ISO-EREMFAT 150 mg/300 g darf nicht angewendet werden
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Isoniazid und/oder Rifampicin bzw. gegen strukturverwandte Stoffe (Rifamycine) oder einen der sonstigen Bestandteile von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg sind.
bei schweren Leberfunktionsstörungen wie Gelbsucht (z. B. Verschlussikterus), Leberzirrhose (chronische Lebererkrankung mit Leberzellschwund), Leberentzündung (akute Hepatitis), bei akuten Lebererkrankungen.
bei vorausgegangener durch Isoniazid und/oder Rifampicin verursachter Leberentzündung (medikamenteninduzierter Hepatitis).
bei Erkrankung von Nerven mit Schmerzen und Missempfindungen, z. B. in Armen und Beinen (Polyneuropathien).
bei Störungen der Blutgerinnung (Hämostase) und Blutbildung (Hämatopoese).
bei gleichzeitiger Therapie mit den Proteaseinhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen) Amprenavir, Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Indinavir, Lopinavir, Nelfinavir, Tipranavir und Saquinavir – mit wie auch ohne Ritonavir (siehe Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg ist erforderlich? und ?Bei Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln?).
bei gleichzeitiger Therapie mit dem potenziell leberschädigenden Breitspektrum-Triazol-Antimykotikum (Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen) Voriconazol (siehe Abschnitt 2. ?Bei Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln?).
bei gleichzeitiger Therapie mit dem potenziell leberschädigenden Narkosemittel Halothan (siehe Abschnitt 2. ?Bei Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln?).
ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg sollte nicht bei Kindern verabreicht werden. Bei Kindern sollte in Abhängigkeit vom Alter und Körpergewicht eine freie Kombination beider Wirkstoffe vorgezogen werden.
ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg sollte nicht bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion verabreicht werden. Sowohl Rifampicin als auch Isoniazid können unter der Voraussetzung einer normalen Leberfunktion in getrennter Gabe verabreicht werden.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg ist erforderlich
Es gelten die besonderen Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die beiden in ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg enthaltenen Wirkstoffe Isoniazid und Rifampicin.
Isoniazid:
Vorsicht bei der Einnahme von Isoniazid ist geboten
wegen des Risikos einer schweren Leberentzündung. Todesfälle sind beschrieben. Das Risiko einer Leberentzündung ist altersabhängig (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??). Ihr Arzt wird Sie mindestens monatlich zu Vorzeichen einer beginnenden Leberentzündung (z. B. Schwächegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen) befragen und Ihre Leberwerte kontrollieren. Sie sollten sich bei Auftreten solcher Symptome unverzüglich an Ihren Arzt wenden. Bei leichter Erhöhung der Leberwerte wird er die Überwachung intensivieren und Ihre Behandlung mit ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg bei Hinweisen auf eine Leberschädigung sofort beenden. Ist eine weitere Behandlung mit ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg erforderlich, darf diese erst nach dem vollständigen Abklingen der Beschwerden und Normalisierung aller Laborwerte erneut begonnen werden. Bei Wiederauftreten von Anzeichen einer Leberschädigung muss die Anwendung von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg unverzüglich beendet werden.
wenn bei früherer Behandlung mit Isoniazid bereits eine vorübergehende Erhöhung der Leberwerte aufgetreten war.
wenn Sie sich bereits im fortgeschrittenen Lebensalter befinden, wenn Sie an einer chronischen Lebererkrankung, schweren Nierenschäden, Störungen des Zentralnervensystems einschließlich seelischer Erkrankung, oder an Zuckerkrankheit leiden oder bei Alkoholkrankheit. In diesen Fällen ist das Risiko für durch Isoniazid bedingte Nebenwirkungen erhöht (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln gegen Anfallsleiden, zur Beruhigung (Benzodiazepine) oder gegen Schmerzen (Paracetamol) (siehe Abschnitt 2. ?Was müssen Sie vor der Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg beachten??).
Vor und während der Behandlung wird Ihr Arzt regelmäßig verschiedene Laborwerte (Leberenzyme einschl. Cholestaseparameter, Serumkreatinin, komplettes Blutbild monatlich) überprüfen.
