Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Episachs® 20 mg?
Da Epirubicin meist als Teil einer Kombinationstherapie mit anderen Zytostatika verwendet wird, kann sich die Gesamttoxizität, insbesondere hinsichtlich der Myelosuppression (Knochenmarkschädigung) und gastrointestinalen Toxizität, verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung von Epirubicin und anderen kardiotoxischen (herzschädigenden) Arzneimitteln (z.B. 5-Fluorouracil, Cyclophosphamid, Cisplatin, Taxane) oder einer Strahlentherapie des Mediastinums (mittlerer Brustraum) verstärken die Kardiotoxizität (Herzschädigung) von Epirubicin. Daher ist hier, sowie bei gleichzeitiger Anwendung von anderen kardioaktiven (herzwirksamen) Substanzen (z.B. Calciumantagonisten) eine besonders sorgfältige Überwachung der Herzfunktion während der gesamten Therapie erforderlich.
Bei einer (Vor-)Behandlung mit Medikamenten, welche die Knochenmarkfunktion beeinflussen (z.B. Zytostatika, Sulfonamide, Chloramphenicol, Diphenylhydantoin, Amidopyrin-Derivate, antiretrovirale Arzneimittel), ist die Möglichkeit einer ausgeprägten Störung der Hämatopoese (Blutbildung) zu beachten. Die Dosierung von Epirubicin ist gegebenenfalls zu modifizieren. Bei Kombination mit anderen Zytostatika (z.B. Cytarabin, Cisplatin, Cyclophosphamid) können die toxischen Wirkungen der Epirubicin-Therapie verstärkt werden.
Epirubicin wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert (verstoffwechselt); jede Begleitmedikation, die die Leberfunktion beeinflußt, kann auch die Verstoffwechselung oder die Pharmakokinetik von Epirubicin und infolgedessen Wirksamkeit und/oder Toxizität beeinflussen. Die Kombination von Epirubicin mit potentiell hepatotoxischen (leberschädigenden) Arzneimitteln kann bei Beeinträchtigung des hepatischen (Leber-) Metabolismus und/oder der biliären (durch die Galle) Ausscheidung von Epirubicin zu einer Erhöhung der Toxizität der Substanz führen. Dies kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Zytostatika erhöht sich das Risiko für das Auftreten gastrointestinaler Nebenwirkungen.
Arzneimittel, die zu einer Verzögerung der Harnsäureausscheidung führen (z.B. Sulfonamide, bestimmte Diuretika), können bei gleichzeitiger Anwendung von Epirubicin zu einer verstärkten Hyperurikämie (erhöhter Harnsäuregehalt im Blut) führen.
Epirubicin bindet an Heparin; es kann zu Ausfällungen und Wirkungsverlust beider Wirkstoffe kommen.
Die gleichzeitige Anwendung von Verapamil vermindert die systemische Verfügbarkeit von Epirubicin durch eine Erhöhung der Clearance (Ausscheidung). Dadurch kommt es zu einer erhöhten systemischen Verfügbarkeit der Epirubicin-Metaboliten (Stoffwechselprodukte).
Cimetidin erhöht die AUC (?area under the curve?) von Epirubicin um 50%. Aus diesem Grund sollte eine Behandlung mit Cimetidin bei der Behandlung mit Epirubicin unterbrochen werden.
Wichtigste Inkompatibilitäten: Wegen chemischer Inkompatibilität (Unverträglichkeit) sollte Episachs® 20 mg nicht mit Heparin gemischt werden.
Wenn Episachs® 20 mg in Kombination mit anderen Zytostatika verabreicht wird, sollte keine direkte Mischung erfolgen. Ebenso sollte Episachs® 20 mg nicht mit einer alkalischen Lösung zusammengebracht werden (Hydrolyse).
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Episachs® 20 mg auftreten?
Blutbildendes System:
Die Myelosuppression (Knochenmarkschädigung) stellt die akute dosislimitierende Toxizität dar und tritt vor allem in Form einer dosisabhängigen, reversiblen Leukopenie und/oder Granulozytopenie (Neutropenie) auf. Thrombozytopenie (Verringerung der Blutplättchenzahl) und Anämie (Verringerung der Zahl der roten Blutkörperchen) können ebenfalls auftreten. Leukopenie (Verringerung der Zahl der weißen Blutkörperchen) und Neutropenie (Verringerung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen) können stark ausgeprägt sein, wobei der Nadir (Tiefstpunkt) meist zwischen dem 10. und 14. Tag nach Verabreichung des Arzneimittels erreicht wird; dieser ist jedoch gewöhnlich vorübergehend, und die Leukozyten und neutrophilen Granulozyten erreichen meist bis zum 21. Tag wieder normale Werte.
Als Folgen einer Myelosuppression können Fieber, Infektionen, Pneumonien (Lungenentzündungen), Sepsis (Blutvergiftung), septischer Schock, Hämorrhagien (Blutungen), Gewebshypoxie (mangelnde Sauerstoffversorgung des Gewebes) auftreten, die zum Tod führen können. Bei Auftreten einer febrilen (fiebrigen) Neutropenie wird eine i.v.-Antibiose empfohlen.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit Epirubicin und DNA verändernden Zytostatika (z.B. alkylierende Substanzen, Platinderivate) behandelt wurden, wurde in Einzelfällen das Auftreten einer sekundären Leukämie (zum Teil auch mit präleukämischer Phase) beobachtet. Dies kann auch nach einer kurzen Latenzzeit (1 – 3 Jahre) auftreten.
