Bei Einnahme von Striaton mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Einfluss anderer Arzneimittel auf Striaton
Die Wirkung von Striaton wird eingeschränkt durch Morphin-ähnliche Medikamente (Opioide), bestimmte Arzneimittel zur Behandlung eines erhöhten Blutdrucks (reserpinhaltige Antihypertensiva), den Arzneistoff Phenytoin (zur Epilepsie-Behandlung) und durch bestimmte Arzneimittel mit seelisch-dämpfender Wirkung (Neuroleptika).
Bestimmte Medikamente (MAO-A-Hemmer, z. B. Tranylcypromin) zur Behandlung einer krankhaft-traurigen Verstimmung (Depression) können in Verbindung mit Striaton zu gefährlich erhöhtem Bluthochdruck führen, unter Umständen auch bis zu 2 Wochen nach Absetzen dieser Medikamente. Bei Gabe von Striaton und Selegilin, einem MAO-B-Hemmer, kann die Wirkung von Striaton verstärkt werden, ohne dass der Blutdruck beeinflusst wird.
Es ist möglich, Striaton gleichzeitig mit allen bekannten Arzneimitteln gegen die parkinsonsche Krankheit zu geben, wobei eine eventuell notwendige Verminderung der Anwendungsmenge von Striaton oder des anderen Arzneimittels zu beachten ist.
Die Wirkung von Striaton wird durch Vitamin B6 in niedrigen Anwendungsmengen nicht beeinträchtigt.
Arzneimittel zur Behandlung eines erhöhten Blutdrucks können den blutdrucksenkenden Effekt von Striaton verstärken.
Die gleichzeitige Einnahme von Eisensulfat-haltigen Arzneimitteln kann zu einer geringeren Aufnahme von Striaton im Magen-Darm-Trakt führen.
Einfluss von Striaton auf andere Arzneimittel
Die gleichzeitige Einnahme von Striaton und Sympathomimetika kann deren Wirkung verstärken und eine Verminderung der Dosis der Sympathomimetika erfordern (siehe ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Striaton ist erforderlich?).
Hinweis:
Vor einer Betäubung (Narkose) muss beachtet werden, dass bei Anwendung von Halothan und anderen Substanzen, die das Herz gegenüber sympathomimetischen Aminen sensibilisieren, Striaton wenigstens 8 Stunden vorher abgesetzt werden muss, sofern nicht gleichzeitig Opioide zur Anwendung kommen.
Einfluss von Striaton auf verschiedene Laborwerte
Es können verschiedene labordiagnostische Messungen gestört sein:
- Bestimmungen von Katecholaminen, Kreatinin, Harnsäure, Glukose, alkalischer Phosphatase, SGOT, SGPT, LDH und Bilirubin,
- falsch-positiver Ketonnachweis bei Verwendung von Teststreifen (durch Kochen der Urinprobe wird diese Reaktion nicht verändert),
- falsch-negativer Harnzuckernachweis bei Verwendung der Glukose-Oxidase-Methode,
- falsch positiver Coombs-Test.
Bei Einnahme von Striaton zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
Die gleichzeitige Einnahme einer eiweißreichen Mahlzeit kann zu einer geringeren Aufnahme von Striaton in Magen und Darm führen.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Striaton Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10000 Behandelten, oder unbekannt |
Sehr häufige Nebenwirkungen
- Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit, besonders zu Beginn der Behandlung,
- psychische Störungen wie innere Unruhe und Ängstlichkeit, Schlafstörungen wie auch Schläfrigkeit, insbesondere dann, wenn in der Krankengeschichte bereits Hinweise auf solche Störungen vorliegen.
