Mitoxantron Sandoz 20 mg Konzentrat zur Herstellung einer Injektionslösung

Abbildung Mitoxantron Sandoz 20 mg Konzentrat zur Herstellung einer Injektionslösung
Wirkstoff(e) Mitoxantron
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L01DB07
Pharmakologische Gruppe Zytotoxische Antibiotika und verwandte Substanzen

Zulassungsinhaber

Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Was ist Mitoxantron Sandoz 20 mg und wofür wird es angewendet?
Mitoxantron Sandoz 20 mg ist ein Zytostatikum (tumorhemmendes Arzneimittel) und Metastasenhemmer.
Mitoxantron Sandoz 20 mg wird angewendet
- bei fortgeschrittenem und/oder metastasiertem Mammakarzinom
- bei Non-Hodgkin-Lymphomen
- bei akuter myeloischer Leukämie des Erwachsenen
- zur Therapie des fortgeschrittenen und hormonresistenten Prostata-Karzinoms in Kombination mit niedrig dosierten oralen Glucocorticoiden, einschließlich Prednison und Hydrocortison, zur Schmerzlinderung bei Patienten, die auf Analgetika nicht mehr ansprechen und bei denen eine Strahlentherapie nicht indiziert ist.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Mitoxantron Sandoz 20 mg darf nicht angewendet werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Mitoxantron oder einen der sonstigen Bestandteile von Mitoxantron Sandoz 20 mg sind.
Mitoxantron Sandoz 20 mg darf nicht innerhalb der Hirn- oder Rückenmarkshaut (intrathekal bzw. in den Liquorraum) verabreicht werden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Mitoxantron Sandoz 20 mg ist erforderlich
Bei einer vorliegenden Panzytopenie (starke Verminderung aller Blutzellen) oder bei schweren stark entwickelten Infekten ist bei einer Anwendung von Mitoxantron Sandoz 20 mg Vorsicht geboten.
Bei Patienten mit schweren Herzerkrankungen in der Vorgeschichte sollte die Behandlung mit Mitoxantron Sandoz 20 mg mit besonderer Vorsicht vorgenommen und sorgfältig überwacht werden. Dies gilt insbesondere bei Patienten, bei denen diese durch eine Anthracyclin-Vorbehandlung verursacht wurden bzw. infolge einer Vorbestrahlung des Mediastinums (mittlerer Brustraum).
Bei Patienten mit schwerer Funktionseinschränkung der Leber oder Nieren (Leber- oder Niereninsuffizienz) soll Mitoxantron Sandoz 20 mg mit Vorsicht eingesetzt werden.
Insbesondere Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sind engmaschig zu überwachen, da mit einer verminderten Elimination von Mitoxantron und erhöhter Toxizität gerechnet werden muss.
Bei nicht bestimmungsgemäßer Anwendung können schwere, z. T. unumkehrbare Schädigungen des Nervensystems (irreversible Neuropathien) sowie Lähmungen (Paralysen) und Störungen der Eingeweide- und Blasenfunktion auftreten.
Im Allgemeinen ist während einer Behandlung, in deren Verlauf das Immunsystem unterdrückt wird (wie z. B. bei einer Behandlung mit Mitoxantron), der Erfolg von Impfungen beeinträchtigt oder in Frage gestellt. Lebendvirus-Impfstoffe sollten erst nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verabreicht werden.
Mitoxantron kann erbgutschädigend wirken. Männern, die mit Mitoxantron behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer dauerhaften Zeugungsunfähigkeit (irreversiblen Infertilität) durch die Therapie mit Mitoxantron über die Möglichkeit einer Spermakonservierung beraten zu lassen.
Frauen sollten während einer Behandlung mit Mitoxantron und bis zu 6 Monate nach Behandlungsende nicht schwanger werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Mitoxantron kann erbgutschädigend wirken und die Entwicklung eines Embryos beeinträchtigen.
Mitoxantron sollte daher nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.
Bei lebensnotwendiger Behandlung (vitaler Indikation) einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen.
Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen.
Unter der Behandlung mit Mitoxantron darf nicht gestillt werden.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Mitoxantron kann Übelkeit und Erbrechen verursachen und dadurch indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen führen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Mitoxantron Sandoz 20 mg
Mitoxantron Sandoz 20 mg enthält Natrium. 10 ml Konzentrat zur Herstellung einer Injektionslösung enthalten 1,43 mmol (32,89 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.