Sorgfältige Kontrollen des Blutbildes unter besonderer Berücksichtigung der Thrombozyten, Leukozyten, Granulozyten und der Erythrozyten sind vor und während jedem Behandlungszyklus erforderlich.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten häufig (> 5%) auf: Myelosuppression, Leukopenie, Granulozytopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Anämie, Fieber, Infektionen.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (< 5%) auf: Sepsis, septischer Schock, Hämorrhagien, Gewebshypoxie.
Kardiotoxizität:
Zwei Formen der Kardiotoxizität (Herzschädigung) können auftreten:
Der Soforttyp ist dosisunabhängig und gekennzeichnet durch Arrhythmien (Störung der regelmäßigen Herzschlagfolge; supraventrikuläre und ventrikuläre Extrasystolen, Sinustachykardie, ventrikuläre Tachykardie, Bradykardie, AV-Block, Schenkelblöcke) und/oder unspezifische EKGVeränderungen (ST-Streckenveränderungen, Niedervoltage und verlängerte QT-Zeit). Mit Ausnahme einer Manifestation maligner Rhythmusstörungen sind diese Veränderungen im allgemeinen vorübergehend und in der Regel kein Indikator für die Entstehung einer Kardiotoxizität vom Spättyp; ihr Auftreten stellt keine Kontraindikation für eine erneute Anwendung von Epirubicin dar.
Der Spättyp ist dosisabhängig und zeigt sich in Form einer Herzmuskelschädigung (Kardiomyopathie), die sich durch Symptome einer dekompensierten Herzinsuffizienz manifestiert (z.B. Dyspnoe (Atemnot), Ödeme (Flüssigkeitsansammlung im Gewebe), Lebervergrößerung, Aszites (Bauchwassersucht), Lungenödeme, Pleuraergüsse (Brustfellergüsse), Galopprhythmus).
Klinischen Studien zufolge steigt das Risiko eines kongestiven Herzversagens stark an, wenn eine kumulative Dosis von 900 – 1000 mg Epirubicin/m2 erreicht wird, auch wenn keine anderen kardialen Risikofaktoren vorliegen. Bei Vorliegen weiterer kardialer Risikofaktoren (z.B. aktiver oder latenter Herzerkrankungen, vorausgegangener Bestrahlung des Mediastinums oder vorausgegangener bzw. gleichzeitiger Behandlung mit kardiotoxischen Arzneimitteln) kann sich auch eine niedrigere kumulative Gesamtdosis kardiotoxisch auswirken. Schwere Herzschädigungen können durch regelmäßige Überwachung der Herzfunktion (hauptsächlich Überwachung der LVEF) im Verlauf der Epirubicin-Therapie verhindert werden. Die Manifestation der späten Kardiotoxizität erfolgt meist während der Behandlung mit Epirubicin oder innerhalb von zwei bis drei Monaten nach Beendigung der Behandlung. Späte Manifestationen (mehrere Monate bis Jahre nach Behandlungsende) sind aufgetreten. Es wurden auch Perikardergüsse (Herzbeutelergüsse) beobachtet.
In toxikologischen Studien zeigte Epirubicin einen besseren therapeutischen Index und niedrigere systemische und kardiale Toxizität als Doxorubicin.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten häufig (> 5%) auf: EKG-Veränderungen, Tachykardien, Arrhythmien.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (< 5%) auf: Kardiomyopathie, dekompensierte Herzinsuffizienz (Dyspnoe, Ödeme, Lebervergrößerung, Aszites, Lungenödeme, Pleuraergüsse, Galopprhythmus), ventrikuläre Tachykardie, Bradykardie, AV-Block, Schenkelblöcke.
Überwachung der Herzfunktion: Die Herzfunktion muß vor der Behandlung untersucht und während der Therapie sorgfältig überwacht werden, um während der Therapie kein Risiko schwerer Schädigungen des Herzens einzugehen. Eine anthrazyklin-induzierte Kardiomyopathie kann am besten mit einer Biopsie des Endomyokards diagnostiziert werden, jedoch eignet sich diese invasive Methode nicht für Routineuntersuchungen. Als Routineuntersuchung wird empfohlen, ein EKG aufzunehmen und die linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) zu bestimmen. Veränderungen im EKG sind normalerweise Anzeichen einer vorübergehenden (reversiblen) Schädigung. Eine andauernde QRS-Niedervoltage, Verlängerung des systolischen Zeitintervalls über die normalen Werte hinaus und eine Abnahme der LVEF sind oft Anzeichen einer Kardiomyopathie, die durch Anthrazykline hervorgerufen wird. Eine kumulative Gesamtdosis von 900 – 1000 mg Epirubicin/m2 sollte hinsichtlich des Risikos einer Kardiomyopathie nur mit größter Vorsicht überschritten werden. Beim Überschreiten einer Gesamtdosis von 900 – 1000 mg/m2 steigt das Risiko eines kongestiven Herzversagens erheblich.
