Wie ist Diazep-CT 10 mg/2 ml ANZUWENDEN?
Wenden Sie Diazep-CT 10 mg/2 ml immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Reaktionslage, Alter und Gewicht des Patienten sowie Art und Schwere der Krankheit. Hierbei gilt der Grundsatz, die Dosis so gering und die Therapiedauer so kurz wie möglich zu halten.
Die Injektionslösung kann auch im Rahmen der Therapie bei Störungen der enteralen Resorption angezeigt sein, wenn mit oraler Anwendung kein Therapieerfolg zu erzielen ist.
Im Allgemeinen können zwischen 1-4-mal täglich 1-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.v. oder i.m. verabreicht werden. Beim Auftreten von Nebenwirkungen ist die Dosis vor wiederholter Anwendung zu reduzieren.
Folgende Richtlinien für Einzeldosen werden empfohlen zur:
Prämedikation vor chirurgischen und diagnostischen Eingriffen /postoperative Medikation
• Zur Operationsvorbereitung
erhalten Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre
- am Vorabend: 1-2 Ampullen Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 10-20 mg Diazepam) in einen Muskel (i.m.)
- 1 Stunde vor Narkoseeinleitung: Injektion von 1 Ampulle Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 10 mg Diazepam) in einen Muskel (i.m.)
- bzw. 10 min vor Narkosebeginn: ½-1 Ampulle Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 5-10 mg Diazepam) in eine Vene (i.v.)
Kinder erhalten 1 Stunde vor Narkoseeinleitung: 0,5-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 2,5-10 mg Diazepam) in einen Muskel (i.m.).
• Die Narkoseeinleitung erfolgt
- bei Erwachsenen mit 0,2-0,35 mg Diazepam/kg KG in die Vene (i.v.)
- bei Risikopatienten fraktioniert
- bei Kindern mit 0,1-0,2 mg Diazepam/kg KG (i.v.)
Die beste Methode, um die Dosierung jedem Patienten individuell anzupassen, besteht in einer initialen Injektion von 1 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 5 mg Diazepam) mit anschließend wiederholten Dosen von 0,5 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 2,5 mg Diazepam). Die Reaktion des Patienten muss nach jeder zusätzlichen Injektion von 2,5 mg während der jeweils folgenden 30 Sekunden beobachtet werden, bis man ein Schließen der Augenlider feststellt. Es sollten jedoch keine höheren Dosen als 0,35 mg/kg KG verabreicht werden.
• Nach der Operation
erhalten Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre 1-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 5-10 mg Diazepam) intramuskulär. Für Kinder ist die Dosis zu reduzieren.
Zur Dosierung bei Prämedikation für Kinder, die sich nach Alter und Gewicht richtet, empfiehlt sich die Dosierung nach dem Gewicht (0,1-0,2 mg/kg KG) zu verwenden (nach Pichlmayr):
Diazepam-Dosis*
Alter (Monate/Jahre) | Körpergewicht (kg) | (mg Diazepam bzw. ml Injektionslösung) |
bis 3 Monate | 3-5,5 | - |
4-6 Monate | 6-7 | 0,5 mg = 0,1 ml |
6-8 Monate | 8-9 | 1 mg = 0,2 ml |
12 Monate | 10 | 2 mg = 0,4 ml |
24 Monate | 12 | 5 mg = 1 ml |
2-3 Jahre | 12-14 | 5 mg = 1 ml |
3-5 Jahre | 14-18 | 5 mg = 1 ml |
5-8 Jahre | 18-25 | 7,5 mg = 1,5 ml |
8-10 Jahre | 25-30 | 7,5 mg = 1,5 ml |
10-12 Jahre | 30-35 | 10 mg = 2 ml |
12-15 Jahre | 35-40 | 10 mg = 2 ml |
* 5 mg = 1 ml bzw. 10 mg = 2 ml = 1 Ampulle Diazep-CT 10 mg/2 ml
Akute klinische Intervention bei akuten Spannungs-, Erregungs-, Angst- und Unruhezuständen
• Erwachsene
erhalten 0,4-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 2-10 mg Diazepam) i.v. (bzw. 0,1-0,2 mg/kg KG i.v.). Je nach Bedarf kann diese Gabe nach 3-4 oder auch 8 Stunden bis zum Abklingen der Symptome wiederholt werden.
• Kinder (über 1 Monat)
erhalten 0,2-0,4 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 1-2 mg Diazepam) i.v. oder i.m. je nach Schwere der Erkrankung. Falls unbedingt erforderlich, erfolgt eine Wiederholung nach 3-4 Stunden, sofern keine stärker sedierende Begleitmedikation vorangegangen ist.
