Wirkstoff(e) Calciumchlorid
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Baxter Deutschland GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 22.08.2014
ATC Code B02BC30
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Vitamin K und andere HĂ€mostatika

Zulassungsinhaber

Baxter Deutschland GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Was ist TISSEEL 2 ml?

TISSEEL 2 ml ist ein Zweikomponenten-Gewebekleber, der aus zwei Lösungen, der Kleberproteinlösung und der Thrombinlösung besteht. TISSEEL 2 ml enthĂ€lt Fibrinogen und Thrombin, das sind zwei fĂŒr die Blutgerinnung wichtige Bluteiweiße (Proteine). Werden diese Proteine wĂ€hrend der Anwendung gemischt, bilden sie am Verabreichungsort ein Gerinnsel.

Das durch TISSEEL 2 ml gebildete Gerinnsel ist dem bei der normalen Blutgerinnung gebildeten Gerinnsel sehr Ă€hnlich. Es wird wie das körpereigene Gerinnsel abgebaut und hinterlĂ€sst keine RĂŒckstĂ€nde. Um die Haltbarkeit des Gerinnsels zu verlĂ€ngern und einen vorzeitigen Abbau zu verhindern, wird ein synthetisches Eiweiß (synthetisches Aprotinin) zugesetzt.

WofĂŒr wird TISSEEL 2 ml angewendet?

TISSEEL 2 ml wird als unterstĂŒtzende Behandlung eingesetzt, wenn herkömmliche, chirurgische Verfahren unzureichend erscheinen:

  • zur Verbesserung der Blutstillung
  • als Gewebekleber zur Verbesserung der Wundheilung oder zur Abdichtung von NĂ€hten in der GefĂ€ĂŸchirurgie und im Magen-Darm-Trakt
  • zur Gewebeklebung, um zum Beispiel Haut-Transplantate anzukleben.

TISSEEL 2 ml wirkt auch bei Patienten, die mit dem gerinnungshemmenden Medikament Heparin behandelt werden.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

TISSEEL 2 ml darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch (ĂŒberempfindlich) gegen einen der Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • bei starken arteriellen oder venösen Blutungen. Die alleinige Verabreichung von TISSEEL 2 ml ist in dieser Situation nicht angezeigt.
  • TISSEEL 2 ml darf nicht in ein BlutgefĂ€ĂŸ (Arterie oder Vene) gespritzt werden. Da TISSEEL 2 ml an der Verabreichungsstelle ein Gerinnsel bildet, kann die Injektion in ein BlutgefĂ€ĂŸ dort zur Bildung von Blutgerinnseln fĂŒhren. Wenn diese Gerinnsel in die Blutbahn geschwemmt werden, können sie lebensbedrohliche Komplikationen verursachen.
  • TISSEEL 2 ml darf nicht als Ersatz fĂŒr HautnĂ€hte zum Verschluss chirurgischer Wunden verwendet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie vor der Anwendung von TISSEEL 2 ml mit Ihrem Arzt, Ihrem Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von TISSEEL 2 ml ist erforderlich,

  • da allergische Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten können. Erste Anzeichen einer allergischen Reaktion können einschließen:
    • flĂŒchtige Hautrötung
    • Juckreiz
    • Nesselausschlag
    • Übelkeit, Erbrechen
    • allgemeines Unwohlsein
    • SchĂŒttelfrost
    • EngegefĂŒhl in der Brust
    • Anschwellen von Lippen und Zunge
    • Atembeschwerden/Atemnot
    • Blutdruckabfall
    • Beschleunigung oder Verlangsamung des Pulsschlags.

Bei Auftreten eines dieser Symptome ist die Anwendung unverzĂŒglich abzubrechen. Schwere Symptome benötigen eine sofortige Notfallbehandlung.

  • da TISSEEL 2 ml ein synthetisches Eiweiß, das sogenannte Aprotinin, enthĂ€lt. Selbst wenn dieses Eiweiß nur in geringer Menge und ausschließlich auf der WundoberflĂ€che aufgetragen wird, besteht das Risiko von schweren, allergischen Reaktionen. Das Risiko scheint bei Patienten, die schon einmal TISSEEL 2 ml oder Aprotinin erhalten haben, erhöht zu sein, selbst wenn es bei frĂŒheren Verabreichungen gut vertragen wurde. Deshalb soll jede Anwendung von Aprotinin oder aprotininhaltigen Produkten in Ihrer Krankenakte vermerkt werden. Da das synthetisches Aprotinin eine identische Struktur wie Rinder-Aprotinin hat, soll die Anwendung von TISSEEL 2 ml bei Patienten mit Allergien gegen Rindereiweiß sorgfĂ€ltig abgewogen werden.
  • da bei versehentlicher Injektion in ein BlutgefĂ€ĂŸ lebensbedrohliche Komplikationen durch in die Blutbahn geschwemmte Blutgerinnsel auftreten können.
  • da eine intravaskulĂ€re Verabreichung die Wahrscheinlichkeit und Schwere von akuten Überempfindlichkeitsreaktionen bei anfĂ€lligen Patienten erhöhen kann. Insbesondere muss der Arzt bei einer Operation am Herzen besondere Vorsicht walten lassen, damit TISSEEL 2 ml nicht in ein BlutgefĂ€ĂŸ gespritzt wird. Ebenso muss eine Injektion in die Nasenschleimhaut unbedingt vermieden werden, da dies zu Blutgerinnseln im Bereich der Augenarterie fĂŒhren kann.
  • da die Gefahr besteht, dass es bei Injektion in ein Gewebe zu einer örtlichen GewebeschĂ€digung kommt.
  • um eine Gewebeklebung an einer unerwĂŒnschten Stelle zu vermeiden. Vor der Anwendung sind daher alle Körperteile außerhalb der zu behandelnden FlĂ€che sorgfĂ€ltig abzudecken.
  • da sich ein zu dickes Fibringerinnsel negativ auf die Wirksamkeit des Produkts und die Wundheilung auswirken kann. TISSEEL 2 ml soll daher nur als dĂŒnne Schicht aufgetragen werden.

