Was ist es und wofür wird es verwendet?
Dieses Arzneimittel ist ein radiopharmazeutisches Arzneimittel, das ausschließlich für diagnostische Zwecke bestimmt ist.
Pertector ist ein Technetium-99m -Radionuklidgenerator, d.h. ein Gerät zur Gewinnung einer Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung. Wenn diese radioaktive Lösung injiziert wird, reichert sie sich vorübergehend in bestimmten Körperbereichen an. Diese geringe injizierte Menge Radioaktivität kann durch Spezialkameras außerhalb des Körpers nachgewiesen werden. Ihr Arzt wird dann eine Aufnahme (Scan) des betroffenen Organs machen, die ihm wertvolle Informationen über die Struktur und Funktion des Organs liefern kann.
Nach Injektion wird die Natrium[99mTc]pertechnetat-Lösung zur Gewinnung von Bildern von verschiedenen Körperteilen verwendet, z. B.
- von der Schilddrüse
- von den Speicheldrüsen
- von Magengewebe an einer abnormen Stelle (Meckel-Divertikel)
- von den Tränenkanälen der Augen
- zur Durchgängigkeitsprüfung von Ventrikelshunts bei Hydrozephalus (Shuntszintigraphie).
Die Natrium[99mTc]pertechnetat-Lösung kann auch zusammen mit einem anderen Produkt zur Herstellung eines radioaktiven Arzneimittels verwendet werden: In diesem Fall lesen Sie bitte die entsprechende Gebrauchsinformation.
Der Facharzt für Nuklearmedizin wird Ihnen erklären, welche Untersuchung mit diesem Arzneimittel
durchgeführt wird.
Bei der Anwendung von mit Pertector gewonnener Natrium[99mTc]pertechnetat-Lösung werden Sie kleinen Mengen an Radioaktivität ausgesetzt. Ihr Arzt und der Facharzt für Nuklearmedizin sind der Ansicht, dass der klinische Vorteil, den Sie durch die Untersuchung mit dem radioaktiven Arzneimittel haben, größer ist als das Strahlenrisiko.
2. Was ist vor der Anwendung von mit Fertector gewonnener Natrium [99mTc]pertechnetat-Lösung zu beachten?
Die mit Pertector gewonnene Natrium[99mTc]pertechnetat-Lösung darf nicht angewendet werden,
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Natrium[99mTc]pertechnetat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
In den folgenden Fällen informieren Sie bitte Ihren Facharzt für Nuklearmedizin:
- wenn Sie an Allergien leiden, da nach Verabreichung von Natrium[99mTc]pertechnetat-Lösung einige Fälle allergischer Reaktionen beobachtet wurden
- wenn Sie an irgendeiner Form einer Nierenfunktionsstörung leiden
- wenn Sie schwanger sind oder glauben, schwanger zu sein
- wenn Sie stillen
Der Facharzt für Nuklearmedizin wird Sie informieren, wenn Sie nach Anwendung dieses Arzneimittels spezielle Vorsichtsmaßnahmen ergreifen müssen. Wenden Sie sich bei weiteren Fragen an Ihren Nuklearmediziner.
Bevor Ihnen Natrium[99mTc]pertechnetat-Lösung verabreicht wird, sollten Sie:
- vor der Untersuchung viel Wasser trinken, damit Sie während der ersten Stunden nach der Untersuchung so oft wie möglich Harn lassen können.
- vor einer Meckel-Divertikel Szintigraphie für mindestens 3-4 Stunden nüchtern sein, um die Dünndarmperistaltik zu hemmen.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen muss besonders sorgfältig zwischen den zu erwartenden diagnostischen Informationen und den mit der Strahlenexposition verbundenen Risiken abgewogen werden.
Bitte sprechen Sie mit dem Facharzt für Nuklearmedizin, wenn Sie unter 18 Jahre alt sind.