Zur Behandlung der Tuberkulose ist die gleichzeitige Einnahme mehrerer Arzneimittel notwendig. Dabei muss beachtet werden, dass sich deren leberschädigende Eigenschaften addieren (siehe Abschnitte 2. ?Bei Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln? und 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
Während der Therapie muss auf die Aufnahme von Alkohol verzichtet werden, da Alkohol das Risiko einer Leberentzündung vergrößert (siehe Abschnitte 2. ?Bei Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln? und 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
Isoniazid greift in den körpereigenen Vitamin-B6-Stoffwechsel ein, was negative Auswirkungen auf die Funktion des Nervensystems haben kann. Daher wird Ihr Arzt auch die Funktion der Nerven einschließlich Ihres seelischen Zustandes (neurologisch-psychiatrischer Status) vor und regelmäßig während der Behandlung überprüfen (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
Insbesondere dann, wenn bei Ihnen ein Vitamin-B6-Mangel vorliegt, zu erwarten ist oder wenn bei Ihnen aus anderen Gründen das Risiko für eine Erkrankung der Nervenendigungen durch Isoniazid erhöht ist, wird Ihr Arzt Isoniazid mit einem Vitamin-B6-haltigen Arzneimittel (Pyridoxin) kombinieren (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
Rifampicin:
Vorsicht bei der Einnahme von Rifampicin ist geboten
da Mykobakterien (Erreger der Tuberkulose) rasch Resistenzen gegen Rifampicin, einer der beiden Wirkstoffe von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg, entwickeln. Daher muss Rifampicin immer mit mindestens einem weiteren gegen Tuberkulose wirksamen Arzneimittel kombiniert werden (siehe auch Abschnitt 3. ?Wie ist ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg einzunehmen??).
wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden. Denn Rifampicin, einer der beiden Wirkstoffe von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg, kann den Stoffwechsel dieser Arzneimittel beeinflussen bzw. der Stoffwechsel von Rifampicin selbst kann beeinflusst werden. Vor allem bei Einnahme/Anwendung von Arzneimitteln, die Wirkstoffe mit enger therapeutischer Breite (enger Nachbarschaft von Wirkung und Nebenwirkungen) enthalten, muss bei Beginn oder nach Absetzen einer Therapie mit ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg die Dosierung dieser Arzneimittel eventuell angepasst werden. Halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, um eine korrekte Dosierung gleichzeitig eingenommener/angewendeter Arzneimittel sicherzustellen und Wechselwirkungen, die schlimmstenfalls lebensbedrohlich sein können, zu vermeiden (siehe Abschnitte 2. ?ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg darf nicht eingenommen werden? und ?Bei Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln?).
Kontrazeption
wenn Sie orale hormonale Kontrazeptiva (‘Pille’) zur Empfängnisverhütung anwenden. Aufgrund der Wechselwirkung zwischen Rifampicin und den Wirkstoffen der Kontrazeptiva (‘Pille’) ist die empfängnisverhütende Wirkung oraler hormonaler Kontrazeptiva gestört. Unter der Therapie mit ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg müssen Sie zusätzlich andere nicht hormonale, kontrazeptive Maßnahmen anwenden (siehe Abschnitt 2. ?Bei Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln?).
Hepatotoxizität, Unterernährung, Alkoholismus
da bei etwa 5 bis 20 % der Behandelten ein Anstieg der Leberwerte (Transaminasen) feststellbar ist. Verbleiben die Leberwerte unter einem bestimmten Richtwert (Transaminasenwerte < 100 U/l) kann es trotz Fortsetzung der Therapie wieder zur Normalisierung der Werte kommen. Übersteigen die Leberwerte den Richtwert (Transaminasenanstieg über 100 U/l, Anstieg der Bilirubinkonzentrationen und entsprechender klinischer Symptomatik) muss ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg abgesetzt werden, da tödlicher Leberschwund (Leberdystrophien) beobachtet worden ist. Nach einer entsprechenden Therapiepause kann die erneute Gabe von Rifampicin unter Umständen wieder vertragen werden.
bei leichteren oder chronischen Leberfunktionsstörungen. In diesen Fällen darf Rifampicin nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung angewendet werden. Anstelle des Kombinationspräparates ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg sollten bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion die Monosubstanzen Isoniazid und Rifampicin angewendet werden (siehe Abschnitt 3. ?Wie ist ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg einzunehmen??).
bei Patienten mit regelmäßigem Alkoholkonsum oder Alkoholmissbrauch, bei denen eine Vorschädigung der Leber bestehen kann bzw. damit zu rechnen ist.