Beim Auftragen von Fibrinkleber mittels Druckgas muss mit Vorsicht vorgegangen werden.

Bei der Verwendung von SprĂŒhgerĂ€ten mit Druckgasreglern zur Verabreichung von Fibrinklebern sind sehr selten lebensbedrohliche/tödliche Luft- oder Gasembolien (Eintritt von Luft in die Blutbahn) aufgetreten. Dies scheint auf die Verwendung von SprĂŒhapplikatoren bei einem höheren als dem empfohlenen Druck und/oder in zu geringem Abstand zur GewebeoberflĂ€che

zurĂŒckzufĂŒhren zu sein. Das Risiko scheint höher zu sein, wenn Fibrinkleber mit Luft aufgesprĂŒht werden, als beim SprĂŒhen mit CO2 und ist daher beim AufsprĂŒhen von TISSEEL 2 ml auf offene Operationswunden nicht auszuschließen.

Den SprĂŒhgerĂ€ten und Zubehören liegen Gebrauchsanleitungen bei, in denen Empfehlungen fĂŒr die anzuwendenden Druckbereiche und den SprĂŒhabstand zur GewebeoberflĂ€che gegeben werden.

TISSEEL 2 ml darf nur gemĂ€ĂŸ den Anweisungen und unter Verwendung der GerĂ€te verabreicht werden, die fĂŒr dieses Produkt empfohlen werden.

Beim AufsprĂŒhen von TISSEEL 2 ml sollen Änderungen von Blutdruck, Puls, SauerstoffsĂ€ttigung und endexspiratorischem CO2 ĂŒberwacht werden, da die Möglichkeit einer Luft- oder Gasembolie besteht.

Bei der Herstellung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Plasma werden bestimmte Maßnahmen getroffen, um die Übertragung von Infektionen zu verhindern. Hierzu zĂ€hlen:

  • Die sorgfĂ€ltige Auswahl der Blut- und Plasmaspender, um sicherzustellen, dass diejenigen ausgeschlossen werden, bei denen ein Infektionsrisiko besteht.
  • Die Testung jeder einzelnen Spende und der Plasmapools auf Anzeichen von Viren/Infektionen.
  • Die Verarbeitung von Blut und Plasma zur Herstellung dieser PrĂ€parate beinhaltet ferner wirksame Schritte zur Inaktivierung/Abtrennung von Viren.

Trotz dieser Maßnahmen kann bei Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut bzw. Plasma hergestellt werden, die Möglichkeit der Übertragung von Infektionen nicht völlig ausgeschlossen werden. Dies schließt auch bislang unbekannte oder neu auftretende Viren oder Infektionen mit ein.

Die oben angefĂŒhrten Maßnahmen werden als wirksam gegen umhĂŒllte Viren wie das Humane ImmunschwĂ€che-Virus HIV, das Hepatitis B-Virus und Hepatitis C-Virus sowie gegen das nicht-umhĂŒllte Hepatitis A-Virus betrachtet. Die ergriffenen Maßnahmen können bei nicht-umhĂŒllten Viren wie Parvovirus B19 gegebenenfalls von begrenztem Wert sein. Parvovirus B19-Infektionen können bei Schwangeren (fötale Infektion) und bei Personen mit Immunsuppression oder einigen Formen der Blutarmut (z. B. Sichelzell-Erkankung oder hĂ€molytische AnĂ€mie) schwerwiegende Folgen haben.

Ihr Arzt könnte Ihnen empfehlen, Impfungen gegen Hepatitis A und B in Betracht zu ziehen, wenn Sie regelmĂ€ĂŸig oder wiederholt Fibrinkleber aus menschlichem Plasma erhalten.

Es wird dringend empfohlen, bei jeder Verabreichung von TISSEEL 2 ml die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargennummer mittels beigefĂŒgter Selbstklebeetikette in der Krankenakte zu dokumentieren.

Anwendung von TISSEEL 2 ml zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt.

Wie auch vergleichbare Produkte oder Thrombinlösungen kann das Produkt durch den Kontakt mit Lösungen, die Alkohol, Jod oder Schwermetalle enthalten (z. B. antiseptische Lösungen), zerstört werden. Solche Substanzen sollten vor der Anwendung des Produkts so gut wie möglich entfernt werden.

Siehe “Hinweise fĂŒr die Handhabung und Vorbereitung“ zur Information ĂŒber Arzneimittel, die oxidierte Zellulose enthalten.

Anwendung von TISSEEL 2 ml zusammen mit Nahrungsmitteln und GetrÀnken

Bitte fragen Sie Ihren Arzt. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie vor der Anwendung von TISSEEL 2 ml essen oder trinken dĂŒrfen.