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Wie wird es angewendet?

Wie ist Mitoxantron Sandoz 20 mg anzuwenden?
Wenden Sie Mitoxantron Sandoz 20 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen kann eine Reduzierung der nachstehend genannten Dosen in Abhängigkeit von den Leberwerten (ab Bilirubin 3,5 mg/dl) notwendig sein. Für die Reduktion gibt es keine allgemein gültigen Erfahrungswerte, so dass das Ausmaß der Dosisreduktion der Einzelfallentscheidung des Arztes überlassen werden muss.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Intravenöse Anwendung
1. Mamma-Karzinom, Non-Hodgkin-Lymphome
In der Monotherapie wird für den ersten Behandlungszyklus eine Dosis von 14 mg Mitoxantron/m2 Körperoberfläche empfohlen. Diese Dosis kann nach 21 Tagen wiederholt werden.
Eine niedrigere Anfangsdosis von 12 mg Mitoxantron/m2 Körperoberfläche wird bei Patienten mit verminderter Knochenmarkreserve infolge vorausgegangener Chemotherapie und/oder Strahlentherapie oder schlechten Allgemeinzustands empfohlen.
Die Dosisanpassung bei wiederholter Gabe sollte sich am Ausmaß und der Dauer der Knochenmarksuppression orientieren. Falls am 21. Tag nach Verabreichung von Mitoxantron Sandoz 20 mg Normalwerte für weiße Blutkörperchen und Blutplättchen vorliegen, kann gewöhnlich die vorhergehende Dosis von Mitoxantron verabreicht werden. Die folgende Tabelle gibt einen Hinweis auf die empfohlene Dosierung in Abhängigkeit von der Knochenmarkdepression:

niedrigste Werte (Nadir) der weißen Blutkörperchen und Blutplättchen (üblicherweise) an den Tagen 6-15 nach ZyklusbeginnErholungszeit auf NormalwerteNachfolgende Dosierung nach entsprechender Erholung des Blutbildes
mehr als 1500 weiße Blut-körperchen/l und
mehr als 50000 Blutplättchen/l
21 Tage oder wenigerwie vorhergehende Dosis
mehr als 1500 weiße Blut-körperchen/l und
mehr als 50000 Blutplättchen/l
mehr als 21 TageErholung auf Normalwerte abwarten, dann wie vorhergehende Dosis
weniger als 1500 weiße Blutkörperchen/l oder
weniger als 50000 Blutplättchen/l
unabhängig von der ErholungszeitVerminderung der vorhergehenden Dosis um 2 mg Mitoxantron/m2
weniger als 1000 weiße Blutkörperchen/l oder
weniger als 25000 Blutplättchen/l
unabhängig von der ErholungszeitVerminderung der vorhergehenden Dosis um 4 mg Mitoxantron/m2

Dosierung von Mitoxantron Sandoz 20 mg bei Kombination mit anderen Zytostatika
Bei Kombination mit anderen knochenmarktoxischen Zytostatika soll die Initialdosis um 2-4 mg Mitoxantron/Körperoberfläche unter die vorstehend empfohlene Dosis für die Einzelbehandlung reduziert werden. Wie vorhergehend ausgeführt, richten sich die nachfolgenden Dosierungen nach Dauer und Grad der Myelosuppression.
2. Leukämie
Zur Induktionstherapie der akuten myeloischen Leukämie der Erwachsenen 10-12 mg Mitoxantron/m2 Körperoberfläche über 5 Tage (Gesamtdosis: 50-60 mg Mitoxantron/m2). Da bei Verwendung von 12 mg Mitoxantron/m2 an fünf aufeinanderfolgenden Tagen höhere Remissionsquoten erzielt wurden, wird diese Dosierung bevorzugt empfohlen, sofern es der Zustand des Patienten erlaubt.
Kombinationschemotherapie bei Leukämie
Zur Induktionstherapie sollten 10-12 mg Mitoxantron/m2 Körperoberfläche über 3 Tage und 100 mg Cytarabin/m2 Körperoberfläche über 7 Tage gegeben werden (Letzteres als Dauerinfusion über jeweils 24 Stunden).
Sollte ein zweiter Behandlungskurs notwendig werden, dann empfiehlt sich dazu die gleiche Kombination in der gleichen täglichen Dosierung; dabei sollte Mitoxantron Sandoz 20 mg nur noch an zwei Tagen und Cytarabin an 5 Tagen gegeben werden.