bei unterernährten oder älteren Patienten, da hinsichtlich des Auftretens von Nebenwirkungen wie Gelbsucht (Ikterus) bzw. einer Lebervergrößerung (Hepatomegalie) vor allem diese Patienten gefährdet sind.
aufgrund des lebertoxischen Potenzials von Rifampicin (einer der beiden Wirkstoffe von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg), weshalb bei allen Patienten, insbesondere bei den genannten Risikogruppen, während des Einsatzes der für die Therapieregime der Tuberkulose üblichen Kombinationspartner von Rifampicin wie Isoniazid, Pyrazinamid und Protionamid regelmäßige Leberenzym- und Bilirubinkontrollen durchzuführen sind, um eine mögliche Schädigung der Leber aufgrund des lebertoxischen Potenzials der genannten Arzneimittel frühzeitig erkennen zu können.
Überempfindlichkeitsreaktionen
bei leichten Überempfindlichkeitsreaktionen wie beispielsweise Fieber, Hautrötungen, Jucken (Pruritus) oder Nesselsucht (Urtikaria). Nach Unterbrechung der Therapie und Rückgang der Symptome kann eine Weiterbehandlung unter Beachtung der einschleichenden Dosierung möglich sein.
beim Auftreten schwerwiegender Komplikationen wie Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie), der sich eventuell auch als Nasenbluten äußern kann, Hautblutungen (Purpura), Blutarmut (hämolytische Anämie), Atemnot (Dyspnoe), asthmaartigen Anfällen, Schock und Nierenversagen und bei schweren allergischen Hautreaktionen mit blasenförmiger Abhebung der Haut (toxische epidermale Nekrolyse, exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom) (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??). In diesen Fällen ist ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg sofort und endgültig abzusetzen. Wenn bei Ihnen während der Behandlung mit ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg oben genannte Symptome auftreten, kontaktieren Sie bitte sofort einen Arzt.
bei der Wiederaufnahme einer Behandlung mit ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg nach kurzer oder längerer Unterbrechung. Akute Überempfindlichkeitsreaktionen mit grippeähnlichen Erscheinungen (?Flu-Syndrom) bis hin zu Schock oder Nierenversagen (hyperergische Sofortreaktion) können eintreten. Deshalb wird dringend empfohlen, bei Wiederaufnahme nach Unterbrechung und bei Wiederholung einer Behandlung Rifampicin einschleichend zu dosieren.
Das Flu-Syndrom wird nach nicht regelmäßiger Rifampicin-Einnahme beobachtet und tritt umso häufiger auf, je höher die einzelnen Dosen und je länger das dazwischenliegende Intervall waren. Es tritt meist 3 bis 6 Monate nach Beginn einer unregelmäßigen Therapie auf und äußert sich in Symptomen wie Kopfschmerzen und allgemeinem Schwächegefühl, Fieber, Schüttelfrost, entzündlichem Hautausschlag (Exanthem), Übelkeit, Erbrechen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Die Symptome treten 1 bis 2 Stunden nach der Einnahme auf und dauern bis zu 8 Stunden, in Einzelfällen darüber hinaus, an (siehe Abschnitt 3. ?Wie ist ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg einzunehmen? und 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich?). Es kann in fast allen Fällen durch die regelmäßige Rifampicingabe zum Verschwinden gebracht werden.
Bei Wiederaufnahme der Therapie nach Unterbrechung und bei Wiederholung der Therapie muss Rifampicin einschleichend dosiert werden (siehe Abschnitt 3. ?Wie ist ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg einzunehmen? und 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich?).
Ein unbegründeter eigenmächtiger Therapieabbruch und ein Neubeginn der Therapie ohne ärztliche Kontrolle sind deshalb sehr risikoreich. Halten Sie also in jedem Fall zuerst Rücksprache mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine Änderung, einen Abbruch oder einen Wiederbeginn der Therapie wünschen.
Porphyrie
wenn Sie eine genetische Veranlagung für das Auftreten einer Porphyrie (Stoffwechselstörung bzgl. Vorstufen des roten Blutfarbstoffs) tragen, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen notwendig, und Sie sollten den Rat eines Porphyrie-Experten einholen.
Wirkung auf Magen-Darm-Trakt
wenn bei Ihnen während oder nach der Therapie mit ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg schwere wässrige Durchfälle, die mit Fieber oder Bauchschmerzen einhergehen können, auftreten. Dies können die Symptome einer pseudomembranösen Enterokolitis (schwere, durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung) sein, die lebensbedrohlich sein kann. In diesen sehr seltenen Fällen ist ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg sofort abzusetzen und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden. Wenn bei Ihnen während oder nach der Behandlung mit ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg oben genannte Symptome auftreten, kontaktieren Sie bitte sofort einen Arzt.
