Bei Einnahme von Sulpirid HEXAL 50 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden oder bis vor kurzem eingenommen oder angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Sulpirid HEXAL 50 mg und Levodopa dürfen nicht gleichzeitig angewendet werden, da die Arzneimittel sich in ihrer Wirkung gegenseitig abschwächen.
Die Kombination mit Arzneimitteln, die zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen (siehe Abschnitt 2 ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Sulpirid HEXAL 50 mg ist in folgenden Fällen erforderlich?) oder am Herzen die Erregungsleitung beeinflussen und zu schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes) führen können, wird nicht empfohlen:
Arzneimittel, die die Herzschlagfolge verlangsamen können wie Betablocker, bestimmte Calciumkanalblocker (Diltiazem und Verapamil), Clonidin, Guanfacin und Digitalisglykoside
Arzneimittel, die den Kaliumspiegel im Blut erniedrigen können wie Diuretika, Abführmittel, intravenöse Gabe von Amphotericin B, Glukokortikoide, Tetracosactide. Eine Hypokaliämie (niedriger Kaliumserumspiegel) muss behandelt werden.
Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen der Klasse Ia (Chinidin, Disopyramid) und der Klasse III (Amiodaron, Sotalol)
weitere Arzneimittel wie Pimozid, Sultoprid, Haloperidol, Methadon, trizyklische Antidepressiva, Lithium, Bepridil, Cisaprid, Thioridazin, intravenöse Gabe von Erythromycin, intravenöse Gabe von Vincamin, Halofantrin, Pentamidin oder Sparfloxacin
Sulpirid HEXAL 50 mg kann die Wirkung von blutdrucksenkenden Arzneimitteln abschwächen oder zu krisenhaftem Blutdruckanstieg führen, oder die Blutdrucksenkung zusätzlich verstärken und einen Blutdruckabfall beim Lagewechsel vom Liegen oder Sitzen zum Stehen begünstigen.
Sulpirid HEXAL 50 mg verstärkt die beruhigende Wirkung anderer zentraldämpfender Arzneimittel, z. B. Psychopharmaka (Präparate zur Behandlung geistig-seelischer Störungen), Schlafmittel, Beruhigungsmittel, teils auch Schmerzmittel, Narkosemittel oder auch Antihistaminika (Arzneimittel z. B. zur Behandlung von Allergien oder Erkältungen).
Sulpirid HEXAL 50 mg kann in Verbindung mit Arzneimitteln, die erregend auf das Zentralnervensystem wirken (z. B. Appetitzügler, Asthmamittel), verstärkte Unruhe, Nervosität, Angst und Erregung bewirken.
Die Aufnahme von Sulpirid wird durch die gleichzeitige Einnahme von aluminiumhaltigen, magensäurebindenden Arzneimitteln (Antazida und Sucralfate) vermindert. Deshalb sollte die Einnahme von Sulpirid HEXAL 50 mg mindestens zwei Stunden vor diesen erfolgen.
Bei Einnahme von Sulpirid HEXAL 50 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Behandlung mit Sulpirid HEXAL 50 mg sollten Sie Alkohol meiden, da durch Alkohol die Wirkung von Sulpirid HEXAL 50 mg in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Sulpirid HEXAL 50 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: | mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: | 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: | 1 bis 10 Behandelte von 1 000 |
Selten: | 1 bis 10 Behandelte von 10 000 |
Sehr selten: | weniger als 1 Behandelter von 10 000 |
Nicht bekannt: | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Störungen des Blutes und des Lymphsystems
Über Blutbildschäden unter Behandlung mit Sulpirid wurde bislang nicht berichtet.
Störungen des Nervensystems
Häufig: verminderter (Mundtrockenheit) oder gesteigerter Speichelfluss, Schwitzen, Kopfschmerzen, Schwindel, herabgesetzte körperliche Aktivität (Hypokinesie).
Gelegentlich: Gelegentliche, aber schwerwiegende unerwünschte Wirkungen treten dosisabhängig auf und äußern sich, insbesondere unter hohen Dosen, als extrapyramidal-motorische Störungen, wie z. B. medikamentöses Parkinson-Syndrom im Extremitäten- und Gesichtsbereich (Zittern, Starre, Bewegungsarmut), Muskelverspannungen und Frühdyskinesien (z. B. Zungen-, Schlund-, Blick-, Kiefermuskelkrämpfe, Schiefhals, Versteifung der Rückenmuskulatur, torsionsdystonische (ziehende und drehende) Bewegungsabläufe der oberen Extremitäten), Sitzunruhe (Akathisie), Nervosität, Schlaf- und Konzentrationsstörungen.
Häufigkeit nicht bekannt: Weiterhin kann Sedierung oder Benommenheit auftreten.