Gastrointestinaltrakt:
Während der Behandlung kann eine Mukositis (v.a. Stomatitis, seltener Ösophagitis [Entzündung der Mundschleimhaut, seltener der Speiseröhre]) auftreten, die sich durch Schmerzen oder brennendes Gefühl, Erytheme (Hautrötung), Erosionen, Ulzerationen (Geschwürbildung), Blutungen und Infektionen manifestiert. Stomatitis tritt meist zu Beginn der Behandlung auf und kann sich in schweren Fällen zu Ulzerationen der Mukosa (Schleimhaut) entwickeln. Die meisten Patienten erholen sich jedoch von diesen Nebenwirkungen bis zur dritten Therapiewoche. Außerdem kann es zu anderen gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Diarrhöe (Durchfall), Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen kommen. Schweres Erbrechen und Durchfall können zu Dehydratation (Austrocknung) führen. Übelkeit und Erbrechen können durch prophylaktische (vorbeugende) Gabe von Antiemetika behandelt werden. Es kann eine Hyperpigmentierung der Mundschleimhaut auftreten.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten häufig (> 5%) auf: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöe, Dehydratation, Mukositis (v.a. Stomatitis) mit Schmerzen, brennendem Gefühl, Erythemen, Erosionen, Ulzerationen, Blutungen.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (< 5%) auf: Ösophagitis, Appetitlosigkeit, Hyperpigmentierung der Mundschleimhaut.
Haut, allergische Reaktionen:
Häufig tritt eine – gewöhnlich reversible – Alopezie (Haarausfall) auf, wobei das Haar normalerweise innerhalb von zwei bis drei Monaten nach Beendigung der Therapie nachwächst. Andere dermatologische Nebenwirkungen sind Rötungen, Hyperpigmentierung der Haut und Nägel, Lichtempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit bei Bestrahlung (?Recall?-Phänomen). Über Urtikaria (Nesselsucht) und anaphylaktische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen) wurde berichtet. Als Symptome können Hautausschlag, Juckreiz, Fieber, Schüttelfrost und Schock auftreten.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten häufig (> 5%) auf: Alopezie.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (< 5%) auf: Rötungen, Hyperpigmentierung der Haut und Nägel, Lichtempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit bei Bestrahlung (?Recall?-Phänomen), Urtikaria, anaphylaktischer Schock.
Injektionsstelle: Rötungen entlang der Infusionsvene treten häufig auf und können einer lokalen Phlebitis (Venenentzündung) oder Thrombophlebitis (Venenentzündung mit Blutpfropf) vorangehen. Das Risiko einer Phlebitis/Thrombophlebitis kann durch Einhaltung der im Kapitel ?Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung? beschriebenen Verfahrensweise minimiert werden. Phlebosklerose (Verhärtung der Venenwand) kann ebenfalls auftreten, besonders wenn Episachs® 20 mg in eine kleine Vene injiziert wird. Bei paravenöser Fehlinjektion treten lokale Schmerzen, schwere Fettgewebsentzündung und Gewebsnekrosen auf.
Andere Nebenwirkungen:
Schwäche, Unwohlsein, Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Konjunktivitis und Keratitis. Hyperurikämie (vermehrter Harnsäuregehalt im Blut) kann infolge schneller Lyse (Zerfall) von neoplastischen Zellen (Krebszellen) auftreten. Änderungen in den Transaminasenspiegeln. Wie bei anderen zytotoxischen Substanzen, wurde auch bei der Anwendung von Epirubicin über Thrombophlebitis und thromboembolische Ereignisse, einschließlich Lungenembolie (in Einzelfällen mit letalem Verlauf), berichtet. Die Behandlung mit Epirubicin kann von Amenorrhoe und Azoospermie begleitet sein und kann zu einem vorzeitigen Eintritt der Menopause bei prämenopausalen Frauen führen. Epirubicin kann den Urin ein bis zwei Tage nach Verabreichung rot färben; dies hat keine Bedeutung.
Hinweis zur Entsorgung
Nicht verwendetes Episachs® 20 mg und alle Materialien, die mit Episachs® 20 mg in Kontakt gekommen sind, müssen gemäß den geltenden Richtlinien für zytostatische Substanzen sachgerecht entsorgt werden.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Episachs® 50 mg?
Da Epirubicin meist als Teil einer Kombinationstherapie mit anderen Zytostatika verwendet wird, kann sich die Gesamttoxizität, insbesondere hinsichtlich der Myelosuppression (Knochenmarkschädigung) und gastrointestinalen Toxizität, verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung von Epirubicin und anderen kardiotoxischen (herzschädigenden) Arzneimitteln (z.B. 5-Fluorouracil, Cyclophosphamid, Cisplatin, Taxane) oder einer Strahlentherapie des Mediastinums (mittlerer Brustraum) verstärken die Kardiotoxizität (Herzschädigung) von Epirubicin. Daher ist hier, sowie bei gleichzeitiger Anwendung von anderen kardioaktiven (herzwirksamen) Substanzen (z.B. Calciumantagonisten) eine besonders sorgfältige Überwachung der Herzfunktion während der gesamten Therapie erforderlich.
Bei einer (Vor-)Behandlung mit Medikamenten, welche die Knochenmarkfunktion beeinflussen (z.B. Zytostatika, Sulfonamide, Chloramphenicol, Diphenylhydantoin, Amidopyrin-Derivate, antiretrovirale Arzneimittel), ist die Möglichkeit einer ausgeprägten Störung der Hämatopoese (Blutbildung) zu beachten. Die Dosierung von Epirubicin ist gegebenenfalls zu modifizieren. Bei Kombination mit anderen Zytostatika (z.B. Cytarabin, Cisplatin, Cyclophosphamid) können die toxischen Wirkungen der Epirubicin-Therapie verstärkt werden.
