Meto-Tablinen® retard dürfen nicht eingenommen werden,
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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Metoprolol oder andere Betarezeptorenblocker oder einen der sonstigen Bestandteile von Meto-Tablinen® retard sind,
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wenn Sie an einer Herzmuskelschwäche (manifeste Herzinsuffizienz) leiden,
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wenn Sie einen Kreislaufschock haben,
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wenn bei Ihnen die Erregungsleitung von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern gestört ist (AV-Block 2. oder 3. Grades),
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wenn Sie einen unregelmäßigen Herzschlag haben, der häufig sehr langsam ist (Sinusknotensyndrom),
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wenn bei Ihnen die Erregungsleitung zwischen dem Sinusknoten und dem Herzvorhof gestört ist (sinuatrialer Block),
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wenn Ihr Ruhepuls vor der Behandlung unter 50 Schlägen pro Minute liegt,
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wenn Ihr oberer Blutdruckwert unter 90 mmHg liegt,
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wenn Sie an einer Übersäuerung des Blutes (Azidose) leiden,
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wenn Sie zu Bronchialverkrampfungen neigen (bronchiale Hyperreagibilität z. B. bei Asthma bronchiale),
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wenn die Durchblutung Ihrer Arme oder Beine stark vermindert ist (Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen),
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wenn Sie gleichzeitig bestimmte MAO-Hemmstoffe (Arzneimittel gegen Depressionen) nehmen (ausgenommen sind MAO-B-Hemmstoffe gegen die Parkinson-Krankheit).
Wenn Sie Meto-Tablinen® retard einnehmen, dürfen Ihnen bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder andere Antiarrhythmika) nicht in die Venen gespritzt werden (Ausnahme Intensivmedizin).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Meto-Tablinen® retard ist erforderlich,
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wenn bei Ihnen eine geringgradige Störung der Erregungsleitung von den Herzvorhöfen auf die Herzkammern vorliegt (AV-Block 1. Grades),
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wenn Sie zuckerkrank sind und Ihre Blutzuckerwerte stark schwanken (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker möglich),
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wenn Sie länger fasten und schwerer körperlicher Belastung ausgesetzt sind (Zustände mit stark erniedrigtem Blutzucker möglich),
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wenn Sie einen Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) haben, da dieser zuvor mit bestimmten Medikamenten (Alpharezeptorenblocker) behandelt werden sollte,
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wenn Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist (siehe Abschnitt 3 „Wie sind Meto-Tablinen® retard einzunehmen?“).
Ihr Arzt muss Sie in diesen Fällen sorgfältig überwachen.
Ferner ist besondere Vorsicht bei der Einnahme von Meto-Tablinen® retard erforderlich,
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wenn bei Ihnen selbst oder in Ihrer Familie schon einmal eine Schuppenflechte aufgetreten ist,
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wenn Sie an Asthma leiden, da eine bronchienerweiternde Behandlung bei Ihnen entweder noch begonnen werden sollte oder, wenn Sie schon Asthmamedikamente nehmen, die Dosierung Ihrer bronchienerweiternden Medikamente angepasst werden sollte.
Bei Patienten mit akutem Herzinfarkt zeigte sich unter Metoprololtherapie ein erhöhtes Risiko für einen schwerwiegenden Blutdruckabfall (kardiogener Schock). Da Patienten mit instabiler Kreislaufsituation in besonderem Maße betroffen waren, darf Metoprolol erst nach Stabilisierung des Kreislaufs des Infarktpatienten gegeben werden.
Betarezeptorenblocker können die Empfindlichkeit gegenüber Allergenen und die Schwere anaphylaktischer Reaktionen, d. h. akuter allergischer Allgemeinreaktionen, erhöhen. Deshalb ist eine strenge Indikationsstellung bei Patienten mit schweren Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte und bei Patienten unter Therapie zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibili- sierungstherapie) geboten.
Beim Tragen von Kontaktlinsen ist die Möglichkeit eines verminderten Tränenflusses zu beachten.
Sie dürfen die Einnahme von Meto-Tablinen® retard nicht abrupt beenden (siehe Abschnitt 3 unter „Wenn Sie die Einnahme von Meto-Tablinen® retard abbrechen“).
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Meto-Tablinen® retard kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Zudem kann es bei Anwendung von Meto-Tablinen® als Dopingmittel zu einer Gefährdung der Gesundheit kommen.
Bei Einnahme von Meto-Tablinen® retard mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Meto-Tablinen® retard beeinflusst werden.
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Blutzuckersenkende Arzneimittel zum Einnehmen, Insulin: Deren blutzuckersenkende Wirkung kann durch Meto-Tablinen® retard verstärkt werden. Warnzeichen eines niedrigen Blutzuckerspiegels, insbesondere schnelle Herzfrequenz und Zittern, sind verschleiert oder abgemildert. Deshalb sollte Ihr Blutzuckerspiegel regelmäßig kontrolliert werden.
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Blutdrucksenkende Arzneimittel (z. B. Prazosin, Calciumantagonisten vom Nifedipintyp): Deren Wirkung kann verstärkt werden.
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Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (z. B. Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazemtyp): Verstärkung der herzschwächenden Wirkung, Blutdruckabfall, langsame Herzfrequenz oder andere Herzrhythmusstörungen und Herzversagen.
