Die Anwendung von Nimotop S, Infusionslösung erfolgt durch Ihren Arzt. Nimotop S sollte immer genau nach dessen Anweisungen angewendet werden. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Dosierung
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Zu Beginn der Behandlung für die Dauer von 2 Stunden 1 Milligramm Nimodipin pro Stunde (ca. 15 Mikrogramm/Kilogramm Körpergewicht/Stunde), entsprechend 5 Milliliter Nimotop S, Infusionslösung pro Stunde verabreichen. Bei guter Verträglichkeit, insbesondere bei Ausbleiben stärkerer Blutdrucksenkungen, Erhöhung der Dosis nach der 2. Stunde auf 2 Milligramm Nimodipin pro Stunde (ca. 30 Mikrogramm/Kilogramm Körpergewicht/Stunde), entsprechend 10 Milliliter Nimotop S, Infusionslösung pro Stunde.
Bei Patienten mit deutlich niedrigerem Körpergewicht als 70 Kilogramm oder labilen Blutdruckverhältnissen sollte mit einer Dosierung von 0,5 Milligramm Nimodipin pro Stunde begonnen werden, entsprechend 2,5 Milligramm Nimotop S, Infusionslösung pro Stunde.
Dosierung während der Operation
Intrazisternale Instillation
Während eines operativen Eingriffs kann eine frisch zubereitete verdünnte körperwarme Nimotop S- Lösung (1 Milliliter Nimotop S, Infusionslösung und 19 Milliliter Ringer-Lösung) intrazisternal instilliert werden. Diese verdünnte Nimotop S-Lösung soll sofort nach der Zubereitung verwendet werden.
Art der Anwendung
Intravenöse Dauerinfusion
Bei Patienten, bei welchen eine Volumenbelastung unerwünscht bzw. kontraindiziert ist, kann das Präparat ohne zusätzliche Gabe einer Koinfusionslösung zentralvenös über einen Katheter appliziert werden. Nimotop S, Infusionslösung wird als intravenöse Dauerinfusion im Bypass mit einer Infusionspumpe über einen zentralen Katheter verabreicht. Die Leitungen werden über einen Dreiwegehahn miteinander verbunden.
Nimotop S, Infusionslösung darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt oder Infusionsbeuteln oder -flaschen zugegeben werden.
Geeignete Koinfusionen sind: Glucose 5 %, physiologische Kochsalzlösung, Ringer Laktat, Ringer Laktat mit Magnesium, Dextran 40 Lösungen, Poly(O-2-hydroxyethyl)stärke 6 %, Human Albumin 5 % oder Blut. Aufgrund experimenteller Ergebnisse kann auch Mannitol über einen Zeitraum bis zu 24 Stunden als Koinfusion verabreicht werden.
Das Verhältnis von Nimotop S, Infusionslösung zur Koinfusionslösung soll etwa 1:4 betragen.
Es ist zu empfehlen, Nimotop S, Infusionslösung auch während einer Narkose, Operation oder Angiographie (Röntgendarstellung der Gefäße) weiter zu verabreichen.
Dauer der Anwendung
Vorbeugende Anwendung
Die intravenöse Behandlung sollte nicht später als 4 Tage nach der Blutung beginnen und während der Zeitspanne der größten Gefahr der Entwicklung einer krampfhaften Gefäßverengung (Vasospasmus), d. h. bis zum 10. bis 14. Tag nach der Subarachnoidalblutung fortgesetzt werden.
Wenn während der vorbeugenden Anwendung von Nimotop S, Infusionslösung die Blutungsquelle chirurgisch versorgt wird, sollte die intravenöse Behandlung mit Nimotop S, Infusionslösung für mindestens 5 Tage nach der Operation fortgesetzt werden.
Nach Abschluss der Infusionsbehandlung wird für etwa 7 weitere Tage die Einnahme von 6 x täglich 60 Milligramm Nimodipin im Abstand von 4 Stunden empfohlen.
Therapeutische Anwendung
Bei bereits bestehenden, durch Vasospasmus bedingten neurologischen Störungen nach einer Subarachnoidalblutung, die auf unzureichender Durchblutung beruhen, sollte die Behandlung so früh wie möglich beginnen und für mindestens 5 und maximal 14 Tage fortgesetzt werden.
Anschließend wird für die Dauer von 7 Tagen die Einnahme von 6 x täglich 60 Milligramm Nimodipin im Abstand von 4 Stunden empfohlen.
Wenn während der therapeutischen Anwendung von Nimotop S, Infusionslösung die Blutungsquelle chirurgisch versorgt wird, sollte die intravenöse Behandlung mit Nimotop S, Infusionslösung für mindestens 5 Tage nach der Operation fortgesetzt werden.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Anwendungshinweise
Da Nimodipin von Polyvinylchlorid (PVC) absorbiert wird, darf Nimotop S, Infusionslösung nur in Infusionspumpen mit Infusionsleitungen aus Polyethylen (F) verwendet werden.
Hinweis zum Lichtschutz siehe Abschnitt 5, „Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder
Zubereitung“.
Wenn eine größere Menge von Nimotop S angewendet wurde als vorgesehen
Als Folge einer Überdosierung können verstärkt Nebenwirkungen wie z. B. ein stärkerer Blutdruckabfall sowie eine erhöhte oder erniedrigte Herzschlagfolge auftreten.
Ärztliche Maßnahmen bei Überdosierung
Bei akuter Überdosierung soll die Behandlung mit Nimotop S sofort unterbrochen werden. Ein spezifisches Gegenmittel ist bisher nicht bekannt; die Gegenmaßnahmen richten sich nach dem klinischen Zustand (bei Blutdruckabfall Dopamin oder Noradrenalin i.v.).
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.