Häufige Nebenwirkungen
- Verschwommensehen, Benommenheit, Müdigkeit, metallischer Geschmack, Schwindel, On-off-Phänomene (Veränderungen der Beweglichkeit),
- Sinnestäuschungen, Wahnvorstellungen und krankhaft-traurige Verstimmung (exogen-psychotische Symptome wie Halluzinationen, Wahnideen und depressive Verstimmungen), die besonders nach längerdauernder Behandlung bei fortgeschrittener Erkrankung vorkommen können. Es kommt dann auch sehr häufig zu unwillkürlich ablaufenden Bewegungen und Bewegungsmustern, z. B. Muskelzuckungen und Lidkrampf (choreoathetotischen und dystonen Hyperkinesen), die sich durch eine Verringerung der Anwendungsmenge z. T. vermindern lassen.
Gelegentliche Nebenwirkungen
Zu niedriger Blutdruck mit Kreislaufbeschwerden (hypotone orthostatische Kreislaufdysregulation), unregelmäßiger Herzschlag (kardiale Arrhythmien), Hitzegefühl und Herzklopfen, Geschwüre des Zwölffingerdarms, Bluthochdruck, Venenentzündung, Schmerzen im Brustkorb, erschwerte Atmung, Parästhesien (Missempfindungen an den Gliedern wie Kribbeln oder taubes Gefühl), Muskelkrämpfe sowie flattrige Bewegungen vor allem der Hände und Finger (Flapping-Tremor).
Sehr seltene Nebenwirkungen
Hämolytische Anämien (Verminderung der Anzahl roter Blutkörperchen), Blutungen des Magen-Darm-Kanals und Hautveränderungen wie sie bei Sklerodermie (einer Hauterkrankung) gesehen wurden.
In sehr seltenen Fällen wurden übermäßige Tagesmüdigkeit und Schlafattacken beobachtet.
Andere unter Levodopa berichtete Nebenwirkungen, die auch unter Striaton auftreten können, umfassen
Nervensystem
Ataxie (gestörte Bewegungskoordination), Taubheitsgefühl, verstärktes Zittern der Hände, Trismus (Kieferklemme), Aktivierung eines latenten Horner-Syndroms (Augensymptome mit Lidsenkung, Pupillenverengung und Absenkung des Augapfels), Fallneigung, Gangstörungen.
Psychische Störungen
Verwirrtheit, Alpträume, Euphorie.
Magen-Darm-Trakt
Mundtrockenheit, bitterer Geschmack, Zungenbrennen, Speichelfluss, Schluckstörungen, Zähneknirschen, Schluckauf, Bauchschmerzen und -beschwerden, Verstopfung, Durchfall, Blähsucht.
Stoffwechsel
Gewichtszunahme oder -abnahme, Ödeme (Wasseransammlung im Gewebe).
Haut
Gesichtsröte, vermehrtes Schwitzen, Dunkelfärbung des Schweißes, Hautausschlag, Haarausfall.
Urogenitaltrakt
Harnverhaltung, unfreiwilliger Harnabgang, Dunkelfärbung des Harns, schmerzhafte Dauererektion des Penis.
Sinnesorgane
Doppeltsehen, Pupillenerweiterung, Blickkrämpfe.
Sonstige
Schwäche, Kollapsneigung, Kopfschmerzen, Heiserkeit, Unwohlsein, Hitzewallungen, unregelmäßige Atmung.
Mögliche Nebenwirkungen
Es wurde berichtet, dass Patienten, die Arzneimittel dieser Wirkstoffgruppe (Dopamin-Agonisten) zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung angewendet haben, krankhaftes triebhaftes Spielen oder zwanghaft gesteigertes sexuelles Verlangen zeigten. Diese Nebenwirkungen gingen allgemein bei Verringerung der Dosis oder mit Beendigung der Behandlung zurück.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Gegenmaßnahmen
Sprechen Sie bei unerwünschten Wirkungen bitte mit Ihrem Arzt über mögliche Gegenmaßnahmen.
Die für den Behandlungsbeginn typischen Erscheinungen (Appetitminderung, Übelkeit, Erbrechen, Geschmacksstörungen) sind in der Regel durch Verminderung oder langsamere Steigerung der Anwendungsmenge und ggf. durch ein Arzneimittel gegen Übelkeit und Erbrechen (Antiemetikum) zu beherrschen.