Wie ist Lopedium einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis beträgt
Akuter Durchfall
Zu Beginn der Behandlung von akuten Durchfällen erfolgt die Einnahme der Erstdosis. Danach soll nach jedem ungeformten Stuhl die Wiederholungsdosis eingenommen werden. Die empfohlene Tageshöchstdosis darf nicht überschritten werden.
Alter/Gewicht | | Erstdosis | Wiederholungsdosis | Tageshöchstdosis |
Kinder ab 6 Jahre und Jugendliche | bis 20 kg | 1 Hartkapsel (= 2 mg Loperamidhydrochlorid) | 1 Hartkapsel (= 2 mg Loperamidhydrochlorid). | 3 Hartkapseln (= 6 mg Loperamidhydrochlorid) |
| 21-40 kg | | | 6 Hartkapseln (= 12 mg Loperamidhydrochlorid) |
| über 40 kg | | | 8 Hartkapseln (= 16 mg Loperamidhydrochlorid). |
Erwachsene | | 2 Hartkapseln (= 4 mg Loperamidhydrochlorid) | 1 Hartkapsel (= 2 mg Loperamidhydrochlorid) | 8 Hartkapseln (= 16 mg Loperamidhydrochlorid). |
Chronischer Durchfall
Zu Beginn der Behandlung von chronischem Durchfällen erfolgt die Einnahme der Erstdosis. Diese Erstdosis sollte solange angepasst werden, bis 1-2 geformte Stuhlgänge am Tag ausgeschieden werden (Erhaltungsdosis). Die empfohlene Tageshöchstdosis darf nicht überschritten werden.
| Alter/Gewicht | Erstdosis | Wiederholungsdosis | Tageshöchstdosis |
| bis 20 kg | | 1-3 Hartkapseln (=2-6 mg Loperamidhydrochlorid). | 3 Hartkapseln (=6 mg Loperamidhydrochlorid) |
Kinder ab 6 Jahre und Jugendliche | 21-40 kg | 1 Hartkapsel (=2 mg Loperamidhydrochlorid). | 1-6 Hartkapseln (= 2-12 mg Loperamidhydrochlorid). | 6 Hartkapseln (= 12 mg Loperamidhydrochlorid). |
| über 40 kg | | 1-6 Hartkapseln (= 2-12 mg Loperamidhydrochlorid) | 8 Hartkapseln (= 16 mg Loperamidhydrochlorid) |
Erwachsene | | 2 Hartkapseln (= mg Loperamidhydrochlorid, | 1-6 Hartkapseln (= 2-12 mg Loperamidhydrochlorid) | 8 Hartkapseln (= 16 mg Loperamidhydrochlorid). |
Kinder und Jugendliche
Kinder unter 2 Jahren dürfen nicht mit loperamidhaltigen Arzneimitteln, wie z. B. Lopedium, behandelt werden.
Bei Kindern zwischen 2 und 5 Jahren muss die Dosierung nach dem Körpergewicht berechnet werden. Aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts ist Lopedium für diese Altersgruppe nicht geeignet. Hierfür stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung.
Zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 12 Jahren liegen nur begrenzte Erfahrungen vor (siehe Abschnitt 4).
Art der Anwendung
Nehmen Sie die Hartkapseln unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. mit einem Glas Wasser) ein.
Dauer der Anwendung
Wenn bei akuten Durchfällen 48 Stunden nach Behandlungsbeginn der Durchfall weiterhin besteht, sollten Sie Lopedium nicht weiter einnehmen und Ihren Arzt aufsuchen.
Lopedium sollte ohne ärztliche Aufsicht nicht länger als 4 Wochen angewendet werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Lopedium zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Lopedium eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie zu viel von Lopedium eingenommen haben, holen Sie bitte umgehend den Rat eines Arztes ein oder wenden Sie sich an ein Krankenhaus.
Folgende Symptome können auftreten: erhöhte Herzfrequenz, unregelmäßiger Herzschlag, Änderungen Ihres Herzschlags (diese Symptome können potenziell schwerwiegende, lebensbedrohliche Folgen haben), Muskelsteifheit, unkoordinierte Bewegungsabläufe (Choreoathetose, Ataxie), Schläfrigkeit, Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder schwache Atmung (Atemdepression).
Außerdem kann es zu Verstopfung, Darmverschluss, Krämpfen, Apathie, Pupillenverengung, erhöhter Muskelspannung und zu einer Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems kommen, die sich als Starrezustand des gesamten Körpers bei gleichzeitigem Wachsein (Stupor) äußern kann.
Kinder reagieren stärker auf große Mengen von Lopedium als Erwachsene. Falls ein Kind zu viel einnimmt oder eines der oben genannten Symptome zeigt, rufen Sie sofort einen Arzt.
Beim Auftreten von Zeichen einer Überdosierung ist auf jeden Fall ein Arzt aufzusuchen.
Hinweis für den Arzt
Zeichen einer Überdosierung von Loperamidhydrochlorid können auch nach einer relativen Überdosierung aufgrund einer Leberfunktionsstörung auftreten.
Die Behandlung richtet sich nach den Überdosierungserscheinungen und dem Krankheitsbild. Unter ärztlicher Verlaufsbeobachtung sollte eine EKG-Überwachung hinsichtlich einer Verlängerung des QT-Intervalls erfolgen.
Beim Auftreten von ZNS-Symptomen nach Überdosierung kann versuchsweise der Opioidantagonist Naloxon als Gegenmittel eingesetzt werden. Da Loperamidhydrochlorid eine längere Wirkungsdauer als Naloxon hat, kann die wiederholte Gabe von Naloxon angezeigt sein. Der Patient sollte daher engmaschig über mindestens 48 Stunden überwacht werden, um ein mögliches (Wieder-) Auftreten von Überdosierungserscheinungen zu erkennen. Bei ungenügender Wirkung sollten andere Ursachen in Betracht gezogen werden.
Im Falle einer Atemdepression muss ggf. künstlich beatmet werden.
Um noch im Magen vorhandene Wirkstoffreste zu entfernen, kann ggf. eine Magenspülung durchgeführt werden.
Wenn Sie die Einnahme von Lopedium vergessen haben
Nehmen Sie die vergessene Dosis nach dem nächsten ungeformten Stuhl ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.