Bei Kombinationen von Mitoxantron Sandoz 20 mg mit anderen Zytostatika können Dosisanpassungen erforderlich sein und sind bei der Induktionstherapie zu berücksichtigen sowie bei weiteren Behandlungskursen.
Treten während des ersten Induktionskurses schwere oder lebensbedrohliche nicht-hämatologische Nebenwirkungen auf, sollte ein zweiter Induktionskurs erst nach Abklingen dieser Nebenwirkungen durchgeführt werden.
3. Hormonresistentes Prostata-Karzinom
Basierend auf Daten aus einer vergleichenden Phase-III-Studie von Mitoxantron + oral verabreichtem Prednison (10 mg/d) gegen Prednison alleine beträgt die empfohlene Dosierung für Mitoxantron 12 mg/m2, verabreicht als kurze intravenöse Infusion alle 21 Tage.
Sofern der Neutrophilen-Nadir über 1 000/mm3 und der Thrombozyten-Nadir über
100 000/mm3 liegt und keine inakzeptable nicht-hämatologische Toxizität aufgetreten ist, sollte die Mitoxantron-Dosis im folgenden Zyklus um 2 mg/m2 erhöht werden. Liegt der Neutrophilen-Nadir unter 500/mm3 oder der Thrombozyten-Nadir unter
50 000/mm3, sollte die Mitoxantron-Dosis um 2 mg/m2 reduziert werden.
Örtliche (lokoregionale) Anwendung
Einbringen in die Brusthöhle (intrapleurale Instillation), z. B. bei pleuralen Fernmetastasen von Mamma-Karzinom und Non-Hodgkin-Lymphomen
Die Einzeldosis beträgt bei der intrapleuralen Instillation 20 - 30 mg Mitoxantron. Mitoxantron Sandoz 20 mg wird mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung auf 50 ml aufgefüllt, auf Körpertemperatur erwärmt und sehr langsam (über 5-10 Minuten) ohne Anwendung eines merklichen Injektionsdruckes instilliert.
Vor Therapiebeginn sollte der Pleuraerguss soweit wie möglich abgelassen werden. Die Verweildauer dieser ersten Mitoxantron-Dosis im Pleuraspalt beträgt 48 Stunden. Während dieses Zeitraumes ist der/die Patient/in zu mobilisieren, um intrapleural eine gute Verteilung des Zytostatikums zu erreichen.
Nach 48 Stunden erfolgt das Ablassen eines evtl. wieder nachgelaufenen Ergusses. Beträgt die Menge dieses Ergusses weniger als 200 ml, wird der erste Therapie-Zyklus abgeschlossen. Ist die Menge größer als 200 ml, erfolgt eine weitere Instillation von 30 mg Mitoxantron. Vor dieser Instillation ist das Blutbild zu kontrollieren. Die zweite Mitoxantron-Dosis kann intrapleural belassen werden.
Die maximale Mitoxantron-Dosis pro Behandlungs-Zyklus einer Pleura- Seite beträgt somit 60 mg. Nach 4 Wochen kann die intrapleurale Instillation wiederholt werden, wenn Normalwerte für weiße Blutkörperchen und Blutplättchen vorliegen.
Hinweis
Es wird empfohlen, 4 Wochen vor und nach der intrapleuralen Gabe von Mitoxantron Sandoz 20 mg keine systemische Zytostatika-Therapie durchzuführen.
Einbringen in den Bauchraum (intraperitoneale Instillation), z.B. bei intraperitonealen Fernmetastasen von Mamma-Karzinomen mit malignem Aszites
Die Einzeldosis beträgt bei der intraperitonealen Instillation 25-30 mg Mitoxantron. Zunächst sollte die Menge der Aszitesflüssigkeit in der Peritonealhöhle über Ultraschall bestimmt werden. Der Aszites sollte vor der Therapie soweit wie möglich — bis zu maximal 4 Litern — abgelassen werden. 25 –30 mg Mitoxantron werden mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung auf 1 Liter aufgefüllt, auf Körpertemperatur erwärmt und langsam (30–60 Minuten) instilliert. Um eine gleichmäßige Verteilung des Instillates zu erreichen, sollte der Patient mehrfach umgelegt werden.
