Bei Anwendung von Estracyt 300 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Polyvalente Ionen können mit Estramustinphosphat schwerlösliche Salze bilden. Kalziumreiche Nahrung wie Milch oder Milchprodukte sowie Mineralwasser mit einem Kalziumgehalt über 200 mg/l können somit zu einem Wirkungsverlust von oral gegebenem Estramustinphosphat führen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Estracyt 300 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: Mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000 |
Sehr selten: Weniger als 1 Behandelter von 10 000 Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Blutbildveränderungen wie Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie (Verminderung der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen)
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Quincke-Ödem, Larynxödem (allergisch bedingte Gesichts- oder Kehlkopfschwellung). In vielen berichteten Fällen, einschließlich einem mit fatalem Ausgang, erhielten diese Patienten ACE-Hemmer als Begleitmedikation. Beim Auftreten eines angioneurotischen Ödems muss die Therapie mit Estramustin sofort abgebrochen werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Flüssigkeitseinlagerungen
Erkrankungen des Nervensystems
Selten: Depression, Kopfschmerzen, Verwirrung und Lethargie
Herzerkrankungen
Häufig: kardiovaskuläre (Herz und Gefäße betreffende) Komplikationen, vorwiegend Thromboembolien (Verschluss von Arterien durch Blutpfropfen), Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe), Herzinsuffizienz (eingeschränkte Herzfunktion) sowie ischämische Beschwerden (Beschwerden infolge verringerter Durchblutung) bis hin zum Herzinfarkt. Diese Nebenwirkungen sind zu einem hohen Prozentsatz schwerwiegend.
Gefäßerkrankungen
Hypertonie (hoher Blutdruck)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Durchfall treten häufig zu Beginn der Therapie auf. Die Gabe von Antiemetika oder eine vorübergehende Dosisreduzierung (1 bis 2 Wochen) können hier hilfreich sein.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Beeinträchtigung der Leberfunktion und des Gallensystems. Diese Nebenwirkungen waren aber in der Regel nach Reduzierung der Dosis auf die Hälfte bzw. kurzzeitigem Absetzen des Präparates reversibel. Nach Abklingen der Symptome sollte die volle Dosis wieder verabreicht werden.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Hautreizungen, Ausschläge, Juckreiz und Allergien
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten: Muskelschwäche
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Infolge gesteigerter renaler (durch die Niere) Phosphatausscheidung kann es zu Hypophosphatämie (vermindertem Phosphatgehalt im Blut) kommen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüse), Libido- und Potenzverlust (Verlust des Geschlechtstriebes und der Zeugungskraft)
Kurzdauernde Schmerzen oder Missempfinden (Hitzegefühl) im Bereich des Perineums (Dammes) und der Prostata (Vorsteherdrüse) können auftreten.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Lokale Thrombophlebitiden (Venenentzündungen) im Bereich der Einstichstelle können bei intravenöser Applikation durch langsame Verabreichung der Lösung mit einer feinen Injektionsnadel vermieden werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.