Was Doxorubicin HCl PhaRes enthält
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Der Wirkstoff ist Doxorubicinhydrochlorid. Die Injektionslösung enthält 2 mg Doxorubicinhydrochlorid pro ml.
Jede Durchstechflasche mit 5 ml enthält 10 mg Doxorubicinhydrochlorid. Jede Durchstechflasche mit 10 ml enthält 20 mg Doxorubicinhydrochlorid. Jede Durchstechflasche mit 25 ml enthält 50 mg Doxorubicinhydrochlorid. Jede Durchstechflasche mit 75 ml enthält 150 mg Doxorubicinhydrochlorid. Jede Durchstechflasche mit 100 ml enthält 200 mg Doxorubicinhydrochlorid.
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Die sonstigen Bestandteile sind Natriumchlorid, Salzsäure 36 % (E507) und Wasser für Injektionszwecke.
Wie Doxorubicin HCl PhaRes aussieht und Inhalt der Packung
Doxorubicin HCl PhaRes 2 mg/ml Injektionslösung ist eine klare, rote Lösung. Die Lösung wird in farblosen Durchstechflaschen aus Glas geliefert, die mit einem Chlorobutyl-Kautschukstopfen verschlossen und mit einer Aluminium-Kappe versiegelt sind.
Doxorubicin HCl PhaRes 2 mg/ml ist in Durchstechflaschen zu 5 ml, 10 ml, 25 ml, 75 ml und 100 ml erhältlich. Jede Packung enthält 1 oder 5 Durchstechflaschen.
Pharmazeutischer Unternehmer
Pharma Resources GmbH
Domeierstr. 29/31
31785 Hameln
Deutschland
Tel.: 05151 609960
Fax.: 05151 6099630
Hersteller
Pharma Resources GmbH
Domeierstr. 29/31
31785 Hameln
Deutschland
Thymoorgan Pharmazie GmbH
Schiffgraben 23
38690 Goslar
Deutschland
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2019.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Inkompatibilitäten
Doxorubicin ist mit Heparin, Aminophyllin, Cephalotin, Dexamethason, Fluorouracil und Hydrocortison nicht kompatibel.
Dosierung und Anwendung
Beim Umgang mit Doxorubicin HCl PhaRes Lösung ist Vorsicht geboten. Ein Kontakt mit der Lösung ist zu vermeiden. Die Zubereitung ist streng aseptisch durchzuführen; als Schutzmaßnahmen sind Handschuhe, Gesichtsmaske, Schutzbrille und Schutzkleidung zu tragen. Es wird die Verwendung einer Werkbank mit laminarer Luftströmung (LAF) empfohlen.
Das Personal sollte ausreichend im Umgang mit zytotoxischen Substanzen geschult sein. Schwangere müssen vom Umgang mit diesem Arzneimittel ausgeschlossen werden.
Wenn Doxorubicin HCl PhaRes mit Haut oder Schleimhäuten in Kontakt kommt, sollte die betroffene Stelle gründlich mit Wasser und Seife gewaschen werden. Falls die Lösung ins Auge gerät, muss das Auge mit Wasser oder steriler Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) Lösunggespült und anschließend sofort ein Augenfacharzt aufgesucht werden.
Nach Gebrauch sind Durchstechflaschen und Injektionsmaterial (einschließlich Handschuhe) gemäß den Bestimmungen für Zytostatika zu vernichten. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Inaktivierung von verschüttetem oder ausgelaufenem Arzneimittel kann durch 1 %ige Natriumhypochloritlösung erreicht werden oder am einfachsten mit einem Phosphatpuffer (pH > 8) bis die Lösung entfärbt ist. Alle zur Reinigung verwendeten Materialien sollten – wie oben beschrieben – vernichtet werden.
Die Durchstechflasche muss auf Raumtemperatur gebracht werden, bevor sie mit einer Kanüle durchstochen wird.
Die Doxorubicinbehandlung darf nur durch oder nach Rücksprache mit einem Arzt begonnen werden, der umfangreiche Erfahrung mit zytostatischen Behandlungen hat. Patienten müssen während der Behandlung sorgfältig und häufig überwacht werden.
Doxorubicin darf NICHT intramuskulär, subkutan, oral oder intrathekal verabreicht werden.