Schwangerschaft, Stillzeit und FortpflanzungsfÀhigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Ihr Arzt wird entscheiden, ob TISSEEL 2 ml wÀhrend der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden darf.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

TISSEEL 2 ml hat keinen Einfluss auf die VerkehrstĂŒchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen.

TISSEEL 2 ml enthÀlt Polysorbat 80

Polysorbat 80 kann örtlich begrenzte Hautreizungen wie z. B. eine Kontaktdermatitis hervorrufen.

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Wie wird es angewendet?

TISSEEL 2 ml darf nur von erfahrenen Chirurgen angewendet werden, die in der Anwendung von TISSEEL 2 ml geschult wurden.

Vor dem Aufbringen von TISSEEL 2 ml muss die WundoberflÀche mittels Standardtechniken (z. B. intermittierende Anwendung von Kompressen, Tupfern, Anwendung von Saugern) getrocknet werden. Zum Trocknen der OberflÀche keine Druckluft und kein Gas verwenden.

TISSEEL darf nur auf sichtbare Applikationsstellen aufgesprĂŒht werden.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen. Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgefĂŒhrten Nebenwirkungen Sie erheblich beeintrĂ€chtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Bei Patienten, die mit Fibrinkleber behandelt werden, können Überempfindlichkeitsreaktionen oder allergische Reaktionen auftreten. Diese sind zwar selten, können aber schwerwiegend sein.

Erste Anzeichen einer allergischen Reaktion können u. a. sein:

  • flĂŒchtige Hautrötungen („Flush“)
  • Juckreiz
  • Nesselausschlag
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • SchlĂ€frigkeit
  • Ruhelosigkeit
  • Brennen und Stechen an der Anwendungsstelle
  • Kribbeln
  • SchĂŒttelfrost
  • EngegefĂŒhl in der Brust
  • Anschwellen von Lippen, Mund und Kehle
    (was zu Atem- und/oder Schluckbeschwerden fĂŒhren kann)
  • Atembeschwerden
  • niedriger Blutdruck
  • beschleunigter oder verlangsamter Puls
  • Bewusstseinsverlust aufgrund eines Blutdruckabfalls.

In EinzelfĂ€llen können sich diese Reaktionen bis zu schweren allergischen Reaktionen (Anaphylaxie) entwickeln. Solche Reaktionen können besonders dann beobachtet werden, wenn das Arzneimittel wiederholt oder bei Patienten angewendet wird, die bereits frĂŒher eine Überempfindlichkeit gegenĂŒber Aprotinin oder einen anderen Bestandteil des Produkts gezeigt haben.

Selbst wenn eine wiederholte Behandlung mit TISSEEL 2 ml gut vertragen wurde, kann eine nachfolgende Verabreichung von TISSEEL 2 ml oder eine Infusion von Aprotinin schwere allergische (anaphylaktische) Reaktionen zur Folge haben.

Das behandelnde Operationsteam ist sich des Risikos dieser Art von Reaktionen bewusst und wird die Anwendung von TISSEEL 2 ml beim Auftreten der ersten Anzeichen von Überempfindlichkeit sofort abbrechen. Bei schweren Symptomen können Notfallmaßnahmen erforderlich werden.

Die Injektion von TISSEEL 2 ml in Weichteilgewebe kann zu einer lokalen GewebeschĂ€digung fĂŒhren.

Die Injektion von TISSEEL 2 ml in BlutgefĂ€ĂŸe (Venen oder Arterien) kann zur Bildung von Gerinnseln (Thrombosen) fĂŒhren.

Da TISSEEL 2 ml aus Plasma von Blutspenden gewonnen wird, kann das Risiko einer Infektion nicht vollstĂ€ndig ausgeschlossen werden. Die Hersteller unternehmen jedoch zahlreiche Maßnahmen, um dieses Risiko zu reduzieren (siehe Abschnitt 2).

In seltenen FÀllen können Antikörper gegen Bestandteile des Fibrinklebers auftreten.

Folgende Nebenwirkungen wurden bei der Behandlung mit TISSEEL 2 ml beobachtet:

Die Nebenwirkungen werden nach folgenden HĂ€ufigkeiten bewertet:

Sehr hÀufig: treten bei mehr als 1 von 10 Personen auf HÀufig: treten bei weniger als 1 von 10 Personen auf Gelegentlich: treten bei weniger als 1 von 100 Personen auf Selten: treten bei weniger als 1 von 1000 Personen auf