Epirubicin wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert (verstoffwechselt); jede Begleitmedikation, die die Leberfunktion beeinflußt, kann auch die Verstoffwechselung oder die Pharmakokinetik von Epirubicin und infolgedessen Wirksamkeit und/oder Toxizität beeinflussen. Die Kombination von Epirubicin mit potentiell hepatotoxischen (leberschädigenden) Arzneimitteln kann bei Beeinträchtigung des hepatischen (Leber-) Metabolismus und/oder der biliären (durch die Galle) Ausscheidung von Epirubicin zu einer Erhöhung der Toxizität der Substanz führen. Dies kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Zytostatika erhöht sich das Risiko für das Auftreten gastrointestinaler Nebenwirkungen.
Arzneimittel, die zu einer Verzögerung der Harnsäureausscheidung führen (z.B. Sulfonamide, bestimmte Diuretika), können bei gleichzeitiger Anwendung von Epirubicin zu einer verstärkten Hyperurikämie (erhöhter Harnsäuregehalt im Blut) führen.
Epirubicin bindet an Heparin; es kann zu Ausfällungen und Wirkungsverlust beider Wirkstoffe kommen.
Die gleichzeitige Anwendung von Verapamil vermindert die systemische Verfügbarkeit von Epirubicin durch eine Erhöhung der Clearance (Ausscheidung). Dadurch kommt es zu einer erhöhten systemischen Verfügbarkeit der Epirubicin-Metaboliten (Stoffwechselprodukte).
Cimetidin erhöht die AUC (?area under the curve?) von Epirubicin um 50%. Aus diesem Grund sollte eine Behandlung mit Cimetidin bei der Behandlung mit Epirubicin unterbrochen werden.
Wichtigste Inkompatibilitäten: Wegen chemischer Inkompatibilität (Unverträglichkeit) sollte Episachs® 50 mg nicht mit Heparin gemischt werden.
Wenn Episachs® 50 mg in Kombination mit anderen Zytostatika verabreicht wird, sollte keine direkte Mischung erfolgen. Ebenso sollte Episachs® 50 mg nicht mit einer alkalischen Lösung zusammengebracht werden (Hydrolyse).
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Episachs® 50 mg auftreten?
Blutbildendes System:
Die Myelosuppression (Knochenmarkschädigung) stellt die akute dosislimitierende Toxizität dar und tritt vor allem in Form einer dosisabhängigen, reversiblen Leukopenie und/oder Granulozytopenie (Neutropenie) auf. Thrombozytopenie (Verringerung der Blutplättchenzahl) und Anämie (Verringerung der Zahl der roten Blutkörperchen) können ebenfalls auftreten. Leukopenie (Verringerung der Zahl der weißen Blutkörperchen) und Neutropenie (Verringerung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen) können stark ausgeprägt sein, wobei der Nadir (Tiefstpunkt) meist zwischen dem 10. und 14. Tag nach Verabreichung des Arzneimittels erreicht wird; dieser ist jedoch gewöhnlich vorübergehend, und die Leukozyten und neutrophilen Granulozyten erreichen meist bis zum 21. Tag wieder normale Werte.
Als Folgen einer Myelosuppression können Fieber, Infektionen, Pneumonien (Lungenentzündungen), Sepsis (Blutvergiftung), septischer Schock, Hämorrhagien (Blutungen), Gewebshypoxie (mangelnde Sauerstoffversorgung des Gewebes) auftreten, die zum Tod führen können. Bei Auftreten einer febrilen (fiebrigen) Neutropenie wird eine i.v.-Antibiose empfohlen.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit Epirubicin und DNA verändernden Zytostatika (z.B. alkylierende Substanzen, Platinderivate) behandelt wurden, wurde in Einzelfällen das Auftreten einer sekundären Leukämie (zum Teil auch mit präleukämischer Phase) beobachtet. Dies kann auch nach einer kurzen Latenzzeit (1 – 3 Jahre) auftreten.
Sorgfältige Kontrollen des Blutbildes unter besonderer Berücksichtigung der Thrombozyten, Leukozyten, Granulozyten und der Erythrozyten sind vor und während jedem Behandlungszyklus erforderlich.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten häufig (> 5%) auf: Myelosuppression, Leukopenie, Granulozytopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Anämie, Fieber, Infektionen.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (< 5%) auf: Sepsis, septischer Schock, Hämorrhagien, Gewebshypoxie.
Kardiotoxizität:
Zwei Formen der Kardiotoxizität (Herzschädigung) können auftreten:
Der Soforttyp ist dosisunabhängig und gekennzeichnet durch Arrhythmien (Störung der regelmäßigen Herzschlagfolge; supraventrikuläre und ventrikuläre Extrasystolen, Sinustachykardie, ventrikuläre Tachykardie, Bradykardie, AV-Block, Schenkelblöcke) und/oder unspezifische EKGVeränderungen (ST-Streckenveränderungen, Niedervoltage und verlängerte QT-Zeit). Mit Ausnahme einer Manifestation maligner Rhythmusstörungen sind diese Veränderungen im allgemeinen vorübergehend und in der Regel kein Indikator für die Entstehung einer Kardiotoxizität vom Spättyp; ihr Auftreten stellt keine Kontraindikation für eine erneute Anwendung von Epirubicin dar.
Der Spättyp ist dosisabhängig und zeigt sich in Form einer Herzmuskelschädigung (Kardiomyopathie), die sich durch Symptome einer dekompensierten Herzinsuffizienz manifestiert (z.B. Dyspnoe (Atemnot), Ödeme (Flüssigkeitsansammlung im Gewebe), Lebervergrößerung, Aszites (Bauchwassersucht), Lungenödeme, Pleuraergüsse (Brustfellergüsse), Galopprhythmus).