Bei der intravenösen (i.v.) Verabreichung von Doxorubicin ist äußerste Vorsicht angezeigt; vorzugsweise sollte das Arzneimittel über den Schlauch einer gut laufenden intravenösen Infusion mit Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) - oder Glukose 50 mg/ml (5%) Lösung innerhalb von 3 - 5 Minuten verabreicht werden. Diese Technik minimiert das Risiko einer Thrombose oder perivenösen Paravasation, die zu schwerer Cellulitis, Vesikation und Gewebsnekrose führen kann. Doxorubicin kann intravenös als Bolusinjektion innerhalb von Minuten, als Kurzinfusion bis zu einer Stunde oder als Dauerinfusion bis zu 96 Stunden verabreicht werden.
Die direkte intravenöse Injektion wird nicht empfohlen, da es sogar bei ausreichendem Blutrückfluss nach Nadelaspiration zu einer Paravasation kommen kann.
Intravenöse Verabreichung
Die Dosierung wird üblicherweise auf Basis der Körperoberfläche berechnet (mg/m2). Das Dosierungsschema von Doxorubicin hängt von der Indikation ab (solide Tumoren oder akute Leukämie) sowie von der jeweiligen Verwendung im Rahmen spezifischer Behandlungsprotokolle (als Einzelsubstanz, in Kombination mit anderen zytotoxischen Substanzen oder als Bestandteil einer multidisziplinärer Behandlung, bei der unterschiedliche Verfahren wie Chemotherapie, Operation, Bestrahlung und Hormonersatztherapie miteinander kombiniert werden).
Monotherapie:
Die empfohlene Dosis beträgt 60 - 75 mg/m2 Körperoberfläche alle 3 Wochen. Diese Dosis kann i.v. als Einzeldosis oder aufgeteilt auf mehrere Dosen an 2 - 3 Tagen appliziert werden. Dosierung und Dosisintervalle sind dem jeweiligen Behandlungsprotokoll anzupassen. Die exakte Dosierung ist den aktuellen Behandlungsprotokollen zu entnehmen.
Kombinationstherapie:
Wird Doxorubicin HCl PhaRes in Kombination mit anderen Zytostatika angewendet, sollte die Dosis auf 30 - 60 mg/m2 alle 3 bis 4 Wochen reduziert werden.
Maximale kumulative Dosis:
Zur Vermeidung einer Kardiomyopathie wird empfohlen, dass die kumulative Lebensgesamtdosis von Doxorubicin (einschließlich Anwendung mit verwandten Arzneimitteln wie z. B. Daunorubicin) 450– 550 mg/m2 Körperoberfläche nicht überschreitet. Größte Vorsicht ist geboten, wenn bei Patienten mit
vorangegangener Bestrahlung des Mediastinums, vorangegangener oder begleitender Behandlung mit potenziell kardiotoxischen Wirkstoffen und bei Hochrisikopatienten (d. h. Patienten mit vorbestehender arterieller Hypertonie > 5 Jahre, vorbestehender Schädigung der Koronararterien, der Herzklappen oder des Myokards oder Patienten, die älter als 70 Jahre sind) eine kumulative Gesamtdosis von 400 mg/m2 überschritten wird. Die Herzfunktion dieser Patienten muss überwacht werden.
Besondere Patientengruppen:
Immunsupprimierte Patienten:
Bei Vorliegen einer Immunsuppression sollte die Dosis reduziert werden; die empfohlene alternative Dosierung beträgt 15 - 20 mg/m2 Körperoberfläche pro Woche.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist die Dosis entsprechend den Angaben in der folgenden Tabelle zu reduzieren:
Serumbilirubin | Empfohlene Dosis |
20-50 mol/ll | 1/2 der normalen Dosis |
> 50-85 mol/l | 1/4 der normalen Dosis |
> 85 mol/l | Behandlung abbrechen |
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei Vorliegen einer Niereninsuffizienz (GFR weniger als 10 ml/min) sollten nur 75 % der geplanten Dosis verabreicht werden.
Patienten mit erhöhtem Kardiotoxizitätsrisiko:
Bei Patienten mit erhöhtem Kardiotoxizitätsrisiko ist die Dauerinfusion einer Einzeldosis über 24 Stunden der Injektion vorzuziehen. Auf diese Weise wird möglicherweise die Häufigkeit einer
Kardiotoxizität ohne Verlust an therapeutischer Wirksamkeit reduziert. Bei diesen Patienten ist die Auswurffraktion vor jedem Chemotherapiezyklus zu bestimmen.