Behandlung des Status epilepticus
• Erwachsene
erhalten anfänglich 1-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.v., oder falls i.v. nicht möglich, i.m. injizieren.
Falls erforderlich, Wiederholung nach 30-60 min oder alle 10-15 min bis maximal 3 Ampullen Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 30 mg Diazepam). Evtl. Dauertropfinfusion (Maximaldosis 3 mg/kg KG in 24 Stunden).
• Kinder über 5 Jahre (ab 22 kg KG)
erhalten 0,2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 1 mg Diazepam) langsam i.v. alle 2-5 min bis maximal 1 Ampulle Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 10 mg Diazepam).
• Kinder ab 3 Jahren (ab 15 kg KG)
erhalten 1-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 5-10 mg Diazepam) langsam i.v.
• Kinder bis 3 Jahre (bis 15 kg KG)
erhalten 0,4-1 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 2-5 mg Diazepam) langsam i.v. oder 1-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.m.
Die Maximaldosis für Kinder beträgt 20 mg. Die Behandlung kann, falls erforderlich, nach 2-4 Stunden wiederholt werden.
Behandlung von Zuständen mit erhöhtem Muskeltonus
Sofern die orale oder rektale Anwendung nicht möglich ist, genügen in der Regel initial 1-2-mal täglich 1 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 5-10 mg Diazepam) i.m.
Falls erforderlich, können 1-mal täglich 1-2 Ampullen Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 10-20 mg Diazepam) i.m. verabreicht werden.
Kinder erhalten je nach Alter und Gewicht 0,4-2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 2-10 mg Diazepam) i.m.
Die Verabreichung sollte vorzugsweise abends erfolgen. Bei Bedarf erfolgt die Fortsetzung der Behandlung mit oral einzunehmenden Präparaten.
Behandlung von Tetanus
In der Regel erhalten Kinder 0,4-1 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 2-5 mg Diazepam) und Erwachsene 2 ml Diazep-CT 10 mg/2 ml (entsprechend 10 mg Diazepam) - je nach Schweregrad - alle 1-8 Stunden i.v., per Infusion oder Sonde (evtl. auch rektal) oder eine i.v.-Dauertropfinfusion bis zu 3-4 mg Diazepam/kg KG in 24 Stunden.
Besondere Dosierungshinweise:
Alte oder geschwächte Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Ateminsuffizienz sowie eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion erhalten niedrigere Dosen:
Anfänglich nicht mehr als die Hälfte der angegebenen üblichen Dosierung bzw. 2-mal täglich 2,5 mg Diazepam i.m. oder i.v. Eventuell erforderliche Dosissteigerungen sollten schrittweise erfolgen und sollten sich an der erzielten Wirkung ausrichten. Die parenterale Einzeldosis sollte 5 mg Diazepam nicht überschreiten.
Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig andere zentral wirksame Medikamente erhalten.
Bei stark erniedrigter Plasmaeiweißkonzentration empfiehlt sich eine Halbierung aller Dosen (Initial- und Folgedosen).
Für Säuglinge, Kleinkinder sowie Kinder empfiehlt sich die Anwendung von rektal oder oral anzuwendenden Darreichungsformen (Zäpfchen oder Lösung).
Art der Anwendung
Die Injektionslösung wird langsam intravenös (nicht mehr als 1 mg/min) in eine Vene mit großem Lumen (um ein plötzliches Einsetzen der Wirkung zu vermeiden) über 2-5 min am liegenden Patienten unter Beobachtung (Blutdruck- und Atemkontrolle) injiziert.
Bei Injektionen in eine zu kleine Vene können Irritationen an der Venenwand (auch Thrombophlebitis) auftreten. Vor allem bei einer zu schnellen Injektion kann es zu Brennen und Schmerzen im Bereich der Injektionsstelle kommen.
Intraarterielle Injektionen müssen vermieden werden, da die Gefahr von Nekrosen besteht. Paravenöse Injektionen verursachen heftige Schmerzen.
Intramuskuläre Injektionen werden langsam und tief in einen großen Muskel injiziert (Vorsicht bei Thrombolysetherapie!). Intramuskuläre Injektionen können in seltenen Fällen zu Reizerscheinungen und Schmerzen am Ort der Injektion führen.
Wegen der ausgeprägten muskelrelaxierenden Wirkung sollten die Patienten nach der Injektion für eine angemessene Zeit unter Beobachtung bleiben.
Bei rascher i.v.-Gabe kann es durch Beeinflussung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion zum Blutdruckabfall, Herzstillstand und Atemstillstand kommen (siehe 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
Besonders bei Kindern, kreislauflabilen und älteren Patienten sollten deswegen Maßnahmen zur Unterstützung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktion vorgesehen werden.