Die Instillatmenge kann im Bauchraum belassen werden. Wird sie aus klinischen Überlegungen (z. B. Spannungsgefühl) wieder abgelassen, so sollte dies frühestens nach 3 – 6 Stunden geschehen. Die intraperitoneale Applikation von Mitoxantron Sandoz 20 mg kann in 3wöchigen Abständen wiederholt werden.
Art der Anwendung
Mitoxantron Sandoz 20 mg sollte nur von in der Onkologie erfahrenen Ärzten angewendet werden.
Mitoxantron Sandoz 20 mg muss vor dem Gebrauch verdünnt werden.
Intravenöse Applikation
Mitoxantron Sandoz 20 mg muss streng intravenös gegeben werden.
Mitoxantron Sandoz 20 mg kann in eine gut laufende intravenöse Infusion von isotoner Natriumchloridlösung oder 5 % Glucose langsam über einen Zeitraum nicht unter 3–5 Minuten injiziert werden.
Mitoxantron Sandoz 20 mg kann auch zur Kurzinfusion in 50 ml oder 100 ml isotoner Natriumchloridlösung oder 5 % Glucose verdünnt werden.
Paravasate sind zu vermeiden. Falls es zu paravenöser Infiltration kommt, ist die Behandlung umgehend zu beenden. Über schwere lokale Reaktionen (Nekrosen) infolge von Paravasaten wurde bislang in Einzelfällen berichtet.
Intrapleurale Instillation
Mitoxantron Sandoz 20 mg wird mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung auf 50 ml aufgefüllt, auf Körpertemperatur erwärmt und sehr langsam (über 5-10 Minuten) ohne Anwendung eines merklichen Injektionsdruckes instilliert.
Intraperitoneale Instillation
25-30 mg Mitoxantron werden mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung auf 1 Liter aufgefüllt, auf Körpertemperatur erwärmt und langsam (30–60 Minuten) instilliert.
Dauer der Anwendung
Erfahrungen zur Verwendung von Mitoxantron bei der Kombinationstherapie des hormonresistenten Prostata-Karzinoms liegen bis zu einer kumulativen Gesamtdosis von 120 mg/m2 Körperoberfläche vor. Eine Entscheidung über eine Behandlung über diese Dosis hinaus sollte vom behandelnden Arzt im Einzelfall getroffen werden.
Die Anwendungsdauer von Mitoxantron Sandoz 20 mg ergibt sich aus der Vorschrift, die Gesamtdosis von Mitoxantron bei allen Indikationen auf eine kumulative Dosis von 200 mg Mitoxantron/m2 Körperoberfläche zu begrenzen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Mitoxantron Sandoz 20 mg zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Mitoxantron Sandoz 20 mg angewendet haben, als Sie sollten
Symptome der Intoxikation (Vergiftung)
Bei Überdosierung kommt es zu einer Verstärkung der beobachteten unerwünschten Wirkungen. Die Hauptnebenwirkung ist eine Myelosuppression mit einem Abfall der Zellzahlen des peripheren Blutbildes; der tiefste Wert wird in der Regel 10 – 12 Tage nach Applikation beobachtet.
Bei den bisher beschriebenen Fällen von akuter Überdosierung bestand die Hauptkomplikation in einer ausgeprägten Myelosuppression mit einer langdauernden Aplasie (ca. 3 Wochen).
Bei Patienten mit akuten Leukämien kam es in einigen Fällen zu ausgeprägten Stomatitiden. Es sind deswegen entsprechende Vorkehrungen zu treffen, obwohl die Stomatitis infolge einer hohen Bolusdosis geringer zu sein scheint als bei dem in der Leukämie-Therapie verwendeten Behandlungsregime mit Gabe von 10 – 12 mg/m2 Mitoxantron Sandoz 20 mg an fünf aufeinanderfolgenden Tagen.
Über akute kardiale Symptome wurde bei Überdosierung in Einzelfällen berichtet.
Therapie von Intoxikationen
Ein Antidot steht nicht zur Verfügung. Mitoxantron Sandoz 20 mg kann aufgrund der raschen Elimination aus dem Plasma und der hohen Gewebeaffinität nicht durch Dialyse entfernt werden.
An Maßnahmen zur Behandlung einer Überdosierung können deswegen nur die supportiven Maßnahmen empfohlen werden, die bei der Behandlung von Patienten mit akuten Leukämien üblich sind. Die Patienten sollten deshalb umgehend in einer entsprechenden Einheit stationär aufgenommen werden, die Erfahrungen in der Behandlung akuter Leukämien hat und über sämtliche Möglichkeiten der supportiven Therapie verfügt.
