängerung der Blutgerinnungszeit festgestellt.
Vorsicht ist geboten bei der Einnahme von UFT in Kombination mit Mitteln, die das Enzym CYP2A6 hemmen oder die von diesem Enzym abgebaut werden, z.B. Cumarin, Methoxypsoralen, Clotrimazol, Ketoconazol, Miconazol.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch UFT Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: | mehr als 1 von | 10 Behandelten |
Häufig: | mehr als 1 von | 100 Behandelten |
Gelegentlich: | mehr als 1 von | 1.000 Behandelten |
Selten: | mehr als 1 von | 10.000 Behandelten |
Sehr selten: | 1 oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle |
Nebenwirkungen
Im Folgenden sind die Nebenwirkungen aufgeführt, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme der UFT/Calciumfolinat-Kombination in klinischen Studien und seit der Markteinführung aufgetreten sind.
Die häufigsten schweren, klinisch bedeutsamen Nebenwirkungen in klinischen Prüfungen – unabhängig davon, ob sie auf UFT/Calciumfolinat zurückzuführen waren oder nicht – waren Durchfall (bei 20% der Patienten), Übelkeit/Erbrechen (12%), Bauchschmerzen (12%) und Schwäche (9%).
Infektionen:
Häufig: Infektion durch Hefepilze (Candidiasis)
Gelegentlich: Infektion, Blutvergiftung (Sepsis)
Selten: krankhafte Veränderungen der Marksubstanz des zentralen Nervensystems (Leukenzephalopathie)
Blut und blutbildendes System:
Sehr häufig: Funktionsstörung des Knochenmarks (Myelosuppression), die sich in einer Verminderung der roten Blutkörperchen (Anämie), der Blutplättchen (Thrombozytopenie) oder der weißen Blutzellen (Leukopenie, Neutropenie) äußert
Gelegentlich: Gerinnungsstörungen (Verlängerung der Blutungszeit auch bei leichten Verletzungen), Neutropenie mit Fieber
Sehr selten: hämolytische Anämie (Verminderung der roten Blutkörperchen durch verkürzte Lebensdauer), schwerwiegende Störungen bzw. Entartungen der Blutbildung (myelodysplastisches Syndrom, akute myeloische Leukämie/akute Promyelozytenleukämie, Agranulozytose und Panzytopenie), Blutgerinnung in mehreren Blutgefäßen (intravaskuläre Koagulation)
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen:
Häufig: Austrocknung (Dehydratation), Auszehrung (Kachexie)
Nervensystem:
Häufig: Geschmacksveränderungen, Geschmacksverlust, Schläfrigkeit, Schwindel, Schlaflosigkeit, Depression, Missempfindungen (Parästhesie, z.B. Kribbeln oder taubes Gefühl), Verwirrtheit,
selten: Verlsut oder Änderungen des Geruchssinnes (Anosmie, Parosmie)
sehr selten: Gedächtnisverlust, Bewegungsstörungen (einschließlich extrapyramidaler Symptome und Lähmung in Armen und Beinen), Sprachstörungen, Störungen beim Gehen, Bewusstseinsstörungen, herabgesetzte Empfindung von Sinnesreizen (Hypästhesie)
Auge:
Häufig: Tränenfluss, Bindehautentzündung
Herz-Kreislauf-System:
Häufig: Wasseransammlungen in Armen oder Beinen (periphere Ödeme)
Gelegentlich: Herzrhythmusstörungen, schwere Herzmuskelschwäche (dekompensierte Herzinsuffizienz), Herzinfarkt, Herzstillstand
Sehr selten: Angina pectoris
Blutgefäßsystem:
Häufig: tiefe Venenthrombose (Phlebothrombose)
Gelegentlich: Schock
Atemwege:
Häufig: Atemnot (Dyspnoe), verstärktes Husten, Rachenentzündung
Gelegentlich: Lungenembolie (Verstopfung eines Blutgefäßes in der Lunge)
Selten: Lungenentzündung
Magen-Darm-Trakt:
Sehr häufig: Durchfall, Übelkeit, Mundschleimhautentzündung, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen
Häufig: Verstopfung, Blähungen, Magenbeschwerden, Schleimhautentzündung, Mundtrockenheit, Aufstoßen, Appetitlosigkeit, Darmverschluss (Ileus)
Gelegentlich: Darmentzündung (Enteritis, Ileitis), Magenschleimhautentzündung, Darmdurchbruch
Sehr selten: Entzündung der Bauchspeicheldrüse (akute Pankreatitis), Magen-/Zwölffingerdarm-Geschwüre, Entzündung des Dünn- oder Dickdarmes (Enterocolitis), Lähmung des Darmes (paralytischer Ileus), Bauchwassersucht (Ascites), Entzündung des Dickdarmes (ischämische Kolitis)
Leber und Gallengänge:
Gelegentlich: Leberentzündung (Hepatitis), Gelbsucht, Leberversagen
Sehr selten: plötzliche schwere Leberentzündung (fulminante Hepatitis), Leberfibrose und zirrhose (bindegewebige bzw. narbig-bindegewebige Umwandlung von Lebergewebe)
Haut und Unterhautgewebe:
Häufig: Haarausfall, Ausschlag, Hautrötung mit Abschuppungen (exfoliative Dermatitis), Verfärbung der Haut, Juckreiz, Empfindlichkeit gegen Sonnenstrahlen (Photosensibilität), Schwitzen, trockene Haut, Störungen an den Nägeln
Sehr selten: kreisrunder Lupus-erythematodes-ähnlicher Hautausschlag, Hautveränderungen (einschließlich Blasenbildung und Dermatitis), Nesselsucht (Urtikaria), Stevens-Johnson-Syndrom, "Hand-Fuß-Syndrom" (Empfindungsstörungen und Rötung/Schmerzen an Hand- und Fußflächen)
Muskeln, Skelett und Bindegewebe:
Häufig: Muskelschmerzen, Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen
Nieren und ableitende Harnwege:
Gelegentlich: gestörte Nierenfunktion, Harnverhaltung, Blut im Urin (Hämaturie)
Sehr selten: akutes Nierenversagen, nephrotisches Syndrom, Blasenschwäche (Harninkontinenz)
Geschlechtsorgane:
Gelegentlich: Impotenz
Störungen des Allgemeinbefindens:
sehr häufig: Schwäche
Häufig: Fieber, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Schüttelfrost, Schmerzen
Gelegentlich: Brustschmerzen
Selten: Müdigkeit
Sehr selten: Multiorganversagen
Laboruntersuchungen:
Sehr häufig: Änderungen von Leberwerten
Häufig: Gewichtsverlust