Bei Einnahme von Clozapin Sandoz 100 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Clozapin Sandoz 100 mg und andere Arzneimittel können sich gegenseitig sowohl im Hinblick auf ihre Wirkungen wie ihre Nebenwirkungen beeinflussen. Dies trifft u. a. auf folgende Medikamente zu:
- Arzneimittel, die bekanntermaßen die Knochenmarkfunktion unterdrücken wie z. B.
- Carbamazepin (ein Medikament zur Epilepsie-Behandlung)
- Chloramphenicol
- eine bestimmte Antibiotika-Gruppe, die so genannten Sulfonamide, zu denen auch Cotrimoxazol gehört
- Pyrazolon-Analgetika (Schmerzmittel, z. B. Phenylbutazon)
- Penicillamin (ein Arzneimittel zur Behandlung von rheumatischen Gelenkentzündungen)
- zytotoxische Wirkstoffe und
- Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen) zur Depot-Injektion mit Langzeitwirkung
dürfen nicht gleichzeitig mit Clozapin Sandoz 100 mg angewendet werden.
- Benzodiazepine (eine Arzneimittelgruppe mit beruhigenden, schlaffördernden und/oder muskelrelaxierenden Eigenschaften); durch eine gleichzeitige Anwendung mit Clozapin Sandoz 100 mg erhöht sich das Risiko einer Ohnmacht aufgrund einer plötzlichen Kreislaufstörung, was zum Herz- und/oder Atemstillstand führen kann.
- Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Allergien (Antihistaminika); eine gleichzeitige Anwendung kann die zentralen Wirkungen verstärken.
- Arzneimittel, die bekanntermaßen zu Herzproblemen führen können (QT-Verlängerung) wie z. B.
- andere Neuroleptika
- Arzneimittel, die ein Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt verursachen (z. B. Diuretika).
Eine gleichzeitige Anwendung kann die Herzgefährdung erhöhen und ist daher zu vermeiden.
- Anticholinergika (eine Arzneimittelgruppe, die den Wirkungen eines bestimmten Teils des Nervensystems, dem so genannten parasympathischen System, gegensteuert); Clozapin Sandoz 100 mg verstärkt die Wirkung dieser Medikamente, wodurch bestimmte Nebenwirkungen wie Verstopfung auftreten können.
- Arzneimittel zur Senkung des Blutdrucks; speziell während der Dosiseinstellung zu Beginn der Therapie kann Clozapin Sandoz 100 mg die blutdrucksenkende Wirkung verstärken.
- MAO-Hemmer (Arzneimittel, die z. B. zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden) und Arzneimittel, die auf das zentrale Nervensystem wirken, wie Narkotika (Betäubungsmittel, zu denen auch starke Schmerzmittel wie Morphin zählen) und Benzodiazepine; bei gleichzeitiger Anwendung von Clozapin Sandoz 100 mg und diesen Arzneimitteln kann die Wirkung auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden.
- Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (diese Arzneimittel werden z. B. bei Depression eingesetzt; zu ihnen gehören Fluvoxamin, Citalopram, Fluoxetin, Paroxetin und Sertralin) können den Clozapin-Gehalt im Blut erhöhen. Folglich muss die Clozapin-Dosis möglicherweise gesenkt werden, um Nebenwirkungen zu verhindern.
- Bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (Azol-Antimykotika, z. B. Itraconazol oder Ketoconazol), Cimetidin (Arzneimittel zur Behandlung von Magenerkrankungen), Erythromycin (ein Antibiotikum gegen bakterielle Infektionen) und bestimmte HIV-Arzneimittel (Protease-Hemmer). Die kombinierte Anwendung mit Clozapin Sandoz 100 mg kann zu Wechselwirkungen führen, auch wenn diese nicht wahrscheinlich sind.
- Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie und bestimmter Herzerkrankungen), Rifampicin (Arzneimittel zur Behandlung der Tuberkulose) und Omeprazol (Arzneimittel zur Behandlung von Magenerkrankungen); durch die gleichzeitige Anwendung kann die Wirkung von Clozapin Sandoz 100 mg abgeschwächt werden.
- Lithium (Arzneimittel zur Behandlung manisch-depressiver Störungen); die gleichzeitige Anwendung mit Clozapin Sandoz 100 mg kann zur Entstehung eines malignen neuroleptischen Syndroms führen.