Paravasate
Mitoxantron gilt als ?reizend?. Im Fall eines Paravasates besteht das Risiko einer lokalen Entzündung oder Nekrose. Außerdem können, besonders bei empfindlichen Patienten, Schmerzen auftreten.
Beim Auftreten eines Paravasates ist die Infusion sofort zu unterbrechen und die Schlauchverbindung zu trennen, wobei die Kanüle in situ verbleiben muss. Es sollte soviel Flüssigkeit wie möglich abgesaugt werden, evtl. mit Spülung des Paravasat-Raumes mit 0,9 % NaCl-Lösung. Nach der Entfernung der Kanüle wird über eine zweite, vom Paravasat entfernte Kanüle 100 mg Hydrocortison i.v. verabreicht, ergänzt durch 100 mg Hydrocortison in 2 ml, die in 6 – 8 Portionen von je ca. 0,2 ml (entspricht 10 mg Hydrocortison) um das betroffene Gebiet s.c. injiziert werden.
Danach kann mit topischem Hydrocortison unter Kühlung von Eis sowie symptomatisch weiterbehandelt werden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Mitoxantron Sandoz 20 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Leukozytopenie (Abnahme der weißen Blutkörperchen). Bei Patienten mit vorausgegangener Chemotherapie und/oder Strahlentherapie sowie bei Patienten in schlechtem Allgemeinzustand kann es zu einer ausgeprägten Knochenmarkhemmung kommen. Bei Beachtung der Dosierungsrichtlinien wird der tiefste Leukozytenwert in der Regel 6 bis 15 Tage nach Verabreichung von Mitoxantron Sandoz 20 mg beobachtet mit anschließender Erholung des Knochenmarks und des peripheren Blutbildes, die in der Regel am 21. Tag nach Verabreichung abgeschlossen ist. Ein schwerer Abfall der Blutplättchen wird selten gefunden, noch seltener ein Abfall der roten Blutkörperchen.
Zur Überwachung der Therapie werden entsprechende Blutbildkontrollen während eines Behandlungszyklus sowie vor jeder Verabreichung von Mitoxantron Sandoz 20 mg empfohlen.
– Bei hormonresistentem Prostata-Karzinom
In einer Studie, in der Patienten zufallsverteilt verschiedenen Behandlungsschemata zugeteilt wurden (randomisierte Phase-III-Studie), in der die Mitoxantron-Dosis ab einer Neutrophilenzahl (Zahl weißer Blutkörperchen) > 1000/mm3 gesteigert wurde, wurde ein Mangel an weißen Blutkörperchen (Neutropenie) des WHO-Grades 4 (ANCO 500/mm3) bei 54 % der Patienten beobachtet, die Mitoxantron und niedrig dosiertes Prednison erhielten. Die mediane Dosis betrug hierbei 12 mg/m2; 36 von 84 Patienten erhielten mehr als 12 mg Mitoxantron/m2. In einer separaten randomisierten Studie, in der Patienten mit 14 mg/m2 Mitoxantron behandelt wurden, wurde eine Neutropenie des Grades 4 bei 23 % der Patienten beobachtet, die Mitoxantron + Hydrocortison erhielten. In beiden Studien traten bei Patienten, die mit Mitoxantron + Corticosteroiden behandelt wurden, neutropenisches Fieber und Infektionen auf. Hierbei lag in einer der Studien die Inzidenz der Infektionen bei 17 % und die des Fiebers ohne Infektion bei 14 %, in der anderen traten systemische Infektionen in 10 %, Harnwegsinfektionen in 9 %, Hautinfektionen in 5 % und Fieber in 6 % der Fälle auf. In diesen Studien wurden Thrombozytenzahlen 50000/mm3 bei 4 % und 3 % der Patienten, die Mitoxantron + Corticosteroide erhielten, beobachtet.
Herzerkrankungen
Kardiovaskuläre Veränderungen wurden beobachtet. Es handelt sich hierbei um vorübergehende EKG-Veränderungen und akute Arrhythmien (Rhythmusstörungen), verminderte linksventrikuläre Auswurffraktion, unzureichende Herzleistung (Herzinsuffizienz) sowie Schmerzen in der Brust. Bei fast allen Patienten war eine Behandlung mit Antracyclinen und/oder eine Strahlentherapie der Brustkorbregion vorausgegangen, einige Patienten wiesen Herzerkrankungen in der Vorgeschichte auf.