Sehr selten: treten bei weniger als 1 von 10.000 Personen auf

Nicht bekannt: HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar

Allgemeine BereicheNebenwirkungHĂ€ufigkeit
Infektionen und parasitÀre ErkrankungenPostoperative WundinfektionHÀufig
Erkrankungen des Blutes und des LymphsystemsAnstieg von FibrinabbauproduktenGelegentlich
UberempfindlichkeitsreaktionenGelegentlich
Allergische (anaphylaktische) ReaktionenGelegentlich
Anaphylaktischer SchockGelegentlich
Erkrankungen des ImmunsystemsKribbeln, Prickeln oder TaubheitsgefĂŒhl der HautGelegentlich
EngegefĂŒhl in der BrustGelegentlich
AtembeschwerdenGelegentlich
JuckreizGelegentlich
HautrötungenGelegentlich
Erkrankungen des NervensystemsSensorische MissempfindungenHĂ€ufig
HerzerkrankungenBeschleunigter oder verlangsamter PulsGelegentlich
Verschluss der AchselveneHĂ€ufig
BlutdruckabfallSelten
BlutergĂŒsseGelegentlich
GefĂ€ĂŸerkrankungenVerschluss von BlutgefĂ€ĂŸen durch ein BlutgerinnselGelegentlich
GasblĂ€schen im GefĂ€ĂŸsststem*Nicht bekannt
Verschluss einer Arterie im GehirnGelegentlich
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und MediastinumsAtemnotGelegentlich
Erkrankungen desÜbelkeitGelegentlich
GastrointestinaltraktsDarmverschlussGelegentlich
Erkrankungen der Haut undHautausschlagHĂ€ufig
des UnterhautzellgewebesNesselsuchtGelegentlich
Verzögerte WundheilungGelegentlich
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und KnochenerkrankungenGliederschmerzenHĂ€ufig
SchmerzenHĂ€ufig
Allgemeine ErkrankungenErhöhte KörpertemperaturHÀufig
und Beschwerden amHautrötungenGelegentlich
VerabreichungsortSchwellung durch FlĂŒssigkeitsansammlungen im Körpergewebe (Ödeme)Gelegentlich
Schmerzen, die durch den Eingriff verursacht werdenGelegentlich
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte KomplikationenAnsammlung von Lymphe oder anderen klaren KörperflĂŒssigkeiten in der NĂ€he des Operationsgebietes (Serome)Sehr hĂ€ufig
Rasches Anschwellen von Haut, Unterhautbindegewebe und SchleimhÀuten (Angioödem)Gelegentlich

* das Auftreten von Luft-oder GasblĂ€schen im GefĂ€ĂŸsystem ist bei Fibrinklebern aufgetreten, die mit Medizinprodukten verabreicht wurden, bei denen Druckluft oder Druckgas zum Einsatz kam. Es wird angenommen, dass dies durch eine unsachgemĂ€ĂŸe Anwendung des SprĂŒhsystems (entweder höherer Druck oder geringerer Gewebsabstand als empfohlen) verursacht wurde.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut fĂŒr Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-Institut, Paul-Ehrlich-Straße 51 – 59, 63225 Langen, Telefon: +49 6 10 37 70, Telefax: +49 61 03 77 12 34, Website: www.pei.de, anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem BehĂ€ltnis unter „verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.

Gefroren lagern und transportieren (bei ≀-20 °C) ohne Unterbrechung bis zur Anwendung.

Die Spritze im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schĂŒtzen.

Lagerung nach dem Auftauen:

Das ungeöffnete, bei Raumtemperatur aufgetaute Produkt kann bis zu 72 Stunden bei kontrollierter Raumtemperatur (nicht ĂŒber 25 °C) gelagert werden.

Nach dem Auftauen darf die Lösung nicht wieder tiefgekĂŒhlt oder in den KĂŒhlschrank gegeben werden!

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

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Weitere Informationen

Wird TISSEEL 2 ml mithilfe eines SprĂŒhgerĂ€ts aufgetragen, muss sichergestellt werden, dass der Druck und der Gewebeabstand innerhalb des folgenden, vom Hersteller empfohlenen Bereichs liegen

Empfohlener Druck, Gewebeabstand und SprĂŒhgerĂ€te fĂŒr die Applikation von TISSEEL 2 ml

Empfohlener Druck,Gewebeabstandund SprĂŒhgerĂ€te fĂŒrdie Applikationvon TISSEEL2 ml
Art der ChirurgieZu verwendendes SprĂŒhsetZu verwendende ApplikationshilfeZu verwendender DruckreglerEmpfohlener Abstand vom ZielgewebeEmpfohlener SprĂŒhdruck
OffeneTisseel/Artiss Spray Setn.z.EasySpraybar
OperationswundenTisseel/Artiss Spray Set 10er-Packn.z.EasySpray10-15 cm1,5-2,0 (21,5-28,5 psi)
Duplospray MIS Applikator 20 cm
Laparoskopie/minimal invasive Eingriffen. z.Duplospray MIS Applikator 30 cm Duplospray MIS Applikator 40 cm Spray Set 360 Endoskopischer Applikator mit Snap Lock Duplospray MIS Regulator 1,5 bar2-5 cm1,2-1,5 bar (18-22 psi)
Spray Set 360 Endoskopischer Applikator mit Sicherungslasche

Austauschbare

Spitze

Beim AufsprĂŒhen von TISSEEL 2 ml sollen Änderungen von Blutdruck, Puls, SauerstoffsĂ€ttigung und endexspiratorischem CO2 ĂŒberwacht werden, da die Möglichkeit einer Luft- oder Gasembolie besteht (siehe Abschnitt 2).

Die zu verabreichende Menge richtet sich immer nach Ihrem persönlichen Bedarf.

Die Dosierung hĂ€ngt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art der Operation, die GrĂ¶ĂŸe der betroffenen FlĂ€che, die Art der vorgesehenen Verabreichung und die Anzahl der Verabreichungen. Ihr Arzt wird entscheiden, wieviel benötigt wird und genug verabreichen um die Bildung einer dĂŒnnen Schicht ĂŒber der LĂ€sion sicherzustellen. Wenn die Menge nicht auszureichen scheint, kann die Anwendung wiederholt werden.

Nach dem Auftragen von TISSEEL 2 ml tritt rasch eine Gerinnung ein. Es muss vermieden werden, eine neue Schicht auf eine bereits bestehende TISSEEL 2 ml-Schicht aufzutragen, da die neue Schicht nicht auf der bestehenden haften wird. Ein getrenntes Auftragen von Kleberprotein-Komponente und Thrombin- Komponente muss vermieden werden.

Bei klinischen Studien wurden Einzeldosen von 4 bis 20 ml verabreicht. Bei einigen Eingriffen (z. B. Leberverletzungen oder der Verklebung großer VerbrennungsflĂ€chen) können grĂ¶ĂŸere Mengen erforderlich sein.

Als Richtlinie zur Klebung von FlĂ€chen gilt: 1 Packung von TISSEEL 2 ml (d. h. 1 ml Tisseel-Lösung plus 1 ml Thrombin-Lösung) reicht fĂŒr eine FlĂ€che von mindestens 10 cm2.

Beim AufsprĂŒhen von TISSEEL 2 ml reicht dieselbe Menge aus, um deutlich grĂ¶ĂŸere FlĂ€chen zu bedecken.

Es empfiehlt sich, eine möglichst dĂŒnne Schicht von TISSEEL 2 ml aufzutragen, um eine ĂŒbermĂ€ĂŸige Bildung von Granulationsgewebe zu vermeiden und eine allmĂ€hliche Resorption des Fibrinklebers zu erzielen.

Um eine vollstĂ€ndige Durchmischung der Kleberprotein- mit der Thrombinkomponente sicherzustellen, sollten unmittelbar vor Anwendung die ersten Tropfen des Produktes aus der ApplikationskanĂŒle herausgedrĂŒckt und verworfen werden.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge von TISSEEL 2 ml angewendet haben, als Sie sollten

TISSEEL 2 ml wird nur wĂ€hrend Operationen angewendet. Der Arzt bestimmt die benötigte Menge. Es sind keine FĂ€lle einer Überdosierung bekannt.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Anwendung bei Kindern

Die Sicherheit und Wirksamkeit des Produkts bei Kindern ist nicht erwiesen.

Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was TISSEEL 2 ml enthÀlt

TISSEEL 2 ml besteht aus zwei Komponenten:

Komponente 1: Kleberprotein-Lösung

Die Wirkstoffe in 1 ml Kleberprotein-Lösung sind: Humanes Fibrinogen, 91 mg/ml; synthetisches Aprotinin, 3.000 KIE/ml.

Die sonstigen Bestandteile sind: Humanalbumin, L-Histidin, Niacinamid, Polysorbat 80 (Tween 80), Natriumzitrat-Dihydrat, Wasser fĂŒr Injektionszwecke.

Komponente 2: Thrombin-Lösung

Die Wirkstoffe in 1 ml Thrombin-Lösung sind: Humanes Thrombin, 500 I.E./ml; Kalziumchlorid Dihydrat, 40 ”mol/ml.

Die sonstigen Bestandteile sind: Humanalbumin, Natriumchlorid, Wasser fĂŒr Injektionszwecke.

Nach dem Mischen1 ml2 ml
Komponente 1: Kleberprotein-Lösung Humanes Fibrinogen (als
gerinnungsfÀhiges Protein)45,5 mg91 mg
Synthetisches Aprotinin1.500 KIE3.000 KIE
Komponente 2: Thrombin-Lösung
Humanes Thrombin Kalziumchlorid Dihydrat250 I.E. 20 mol500 I.E. 40 mol

TISSEEL 2 ml enthÀlt 0,6-5 I.E./ml humanen Faktor XIII, der zusammen mit humanem Fibrinogen aus dem Plasma isoliert wird.

Wie TISSEEL 2 ml aussieht und Inhalt der Packung

Lösungen zur Fibrinklebung

Die Kleberprotein-Lösung und die Thrombin-Lösung werden in einer Kunststoffspritze zum Einmalgebrauch abgefĂŒllt.

Die gefrorenen Lösungen sind farblos bis leicht gelblich und opaleszierend.

Nach dem Auftauen sind sie farblos bis leicht gelblich.

TISSEEL 2 ml ist in folgendem BehĂ€ltnis verfĂŒgbar:

PRIMA-Spritze: 1 ml Kleberprotein-Lösung und 1 ml Thrombin-Lösung in einer vorgefĂŒllten Doppelkammer-Fertigspritze (aus Polypropylen), mit einer Spitzenkappe verschlossen, verpackt in 2 Beuteln zusammen mit einem Medizinprodukt, bestehend aus 2 Anschluss-StĂŒcken und 4 ApplikationskanĂŒlen.

PackungsgrĂ¶ĂŸen:

TISSEEL 2 ml ist in folgenden PackungsgrĂ¶ĂŸen erhĂ€ltlich: 1 x 2 ml (1 ml + 1 ml).

Die Lösungen sind gefroren.

HERKUNFTSLÄNDER DER ZUR PRODUKTION VERWENDETEN PLASMEN

Vereinigte Staaten von Amerika

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller:

Pharmazeutischer Unternehmer:

Baxter Deutschland GmbH

Edisonstraße 4

85716 Unterschleißheim

Hersteller:

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des EuropÀischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Österreich:TISSEEL - Lösungen fĂŒr einen Gewebekleber
Bulgarien:THCHJI - pa3TBOPH 3a TbKaHHO
DeutschlandTISSEEL 2 ml
TISSEEL 4 ml
TISSEEL 10 ml
FrankreichTISSEEL - solutions pour colle
Griechenland:TISSEEL - yia
MaltaTISSEEL - Solutions for sealant
Norwegen:TISSEEL - vevslim
Polen:TISSEEL - klej tkankowy
SpanienTISSEEL - soluciones para adhesivo tisular
Tschechische Republik:TISSEEL - roztoky pro lepidlo

Diese Packungsbeilage wurd zuletzt ĂŒberarbeitet im August 2020.