Klinischen Studien zufolge steigt das Risiko eines kongestiven Herzversagens stark an, wenn eine kumulative Dosis von 900 – 1000 mg Epirubicin/m2 erreicht wird, auch wenn keine anderen kardialen Risikofaktoren vorliegen. Bei Vorliegen weiterer kardialer Risikofaktoren (z.B. aktiver oder latenter Herzerkrankungen, vorausgegangener Bestrahlung des Mediastinums oder vorausgegangener bzw. gleichzeitiger Behandlung mit kardiotoxischen Arzneimitteln) kann sich auch eine niedrigere kumulative Gesamtdosis kardiotoxisch auswirken. Schwere Herzschädigungen können durch regelmäßige Überwachung der Herzfunktion (hauptsächlich Überwachung der LVEF) im Verlauf der Epirubicin-Therapie verhindert werden. Die Manifestation der späten Kardiotoxizität erfolgt meist während der Behandlung mit Epirubicin oder innerhalb von zwei bis drei Monaten nach Beendigung der Behandlung. Späte Manifestationen (mehrere Monate bis Jahre nach Behandlungsende) sind aufgetreten. Es wurden auch Perikardergüsse (Herzbeutelergüsse) beobachtet.
In toxikologischen Studien zeigte Epirubicin einen besseren therapeutischen Index und niedrigere systemische und kardiale Toxizität als Doxorubicin.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten häufig (> 5%) auf: EKG-Veränderungen, Tachykardien, Arrhythmien.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (< 5%) auf: Kardiomyopathie, dekompensierte Herzinsuffizienz (Dyspnoe, Ödeme, Lebervergrößerung, Aszites, Lungenödeme, Pleuraergüsse, Galopprhythmus), ventrikuläre Tachykardie, Bradykardie, AV-Block, Schenkelblöcke.
Überwachung der Herzfunktion: Die Herzfunktion muß vor der Behandlung untersucht und während der Therapie sorgfältig überwacht werden, um während der Therapie kein Risiko schwerer Schädigungen des Herzens einzugehen. Eine anthrazyklin-induzierte Kardiomyopathie kann am besten mit einer Biopsie des Endomyokards diagnostiziert werden, jedoch eignet sich diese invasive Methode nicht für Routineuntersuchungen. Als Routineuntersuchung wird empfohlen, ein EKG aufzunehmen und die linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) zu bestimmen. Veränderungen im EKG sind normalerweise Anzeichen einer vorübergehenden (reversiblen) Schädigung. Eine andauernde QRS-Niedervoltage, Verlängerung des systolischen Zeitintervalls über die normalen Werte hinaus und eine Abnahme der LVEF sind oft Anzeichen einer Kardiomyopathie, die durch Anthrazykline hervorgerufen wird. Eine kumulative Gesamtdosis von 900 – 1000 mg Epirubicin/m2 sollte hinsichtlich des Risikos einer Kardiomyopathie nur mit größter Vorsicht überschritten werden. Beim Überschreiten einer Gesamtdosis von 900 – 1000 mg/m2 steigt das Risiko eines kongestiven Herzversagens erheblich.
Gastrointestinaltrakt:
Während der Behandlung kann eine Mukositis (v.a. Stomatitis, seltener Ösophagitis [Entzündung der Mundschleimhaut, seltener der Speiseröhre]) auftreten, die sich durch Schmerzen oder brennendes Gefühl, Erytheme (Hautrötung), Erosionen, Ulzerationen (Geschwürbildung), Blutungen und Infektionen manifestiert. Stomatitis tritt meist zu Beginn der Behandlung auf und kann sich in schweren Fällen zu Ulzerationen der Mukosa (Schleimhaut) entwickeln. Die meisten Patienten erholen sich jedoch von diesen Nebenwirkungen bis zur dritten Therapiewoche. Außerdem kann es zu anderen gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Diarrhöe (Durchfall), Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen kommen. Schweres Erbrechen und Durchfall können zu Dehydratation (Austrocknung) führen. Übelkeit und Erbrechen können durch prophylaktische (vorbeugende) Gabe von Antiemetika behandelt werden. Es kann eine Hyperpigmentierung der Mundschleimhaut auftreten.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten häufig (> 5%) auf: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöe, Dehydratation, Mukositis (v.a. Stomatitis) mit Schmerzen, brennendem Gefühl, Erythemen, Erosionen, Ulzerationen, Blutungen.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (< 5%) auf: Ösophagitis, Appetitlosigkeit, Hyperpigmentierung der Mundschleimhaut.
Haut, allergische Reaktionen:
Häufig tritt eine – gewöhnlich reversible – Alopezie (Haarausfall) auf, wobei das Haar normalerweise innerhalb von zwei bis drei Monaten nach Beendigung der Therapie nachwächst. Andere dermatologische Nebenwirkungen sind Rötungen, Hyperpigmentierung der Haut und Nägel, Lichtempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit bei Bestrahlung (?Recall?-Phänomen). Über Urtikaria (Nesselsucht) und anaphylaktische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen) wurde berichtet. Als Symptome können Hautausschlag, Juckreiz, Fieber, Schüttelfrost und Schock auftreten.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten häufig (> 5%) auf: Alopezie.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (< 5%) auf: Rötungen, Hyperpigmentierung der Haut und Nägel, Lichtempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit bei Bestrahlung (?Recall?-Phänomen), Urtikaria, anaphylaktischer Schock.