Die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse, die das Herz und die Gefäße betreffen (kardiovaskuläre Ereignisse), war bei unvorbehandelten Patienten, die an bestimmten Erkrankungen der blutbildenden Organe (akuten Leukämien oder Non-Hodgkin-Lymphomen) litten, und zufallsverteilt (randomisiert) in Studien mit Kombinationen verschiedener Arzneimittel (Polychemotherapie) mit Mitoxantron oder Anthracyclinen behandelt wurden, vergleichbar. So trat z. B. eine dauerhafte Erniedrigung der Herzleistung (chronische Herzinsuffizienz) bei jeweils 6,5 % der mit Mitoxantron/Cytarabin bzw. Daunorubicin/Cytarabin behandelten Patienten mit akuter myeloischer Leukämie auf.
- Fortgeschrittenes hormonrefraktäres Prostata-Karzinom
In einer Studie traten bei 7 von 128 (5,5 %) mit Mitoxantron und Prednison behandelten Patienten verminderte linksventrikuläre Auswurffraktion, mangelhafte Herzleistung (Herzinsuffizienz) oder mangelhafte Durchblutung der Herzmuskelwand (myocardiale Ischämie) auf; 3 dieser Patienten hatten Herzerkrankungen in der Vorgeschichte. Eine Vorbehandlung mit Anthracyclinen, Bestrahlung der Brustkorbregion und Herzerkrankungen in der Vorgeschichte erhöhen das Risiko herzschädigender (kardiotoxischer) Wirkungen von Mitoxantron.
Hinweis
Bei einer kumulativen Gesamtdosis von über 160 mg Mitoxantron pro m2 Körperoberfläche sind auch bei Patienten ohne die vorgenannten Risikofaktoren regelmäßige Kontrollen der Herzfunktion durchzuführen. Bei Patienten mit einem oder mehreren der genannten Risikofaktoren sowie bei der kombinierten Behandlung von Mitoxantron Sandoz 20 mg mit kardiotoxischen Zytostatika sollten entsprechende Kontrollen der Herzfunktion mit geeigneten Methoden regelmäßig erfolgen.
Die bisher berichteten Fälle von Herzinsuffizienz sprachen im Allgemeinen gut auf eine unterstützende (supportive) Behandlung mit Digitalis und/oder Diuretika an.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Mitoxantron Sandoz 20 mg kann zu vorübergehender Übelkeit mit Erbrechen leichter oder mittlerer - selten schwerer - Ausprägung führen. Auch wurde berichtet über Appetitlosigkeit, Durchfall, Leibschmerzen, Verstopfung und Magen-Darm Blutungen.
Schleimhäute
Es kann zu meist geringgradig ausgeprägter Schleimhautentzündung (Mukositis/Stomatitis) kommen (bei der Behandlung der akuten Leukämie zum Teil in
größerer Häufigkeit und verstärkter Ausprägung).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Haarausfall, der nach Absetzen der Therapie meistens umkehrbar (reversibel) ist, wird nach Verabreichung von Mitoxantron Sandoz 20 mg nur bei ca. 20%– 30% der Patienten beobachtet und ist selten schwer. In Einzelfällen wurde eine vorübergehende (reversible) Blauverfärbung des Augapfels (Skleren), der Venen, des perivenösen Gewebes, der Nägel (und deren Ablösung) beobachtet.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Vorübergehende Veränderungen von Laborparametern, wie beispielsweise von Serumkreatinin und Blutharnstoff, wurden vereinzelt beobachtet. Mitoxantron Sandoz 20 mg kann in den ersten 24 Stunden nach Verabreichung zu einer blau-grünen Verfärbung des Urins führen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Vorübergehender Anstieg der Leberenzymwerte und des Bilirubins wurde vereinzelt beobachtet. Bei Patienten mit akuter Leukämie kam es gelegentlich zu höhergradigen pathologischen Veränderungen der Leberenzymwerte und zu einer Beeinträchtigung der Leberfunktion. Deshalb müssen die Leberfunktionswerte engmaschig kontrolliert werden.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich wurde über das Auftreten von unspezifischen neurologischen Ausfällen wie z. B. Missempfindungen (Parästhesien), Schläfrigkeit (Somnolenz), Nervenentzündung (Neuritis), Verwirrtheit, Krampfanfälle berichtet. Ein Zusammenhang mit der Mitoxantron-Behandlung ist hierbei jedoch schwer zu beurteilen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Müdigkeit, Schwächezustände, Unterdrückung des Immunsystems (Immunsuppression), Fieber, Atemnot sowie Ausbleiben der Regelblutung (Amenorrhö).