Die Injektionslösung darf nicht mit anderen Injektionslösungen in der Injektionsspritze gemischt werden!
Der Inhalt der Ampulle muss klar sein. Auch bei vorschriftsmäßiger Lagerung kann eine Trübung auftreten. In solchen Fällen darf der Inhalt nicht mehr verwendet werden.
1 Ampulle zu 2 ml Injektionslösung kann mit folgenden wässrigen Infusionslösungen gemischt werden:
- 500 ml Glukoselösung 5 % (Braun)
- 500 ml Glukoselösung 10 % (Braun)
- 500 ml isotonische Kochsalzlösung (Fresenius)
Infusionsbeutel aus PVC sollten nicht verwendet werden. Das Zuspritzen sollte erst unmittelbar vor Anwendung erfolgen. Die Mischungen sollten innerhalb von 24 Stunden (Lagerung bei
+ 5 °C) verbraucht sein.
Bei laufenden Infusionen aus Elektrolytlösungen, wie isotonischer Natriumchloridlösung, Natriumchlorid 0,45 % Glucose 2,5 %, Ringer- sowie Ringerlaktatlösung kann die Injektionslösung bei vorübergehender Unterbrechung der Infusion in die untere Injektionskammer des Infusionsbesteckes eingespritzt werden.
Dauer der Anwendung
Die Injektionslösung eignet sich vor allem zur akuten klinischen Intervention, weniger zur chronischen Therapie.
Die Anwendungsdauer ist in der Regel bei akuten Krankheitsbildern auf Einzelgabe oder wenige Tage zu beschränken. Sollte in Ausnahmefällen eine ununterbrochene länger dauernde Anwendung (länger als 1 Woche) erforderlich sein, so ist beim Absetzen die Dosis schrittweise zu reduzieren. Hierbei ist das vorübergehende Auftreten möglicher Absetzphänomene zu berücksichtigen (siehe 2. ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung / Absetzerscheinungen/Entzugssymptome?).
Bei längerer Anwendung der Injektionslösung werden Kontrollen des Blutbildes und der Leberfunktion empfohlen.
Wenn Sie eine größere Menge von Diazep-CT 10 mg/2 ml angewendet haben, als Sie sollten
Im Falle einer Überdosierung ist der Arzt um Rat zu fragen. Bei jeder Beurteilung einer Vergiftung sollte an das Vorliegen einer Mehrfach-Vergiftung durch mögliche Einnahme/Anwendung mehrerer Arzneimittel gedacht werden.
Die Symptome einer Überdosierung treten verstärkt unter dem Einfluss von Alkohol und anderen auf das Gehirn dämpfend wirkenden Mitteln auf.
Symptome einer Überdosierung und erforderliche Maßnahmen
Symptome leichter Überdosierung können z. B. Verwirrtheit, Schläfrigkeit (Somnolenz), Gang- und Bewegungsstörungen (Ataxie), undeutliches Sprechen (Dysarthrie), Blutdruckabfall, Muskelschwäche sein. Treten solche Krankheitszeichen in Erscheinung, ist umgehend ein Arzt zu informieren, der über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheidet.
In Fällen hochgradiger Vergiftung kann es zu einer zentralen Verminderung der Herz-Kreislauf- und Atemfunktionen (blau-rote Färbung von Haut und Schleimhaut [Zyanose], Bewusstlosigkeit bis hin zum Atemstillstand, Herzstillstand) kommen. In solchen Fällen ist eine Intensivüberwachung notwendig!
Für die Aufhebung der zentraldämpfenden Wirkungen von Benzodiazepinen ist Flumazenil angezeigt. Es wird u. a. bei folgendem Anwendungsgebiet verwendet: ?Aufhebung der durch Benzodiazepine herbeigeführten Sedation im Rahmen therapeutischer Maßnahmen bei stationären Patienten.?
In der Abklingphase können hochgradige Erregungszustände vorkommen.
Wenn Sie die Anwendung von Diazep-CT 10 mg/2 ml vergessen haben
Wenden Sie zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt die verordnete Dosis an, jedoch keinesfalls die doppelte Menge.
Wenn Sie die Anwendung von Diazep-CT 10 mg/2 ml abbrechen
Sollten Sie die Behandlung unterbrechen wollen, besprechen Sie dies vorher mit Ihrem Arzt. Beenden Sie nicht eigenmächtig ohne ärztliche Beratung die medikamentöse Behandlung. Sie können damit den Therapieerfolg gefährden.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.