- Adrenalin und Noradrenalin (Wirkstoffe, die z. B. zur Blutdruck-Erhöhung eingesetzt werden); ihre Wirkung kann durch Clozapin Sandoz 100 mg vermindert oder umgekehrt werden.
- Valproinsäure (Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie); bei gleichzeitiger Anwendung können schwere epileptische Anfälle einschließlich Erstanfälle bei Nicht-Epileptikern und Delirium ausgelöst werden.
Clozapin Sandoz 100 mg kann eine Erhöhung der Blutkonzentrationen folgender Medikamente bewirken, was eine Wirkungssteigerung und ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko zur Folge hat:
- Warfarin (ein Gerinnungshemmer)
- Digoxin (Wirkstoff, der unter anderem zur Behandlung einer Herzschwäche eingesetzt wird).
Bei Einnahme von Clozapin Sandoz 100 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Clozapin Sandoz 100 mg kann in Kombination mit Alkohol schädigende Wirkungen haben. Der Einfluss auf das zentrale Nervensystem kann verstärkt werden. Nehmen Sie daher während der Behandlung mit Clozapin Sandoz 100 mg keinen Alkohol zu sich.
Kaffeetrinken und Rauchen kann die Wirkung von Clozapin Sandoz 100 mg beeinflussen. Bitte geben Sie dem Arzt an, wieviel Kaffee Sie trinken und ob Sie rauchen. Bitte sprechen Sie mit ihm auch über jede Veränderung in Ihren Rauch- und Kaffeetrink-Gewohnheiten.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Während der Behandlung mit Clozapin Sandoz 100 mg kann es zu Blutbildveränderungen kommen. Regelmäßige Blutuntersuchungen sind daher wichtig für Sie. Während der ersten 18 Behandlungswochen werden diese Kontrollen wöchentlich vorgenommen, danach mindestens einmal im Monat für die gesamte Dauer der Behandlung und für einen Zeitraum von 4 Wochen nach dem vollständigen Ende der Behandlung mit Clozapin Sandoz 100 mg. Halten Sie diese Kontrolltermine ein. Wenn es bei Ihnen zu Grippe-ähnlichen Symptomen, Halsschmerzen, Fieber oder blasser Haut kommt oder Sie Blutungen unter der Haut bemerken, wenden Sie sich so schnell wie möglich an Ihren Arzt. Wenn Sie bereits eine Behandlung mit Clozapin aufgrund von Blutveränderungen beenden mussten, dürfen Sie nicht wieder mit Clozapin behandelt werden.
Wie alle Arzneimittel kann Clozapin Sandoz 100 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Patienten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten |
Unbekannt die Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht berechnet werden |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig:
- Anstieg der Zahl weißer Blutkörperchen (Eosinophilie und Leukozytose)
- Blutveränderung (Mangel an weißen Blutkörperchen), die mit erhöhter Anfälligkeit für Infektionen einhergeht (Leukopenie)
Gelegentlich:
- ausgeprägte Senkung der Zahl weißer Blutkörperchen (Granulozytopenie)
- schwerwiegende Blutveränderung (Agranulozytose; Symptome: plötzliches hohes Fieber, starke Halsschmerzen und Mundgeschwüre).
Obwohl bei Absetzen der Behandlung im Allgemeinen reversibel, kann eine Agranulozytose jedoch zur Sepsis führen und tödlich verlaufen. Da das Arzneimittel bei den ersten Anzeichen einer Agranulozytose sofort abgesetzt werden muss, um den Übergang in einen lebensbedrohlichen Zustand zu verhindern, ist die regelmäßige Kontrolle der Leukozytenzahl (weiße Blutkörperchen) zwingend erforderlich.
Selten:
- Verminderung der Zahl der roten Blutkörperchen (Anämie)
Sehr selten:
- Mangel an Blutplättchen, der mit Blutergüssen und Blutungsneigung verbunden ist (Thrombozytopenie)
- Anstieg der Blutplättchenzahl.