Wirkung auf Körperflüssigkeiten
da Rifampicin, einer der beiden Wirkstoffe von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg, eine intensiv bräunlich rote Eigenfarbe hat. Dadurch kann es nach Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg zu einer Verfärbung von Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schweiß, Tränenflüssigkeit und der Ausscheidungsprodukte Urin und Stuhl kommen. Außerdem ist z. B. auch eine dauerhafte gelb-orange Verfärbung von weichen Kontaktlinsen und Kleidung möglich.
Wirkung auf die Nierenfunktion
Die regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion (z. B. Serumkreatinin-Bestimmung) ist bei Anwendung von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg erforderlich.
Akutes Nierenversagen, eine akute Nierenentzündung (interstitielle Nephritis) sowie Gewebezerfall an den Nierenkanälchen (Tubulusnekrosen) können während der Therapie mit ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg auftreten (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??). Ein sofortiger und endgültiger Therapieabbruch ist in solchen Fällen erforderlich. Im Allgemeinen kommt es nach Absetzen der Therapie zu einer Normalisierung der Nierenfunktion.
Wirkung auf das Blut
Regelmäßige Blutbildkontrollen müssen durchgeführt werden, da unter Therapie mit ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg unerwünschte Arzneimittelwirkungen auf Blut und Blutbestandteile auftreten können (siehe Abschnitte 2. ?Schwangerschaft und Stillzeit? und 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
Diagnosemittel und Laborwerte
Laborwerte
Mikrobiologische Bestimmungen von Vitamin B12 und Folsäure sind nicht verwertbar. Rifampicin kann kompetitiv die Bromsulfophthaleinausscheidung hemmen und damit eine Leberfunktionsstörung vortäuschen. Der Bromsulfophthalein-Test zur Prüfung der exkretorischen Leberfunktion kann daher während der Therapie mit Rifampicin nicht angewandt werden.
Rifampicin verursacht falsch-positive Ergebnisse in einem biologischen Testverfahren zur Bestimmung von Opiaten (Schmerzmittel) im Urin.
Röntgenkontrastmittel
Rifampicin kann die Gallenausscheidung von Röntgenkontrastmitteln, die für die Gallenblasenuntersuchung verwendet werden, verzögern.
Die Anwendung von Isoniazid und Rifampicin sollte immer unter Aufsicht eines in der Behandlung der Tuberkulose erfahrenen Arztes angewendet werden.
Kinder
ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg sollte nicht bei Kindern verabreicht werden. Bei Kindern sollte in Abhängigkeit vom Alter und Körpergewicht eine freie Kombination beider Wirkstoffe vorgezogen werden.
Ältere Menschen
Im fortgeschrittenen Lebensalter ist das Risiko von Nebenwirkungen erhöht (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??). Bei älteren Menschen ist die Leberfunktion während der Behandlung sorgfältig zu überwachen.
Index 3: Gleichzeitige Anwendung unter Beachtung von Vorsichtsmaßnahmen möglich
In Spalte 3 wird die klinische Konsequenz aufgeführt.