Über eine Venenentzündung (Phlebitis) sowie schwere lokale Reaktionen (Nekrosen) infolge von Paravasaten wurde bislang in Einzelfällen berichtet.
Hypererge Reaktionen: Allergische Reaktionen (z. B. Exanthem, Atemnot, Blutdruckabfall) wurden gelegentlich beobachtet, in Einzelfällen auch schwere Formen (anaphylaktischer Schock).
Über Todesfälle im Zusammenhang mit der Behandlung wurde berichtet.
Örtliche (lokoregionale) Verabreichung
Einbringen in die Brusthöhle (intrapleurale Instillation)
Bei der intrapleuralen Instillation kann es zum Auftreten von Schmerzen kommen. Nebenwirkungen, die auch bei systemischer Gabe beobachtet werden, sind möglich.
Einbringen in den Bauchraum (intraperitoneale Instillation)
Bei der intraperitonealen Instillation kann es zum Auftreten von Schmerzen im Bauchraum, gastrointestinalen Nebenwirkungen (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), Hämatotoxizität und fibrösen Veränderungen des Peritoneums kommen.
Sowohl Intensität der Symptome als auch Nebenwirkungsfrequenz sind dosisabhängig, so dass eine Begrenzung der maximalen Dosis auf 30 mg Mitoxantron empfehlenswert ist. Bei Beachtung dieser Empfehlung kann davon ausgegangen werden, dass Schmerzen im Bauchraum tolerabel und mit Schmerzmitteln (Analgetika/Antiphlogistika) zu beherrschen sind. Auch gastrointestinale Nebenwirkungen sind selten schwer ausgeprägt und damit symptomatisch zu behandeln.
Um eine überschießende Fibrosebildung zu verhindern, kann eine Adhäsionsprophylaxe mit nichtsteroidalen Antirheumatika versucht werden.
Bezüglich hämatologischer Nebenwirkungen ist zu bedenken, dass eine gleichzeitige systemische Chemotherapie die Gefahr der Hämatotoxizität erhöht. Nebenwirkungen, die auch bei systemischer Gabe beobachtet werden, sind möglich.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Wie ist Mitoxantron Sandoz 20 mg aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und der Faltschachtel nach ?verwendbar bis? angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Nicht über 25°C lagern!
Hinweis auf Haltbarkeit nach Zubereitung
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde bei einer Verdünnung mit 0,9%iger Natriumchloridlösung und 5%iger Glucoselösung für 24 Stunden bei 2-8 °C unter Lichtschutz und bei 25 °C bei Lichtschutz und unter Tageslicht nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode der Rekonstitution des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus.
Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.
Entsorgungsvorschriften für Zytostatika beachten.

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Weitere Informationen

Was Mitoxantron Sandoz 20 mg enthält
Der Wirkstoff ist Mitoxantron.
1 Durchstechflasche mit 10 ml Injektionslösung enthält 23,28 mg Mitoxantronhydrochlorid, entsprechend 20 mg Mitoxantron.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Natriumchlorid, Natriumsulfat, Natriumacetat, Essigsäure, Wasser für Injektionszwecke.
Wie Mitoxantron Sandoz 20 mg aussieht und Inhalt der Packung
Mitoxantron Sandoz 20 mg Konzentrat zur Herstellung einer Injektionslösung ist eine klare, blaue Lösung.
Originalpackung mit 1 Durchstechflasche mit 10 ml Konzentrat zur Herstellung einer Injektionslösung (N1)
Pharmazeutischer Unternehmer
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
E-Mail: info@sandoz.de
Hersteller
Salutas Pharma GmbH
Otto-von-Guericke-Allee 1
39179 Barleben
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet: Juli 2008.

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Wirkstoff(e) Mitoxantron
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Betäubungsmittel Nein
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Pharmakologische Gruppe Zytotoxische Antibiotika und verwandte Substanzen

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden