Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden Arzneimittel und anderen Mitteln sind von Bedeutung
Metronidazol/Alkohol, Disulfiram
Gleichzeitiger Alkoholkonsum ist zu vermeiden, da sonst UnvertrĂ€glichkeiten mit Schwindel und Erbrechen auftreten können (DisulfiramĂ€hnliche Wirkung). Die gleichzeitige Gabe von Disulfiram fĂŒhrt zu VerwirrtheitszustĂ€nden.
Metronidazol/blutgerinnungshemmende Medikamente
Metronidazol kann die Serumkonzentration von Antikoagulantien beeinflussen. Patienten, die mit solchen Arzneimitteln gleichzeitig behandelt werden, mĂŒssen gegebenenfalls neu eingestellt werden, weil durch Metronidazol die Hemmung der Blutgerinnung verstĂ€rkt wird.
Metronidazol/Lithium
Bei gleichzeitiger Gabe von Metronidazol mit Lithium ist Vorsicht geboten, weil ein Anstieg der Lithiumkonzentration im Serum beobachtet wurde. Es besteht ein erhöhtes Risiko fĂŒr Nierenfunktionsstörungen.
Metronidazol/Medikamente zur Behandlung von KrampfanfÀllen
Eine Wirkungsverminderung von Metronidazol tritt bei gleichzeitiger Gabe von Barbituraten und Phenytoin ein.
Metronidazol/Cimetidin
Cimetidin kann in EinzelfĂ€llen die Elimination von Metronidazol beeintrĂ€chtigen und dadurch zu erhöhten Metronidazol-Serumkonzentrationen fĂŒhren.
Metronidazol/andere Chemotherapeutika bzw. Antibiotika
Eine mehr oder weniger stark ausgeprÀgte synergistische Wirkung von Metronidazol und antibakteriellen Substanzen wie Acylureido-Penicillinen, Tetracyclin, Spiramycin, Clindamycin, Rifampicin bzw. NalidixinsÀure, wurde in Laborversuchen festgestellt.
Zumischungen
Die Verabreichung von Metronidazol - Serag - Infusionslösung in Mischspritzen oder mit anderen Infusionslösungen auĂer isotonischer Kochsalzlösung oder 5%iger Glucoselösung sollte unterbleiben. Der Zusatz kann zu chemisch-physikalischen VerĂ€nderungen fĂŒhren. Ist eine Zumischung dennoch erforderlich, so ist auf hygienisch einwandfreies Zuspritzen, gute Durchmischung und KompatibilitĂ€t zu achten. Auf keinen Fall darf die Mischung von Metronidazol-Serag mit der Infusionslösung aufbewahrt werden.
3.4 Warnhinweise
Nebenwirkungen
Magen-Darm-Trakt
HĂ€ufig (? 1% - < 10%) metallischer Geschmack, bitteres AufstoĂen, Zungenbelag, EntzĂŒndung der Mundschleimhaut (Glossitis, Stomatitis), MagendrĂŒcken, Ăbelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall.
Bei sehr seltenem (< 0,01%) Auftreten von schweren, anhaltenden DurchfĂ€llen wĂ€hrend und nach der Therapie sollte der Arzt informiert werden, weil sich dahinter eine pseudomembranöse Enterokolitis verbergen kann, die sofort behandelt werden muss (siehe Abschnitt ?Ăberdosierung?).
Leber- und BauchspeicheldrĂŒse
Gelegentlich (? 0,1% - < 1%) Leberfunktionsstörungen (z. B. Erhöhung von Transaminasen und Bilirubin im Serum), sehr selten EntzĂŒndung der BauchspeicheldrĂŒse (Pankreatitis).
Ăberempfindlichkeitserscheinungen
Gelegentlich Hautreaktionen (z. B. Juckreiz, Nesselausschlag, mit BlĂ€schen- und Quaddelbildung (urtikarielles Exanthem), Arzneimittelfieber. Schwere akute Ăberempfindlichkeitsreaktionen (gelegentlich anaphylaktische Reaktionen, sehr selten anaphylaktischer Schock) sind möglich. Beim Auftreten von anaphylaktischen Reaktionen ist unter UmstĂ€nden sofortige Ă€rztliche Hilfe erforderlich.
Nervensystem
Gelegentlich Kopfschmerzen, Schwindel, SchlÀfrigkeit, Schlaflosigkeit, VerwirrtheitszustÀnde, Erregbarkeit, traurige Verstimmtheit (Depression), Störungen in der Bewegungskoordination (Ataxie).
Unter der Therapie sind gelegentlich periphere Nervenstörungen (Neuropathien) und KrampfanfĂ€lle beobachtet worden. Erstere Ă€uĂern sich durch TaubheitsgefĂŒhl, Pelzigsein oder Kribbeln in den ExtremitĂ€ten (Arm oder Bein). In solchen FĂ€llen ist der behandelnde Arzt sofort zu verstĂ€ndigen.
Blut- und Blutkörperchen
Unter der Therapie kann es gelegentlich zu einer Verminderung der Zahl der weiĂen Blutkörperchen und der BlutplĂ€ttchen kommen (Leukopenie bzw. Granulozytopenie, sehr selten Agranulozytose und Thrombozytopenie). Daher sind bei lĂ€ngerer Anwendung regelmĂ€Ăige Blutbildkontrollen angezeigt.
Niere und Blase
Gelegentlich schmerzhaftes Wasserlassen (Dysurie) bzw. EntzĂŒndung der Blasenschleimhaut (Cystitis) und unfreiwilliger Abgang von Urin (Harninkontinenz).
Sonstige
HĂ€ufig Auftreten von dunklem Urin (bedingt durch ein Stoffwechselprodukt des Metronidazols, ohne Krankheitswert), gelegentlich Candida-Superinfektionen im Genitalbereich, SchwĂ€chegefĂŒhl, Sehstörungen.
Lokale Reaktionen
Nach intravenöser Anwendung können Reizungen der Venenwand (bis zur Thrombophlebitis) auftreten.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgefĂŒhrt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.