Wie bei allen Neuroleptika können bei längerer (länger als 3 Monate) und zumeist hoch dosierter Therapie mit Sulpirid anhaltende Störungen der Bewegungsabläufe (extrapyramidal-motorische Störungen) mit rhythmischen unwillkürlichen Bewegungen vornehmlich im Mund- und Gesichtsbereich, aber auch an Armen und Beinen (so genannte Spätdyskinesien) auftreten. Frauen sowie Ältere scheinen davon eher betroffen zu sein. Diese Störungen treten manchmal erst nach Beenden einer Behandlung auf, lassen sich nach heutigem Wissensstand kaum behandeln und können irreversibel sein. Daher ist der Arzt regelmäßig aufzusuchen, damit erste Anzeichen frühzeitig erkannt werden. Krampfanfälle (siehe Abschnitt 2 ?Was müssen Sie vor der Anwendung von Sulpirid HEXAL 50 mg beachten??).
Störungen am Auge
Gelegentlich: Sehstörungen
Störungen des Magen-Darm-Traktes
Häufig: Verstopfung, Magen-Darm-Störungen mit Übelkeit und Erbrechen
Störungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Störung der Blasenentleerung
Störungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufigkeit nicht bekannt: Sulpirid HEXAL 50 mg kann Hautunverträglichkeiten mit Jucken und Ausschlägen (Exanthem) hervorrufen. Fleckiger Ausschlag mit Knötchen.
Endokrine Störungen
Häufigkeit nicht bekannt: Erhöhung des Prolaktinspiegels im Blut (Hyperprolaktinämie)
Störungen des Herzens und des Gefäßsystems
Häufig: Herzklopfen und Beschleunigung des Herzschlages (Tachykardie)
Gelegentlich: Blutdruckabfall oder - insbesondere bei erhöhtem Blutdruck - Blutdruck-steigerungen. In diesen Fällen muss der behandelnde Arzt aufgesucht werden, der über geeignete Maßnahmen bzw. über eine Dosisverminderung oder Absetzen der Behandlung mit Sulpirid HEXAL 50 mg entscheidet.
Häufigkeit nicht bekannt: Es kann bei Lagewechsel vom Liegen oder Sitzen zum Stehen zu einem Blutdruckabfall kommen. Bestimmte Veränderungen im EKG (Verlängerung des QT-Intervalls) und schwerwiegende Herzrhythmusstörungen wie z. B. Torsade de pointes bis hin zum Kammerflimmern oder zum Herzstillstand mit Todesfolge können auftreten (siehe auch Abschnitt 2 ?Was müssen Sie vor der Anwendung von Sulpirid HEXAL 50 mg beachten??).
Verschluss bestimmter Blutgefäße durch Blutgerinnsel (venöse Thromboembolie), einschließlich Verschluss von Blutgefäßen in der Lunge (Lungenembolie), die manchmal einen tödlichen Verlauf nehmen können, und Blutgerinnsel (Thrombosen) in den tiefen Venen (siehe unter Abschnitt 2 ?Was müssen Sie vor der Anwendung von Sulpirid HEXAL 50 mg beachten??).
Allgemeine Störungen
Gelegentlich: Müdigkeit, Appetitsteigerung, Gewichtszunahme
Sehr selten: Unter der Behandlung mit Neuroleptika, zu denen auch Sulpirid HEXAL 50 mg gehört, kann es zu einem malignen neuroleptischen Syndrom (hohes Fieber, Muskelsteifig-keit bis hin zum Auftreten von Bewusstseinsstörungen) kommen, dass unter Umständen einen tödlichen Ausgang nehmen kann (siehe unter Abschnitt 2 ?Was müssen Sie vor der Anwendung von Sulpirid HEXAL 50 mg beachten??).
Störungen von Leber und Galle
Häufigkeit nicht bekannt: Erhöhung der Leberenzyme
Störungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufigkeit nicht bekannt: Sulpirid HEXAL 50 mg besitzt besonders ausgeprägte Wirkungen auf den Hormonhaushalt. Diese äußern sich in Form von Brustschmerzen, Spannungsgefühl in der Brust, Vergrößerung der Brustdrüse und Milchfluss, Orgasmusstörungen. Bei der Frau kommt es zu Störungen bzw. Verlust der Monatsblutungen, beim Mann zur Abnahme der Libido und zu Erektionsstörungen. Diese Störungen bilden sich nach Absetzen von Sulpirid HEXAL 50 mg in der Regel in kurzer Zeit wieder zurück.
Gegenmaßnahmen
Sollten Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen ent-scheiden kann.
Nebenwirkungen bilden sich im Allgemeinen nach Verringerung der Dosis zurück und lassen sich in der Regel durch sorgfältige und individuelle Einstellung der Tagesdosen vermeiden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Neben-wirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.