Wirkstoffgruppe/ Wirkstoff | Index | Klinische Konsequenz |
Adsorbentien (Arzneimittel zur Bindung von z. B. Arzneistoffen): |
Aktivkohle | 2 | Therapieversagen |
Analgetika (Schmerzmittel): |
Opiate | 3 | Zeitlich versetzte Einnahme wird empfohlen |
Antazida (Arzneimittel gegen Übersäuerung des Magens): |
Hydrotalcid, Magaldrat, Aluminium-/Magnesium-hydroxid | 3 | Zeitlich versetzte Einnahme (circa 3 Stunden) wird empfohlen |
Wirkstoffgruppe/ Wirkstoff | Index | Klinische Konsequenz |
Antibiotika/Antiinfektiva (Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten): |
Bentonithaltige p-Amino-salicylsäure (PAS)-Präparate | 3 | Zeitlich versetzte Einnahme wird empfohlen |
Cotrimoxazol (Trimethoprim/Sulfamethoxazol) | 2 | Leberschädigung steigt, Überwachung der Leberfunktion angezeigt |
Anticholinergika (Arzneimittel gegen Blasenschwäche): |
Anticholinergika | 3 | Zeitlich versetzte Einnahme wird empfohlen |
Urikosurika (Arzneimittel zur Senkung der Harnsäurekonzentration im Blut): |
Probenecid | 2 | Leberschädigung steigt, Monitoring der Leberfunktion angezeigt |
Tabelle 2a
In Tabelle 2a werden Wirkstoffgruppen/Wirkstoffe (Spalte 1) aufgeführt, die nicht gleichzeitig mit Rifampicin angewendet werden dürfen (Index 1) bzw. für die die gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen wird (Index 2), mit der klinischen Konsequenz in Spalte 3:
Wirkstoffgruppe/ Wirkstoffe | Index | Klinische Konsequenz |
Alpha-1-Antagonisten (Blutdrucksenkende Arzneimittel): |
Bunazosin | 2 | Wirkung sinkt |
Anthelmintika (Arzneimittel gegen Wurmerkrankungen): |
Praziquantel | 2 | In vivo Studie gibt Hinweis, dass bei gleichzeitiger Anwendung die Wirkung sinkt |
Antibiotika (siehe auch Tab. 2b) (Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten): |
Telithromycin | 2 | Therapieversagen möglich |
Antimalariamittel (Arzneimittel gegen Malaria): |
Atovaquon | 2 | Wirkung sinkt: Theoretische Überlegungen lassen vermuten, dass eine gleichzeitige Einnahme/Anwendung bis zum vollständigen Wirkungsverlust von Atovaquon führen kann |
Chinin | 2 | Wirkung sinkt |
Wirkstoffgruppe/ Wirkstoffe | Index | Klinische Konsequenz |
Antimalariamittel (Arzneimittel gegen Malaria): |
Mefloquin | 2 | In vivo Studie gibt Hinweis, dass die gleichzeitige Einnahme/Anwendung wegen möglichem Therapieversagen und Resistenzentwicklung von Plasmodium falciparum vermieden werden sollte |
Antimykotika (siehe auch Tab. 2b) (Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen): |
Itraconazol | 2 | Therapieversagen möglich |
Ketoconazol | 2 | Therapieversagen möglich |
Voriconazol | 1 | Therapieversagen |
Benzodiazepine und Analoga (siehe auch Tab. 2b) (Schlaf- oder Beruhigungsmittel): |
Brotizolam | 2 | In vivo Studie gibt Hinweise auf möglichen Wirksamkeitsverlust, die gleichzeitige Einnahme/Anwendung sollte vermieden werden |
Midazolam | 2 | Wirkungsverlust |
Calciumantagonisten (siehe auch Tab. 2b) (Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck): |
Nifedipin | 2 | Therapieversagen möglich |
Verapamil | 2 | Therapieversagen möglich |
Hormonale Kontrazeptiva (Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung): |
mit Norethisteron, Mestranol und Ethinylestradiol | 2 | Wirkungsverlust |
Immunsuppressiva (Arzneimittel zur Unterdrückung der Immunabwehr): |
Cyclosporin | 2 | In vivo Studie gibt Hinweis, dass Wirksamkeit sinkt, (Risiko der Transplantat-Abstoßung) |
Everolimus | 2 | In vivo Studie gibt Hinweis, dass Wirksamkeit sinkt |
Sirolimus | 2 | Engmaschige Überwachung der Wirksamkeit |
Tacrolimus | 2 | Engmaschige Überwachung der Wirksamkeit |
Temsirolimus | 2 | Engmaschige Überwachung der Wirksamkeit |
Lipidsenker (siehe auch Tab. 2b) (Arzneimittel zur Senkung der Blutfettwerte): |
Simvastatin | 2 | Wirkung sinkt |
Narkosemittel (Arzneimittel zur Betäubung bei operativen Eingriffen): |
Halothan | 1 | Hepatotoxizität steigt |
Wirkstoffgruppe/ Wirkstoffe | Index | Klinische Konsequenz |
Neuroleptika (Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen): |
Clozapin | 2 | Engmaschige Überwachung der Wirksamkeit |
Haloperidol | 2 | In vivo Studie gibt Hinweis, dass Wirksamkeit sinkt |
Risperidon | 2 | Therapieversagen möglich |
Nicht-nucleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI) (siehe auch Tab. 2b) (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): |
Etravirin | 2 | Kombination nicht empfohlen |
Nevirapin | 2 | Kombination nicht empfohlen, stattdessen sollte Therapieregimen mit Rifabutin in Betracht gezogen werden |
Proteaseinhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): |
Amprenavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Atazanavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Darunavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Fosamprenavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Indinavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Lopinavir | 1 | Reduktion der Plasmakonzen-tration um 90 % bei gleichzeitiger Gabe einer Kombination aus Lopinavir/Ritonavir und Rifampicin, Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Nelfinavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Saquinavir und Ritonavir | 1 | Lebertoxizität steigt bei gemeinsamer Einnahme beider Substanzen Die gleichzeitige Gabe von Rifampicin mit der Kombination aus Ritonavir und Saquinavir ist kontraindiziert |
Tipranavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Wirkstoffgruppe/ Wirkstoffe | Index | Klinische Konsequenz |
Tyrosinkinaseinhibitoren (Arzneimittel zur Krebsbehandlung) |
Gefitinib | 2 | Therapieversagen möglich |
Imatinib | 2 | Therapieversagen möglich |
Tabelle 2b
Wirkstoffgruppen/Wirkstoffe (Spalte 1 und 2), die nur unter Überwachung ihrer Wirksamkeit und Sicherheit gleichzeitig mit Rifampicin angewendet/eingenommen werden sollten:
Wirkstoffgruppe | Dazugehörige Wirkstoffe |
ACE-Hemmer (Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck): | Enalapril |
Analgetika (Schmerzmittel): | Codein, Diclofenac, Fentanyl, Methadon, Morphin, Paracetamol |
Angiotensin-Antagonisten (Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck und Herzschwäche): | Lorsatan |
Antiarrhythmika (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen): | Amiodaron, Chinidin, Disopyramid, Mexiletin, Propafenon, Tocaimid |
Antiasthmatika (Arzneimittel gegen Asthma): | Theophyllin (Theophyllin-Ethylendiamin) |
Antibiotika (siehe auch Tabelle 2a) (Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten): | Clarithromycin, Chloramphenicol, Doxycyclin, Linezolid, Metronidazol, Moxifloxacin, Sulfasalazin |
Antidepressiva (Arzneimittel gegen Depressionen): | Amitriptylin, Citalopram, Nortriptylin, Sertralin |
Antidiabetika (Arzneimittel gegen Zuckerkrankheit): | Gliclazid, Glimepirid, Nateglinid, Pioglitazon, Repaglinid, Rosiglitazon, Sulfonylharnstoffe (z. B. Glibenclamid) |
Antiemetika (Arzneimittel gegen Erbrechen): | Ondansetron |
Antiepileptika (Arzneimittel gegen Epilepsie): | Lamotrigin, Phenytoin |
Antilepramittel (Arzneimittel gegen Lepra): | Dapson |
Antimalariamittel (Arzneimittel gegen Malaria): | Chloroquin |
Antimykotika (siehe auch Tabelle 2a) (Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen): | Caspofungin, Fluconazol, Terbinafin |
Antiöstrogene (Arzneimittel gegen Brustkrebs): | Tamoxifen, Toremifen |
Antipsychotika/Neuroleptika (Arzneimittel gegen Psychosen): | Quetiapin |
Antirheumatika (Arzneimittel gegen Rheuma): | Celecoxib, Etoricoxib, Rofecoxib |
Antituberkulotika (Arzneimittel gegen Tuberkulose): | Isoniazid, Protionamid |
Benzodiazepine und Analoga (siehe auch Tabelle 2a) (Schlaf- oder Beruhigungsmittel): | Buspiron, Diazepam, Lorazepam, Nitrazepam, Triazolam |
Wirkstoffgruppe | Dazugehörige Wirkstoffe |
Betablocker (Arzneimittel gegen unregelmäßigen Herzschlag und hohen Blutdruck): | Bisoprolol, Carvedilol, Celiprolol, Metoprolol, Propranolol, Talinolol |
Calciumantagonisten (siehe auch Tabelle 2a) (Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck): | Diltiazem, Lercandipin, Manidipin, Nilvadipin, Nisoldipin |
Chemokinrezeptor-5-Antagonist (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): | Maraviroc |
Corticosteroide (Arzneimittel gegen Entzündungen): | Cortison, Dexamethason, Fludrocortison, Hydrocortison, Methylprednisolon, Prednisolon, Prednison |
Cumarine (Arzneimittel zur Blutverdünnung): | Phenprocoumon, Warfarin |
Endothelinantagonisten (Arzneimittel gegen Herzschwäche): | Bosentan |
Herzglykoside (Arzneimittel gegen Herzschwäche): | Digitoxin, Digoxin |