Injektionsstelle: Rötungen entlang der Infusionsvene treten häufig auf und können einer lokalen Phlebitis (Venenentzündung) oder Thrombophlebitis (Venenentzündung mit Blutpfropf) vorangehen. Das Risiko einer Phlebitis/Thrombophlebitis kann durch Einhaltung der im Kapitel ?Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung? beschriebenen Verfahrensweise minimiert werden. Phlebosklerose (Verhärtung der Venenwand) kann ebenfalls auftreten, besonders wenn Episachs® 50 mg in eine kleine Vene injiziert wird. Bei paravenöser Fehlinjektion treten lokale Schmerzen, schwere Fettgewebsentzündung und Gewebsnekrosen auf.
Andere Nebenwirkungen:
Schwäche, Unwohlsein, Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Konjunktivitis und Keratitis. Hyperurikämie (vermehrter Harnsäuregehalt im Blut) kann infolge schneller Lyse (Zerfall) von neoplastischen Zellen (Krebszellen) auftreten. Änderungen in den Transaminasenspiegeln. Wie bei anderen zytotoxischen Substanzen, wurde auch bei der Anwendung von Epirubicin über Thrombophlebitis und thromboembolische Ereignisse, einschließlich Lungenembolie (in Einzelfällen mit letalem Verlauf), berichtet. Die Behandlung mit Epirubicin kann von Amenorrhoe und Azoospermie begleitet sein und kann zu einem vorzeitigen Eintritt der Menopause bei prämenopausalen Frauen führen. Epirubicin kann den Urin ein bis zwei Tage nach Verabreichung rot färben; dies hat keine Bedeutung.
Hinweis zur Entsorgung
Nicht verwendetes Episachs® 50 mg und alle Materialien, die mit Episachs® 50 mg in Kontakt gekommen sind, müssen gemäß den geltenden Richtlinien für zytostatische Substanzen sachgerecht entsorgt werden.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Episachs® 200 mg?
Da Epirubicin meist als Teil einer Kombinationstherapie mit anderen Zytostatika verwendet wird, kann sich die Gesamttoxizität, insbesondere hinsichtlich der Myelosuppression (Knochenmarkschädigung) und gastrointestinalen Toxizität, verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung von Epirubicin und anderen kardiotoxischen (herzschädigenden) Arzneimitteln (z.B. 5-Fluorouracil, Cyclophosphamid, Cisplatin, Taxane) oder einer Strahlentherapie des Mediastinums (mittlerer Brustraum) verstärken die Kardiotoxizität (Herzschädigung) von Epirubicin. Daher ist hier, sowie bei gleichzeitiger Anwendung von anderen kardioaktiven (herzwirksamen) Substanzen (z.B. Calciumantagonisten) eine besonders sorgfältige Überwachung der Herzfunktion während der gesamten Therapie erforderlich.
Bei einer (Vor-)Behandlung mit Medikamenten, welche die Knochenmarkfunktion beeinflussen (z.B. Zytostatika, Sulfonamide, Chloramphenicol, Diphenylhydantoin, Amidopyrin-Derivate, antiretrovirale Arzneimittel), ist die Möglichkeit einer ausgeprägten Störung der Hämatopoese (Blutbildung) zu beachten. Die Dosierung von Epirubicin ist gegebenenfalls zu modifizieren. Bei Kombination mit anderen Zytostatika (z.B. Cytarabin, Cisplatin, Cyclophosphamid) können die toxischen Wirkungen der Epirubicin-Therapie verstärkt werden.
Epirubicin wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert (verstoffwechselt); jede Begleitmedikation, die die Leberfunktion beeinflußt, kann auch die Verstoffwechselung oder die Pharmakokinetik von Epirubicin und infolgedessen Wirksamkeit und/oder Toxizität beeinflussen. Die Kombination von Epirubicin mit potentiell hepatotoxischen (leberschädigenden) Arzneimitteln kann bei Beeinträchtigung des hepatischen (Leber-) Metabolismus und/oder der biliären (durch die Galle) Ausscheidung von Epirubicin zu einer Erhöhung der Toxizität der Substanz führen. Dies kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Zytostatika erhöht sich das Risiko für das Auftreten gastrointestinaler Nebenwirkungen.
Arzneimittel, die zu einer Verzögerung der Harnsäureausscheidung führen (z.B. Sulfonamide, bestimmte Diuretika), können bei gleichzeitiger Anwendung von Epirubicin zu einer verstärkten Hyperurikämie (erhöhter Harnsäuregehalt im Blut) führen.
Epirubicin bindet an Heparin; es kann zu Ausfällungen und Wirkungsverlust beider Wirkstoffe kommen.
Die gleichzeitige Anwendung von Verapamil vermindert die systemische Verfügbarkeit von Epirubicin durch eine Erhöhung der Clearance (Ausscheidung). Dadurch kommt es zu einer erhöhten systemischen Verfügbarkeit der Epirubicin-Metaboliten (Stoffwechselprodukte).
Cimetidin erhöht die AUC (?area under the curve?) von Epirubicin um 50%. Aus diesem Grund sollte eine Behandlung mit Cimetidin bei der Behandlung mit Epirubicin unterbrochen werden.
Wichtigste Inkompatibilitäten: Wegen chemischer Inkompatibilität (Unverträglichkeit) sollte Episachs® 200 mg nicht mit Heparin gemischt werden.
Wenn Episachs® 200 mg in Kombination mit anderen Zytostatika verabreicht wird, sollte keine direkte Mischung erfolgen. Ebenso sollte Episachs® 200 mg nicht mit einer alkalischen Lösung zusammengebracht werden (Hydrolyse).