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Die folgenden Informationen sind fĂŒr medizinisches Fachpersonal bestimmt (EndbehĂ€ltnis PRIMA-Spritze):

Allgemeines

  • Vor der Anwendung von TISSEEL 2 ml alle Körperteile außerhalb der zu behandelnden FlĂ€che abdecken, um eine GewebeadhĂ€sion an einer unerwĂŒnschten Stelle zu vermeiden.
  • Um zu verhindern, dass TISSEEL 2 ml an OP-Handschuhen oder Instrumenten anhaftet, diese vor dem Kontakt mit Kochsalzlösung befeuchten.
  • Als Richtlinie zur Klebung von FlĂ€chen gilt: 1 Packung von TISSEEL 2 ml (d. h. 1 ml Kleberprotein-Lösung plus 1 ml Thrombin-Lösung) reicht fĂŒr eine FlĂ€che von mindestens 10 cm2.
  • Die erforderliche Dosis hĂ€ngt von der GrĂ¶ĂŸe der zu klebenden OberflĂ€che ab.
  • Die beiden Komponenten von TISSEEL 2 ml nicht getrennt applizieren. Beide Komponenten mĂŒssen gemeinsam aufgetragen werden.
  • TISSEEL 2 ml nicht Temperaturen ĂŒber 37 °C aussetzen. Nicht in der Mikrowelle erwĂ€rmen.
  • Das Produkt nicht durch Halten in der Hand auftauen.
  • TISSEEL 2 ml erst dann verwenden, wenn es vollstĂ€ndig aufgetaut und auf 33 °C bis 37 °C erwĂ€rmt ist.
  • Schutzkappe erst dann von der Spritze entfernen, wenn das Auftauen und ErwĂ€rmen abgeschlossen ist. Um das Entfernen der Spitzenkappe zu erleichtern, Spitzenkappe hin- und herbewegen und Schutzkappe dann abziehen.
  • Spritze vollstĂ€ndig entlĂŒften, dann das Anschluss-StĂŒck und die ApplikationskanĂŒle anbringen.

Hinweise fĂŒr die Handhabung und Vorbereitung

Die Kleberprotein-Lösung und die Thrombin-Lösung befinden sich in einer Doppelkammer-Fertigspritze. Das Produkt wird unter aseptischen Bedingungen in zwei sterile Beutel verpackt. Der innere Beutel und dessen Inhalt sind steril, solange der Ă€ußere Beutel unbeschĂ€digt ist. Den sterilen inneren Beutel mit Inhalt mithilfe steriler Techniken in den sterilen Bereich transferieren.

Das Auftauen und ErwÀrmen der Doppelkammer-Fertigspritze kann nach einer der folgenden Methoden vorgenommen werden:

1. Schnelles Auftauen/ErwĂ€rmen (steriles Wasserbad) – empfohlene Methode

    1. Auftauen/ErwÀrmen in einem nicht-sterilen Wasserbad
    2. Auftauen/ErwÀrmen in einem Inkubator
    3. Die Fertigspritzen können auch bei Raumtemperatur (nicht ĂŒber 25 °C) aufgetaut und bis zu 72 Stunden gelagert werden. Vor der Anwendung ist ein ErwĂ€rmen erforderlich.
  1. Schnelles Auftauen/ErwĂ€rmen (steriles Wasserbad) – empfohlene Methode

Es wird empfohlen, die beiden Kleberkomponenten in einem sterilen Wasserbad bei 33 °C–37 °C aufzutauen und zu erwĂ€rmen.

  • Das Wasserbad darf eine Temperatur von 37 °C nicht ĂŒberschreiten. Um den vorgegebenen Temperaturbereich zu ĂŒberwachen, die Wassertemperatur mit einem Thermometer kontrollieren und gegebenenfalls das Wasser wechseln.
  • Wird ein steriles Wasserbad fĂŒr das Auftauen und ErwĂ€rmen verwendet, die Doppelkammer- Fertigspritze aus den Beuteln nehmen.

Anweisungen:

Den inneren Beutel in den sterilen Bereich bringen, die Doppelkammer-Fertigspritze aus dem inneren Beutel nehmen und direkt in das sterile Wasserbad legen. Sicherstellen, dass der Inhalt der Doppelkammer- Fertigspritze vollstÀndig in das Wasser eingetaucht ist.

Tabelle 1: PRIMA-Spritze – Mindestzeit fĂŒr Auftauen und ErwĂ€rmen mit sterilem Wasserbad

PackungMindestzeit fĂŒr Auftauen und ErwĂ€rmen, 33 °C bis 37 °C, steriles Wasserbad, Produkt ohne Beutel
2 ml5 Minuten

2) Auftauen/ErwÀrmen in einem nicht-sterilen Wasserbad

Anweisungen:

Die Doppelkammer-Fertigspritze in beiden Beuteln belassen und fĂŒr die entsprechende Dauer in ein Wasserbad außerhalb des sterilen Bereichs legen (siehe Tabelle 2). Sicherstellen, dass die Beutel wĂ€hrend der gesamten Auftauzeit vollstĂ€ndig in dem Wasser untergetaucht bleiben. Die Beutel nach dem Auftauen aus dem Wasserbad nehmen, den Ă€ußeren Beutel abtrocknen und den inneren Beutel mit der Doppelkammer-Fertigspritze und dem Spritzenkolben in den sterilen Bereich bringen.