H1-Antihistaminika (Arzneimittel gegen Heuschnupfen): | Fexofenadin |
Hormone (z. B. Arzneimittel zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion): | Levothyroxin |
H2-Rezeptorantagonisten (Arzneimittel gegen Magengeschwüre): | Cimetidin, Ranitidin |
Hypnotika (Schlafmittel): | Zaleplon, Zolpidem, Zopiclon |
Immunsuppressiva (Arzneimittel zur Unterdrückung der Immunabwehr): | Azathioprin, Leflunomid, Mycophenolat |
Integrasehemmer (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): | Raltegravir |
Lipidsenker (Arzneimittel zur Senkung der Blutfettwerte): | Atorvastatin, Clofibrat, Etezimib, Fluvastatin, Pravastatin |
Lokalanästhetika (Arzneimittel zur örtlichen Betäubung): | Ropivacain |
Muskelrelaxantien (Arzneimittel zur Entspannung der Skelettmuskulatur): | Tizanidin |
Nebenschilddrüsenantagonist (Arzneimittel gegen Nebenschilddrüsenüberfunktion): | Cinacalcet |
Nicht-nucleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI) (siehe auch Tab. 2a) (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): | Efavirenz |
Nucleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI) (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): | Abacavir, Didanosin, Emtrizitabin, Lamivudin, Stavudin, Zidovudin |
Nucleotid-analoge Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NTRTI) (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen): | Tenofovir |
Thrombozytenaggregationshemmer (Arzneimittel zur Blutverdünnung): | Clopidogrel |
Wirkstoffgruppe | Dazugehörige Wirkstoffe |
Vitamine | Vitamin D |
Zytostatika (Arzneimittel gegen Krebserkrankungen): | Bexaroten, Irinotecan, Ifosfamid |
Bei Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Resorption von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg wird durch gleichzeitige Aufnahme von Nahrung, insbesondere von Kohlenhydraten, beeinträchtigt.
Auch können die in einigen Speisen (z. B. Thunfisch, Käse) enthaltenen sogenannten Monoamine zu Unverträglichkeiten mit Hitzewallungen, Hautrötung, Schleimhautschwellung und Kreislaufbeschwerden führen.
Aus den genannten Gründen sollte ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg auf nüchternen Magen eingenommen und die genannten Nahrungsmittel während der Behandlung gemieden werden.
Während der Anwendung von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg dürfen Sie keinen Alkohol trinken.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Frauen im gebärfähigen Alter/Kontrazeption (Empfängnisverhütung):
Während der Therapie mit Rifampicin (einer der beiden Wirkstoffe von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg) muss das Eintreten einer Schwangerschaft vermieden werden (zur "Pille" siehe Abschnitt 2. ?Bei Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg mit anderen Arzneimitteln?).
Schwangerschaft
In der Schwangerschaft sollte ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden.
Bei einer bereits bestehenden Schwangerschaft darf Rifampicin (einer der beiden Wirkstoffe von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg) während der ersten drei Monate der Schwangerschaft nur bei unbedingter Notwendigkeit eingenommen werden, da eine Erhöhung des Fehlbildungsrisikos nicht auszuschließen ist.
Bei Anwendung in den letzten Wochen der Schwangerschaft kann Rifampicin nach der Geburt zu einer erhöhten Blutungsneigung bei Mutter und Neugeborenem führen, weshalb Vitamin K-Gaben erforderlich sein können (siehe Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg ist erforderlich?).
Bei einer unter Rifampicin-Therapie eingetretenen Schwangerschaft liegt keine Notwendigkeit für einen Schwangerschaftsabbruch vor.
Wenn eine Anwendung Isoniazid-haltiger Arzneimittel in der Schwangerschaft erforderlich ist, sollte eine ausreichende Versorgung mit Pyridoxin (Vitamin-B6-haltiges Arzneimittel) sichergestellt sein, um möglichen Schädigungen des Kindes vorzubeugen.
Stillzeit:
Bei einer erforderlichen Behandlung mit ISO-EREMFAT 150 mg/300 mg in der Stillzeit ist abzustillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch durch möglicherweise auftretende Nebenwirkungen das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt im verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.