Bei Einnahme von tebesium® 200 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/ angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichige Arzneimittel handelt.
Zu unerwĂĽnschten Wechselwirkungen kann in es in Kombination mit folgenden Mitteln kommen:
Isoniazid hemmt bei gleichzeitiger Gabe von Antiepileptika wie Phenytoin, Primidon, Valproinsäure und Carbamazepin sowie von Benzodiazipinen wie Diazepam und Triazolam den Metabolismus dieser Substanzen. Deren Wirkungen können daher als Folge einer erhöhten Plasmakonzentration verstärkt sein. Eventuell ist eine Dosisanpassung notwendig.
Bei gleichzeitiger Anwendung von blutgerinnungshemmenden Substanzen vom Cumarin-Typ und Isoniazid kann es kann es zu einer Wirkungsverstärkung der Antikoagulatien kommen. Eine engmaschige ärztliche Kontrolle der Quick-Werte ist zu empfehlen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Ketoconazol bzw. Itraconazol (Mittel gegen Pilze) und Isoniazid kann es zu unzureichenden Serumkonzentrationen dieser Wirkstoffe kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Paracetamol und Isoniazid kann die Plasmaclearance von Parace-tamol verringert und die Wahrscheinlichkeit einer Leberzellschädigung erhöht sein. Während einer Behandlung mit tebesium 200 mg sollte die Einnahme von Paracetamol-haltigen Präparaten daher streng eingeschränkt oder möglichst vermieden werden.
Salicylate, Para-Aminosalicylsäure, Chlorpromazin, Fenyramidol und ß-Rezeptoremblocker hemmen bei gleichzeitiger Gabe von tebesium® 200 mg den Metabolismus von Isoniazid, sodass es zu erhöhten Isoniazid-Konzentrationen kommen kann. Erhöhte Isoniazid-Blutspiegel werden auch bei gleichzeitiger Therapie mit Insulin oder Haloperidol beobachtet.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Prednisolon und Isoniazid kann es zu einer Wirkungsverminde-rung des Isoniazids als Folge einer verstärkten Elimination kommen. Chenodeoxycholsäure erhöht ebenfalls die Ausscheidung von Isoniazid, da die Acetylierung beschleunigt wird.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Levodopa und Isoniazid kann es zu motorischer Unruhe (Agitiertheit), zu schwerem Zittern (Tremor) und zu einer Verschlechterung der Parkinson-Symptoma-tik kommen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Isoniazid und Cycloserin sowie Terizidon ist eine erhöhte Krampfbereitschaft möglich.
Isoniazid kann die Nebenwirkungen von Symphaticomimetika wie Adrenalin und Noradrenalin verstärken.
Bei gleichzeitiger Gabe von Isoniazid und Protionamid können Psychosen, Pellagroide und Photo-dermatose (Hautveränderungen) auftreten.
Isoniazid verstärkt die Toxizität von Atropin.
Zwischen Isoniazid und Chloroquin besteht ein Antagonismus. Dies sollte bei der gleichzeitigen Behandlung von Tuberkulose und Malaria berĂĽcksichtigt werden.
Bei einer Therapie mit tebesium 200 mg ist mit einer verminderten Alkoholtoleranz sowie mit verstärkten Nebenwirkungen des Isoniazids zu rechnen.
Von einer gleichzeitigen Behandlung mit Isoniazid und Disulfiram ist abzuraten, weil dadurch die Disulfiram-Wirkung verstärkt wird.
Die gleichzeitige Anwendung von Isoniazid und Antazida (Mittel zur Neutralisation von Magensäure) verringert die Resorption von Isoniazd.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von tebesium® 200 mg
Warnhinweis: Dieses Arzneimittel enthält Gelborange S, das bei Personen, die gegen diesen Stoff besonders empfindlich sind, allergieartige Reaktionen hervorrufen kann.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann tebesium® 200 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannte |
Mögliche Nebenwirkungen
Bei der üblicherweise gegebenen Tagesdosis von bis zu 300 mg Isoniazid sind Nebenwirkungen relativ selten. Die Häufigkeit der Nebenwirkungen nimmt aber mit steigender Dosis stark zu.
- Nervensystem:
Isoniazid kann Funktionsstörungen des peripheren und zentralen Nervensystems verursachen. Meistens sind dies Empfindlichkeitsstörungen an Händen und Füßen, Armen und Beinen (Parästhesien, Polyneuritiden), seltener Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit, psychische Störungen und Krämpfe. Alle diese Erscheinungen verschwinden im Allgemeinen nach Absetzen der Medikation. Die gleichzeitige Gabe von Pyridoxin-hydrochlorid (Vitamin B6) kann polyneuritische Erscheinungen günstig beeinflussen.
- Leberfunktion:
Vorübergehend können die Leberfunktionswerte (SGPT, SGOT und Bilirubin) ansteigen. Gelbsucht und schwere Leberentzündungen sind sehr selten.
Das Risiko solcher Schäden steigt mit wachsendem Lebensalter, mit regelmäßigem Alkoholkonsum und vorgeschädigter Leber. Müdigkeit, Schwäche, Unwohlsein, Appetitmangel, Übelkeit oder Erbrechen können erste Anzeichen einer Leberentzündung sein und sind daher ernst zu nehmen. Dieselben Beschwerden können jedoch auch als harmlose Nebenwirkungen von Isoniazid auftreten. Bei Auftreten der genannten Erscheinungen ist unverzüglich der behandelnde Arzt aufzusuchen, der über eine Fortsetzung der Therapie entscheidet. Leberfunktionstests sollten daher vor Beginn der Behandlung und während der Behandlung in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.
- Nierenfunktion:
Gelegentlich und vorübergehend können Spuren von Blut und Eiweiß im Harn auftreten, ohne dass eine spezielle Behandlung notwendig ist.
- Magen-Darmtrakt:
Verdauungsstörungen wie Durchfall oder Verstopfung, sowie Aufstoßen, Völlegefühl oder Erbrechen treten selten auf und können auch Anzeichen einer beginnenden Leberstörung sein.
- Ăśberempfindlichkeitsreaktionen:
Fieber, Hautausschläge, Lymphdrüsenschwellungen und lupusähnliche Reaktionen sind selten. Zu-weilen treten unmittelbar nach Behandlungsbeginn vorübergehend entzündliche Reaktionen in der Lunge auf, die wie eine Verschlechterung der Erkrankung erscheinen (Herxheimer’sche Reaktion).
- Blut:
Selten treten auf: Störungen im Blutbild (Anämie, Abfall der weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen, seltener Agranulozytose oder Eosinophilie) und Veränderungen der Gefäßdurchlässigkeit (Blutungsneigung an der Haut, den Schleimhäuten oder an einzelnen Organen). Regelmäßige Kontrollen des Blutbildes (alle 4 Wochen) empfehlenswert.
- Wirkungen auf DrĂĽsen mit innerer Sekretion:
- Gelegentlich wurde über Schwellungen und Spannungen in der Brust (Gynäkomastie) berichtet.
- Pellagara:
Selten kann es, vor allem bei unterernährten oder einseitig vegetarisch ernährten Patienten, zu pel-lagraartigen Erscheinungen (schmerzhafte Hautrötungen und Hautrisse, verdickte Hornschicht) kommen. Diese Symptome können durch die zusätzliche Gabe von Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) vermieden bzw. behandelt werden.
- Sonstige Wirkungen:
Herz- und Kreislaufbeschwerden kommen gelegentlich vor. Selten treten Muskel- und Gelenkschmerzen (z.B. auch das Schulter-Hand-Syndrom) auf.
Gelborange S kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.