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Episachs® 200 mg auftreten?
Blutbildendes System:
Die Myelosuppression (Knochenmarkschädigung) stellt die akute dosislimitierende Toxizität dar und tritt vor allem in Form einer dosisabhängigen, reversiblen Leukopenie und/oder Granulozytopenie (Neutropenie) auf. Thrombozytopenie (Verringerung der Blutplättchenzahl) und Anämie (Verringerung der Zahl der roten Blutkörperchen) können ebenfalls auftreten. Leukopenie (Verringerung der Zahl der weißen Blutkörperchen) und Neutropenie (Verringerung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen) können stark ausgeprägt sein, wobei der Nadir (Tiefstpunkt) meist zwischen dem 10. und 14. Tag nach Verabreichung des Arzneimittels erreicht wird; dieser ist jedoch gewöhnlich vorübergehend, und die Leukozyten und neutrophilen Granulozyten erreichen meist bis zum 21. Tag wieder normale Werte.
Als Folgen einer Myelosuppression können Fieber, Infektionen, Pneumonien (Lungenentzündungen), Sepsis (Blutvergiftung), septischer Schock, Hämorrhagien (Blutungen), Gewebshypoxie (mangelnde Sauerstoffversorgung des Gewebes) auftreten, die zum Tod führen können. Bei Auftreten einer febrilen (fiebrigen) Neutropenie wird eine i.v.-Antibiose empfohlen.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit Epirubicin und DNA verändernden Zytostatika (z.B. alkylierende Substanzen, Platinderivate) behandelt wurden, wurde in Einzelfällen das Auftreten einer sekundären Leukämie (zum Teil auch mit präleukämischer Phase) beobachtet. Dies kann auch nach einer kurzen Latenzzeit (1 – 3 Jahre) auftreten.
Sorgfältige Kontrollen des Blutbildes unter besonderer Berücksichtigung der Thrombozyten, Leukozyten, Granulozyten und der Erythrozyten sind vor und während jedem Behandlungszyklus erforderlich.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten häufig (> 5%) auf: Myelosuppression, Leukopenie, Granulozytopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Anämie, Fieber, Infektionen.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (< 5%) auf: Sepsis, septischer Schock, Hämorrhagien, Gewebshypoxie.
Kardiotoxizität:
Zwei Formen der Kardiotoxizität (Herzschädigung) können auftreten:
Der Soforttyp ist dosisunabhängig und gekennzeichnet durch Arrhythmien (Störung der regelmäßigen Herzschlagfolge; supraventrikuläre und ventrikuläre Extrasystolen, Sinustachykardie, ventrikuläre Tachykardie, Bradykardie, AV-Block, Schenkelblöcke) und/oder unspezifische EKGVeränderungen (ST-Streckenveränderungen, Niedervoltage und verlängerte QT-Zeit). Mit Ausnahme einer Manifestation maligner Rhythmusstörungen sind diese Veränderungen im allgemeinen vorübergehend und in der Regel kein Indikator für die Entstehung einer Kardiotoxizität vom Spättyp; ihr Auftreten stellt keine Kontraindikation für eine erneute Anwendung von Epirubicin dar.
Der Spättyp ist dosisabhängig und zeigt sich in Form einer Herzmuskelschädigung (Kardiomyopathie), die sich durch Symptome einer dekompensierten Herzinsuffizienz manifestiert (z.B. Dyspnoe (Atemnot), Ödeme (Flüssigkeitsansammlung im Gewebe), Lebervergrößerung, Aszites (Bauchwassersucht), Lungenödeme, Pleuraergüsse (Brustfellergüsse), Galopprhythmus).
Klinischen Studien zufolge steigt das Risiko eines kongestiven Herzversagens stark an, wenn eine kumulative Dosis von 900 – 1000 mg Epirubicin/m2 erreicht wird, auch wenn keine anderen kardialen Risikofaktoren vorliegen. Bei Vorliegen weiterer kardialer Risikofaktoren (z.B. aktiver oder latenter Herzerkrankungen, vorausgegangener Bestrahlung des Mediastinums oder vorausgegangener bzw. gleichzeitiger Behandlung mit kardiotoxischen Arzneimitteln) kann sich auch eine niedrigere kumulative Gesamtdosis kardiotoxisch auswirken. Schwere Herzschädigungen können durch regelmäßige Überwachung der Herzfunktion (hauptsächlich Überwachung der LVEF) im Verlauf der Epirubicin-Therapie verhindert werden. Die Manifestation der späten Kardiotoxizität erfolgt meist während der Behandlung mit Epirubicin oder innerhalb von zwei bis drei Monaten nach Beendigung der Behandlung. Späte Manifestationen (mehrere Monate bis Jahre nach Behandlungsende) sind aufgetreten. Es wurden auch Perikardergüsse (Herzbeutelergüsse) beobachtet.
In toxikologischen Studien zeigte Epirubicin einen besseren therapeutischen Index und niedrigere systemische und kardiale Toxizität als Doxorubicin.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten häufig (> 5%) auf: EKG-Veränderungen, Tachykardien, Arrhythmien.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (< 5%) auf: Kardiomyopathie, dekompensierte Herzinsuffizienz (Dyspnoe, Ödeme, Lebervergrößerung, Aszites, Lungenödeme, Pleuraergüsse, Galopprhythmus), ventrikuläre Tachykardie, Bradykardie, AV-Block, Schenkelblöcke.
