THIOPENTAL 1,0 G-ROTEXMEDICA darf nicht angewendet werden
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Barbiturate (Arzneimittel, die chemisch ähnlich wie THIOPENTAL 1,0 G-ROTEXMEDICA sind und bei Anfallsleiden und für Narkosen verwendet werden),
- bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln und Psychopharmaka (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Störungen),
- bei akuter hepatischer Porphyrie (schwere Erkrankung aufgrund einer Bildungsstörung des roten Blutfarbstoffs),
- maligner Hypertonie (starker Bluthochdruck),
- Schock (plötzliches Kreislaufversagen),
- Status asthmaticus (lebensbedrohliche Atemnot durch Einengung der kleinsten Luftwege).
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von thiopental 1,0 G-ROTEXMEDICA ist erforderlich bei
- obstruktiven Atemswegserkrankungen (gestörte Atmung durch eingeengte Luftwege,
z. B. bei Bronchialasthma),
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
THIOPENTAL 1,0 G-ROTEXMEDICA darf nur dann eingesetzt werden, wenn alle personellen und apparativen Voraussetzungen zur Behandlung möglicher Zwischenfälle, insbesondere Ateminsuffizienz und Atemstillstand, gegeben sind.
Bei zu schneller Injektion (z. B. als Bolus-Injektion) besteht die Gefahr eines starken Blutdruckabfalls. Deshalb muss THIOPENTAL 1,0 G-ROTEXMEDICA langsam injiziert werden.
Versehentliche intraarterielle und paravenöse Injektionen:
Eine intraarterielle oder paravenöse Injektion ist unbedingt zu vermeiden, da dadurch schwere Gewebsnekrosen ausgelöst oder sehr schmerzhafte Neuritiden hervorgerufen werden können. Bei paravenöser Injektion ist der Arm ruhig zu stellen und es sollte versucht werden, die bereits injizierte Lösung über die noch liegende Kanüle zu aspirieren. Durch Behandlung mit feuchten Umschlägen, eventuell unter Zusatz von Alkohol, wird die Abheilung beschleunigt. Sind größere Mengen injiziert worden, können diffusionsbeschleunigende Mittel (Hyaluronidase) angewandt werden. Außerdem kann der unmittelbar anschließende paravenöse Bezirk mit 1 %iger Novocain-Lösung infiltriert werden. Zur Verdünnung der ins Gewebe ausgetretenen THIOPENTAL 1,0 G-ROTEXMEDICA-Lösung sollte subkutan isotonische Natriumchlorid-Lösung injiziert werden.
Bei Anwendung von thiopental 1,0 G-ROTEXMEDICA mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie den behandelnden Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/
anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei Kombination mit anderen zentraldämpfenden Arzneimitteln (z. B. Benzodiazepinen) oder mit Alkohol ist zu beachten, dass sich die dämpfenden Wirkungen auf das ZNS additiv verstärken. Das trifft auch auf die zentrale Atemdepression zu (Opioide).
Auch Substanzen, die mit THIOPENTAL 1,0 G-ROTEXMEDICA um die Plasma-Eiweißbindung konkurrieren, wie z. B. Sulfonamide, können die Wirkung von THIOPENTAL
1,0 G-ROTEXMEDICA verstärken und die erforderlichen Einleitungsdosen herabsetzen.
Wird THIOPENTAL 1,0 G-ROTEXMEDICA wiederholt in kurzen Zeitabständen angewandt, ist zu beachten, dass es eine induzierende Wirkung auf die Leberenzyme haben kann. Dadurch kann der Abbau von anderen Arzneimitteln, wie z. B. Cumarinderivaten, Kortikoiden, Testosteron und oralen Kontrazeptiva, beschleunigt und deren Wirkung vermindert werden.
Die Toxizität von Methotrexat wird erhöht.
Schwangerschaft und Stillzeit
THIOPENTAL 1,0 G-ROTEXMEDICA passiert die Plazenta. Deshalb sollte eine Allgemeinanästhesie mit THIOPENTAL 1,0 G-ROTEXMEDICA bei Schwangeren nur nach strenger Indikationsstellung und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen werden.
THIOPENTAL 1,0 G-ROTEXMEDICA wird in die Muttermilch ausgeschieden. Beim gestillten Kind können wegen der unreifen Stoffwechselleistung höhere Konzentrationen im Blut erreicht werden als bei der Mutter. THIOPENTAL 1,0 G-ROTEXMEDICA ist in der Muttermilch bis zu 36 Stunden nach Injektion nachweisbar. In dieser Zeit sollte auf das Stillen verzichtet werden.
Kinder
Bei Eingriffen zur Krankheitserkennung oder zur Behandlung im Bereich der oberen Atemwege ist insbesondere bei Kindern mit Hyperreflexie (gesteigerten Reflexe) und Laryngospasmus (Stimmritzenkrampf) zu rechnen.
Ältere Menschen
Bei älteren Menschen ist aufgrund einer verlangsamten Umverteilung des Wirkstoffs mit einer stärkeren Wirkung zu rechnen und daher die Dosis zu reduzieren.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nach einer Narkose mit THIOPENTAL 1,0 G-ROTEXMEDICA können Sie für eine gewisse Zeit auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie deshalb nach einer ambulanten Operation nicht Auto oder andere Fahrzeuge!
Gehen Sie nur in Begleitung nach Hause und trinken Sie auf keinen Fall Alkohol!
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt erklären, für welchen Zeitraum diese Vorsicht notwendig ist. Bedienen Sie so lange keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!