Anwendung von Natrium[99mTc]pertechnetat-Lösung mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Nuklearmediziner, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, da sie die Interpretation der Bilder beeinträchtigen könnten, insbesondere folgende Arzneimittel:
-
Atropin, das unter anderem in folgenden Fällen angewendet wird:
- zur Linderung von Magen-, Darm- oder Gallenblasenkrämpfen
- zur Hemmung der Sekretion der Bauchspeicheldrüse
- in der Augenheilkunde
- vor Verabreichung eines Narkosemittels
- zur Behandlung von langsamem Herzschlag oder
- als Antidot (Gegenmittel)
- Isoprenalin, ein Arzneimittel zur Behandlung von langsamem Herzschlag
- Schmerzmittel
- Abführmittel (sie sollten nicht während dieses Verfahrens eingenommen werden, da sie den Verdauungstrakt reizen)
- Kontrastmitteluntersuchungen (z. B. mit Kontrastmittel Barium) oder Untersuchungen des oberen Magen-Darm-Trakts (diese sollten innerhalb von 48 Stunden vor einer Meckel-Divertikel Szintigraphie vermieden werden).
- Schilddrüsenblocker (z. B. Carbimazol oder andere Imidazolderivative wie Propylthiouracil), Salizylate, Steroide, Natrium-Nitroprussid, Natrium-Sulfobromophthalein, Perchlorat (sie sollten nicht in der Woche vor der Szintigraphie eingenommen werden)
- Phenylbutazon zur Behandlung von Fieber, Schmerzen und Entzündungen im Körper (es sollte 2 Wochen vor einer Szintigraphie abgesetzt werden)
- Expektoranzien (sie sollten 2 Wochen vor einer Szintigraphie abgesetzt werden)
- natürliche oder synthetische Schilddrüsenhormone (z. B. Natriumthyroxin, Natriumliothyronin, Schilddrüsenextrakt), sie sollten 2-3 Wochen vor einer Szintigraphie abgesetzt werden.
- Amiodaron, ein Antiarrhythmikum (es sollte 4 Wochen vor einer Szintigraphie abgesetzt werden)
- Benzodiazepine, verwendet z.B. als Beruhigungsmittel oder als Angst oder Krampf lösendes Mittel oder Muskelrelaxans oder Lithium, verwendet zur Stabilisierung der Stimmungslage bei manischer Depression (beide sollten 4 Wochen vor einer Szintigraphie abgesetzt werden)
- intravenöse Kontrastmittel für radiologische Körperuntersuchungen (sie sollten 1-2 Monate vor einer Szintigraphie abgesetzt werden)
Wichtigste Inkompatibilitäten
Natrium[99mTc]pertechnetat bzw. damit markierte Zubereitungen dürfen nicht mit anderen Arzneimitteln oder Komponenten gemischt oder zusammen verabreicht werden. Nach vorausgegangenen nuklearmedizinischen Untersuchungen mit einem Kit für ein radioaktives Arzneimittel, das Zinn(II) enthält, sollte eine Wartezeit von mindestens 8 Tagen eingehalten werden, da es sonst zu einer unerwünschten Markierung von roten Blutzellen kommen kann.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Nuklearmediziner.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels den Facharzt für Nuklearmedizin um Rat.
Sie müssen dem Nuklearmediziner vor der Anwendung von Natrium[99mTc]pertechnetat-Lösung mitteilen, ob es möglich ist, dass Sie schwanger sein könnten, wenn Ihre Periode ausgeblieben ist oder wenn Sie stillen. Wenn Sie unsicher sind, ist es wichtig, dass Sie mit dem Nuklearmediziner, der die Anwendung betreut, sprechen.
Wenn Sie schwanger sind, wird Ihnen Ihr Facharzt für Nuklearmedizin dieses Arzneimittel während der Schwangerschaft nur dann verabreichen, wenn der erwartete Nutzen größer ist als die Risiken.
Wenn Sie stillen, informieren Sie den Facharzt für Nuklearmedizin darüber, da er Sie beraten kann, wie lange Sie das Stillen unterbrechen müssen, bis die Radioaktivität aus Ihrem Körper verschwunden ist. Das dauert etwa 12 Stunden. Die abgepumpte Milch sollte verworfen werden. Bitte fragen Sie den Facharzt für Nuklearmedizin, wann Sie das Stillen wieder aufnehmen können.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Natrium[99mTc}pertechnetat-Lösung hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Natrium[99mTc]pertechnetat-Lösung enthält Natrium
Natrium[99mTc]pertechnetat-Lösung enthält 3,6 mg/ml Natrium. Abhängig vom Injektionsvolumen wird der Grenzwert von 1 mmol (23 mg) Natrium pro verabreichte Dosis möglicherweise überschritten. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.
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