Patienten mit eingeschränkter Knochenmarkreserve ohne krankheitsbedingten Knochenmarkbefall: Die Dosis ist gegebenenfalls bei mit myelosuppressiven Substanzen vorbehandelten Patienten zu reduzieren, da deren Knochenmarkreserve unzureichend sein kann.
Doxorubicin HCl PhaRes darf nicht gegen eine liposomale Formulierung von
Doxorubicinhydrochlorid ausgetauscht werden.
Angesichts des erheblichen Risikos kardiotoxischer Wirkungen von Doxorubicin im Kindesalter sind bestimmte maximale kumulative Dosen abhängig vom Alter der Patienten einzuhalten. Bei Kindern (unter 12 Jahren) beträgt die maximale kumulative Dosis in der Regel 300 mg/m2, wohingegen die maximale kumulative Dosis bei Jugendlichen (über 12 Jahre) auf 450 mg/m2 festgelegt ist. Für Kleinkinder liegen keine definitiven Angaben zur maximalen kumulativen Dosis vor, es ist aber von einer noch geringeren Verträglichkeit auszugehen.
Die Dosierung muss bei Kindern möglicherweise reduziert werden, siehe Behandlungsprotokolle und Fachliteratur. Die Dosierung muss bei älteren Patienten möglicherweise ebenfalls reduziert werden.
Intravesikale Verabreichung
Zur Behandlung oberflächlicher Harnblasenkarzinome und zur Rezidivprophylaxe nach transurethraler Resektion (TUR) kann Doxorubicinhydrochlorid als intravesikale Instillation verabreicht werden. Die empfohlene Dosis zur intravesikalen Behandlung oberflächlicher Harnblasenkarzinome per Instillation beträgt 30 - 50 mg in 25 - 50 ml Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9%) Lösung. Die optimale Konzentration ist ca. 1 mg/ml. Die Verweildauer der Lösung in der Blase sollte 1 - 2 Stunden betragen. Während dieser Zeit ist der Patient alle 15 Minuten um 90° zu drehen. Um eine unerwünschte Verdünnung mit
dem Urin zu vermeiden, sollte der Patient angewiesen werden, innerhalb von 12 Stunden vor der Instillation keine Flüssigkeit mehr zu sich zu nehmen. (Die Urinproduktion sollte dann auf etwa 50 ml/h reduziert sein.) Je nachdem, ob es sich um eine therapeutische oder prophylaktische
Anwendung handelt, kann die Instillation nach einem Intervall von 1 Woche bis 1 Monat wiederholt werden.
Kontrolle der Behandlung
Vor und während der Therapie mit Doxorubicin werden die folgenden Verlaufsuntersuchungen empfohlen (die Häufigkeit dieser Untersuchungen ist abhängig von Allgemeinzustand, Dosis und Begleitmedikation):
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Thorax-Röntgenaufnahme und EKG
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regelmäßige Überwachung der Herzfunktion (LVEF beispielsweise durch EKG, UKG und Radionuklidventrikulographie [MUGA])
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Inspektion der Mundhöhle und des Rachens auf Schleimhautveränderungen
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Blutuntersuchungen: Hämatokrit, Thrombozyten, Differenzialblutbild, AST, ALT, ALP, LDH, Bilirubin, Harnsäure.
Kontrolle der linken Ventrikelfunktion
Zur Beurteilung der Herzleistung des Patienten sollte die LVEF mittels Ultraschall oder Myokardszintigrafie bestimmt werden. Diese Kontrolluntersuchung ist vor Beginn der Therapie und jeweils nach einer kumulativen Dosis von etwa 100 mg/m2 durchzuführen.
Nach Verdünnung
Die chemische und physikalische Anbruchstabilität wurde in Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Injektionslösung und in Glukose 50 mg/ml (5 %) Injektionslösung für 48 Stunden bei 2 °C – 8 °C und für 24 Stunden bei 25°C nachgewiesen, sofern die Lösung vor Licht geschützt in einem Glasbehältnis hergestellt und aufbewahrt wird.
Aus mikrobiologischen Gründen sollte die Lösung unmittelbar verwendet werden. Wird sie nicht unmittelbar verwendet, ist der Anwender verantwortlich für Aufbewahrungszeit und -bedingungen. Diese sollte normalerweise nicht mehr als 24 Stunden bei 2 °C – 8 °C betragen, es sei denn die Lösung wurde unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen zubereitet.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Bei den Entsorgungsverfahren muss die zytotoxische Natur dieser Substanz berücksichtigt werden.