Tabelle 2: PRIMA-Spritze – Mindestzeit fĂŒr Auftauen und ErwĂ€rmen mit nicht-sterilem Wasserbad

PackungMindestzeit fĂŒr Auftauen und ErwĂ€rmen, 33 °C bis 37 °C, nicht steriles Wasserbad, Produkt in Beuteln
2 ml15 Minuten

3) Auftauen/ErwÀrmen in einem Inkubator

Anweisungen:

Die Fertigspritze in beiden Beuteln belassen und fĂŒr die entsprechende Dauer in einen Inkubator außerhalb des sterilen Bereichs legen (siehe Tabelle 3). Die Beutel nach dem Auftauen/ErwĂ€rmen aus dem Inkubator nehmen, den Ă€ußeren Beutel entfernen und den inneren Beutel mit der Fertigspritze in den sterilen Bereich bringen.

Tabelle 3: PRIMA-Spritze – Mindestzeit fĂŒr Auftauen und ErwĂ€rmen in einem Inkubator

PackungMindestzeit fĂŒr Auftauen und ErwĂ€rmen, 33 °C bis 37 °C, Inkubator, Produkt in Beuteln
2 ml40 Minuten

4) Auftauen bei Raumtemperatur (nicht ĂŒber 25 °C) vor ErwĂ€rmen

Anweisungen:

Die Fertigspritze in beiden Beuteln belassen und fĂŒr die entsprechende Dauer bei Raumtemperatur außerhalb des sterilen Bereichs auftauen (siehe Tabelle 4). Nach dem Auftauen das Produkt zum ErwĂ€rmen vor der Anwendung in dem Ă€ußeren Beutel in einem Inkubator erwĂ€rmen.

Tabelle 4: PRIMA-Spritze – Mindestzeit fĂŒr Auftauen bei Raumtemperatur außerhalb des sterilen Bereichs und Zeit fĂŒr zusĂ€tzliches ErwĂ€rmen in einem Inkubator auf 33 °C bis 37 °C

PackungMindestzeit fĂŒr Auftauen bei Raumtemperatur (nicht ĂŒber 25 °C), Produkt in BeutelnZeit fĂŒr ErwĂ€rmen auf 33 °C bis maximal 37 °C im Inkubator nach Auftauen bei RT, Produkt in Beuteln
2 ml80 Minuten +11 Minuten

Das Produkt muss nach dem Auftauen bei Raumtemperatur innerhalb von 72 Stunden ab dem Entnehmen aus dem Gefrierschrank verwendet werden.

Haltbarkeit nach dem Auftauen

Nach dem Auftauen und ErwĂ€rmen (bei Temperaturen zwischen 33 °C und 37 °C, Methode 1, 2 und 3) wurde die chemische und physikalische ProduktstabilitĂ€t ĂŒber 12 Stunden bei 33 °C bis 37 °C demonstriert.

FĂŒr das bei Raumtemperatur aufgetaute Produkt im ungeöffneten Beutel (Methode 4) wurde die chemische und physikalische ProduktstabilitĂ€t ĂŒber 72 Stunden bei maximal 25 °C demonstriert. Produkt unmittelbar vor der Anwendung auf 33 °C bis 37 °C erwĂ€rmen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt unmittelbar nach dem ErwĂ€rmen auf 33 °C bis 37 °C verwendet werden, außer die beim Öffnen/Auftauen verwendeten Methoden schließen das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus.

Wenn das Produkt nicht sofort verbraucht wird, liegt die Verantwortung fĂŒr die Lagerungszeit und die Lagerungstemperatur beim Anwender.

Nach Beginn des Auftauens nicht wieder einfrieren oder im KĂŒhlschrank lagern.

Handhabung nach dem Auftauen/vor der Anwendung

Um eine optimale Vermischung der beiden Lösungen und eine optimale Verfestigung des Fibrinklebers zu erzielen, mĂŒssen die beiden Kleberkomponenten bis zur Anwendung auf 33 °C bis 37 °C gehalten werden.

Die Kleberprotein- und die Thrombin-Lösung sollten klar bis leicht opaleszierend sein. Lösungen, die trĂŒb sind oder Ablagerungen aufweisen, nicht verwenden. Das aufgetaute Produkt sollte vor der Anwendung visuell auf Partikel, VerfĂ€rbung oder sonstige VerĂ€nderungen im Aussehen ĂŒberprĂŒft werden. Bei Auftreten einer der oben genannten Eigenschaften mĂŒssen die Lösungen verworfen werden.

Die aufgetaute Kleberprotein-Lösung sollte flĂŒssig, aber leicht viskös sein. Wenn die Lösung die Konsistenz eines verfestigten Gels aufweist, muss davon ausgegangen werden, dass sie (möglicherweise aufgrund einer Unterbrechung der KĂŒhlkette oder durch Überhitzung beim ErwĂ€rmen) denaturiert ist. TISSEEL 2 ml dann auf keinen Fall mehr verwenden!