Überwachung der Herzfunktion: Die Herzfunktion muß vor der Behandlung untersucht und während der Therapie sorgfältig überwacht werden, um während der Therapie kein Risiko schwerer Schädigungen des Herzens einzugehen. Eine anthrazyklin-induzierte Kardiomyopathie kann am besten mit einer Biopsie des Endomyokards diagnostiziert werden, jedoch eignet sich diese invasive Methode nicht für Routineuntersuchungen. Als Routineuntersuchung wird empfohlen, ein EKG aufzunehmen und die linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) zu bestimmen. Veränderungen im EKG sind normalerweise Anzeichen einer vorübergehenden (reversiblen) Schädigung. Eine andauernde QRS-Niedervoltage, Verlängerung des systolischen Zeitintervalls über die normalen Werte hinaus und eine Abnahme der LVEF sind oft Anzeichen einer Kardiomyopathie, die durch Anthrazykline hervorgerufen wird. Eine kumulative Gesamtdosis von 900 – 1000 mg Epirubicin/m2 sollte hinsichtlich des Risikos einer Kardiomyopathie nur mit größter Vorsicht überschritten werden. Beim Überschreiten einer Gesamtdosis von 900 – 1000 mg/m2 steigt das Risiko eines kongestiven Herzversagens erheblich.
Gastrointestinaltrakt:
Während der Behandlung kann eine Mukositis (v.a. Stomatitis, seltener Ösophagitis [Entzündung der Mundschleimhaut, seltener der Speiseröhre]) auftreten, die sich durch Schmerzen oder brennendes Gefühl, Erytheme (Hautrötung), Erosionen, Ulzerationen (Geschwürbildung), Blutungen und Infektionen manifestiert. Stomatitis tritt meist zu Beginn der Behandlung auf und kann sich in schweren Fällen zu Ulzerationen der Mukosa (Schleimhaut) entwickeln. Die meisten Patienten erholen sich jedoch von diesen Nebenwirkungen bis zur dritten Therapiewoche. Außerdem kann es zu anderen gastrointestinalen Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Diarrhöe (Durchfall), Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen kommen. Schweres Erbrechen und Durchfall können zu Dehydratation (Austrocknung) führen. Übelkeit und Erbrechen können durch prophylaktische (vorbeugende) Gabe von Antiemetika behandelt werden. Es kann eine Hyperpigmentierung der Mundschleimhaut auftreten.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten häufig (> 5%) auf: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöe, Dehydratation, Mukositis (v.a. Stomatitis) mit Schmerzen, brennendem Gefühl, Erythemen, Erosionen, Ulzerationen, Blutungen.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (< 5%) auf: Ösophagitis, Appetitlosigkeit, Hyperpigmentierung der Mundschleimhaut.
Haut, allergische Reaktionen:
Häufig tritt eine – gewöhnlich reversible – Alopezie (Haarausfall) auf, wobei das Haar normalerweise innerhalb von zwei bis drei Monaten nach Beendigung der Therapie nachwächst. Andere dermatologische Nebenwirkungen sind Rötungen, Hyperpigmentierung der Haut und Nägel, Lichtempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit bei Bestrahlung (?Recall?-Phänomen). Über Urtikaria (Nesselsucht) und anaphylaktische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen) wurde berichtet. Als Symptome können Hautausschlag, Juckreiz, Fieber, Schüttelfrost und Schock auftreten.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten häufig (> 5%) auf: Alopezie.
Folgende der o.g. Nebenwirkungen treten weniger häufig (< 5%) auf: Rötungen, Hyperpigmentierung der Haut und Nägel, Lichtempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit bei Bestrahlung (?Recall?-Phänomen), Urtikaria, anaphylaktischer Schock.
Injektionsstelle: Rötungen entlang der Infusionsvene treten häufig auf und können einer lokalen Phlebitis (Venenentzündung) oder Thrombophlebitis (Venenentzündung mit Blutpfropf) vorangehen. Das Risiko einer Phlebitis/Thrombophlebitis kann durch Einhaltung der im Kapitel ?Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung? beschriebenen Verfahrensweise minimiert werden. Phlebosklerose (Verhärtung der Venenwand) kann ebenfalls auftreten, besonders wenn Episachs® 200 mg in eine kleine Vene injiziert wird. Bei paravenöser Fehlinjektion treten lokale Schmerzen, schwere Fettgewebsentzündung und Gewebsnekrosen auf.
Andere Nebenwirkungen:
Schwäche, Unwohlsein, Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Konjunktivitis und Keratitis. Hyperurikämie (vermehrter Harnsäuregehalt im Blut) kann infolge schneller Lyse (Zerfall) von neoplastischen Zellen (Krebszellen) auftreten. Änderungen in den Transaminasenspiegeln. Wie bei anderen zytotoxischen Substanzen, wurde auch bei der Anwendung von Epirubicin über Thrombophlebitis und thromboembolische Ereignisse, einschließlich Lungenembolie (in Einzelfällen mit letalem Verlauf), berichtet. Die Behandlung mit Epirubicin kann von Amenorrhoe und Azoospermie begleitet sein und kann zu einem vorzeitigen Eintritt der Menopause bei prämenopausalen Frauen führen. Epirubicin kann den Urin ein bis zwei Tage nach Verabreichung rot färben; dies hat keine Bedeutung.
Hinweis zur Entsorgung
Nicht verwendetes Episachs® 200 mg und alle Materialien, die mit Episachs® 200 mg in Kontakt gekommen sind, müssen gemäß den geltenden Richtlinien für zytostatische Substanzen sachgerecht entsorgt werden.