Endokrine Erkrankungen
Selten:
- erhöhter Gehalt des Hormons Prolaktin im Blut
Sehr selten:
- erhöhte Freisetzung von Hormonen aus den Nebennieren.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig:
Selten:
- verminderte Glukosetoleranz
- Zuckerkrankheit
Sehr selten:
- Durst, Übelkeit, Schläfrigkeit, schnelles Atmen und ein typischer Atemgeruch können bei Patienten mit Diabetes auf eine Säure-Vergiftung (Ketoazidose) hinweisen
lebensbedrohliche Form tiefer Bewusstlosigkeit im Rahmen eines Diabetes
stark überhöhte Blutzuckerwerte
abnorm hohe Triglyzeridwerte im Blutplasma
abnorm hohe Cholesterinwerte im Blut.
Psychiatrische Erkrankungen
Selten:
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig:
- Schläfrigkeit/dämpfender Effekt
- beruhigender Effekt
- Schwindelgefühl
Häufig:
- Verschwommensehen
- Kopfschmerzen
- Muskelzittern
- Steifigkeit
- Unvermögen ruhig zu sitzen
- unwillkürliche aber koordinierte Zuckbewegungen
- Anfälle/Krämpfe/Muskelzuckungen
Selten:
- Verwirrtheit
- Erregung, akute psychiatrische Störung als Folge eines körperlichen Zustandes, einer Vergiftung oder eines Arzneimittelentzugs (Delirium)
Sehr selten:
- Neurologische Störungen charakterisiert durch unwillkürliche Bewegung des Gesichts und des Kiefers (Spätdyskinesie).
Herzerkrankungen
Sehr häufig:
- beschleunigter Herzschlag (Tachykardie)
Häufig:
Gelegentlich:
Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
Selten:
Sehr selten:
- Herzmuskelerkrankung (Kardiomyopathie)
- Herzstillstand
- kardiale Probleme (QT-Verlängerung, Torsades de pointes).
Gefäßerkrankungen
Häufig:
- erhöhter Blutdruck
- Blutdruckabfall z. B. bei schnellem Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen, gelegentlich von Schwindelgefühl begleitet (orthostatische Dysregulation)
- plötzliche, vorübergehende Bewusstlosigkeit
Nicht bekannt:
- Blutgerinnsel in den Venen, vor allem in den Beinen (mit Schwellungen, Schmerzen und Rötungen der Beine), die möglicherweise über die Blutbahn in die Lunge gelangen und dort Brustschmerzen sowie Schwierigkeiten beim Atmen verursachen können. Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich beobachten, holen Sie bitte unverzüglich ärztlichen Rat ein.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Selten:
- Luftnot
- Flüssigkeitsansammlung im Brustkorb
Sehr selten:
- Atemstörungen/Atemstillstand.
Erkrankungen des Magen-Darmtrakts
Sehr häufig:
Häufig:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Mundtrockenheit
Selten:
Sehr selten:
- Vergrößerung der Ohrspeicheldrüse
- Darmverschluss.
Leber- und Milzerkrankungen
Häufig:
Selten:
- Leberentzündung (Hepatitis)
- Gelbfärbung der Haut oder Augenbindehaut mit Gallestau; die Behandlung sollte beendet werden.
- plötzliche Bauchspeicheldrüsenentzündung verbunden mit heftigen Schmerzen im Oberbauch, die in den Rücken ausstrahlen, sowie Übelkeit und Erbrechen
Sehr selten:
- plötzliches Absterben von Lebergewebe.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten:
Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen
Selten:
- Entzündung bestimmter Gewebe (Polyserositis).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig:
unwillkürlicher Urinabgang
Schwierigkeit zu urinieren
Sehr selten:
Nierenentzündung verbunden mit Blutnachweis im Urin, Fieber und Flankenschmerzen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane
Sehr selten:
abnorm verlängerte, schmerzhafte Erektion.
Allgemeine Erkrankungen
Häufig:
- Müdigkeit
- Fieber
- Störung der Schweiß- und Temperaturregulierung, geringfügig erhöhte Temperatur
Gelegentlich:
- schwerwiegende Reaktion auf die Anwendung von Neuroleptika, die sich in Muskelstarre, Bewegungszwang, hohem Fieber, Schwitzen, erhöhtem Speichelfluss und vermindertem Bewusstsein äußert (malignes neuroleptisches Syndrom).
Wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder das nächste Krankenhaus, wenn solche Symptome auftreten.
Sehr selten:
- unerklärlicher plötzlicher Tod.
Untersuchungen
Selten:
- erhöhte Blutwerte für das Enzym Creatinphosphokinase (ist bei jeder Form von Muskelabbau erhöht).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.