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Arzneimittel für örtliche Betäubung (z. B. Lidocain): Deren Ausscheidung aus dem Körper kann vermindert werden.
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Blutdrucksteigernde Arzneimittel, die z. B. in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen enthalten sein können oder die Ihnen vom Arzt in Notfällen per Injektion verabreicht werden (z. B. Noradrenalin oder Adrenalin): Es kann zu einem beträchtlichen Blutdruckanstieg kommen.
Meto-Tablinen® retard werden wie folgt beeinflusst:
Die Konzentration von Meto-Tablinen® retard im Blut kann erhöht werden und zu einem verstärkten Blutdruckabfall führen durch:
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bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen,
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bestimmte Arzneimittel gegen Bluthochdruck, die den Wirkstoff Hydralazin enthalten,
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bestimmte Arzneimittel gegen allergische Reaktionen (Antihistaminika), wie z. B. Heuschnupfen,
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bestimmte Arzneimittel zur Verminderung der Magensäureproduktion, z. B. bei Magengeschwüren (Histamin-2-Rezeptorantagonisten),
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bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen,
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bestimmte Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen,
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bestimmte Arzneimittel gegen Schmerzen und entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates (COX-2-Inhibitoren).
Die gleichzeitige Anwendung von Meto-Tablinen® retard und Narkosemitteln kann eine verstärkte Blutdrucksenkung zur Folge haben. Die Wirkung von Arzneimitteln, die den Spannungszustand der Skelettmuskulatur herabsetzen (periphere Muskelrelaxanzien), kann durch Meto-Tablinen® retard verstärkt werden. Informieren Sie vor Operationen den Narkosearzt darüber, dass Sie Meto-Tablinen® retard einnehmen.
Wenn Sie Medikamente aus einer der vorgenannten Arzneimittelgruppen einnehmen oder sich nicht sicher sind, fragen Sie vor der Einnahme von Meto-Tablinen® retard bitte Ihren Arzt.
Abschwächung der Wirkung durch:
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entzündungshemmende Arzneimittel (z. B. Indometacin),
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bestimmte Antibiotika (Rifampicin).
Sonstige mögliche Wechselwirkungen:
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Arzneimittel gegen Herzleistungsschwäche (z. B. Digitalis) und bestimmte Arzneimittel gegen hohen Blutdruck (z. B. Reserpin, Alphamethyldopa, Guanfacin, Clonidin): langsame
Herzfrequenz, Verzögerung der Erregungsleitung am Herzen. Wenn Sie gleichzeitig mit Clonidin und Meto-Tablinen® retard behandelt werden und Clonidin abrupt absetzen, kann
Ihr Blutdruck plötzlich sehr stark ansteigen. Sie dürfen Clonidin erst absetzen, wenn Sie einige Tage zuvor die Einnahme von Meto-Tablinen® retard beendet haben. Anschließend
können Sie Clonidin stufenweise absetzen (fragen Sie bitte Ihren Arzt). Sie dürfen die Behandlung mit Meto-Tablinen® retard erst mehrere Tage nach dem Absetzen von Clonidin beginnen.
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Andere Arzneimittel, die Betarezeptoren hemmen (auch in Augentropfen): Sagen Sie Ihrem Arzt, dass Sie Meto-Tablinen® retard einnehmen, er entscheidet, ob Ihre Behandlung enger überwacht werden muss.
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Bestimmte MAO-Hemmstoffe (Arzneimittel gegen Depressionen) sollten nicht zusammen mit Meto-Tablinen® retard eingenommen werden (siehe Abschnitt 2 unter „Meto-Tablinen® retard dürfen nicht eingenommen werden“), weil dann ein übermäßiger und schneller Anstieg des Blutdrucks auftreten könnte.
Bei Einnahme von Meto-Tablinen® retard zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Alkohol kann die Konzentration von Metoprolol im Blut erhöhen und zu einem verstärkten Blutdruckabfall führen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Sie dürfen Meto-Tablinen® retard in der Schwangerschaft (insbesondere in den ersten drei Monaten) nur nach strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses einnehmen. Nehmen Sie deshalb Meto-Tablinen® retard während der Schwangerschaft nur auf ausdrückliche Anweisung Ihres Arztes ein. Es liegen keine Erfahrungen über eine Einnahme von Meto-Tablinen® retard in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft vor. Eine mögliche Schädigung des Ungeborenen kann nicht ausgeschlossen werden. Metoprolol passiert die Plazenta und reduziert die plazentare Durchblutung, wodurch das ungeborene Kind geschädigt werden kann.
Metoprolol sollte 48–72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt werden. Wenn dies nicht möglich ist, müssen die Neugeborenen für die Dauer von 48 bis 72 Stunden nach der Geburt sorgfältig überwacht werden.
Stillzeit
Metoprolol geht in die Muttermilch über. Obwohl die mit der Milch aufgenommene Wirkstoffmenge wahrscheinlich keine Gefahr für das Kind darstellt, sollte Ihr Arzt die Herzfunktion des Säuglings überwachen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum
Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Meto-Tablinen® retard
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Meto-Tablinen® retard daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.