  • Die Doppelkammer-Fertigspritze erst kurz vor der Verwendung aus den Beuteln nehmen.
  • TISSEEL 2 ml erst verwenden, wenn es aufgetaut und vollstĂ€ndig erwĂ€rmt ist (flĂŒssige Konsistenz).
  • Die Schutzkappe der Spritze erst kurz vor der Anwendung entfernen. Um das Entfernen zu erleichtern, Spitzenkappe hin- und herbewegen und Schutzkappe dann abziehen.

Anwendung mit der PRIMA-Spritze

FĂŒr die Applikation die Doppelkammer-Fertigspritze mit der Kleberprotein- und der Thrombin-Lösung an ein Anschluss-StĂŒck und eine ApplikationskanĂŒle anschließen, die im Set mit dem Applikationszubehör mitgeliefert wurden. Die Doppelkolbenstange der Doppelkammer-Fertigspritze stellt sicher, dass gleiche Mengen der Kleberkomponenten ĂŒber das Anschluss-StĂŒck in die ApplikationskanĂŒle gelangen, wo sie gemischt und anschließend aufgetragen werden.

Hinweise fĂŒr die Handhabung der PRIMA-Spritze

Befestigungslasche

Doppelkolbenstange

Doppelkammer-Fertigspritze

Anschluss-StĂŒck

ApplikationskanĂŒle

  • Spritze vor dem Anbringen der Applikationsteile vollstĂ€ndig entlĂŒften.
  • Das Anschluss-StĂŒck und die Befestigungslasche an der Seite der Spritze mit dem Befestigungsloch fĂŒr die Befestigungslasche ausrichten.
  • Die Konusse der Doppelkammer-Fertigspritze mit dem Anschluss-StĂŒck verbinden. Dabei auf festen Halt achten.
    O Das Anschluss-StĂŒck mit der Befestigungslasche an der Doppelkammer-Fertigspritze fixieren.
    • Wenn die Befestigungslasche reißt, das mitgelieferte Ersatz-Anschluss-StĂŒck verwenden.
    • Wenn das Ersatz-Anschluss-StĂŒck nicht vorhanden ist, kann das System trotzdem verwendet werden, sofern sorgfĂ€ltig darauf geachtet wird, dass die Verbindung fest sitzt und dicht ist.
    • Nicht die Luft im Anschluss-StĂŒck herausdrĂŒcken.
  • Eine ApplikationskanĂŒle auf das Anschluss-StĂŒck stecken.

    Die Luft im Anschluss-StĂŒck und in der ApplikationskanĂŒle erst bei Beginn der eigentlichen Applikation mit herausdrĂŒcken, da sonst die ApplikationskanĂŒle verstopfen könnte.

Anwendung:

Vor der Anwendung von TISSEL 2 ml muss die WundoberflĂ€che mit Standardtechniken (z. B. mehrmaliges AufdrĂŒcken von Kompressen oder Tupfern, Verwendung von SauggerĂ€ten) getrocknet werden. Zum Trocknen keine Druckluft und kein Gas verwenden.

  • Die gemischte Kleberprotein-Thrombin-Lösung auf die vorgesehene OberflĂ€che oder auf die FlĂ€chen der zu verklebenden Teile durch AusĂŒben von Druck auf die RĂŒckseite der Doppelkolbenstange auftragen.
  • Bei chirurgischen Eingriffen, die das Auftragen eines Mindestvolumens des Fibrinklebers verlangen, wird empfohlen, die ersten Tropfen des Produkts herauszudrĂŒcken und zu verwerfen.
  • Nach Auftragen von TISSEEL 2 ml mindestens 2 Minuten vergehen lassen, um eine ausreichende Polymerisation zu erzielen.

Hinweis: Wird das Auftragen der Fibrinkleberkomponenten unterbrochen, kann es zu einer Verstopfung der KanĂŒle kommen. Die ApplikationskanĂŒle in diesem Fall erst unmittelbar vor der Fortsetzung der Applikation gegen eine neue austauschen. Sollten die Öffnungen des Anschluss-StĂŒcks verstopft sein, das mitgelieferte Ersatz-Anschluss-StĂŒck verwenden.

Aufgrund der hohen Konzentration der Thrombinlösung (500 I.E./ml) setzt die Verfestigung des Fibrinklebers innerhalb von Sekunden nach Vereinigung der Kleberkomponenten ein.

Der Fibrinkleber kann auch mit anderem, von Baxter gelieferten, Zubehör aufgetragen werden, das z. B. speziell fĂŒr den endoskopischen Einsatz, die minimal invasive Chirurgie oder die Applikation auf große oder schwer zugĂ€ngliche FlĂ€chen geeignet ist. Beim Einsatz solcher Applikationshilfen bitte sorgfĂ€ltig nach Bedienungsanweisung vorgehen.

Produkte, die oxidierte Zellulose enthalten, sollen nicht zusammen mit TISSEEL 2 ml verwendet werden, da der niedrige pH-Wert die Thrombin-AktivitÀt stört.

Bei bestimmten Anwendungen wird biokompatibles Material wie Kollagenvlies als TrÀger- oder VerstÀrkungsmaterial eingesetzt.

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Zuletzt aktualisiert: 06.07.2022

Quelle: TISSEEL 2ml - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Calciumchlorid
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Baxter Deutschland GmbH
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 22.08.2014
ATC Code B02BC30
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe Vitamin K und andere HĂ€mostatika

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden