Wirkstoff(e) Reviparin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Abbott GmbH & Co. KG
Betäubungsmittel Nein
ATC Code B01AB08
Pharmakologische Gruppe Antithrombotische Mittel

Zulassungsinhaber

Abbott GmbH & Co. KG

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Clivarin 1.750 Reviparin Abbott GmbH & Co. KG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

- zur Verhütung von Gefäßverschlüssen durch Blutgerinnsel (tiefe Venenthrombosen) bei und nach operativen Eingriffen bei Patienten mit einem niedrigen oder mittleren Thromboserisiko (z. B. Allgemeinchirurgie).
- zur Verhütung von Gefäßverschlüssen durch Blutgerinnsel (tiefe Venenthrombosen) bei verletzten, ruhiggestellten Patienten mit einem mittleren Thromboserisiko (ruhigstellende Verbände, z. B. nach Knochenbrüchen, Achillessehnenriss).
Hinweis:
Bewährte zusätzliche nicht-medikamentöse postoperative gerinnungshemmende Maßnahmen sind weiterhin zu fördern.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Clivarin multi darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Reviparin-Natrium oder andere niedermolekulare Heparin-Zubereitungen oder einen der sonstigen Bestandteile von Clivarin sind.
Dazu gehört auch eine durch Heparin verursachte (bekannte oder vermutete), allergisch bedingte verminderte Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ II).
- Wenn bei Ihnen eine erhöhte Blutungsgefahr oder eine Blutung vorliegt, darf Reviparin-Natrium wie auch andere Antikoagulantien nicht angewendet werden, wie z. B. akute Blutung, Krankheitszustände mit Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese), Mangel an Gerinnungsfaktoren, stark verminderte Zahl der Blutplättchen (schwere Thrombozytopenie), unkontrollierter Bluthochdruck (Hypertonie), bakterielle Entzündung der Herzinnenhaut (bakterielle Endokarditis) einschließlich derjenigen mit verzögerter Verlaufsform (subakute Endokarditis), akutes Magen- und/oder Darmgeschwür oder akute Magenblutung, Gehirnblutung und Gefäßerweiterung im Gehirn (zerebrales Aneurysma), chirurgische Eingriffe am Rückenmark oder am zentralen Nervensystem oder am Ohr oder an den Augen, Blutungen im Auge oder entsprechende Verletzungen.
- wenn Sie eine schwere Einschränkung der Leberfunktion haben.
- wenn Sie eine schwere Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) haben.
- wenn Sie eine schwere Einschränkung der Funktion der Bauchspeicheldrüse haben.
- wenn Reviparin in therapeutischer Dosierung angewendet wird und wenn bei Ihnen mittels Einstichs einer Hohlnadel Rückenmarksflüssigkeit zu Untersuchungszwecken entnommen wird (Lumbalpunktion).
- wenn Reviparin in therapeutischer Dosierung angewendet wird und wenn bei Ihnen eine rückenmarknahe Narkose (spinale oder epidurale Anästhesie) durchgeführt wird.
- wenn Sie Netzhauterkrankungen im Auge (Retinopathien) haben.
- wenn bei Ihnen eine Fehlgeburt droht (Abortus imminens).
- bei Frühgeborenen und Neugeborenen.
Clivarin multi enthält Benzylalkohol.
Benzylalkohol ist mit dem Risiko eines ?gasping baby syndrome? verbunden. Ein ?gasping baby syndrome? äußert sich bei Neugeborenen und Frühgeborenen in einer Störung im Säure-Basen-Haushalt (Azidose), Schädigung des zentralen Nervensystems, Atemdepression, Blutungen in die Schädelhöhle (intrakranielle Hämorrhagien), erhöhtem Gehalt von Bilirubin im Blut (Hyperbilirubinämie), Verminderung der Leukozytenzahl im Blut (Leukopenie), Verminderung der Thrombozytenzahl im Blut (Thrombozytopenie), Leberschädigung, Hautveränderungen und unter Umständen mit tödlichem Ausgang.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Clivarin multi ist erforderlich,
- wenn bei Ihnen der Verdacht auf eine bösartige Erkrankung (Malignom) mit Blutungsneigung besteht.
- wenn bei Ihnen ein Nieren- und/oder Harnleiterstein diagnostiziert wurde.
- wenn Sie gleichzeitig Medikamente einnehmen/anwenden, die den Kaliumspiegel im Blut erhöhen, sowie bei gleichzeitiger Einnahme von Gerinnungshemmern (oralen Antikoagulantien oder Plättchenaggregationshemmern z. B. Acetylsalicylsäure), Cephalosporin-Antibiotika.
- Blutung: Wenn Sie bereits mit anderen blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (Antikoagulantien) oder solchen, die innerhalb eines Blutgefäßes die Zusammenballung von Blutplättchen hemmen (Thrombozytenaggregationshemmer), behandelt werden, sollte Clivarin multi wie auch andere Antikoagulantien nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden.
- wenn bei Ihnen eine Hirnblutung (zerebraler Insult), die Ausweitung eines arteriellen Blutgefäßes im Gehirn (zerebrales Aneurysma) oder ein Tumor im Gehirn (zerebrales Neoplasma) vorliegt.
- Wenn bei Ihnen eine rückenmarknahe Narkose (epidurale oder spinale Anästhesie) oder Lumbalpunktion durchgeführt wird, kann die vorbeugende Anwendung von Heparin (die Blutgerinnung hemmender Wirkstoff) sehr selten mit rückenmarknahen Hämatomen verbunden sein, die verlängerte oder dauernde Lähmungen zur Folge haben. Das Risiko ist erhöht bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die die Blutgerinnung beeinflussen, wie z. B. bestimmte Arzneimittel gegen Schmerzen (nichtsteroidale Antirheumatika), Thrombozytenaggregationshemmer oder Antikoagulantien, sowie bei verletzungsbedingter oder wiederholter Punktion und bei der Anwendung eines rückenmarknahen Katheters zur Narkose. Clivarin multi sollte in einem angemessenen Zeitintervall von 12 Stunden (Minimum 6 – 8 Stunden) vor und nach der Einführung oder der Entfernung des rückenmarknahen Katheters angewendet werden. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder eine Krankenschwester bei Anzeichen und Symptomen neurologischer Beeinträchtigung, wie z. B. Rückenschmerzen, sensorischen und motorischen Ausfällen (Taubheit und Schwäche in den Unterschenkeln) sowie Darm- oder Blasenfunktionsstörungen.
- Wenn bei Ihnen Clivarin multi oder andere niedermolekulare Heparine (LMWHs) angewendet werden, kann die Absonderung eines Nebennierenhormons (adrenale Sekretion von Aldosteron) unterdrückt werden, was zu einer Erhöhung der Kaliumkonzentration im Blut führen kann, besonders bei Erkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus, chronischer Nierenfunktionsstörung, vorbestehender Störung im Säure-Basen-Haushalt (metabolischer Azidose) oder wenn Sie Kalium-sparende Arzneimittel einnehmen. Bei verlängerter Einnahme von Kalium-sparenden Arzneimitteln besteht ein verstärktes Risiko für eine Erhöhung der Kaliumkonzentration im Blut. Vor Beginn der Therapie mit Clivarin multi sollen bei Risikopatienten bestimmte Substanzen im Blut (Serumelektrolyte) gemessen und danach regelmäßig kontrolliert werden, besonders wenn die Behandlung mit Clivarin multi über 7 Tage hinaus verlängert ist.
- Gelegentlich wurde zu Beginn einer Heparin-Behandlung eine leichte, vorübergehende Abnahme der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ I) beobachtet, die auf einer vorübergehenden Aktivierung der Blutplättchen basiert. In der Regel treten keine Komplikationen auf, sodass die Behandlung fortgesetzt werden kann.
- In seltenen Fällen wurde bei Anwendung von niedermolekularen Heparinen (LMWHs) eine durch Antikörper vermittelte schwere Abnahme der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ II) beobachtet. Diese Wirkung tritt meist innerhalb von 5 bis 21 Tagen nach Behandlungsbeginn auf. Bei Patienten, bei denen eine durch Heparin hervorgerufene Abnahme der Blutplättchen bekannt ist, kann dies früher auftreten.
- Wenn Sie von Clivarin multi auf andere Heparine (unfraktioniertes Heparin oder andere niedermolekulare Heparine) umgestellt werden sollten, ist zu beachten, dass Clivarin multi nicht eins zu eins (Einheit für Einheit) ersetzt werden kann, da sich die Wirkstoffe im Herstellungsprozess, in der Molekulargewichtsverteilung, in der Hemmung der Blutgerinnung (Anti-Xa- und Anti-IIa-Aktivitäten), in den Einheiten und in der Dosierung unterscheiden. Daher sind bei der Anwendung jedes dieser Arzneimittel besondere Vorsicht und Einhaltung der Gebrauchsinformation erforderlich.
- Clivarin multi darf nicht intramuskulär angewendet werden. Intramuskuläre Injektionen anderer Arzneimittel sollten während der Behandlung mit Clivarin wegen des erhöhten Risikos, Hämatome zu induzieren, vermieden werden.
Vorsichtsmaßnahmen
Clivarin multi sollte nur unter strenger medizinischer Überwachung angewendet werden.
Allgemein
Clivarin multi darf nicht mit anderen Injektions- oder Infusionslösungen gemischt werden.
Laboruntersuchungen
Während des Behandlungsverlaufs mit Clivarin multi sind wiederholte Kontrollen der Blutplättchen angeraten.
Begleitmedikation
Vorsicht ist geboten bei Begleitmedikation mit Arzneimitteln, die den Serum-Kaliumspiegel erhöhen, die die Blutgerinnung hemmen (orale Antikoagulantien) und Acetylsalicylsäure (ASS).
Kinder
Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Clivarin bei Kindern sind nur begrenzt verfügbar.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten liegt oft eine eingeschränkte Nierenfunktion vor, die die Ausscheidung von Clivarin multi reduziert. Daher sollte Clivarin multi bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.
Eine Netzhautveränderung im Auge bei bestehender Zuckererkrankung ist möglich (diabetische Retinopathie). Daher sollte Clivarin multi bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.
Hinweis:
Wie durch Heparin können auch durch Reviparin-Natrium folgende klinisch-chemische Untersuchungsergebnisse verfälscht werden: Vortäuschung niedriger Cholesterinwerte im Serum, falsch hohe T3- und T4-Werte bei nicht nüchternen Patienten, falsch hohe Blutzuckerwerte (erhöht um bis zu 30 mg%), Verfälschung des Bromsulphthalein-Testes (Leberfunktionstest).
Bei Anwendung von Clivarin multi mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Clivarin kann bei gleichzeitiger Behandlung die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen beeinflussen und/oder durch diese in seiner Wirkung beeinflusst werden:
- Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulantien, z. B. Dicumarole, Fibrinolytika) oder Arzneimittel, die den Serum-Kaliumspiegel erhöhen. Eine gleichzeitige Behandlung mit den Serum-Kaliumspiegel erhöhenden Medikamenten und Clivarin multi soll nur mit besonders sorgfältiger ärztlicher Überwachung erfolgen.
- Wirkungsverstärkung durch bestimmte Arzneimittel gegen Schmerzen (nichtsteroidale Antirheumatika, z. B. Phenylbutazon, Indometacin), Arzneimittel zur Beeinflussung der Blutplättchenfunktion (z. B. Salicylate, Acetylsalicylsäure [ASS], Dipyridamol), bestimmte Lösungen zur Erhöhung des Blutvolumens (Plasmaexpander: Dextran), Sulfinpyrazon, Zytostatika (Arzneimittel zur Behandlung von Tumoren), hochdosiertes i. v.-Penicillin (Antibiotikum) und Cephalosporine (Breitband-Antibiotika): Es besteht erhöhtes Blutungsrisiko.
- Infusion mit einem Arzneimittel zur Gefäßerweiterung (Nitroglycerin-Infusion): Die Heparinwirkung wird vermindert.
Verdrängung aus der Plasma-Eiweißbindung, z. B. von Propranolol (Betablocker). Bindung basischer Medikamente, z. B. Chinin (Arzneimittel zur Behandlung von Malaria), und Abschwächung ihrer Wirkung.
Zusätzlich zeigt Heparin zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, deren klinische Bedeutung unterschiedlich beurteilt wird.
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Clivarin multi enhält Benzylalkohol. Da Benzylalkohol die Gebärmutterschranke passiert und das ungeborene Kind eine erhöhte Empfindlichkeit für Benzylalkohol aufweisen kann, sollten Arzneimittel, die Benzylalkohol enthalten, bei Schwangeren nicht angewendet werden.
Stillzeit:
Die Anwendung von Clivarin multi während der Stillzeit wird nicht empfohlen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Es wurden keine Untersuchungen zu Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Clivarin multi
Dieses Arzneimittel enthält Benzylalkohol und darf nicht bei Frühgeborenen oder Neugeborenen angewendet werden.
Benzylalkohol kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und allergische Reaktionen hervorrufen.

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Wie wird es angewendet?

Wie ist Clivarin multi anzuwenden?
Wenden Sie Clivarin multi genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Zur Verhütung von Gefäßverschlüssen durch Blutgerinnsel (tiefe Venenthrombosen) bei und nach operativen Eingriffen bei Patienten mit einem niedrigen oder mittleren Thromboserisiko (z. B. Allgemeinchirurgie):
Soweit nicht anders verordnet, ist am Operationstag die erste Einzeldosis zu 0,25 ml Injektionslösung von Clivarin multi etwa 2 Stunden vor Operationsbeginn zu verabreichen. Anschließend wird ab dem ersten Tag nach der Operation 1mal täglich im 24-Stunden-Rhythmus jeweils eine Einzeldosis zu 0,25 ml Injektionslösung verabreicht.
Zur Verhütung von Gefäßverschlüssen durch Blutgerinnsel (tiefe Venenthrombosen) bei verletzten, ruhiggestellten Patienten mit einem mittleren Thromboserisiko (ruhigstellende Verbände, z. B. nach Knochenbrüchen, Achillessehnenriss):
Soweit nicht anders verordnet, ist die erste Einzeldosis zu 0,25 ml Injektionslösung von Clivarin multi am Tag der Ruhigstellung der verletzten Extremität zu verabreichen. Anschließend wird ab dem darauffolgenden Tag 1mal täglich im 24-Stunden-Rhythmus jeweils eine Einzeldosis zu 0,25 ml Injektionslösung verabreicht.
Wie und wann sollten Sie Clivarin multi anwenden?
Nur zur subkutanen Anwendung!
Das Mehrdosenbehältnis von Clivarin multi ist für die mehrmalige Anwendung bestimmt.
Das Aufziehen der Injektionslösung sollte mit einer längeren und stärkeren Nadel, auf keinen Fall mit der für die Injektion vorgesehenen Nadel, erfolgen. Die subkutane Injektion soll mit einer möglichst feinen und kurzen Nadel (z. B. Nr. 16 oder Nr. 18) in einer kalibrierten 1-ml-Spritze in eine von zwei Fingern geformte Hautfalte der Bauchwand (zwischen Nabel und Beckenkamm) oder der Vorderseite des Oberschenkels erfolgen. Die Kanüle ist senkrecht einzustechen und genauso wieder zu entfernen.
Wie lange sollten Sie Clivarin multi anwenden?
Die Dauer der Anwendung wird vom behandelnden Arzt bestimmt. Die Therapiedauer richtet sich im Wesentlichen nach der Art der Erkrankung und der Risikodauer für den Patienten (Immobilisierung). Bei unkomplizierten Operationen kann man im Allgemeinen von einer Behandlungsdauer von 7  10 Tagen ausgehen. Bei nicht operierten immobilisierten Patienten erstreckt sich die Therapiedauer bis zur vollständigen Mobilisation, bei Patienten mit Gipsverbänden liegt sie zum Beispiel im Mittel bei 41 Tagen.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Clivarin multi zu stark oder zu schwach ist.
Anwendung bei Kindern
Clivarin multi ist zur Anwendung bei Kindern nicht angezeigt.
Anwendung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion sollte Clivarin mit Vorsicht angewendet werden (sieh Abschnitt 2 ?Vorsichtsmaßnahmen?). Bei Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) ist die Anwendung von Reviparin kontraindiziert.
Anwendung bei eingeschränkter Leberfunktion
Die Anwendung von Reviparin bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wurde nicht untersucht.
Wenn Sie eine größere Menge Clivarin multi angewendet haben, als Sie sollten
Als Folge akuter Überdosierung können Blutungen in verschiedenen Körperregionen auftreten, z. B. in Haut und Schleimhäuten (Blutergüsse, flohstichartige Blutungen unter der Haut, Nasenbluten), aus Wunden, dem Magen-Darm-Trakt (Teerstuhl) und den ableitenden Harnwegen (Blut im Urin). Blutdruckabfall, Abfall des Hämatokrits oder andere Symptome können Zeichen einer verborgenen Blutung sein. Kleinere Blutungen oder Hämatome an der Injektionsstelle können auch bei normaler Dosierung auftreten und sollten normalerweise nicht zum Abbruch der Behandlung führen.
Bei dringendem Verdacht auf eine Überdosierung benötigen Sie ärztliche Hilfe!
Gegenmaßnahmen bei Überdosierung: Falls erforderlich kann als Gegenmittel (Antidot) bei Blutungen Protamin, 1250 I.E., langsam intravenös verabreicht werden. Dabei wird die Anti-IIa-Wirkung von Reviparin-Natrium (Verlängerung von aPTT und Thrombinzeit) rasch und komplett aufgehoben, die Anti-Xa-Wirkung jedoch nur zum Teil neutralisiert. Die intravenöse Protamin-Dosis sollte dabei der injizierten Dosis Clivarin multi entsprechen: 1 mg Protamin neutralisiert 82 Anti-Xa-Einheiten (BRS) von Reviparin-Natrium. Die Bolusinjektion von Protamin sollte 50 mg nicht überschreiten (es wird auf die Fachinformation der Hersteller von Protamin verwiesen).
Wenn Sie die Anwendung von Clivarin multi vergessen haben
Wenn Sie eine Injektion von Clivarin multi vergessen haben, so sollten Sie die tägliche Verabreichung wie verordnet fortführen. Auf keinen Fall dürfen Sie deshalb zwei Injektionen unmittelbar hintereinander verabreichen.
Wenn Sie die Anwendung von Clivarin multi abbrechen
Um einen zuverlässigen Thromboseschutz zu gewährleisten, ist es notwendig, die vom Arzt angegebene Therapiedauer einzuhalten. Wenn dies nicht möglich ist, z. B. beim Auftreten von Nebenwirkungen, sprechen Sie bitte unverzüglich mit Ihrem Arzt. Ein eigenmächtiges Absetzen oder Unterbrechen der Therapie kann nachteilige Folgen für Sie haben. Sprechen Sie bitte vorher mit Ihrem Arzt.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Clivarin Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Häufig:weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Folgende Nebenwirkungen wurden unter Clivarin in klinischen Studien an 1273 Patienten beobachtet:
- Fieber

- Organsystem -- Häufigkeit -- Nebenwirkung -
Erkrankung des NervensystemsHäufig- Kopfschmerzen
GefäßerkrankungenHäufig- Bluterguss (subkutanes Hämatom)
- Thrombose
Erkrankungen der Atemwege und des BrustraumsHäufig- Nasenbluten
Erkrankungen des GastrointestinaltraktesHäufig- Verstopfung
Erkrankungen der Skelettmuskulatur, des Bindegewebes und der KnochenHäufig- Schmerzen in den Beinen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am VerabreichungsortHäufig- Blutung an der Injektionsstelle
LaboruntersuchungenHäufig- auffälliger Leberfunktionstest

Andere mögliche Nebenwirkungen
Aus Beobachtungsstudien nach Markteinführung und aus anderen klinischen Studien mit dieser oder anderen Darreichungsformen von Clivarin bzw. Clivarodi sind folgende Nebenwirkungen bekannt, wobei eine Häufigkeitsschätzung nicht vorgenommen wurde, da diese Nebenwirkungen auf freiwilligen Spontanmeldungen aus einer unbekannten Populationsgröße basieren:
Erkrankungen des Blutes und des lymphatischen Systems
Leichter Abfall der Blutplättchen (Thrombozytopenie). Aufgrund eines Heparin-induzierten, allergischen Abfalls der Anzahl der Blutplättchen kann es selten zu einer schweren Thrombozytopenie (Typ II) kommen. An der Injektionsstelle kann eine Gewebsveränderung (Hautnekrose) auftreten.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Lokale Gewebsreaktionen (Verhärtungen, Rötungen, Verfärbungen und kleinere Hämatome) wurden an der Injektionsstelle beobachtet.
Gefäßerkrankungen
Dosisabhängige Nebenwirkungen beinhalten eine erhöhte Blutungsneigung, besonders aus Haut, Schleimhaut, Wunden, Magen-Darm-Trakt und ableitenden Harnwegen. Bei normaler Dosierung kann eine leichte Blutung an der Injektionsstelle auftreten.
Laboruntersuchungen
Erhöhung von bestimmten Enzymen im Blut (Lebertransaminasen GPT, GOT und Gamma-GT sowie der LDH und Lipase) wurden beobachtet.
Erkrankungen des Immunsystems
Allergische Reaktionen mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Temperaturanstieg, Juckreiz (Pruritus), Nesselsucht (Urtikaria), Atemnot (Dyspnoe) und niedrigem Blutdruck (Hypotonie) können auftreten. Es wurden allergische Sofortreaktionen mit Hautausschlägen, Krampf der Bronchialmuskeln (Bronchospasmen), Atemnot (Dyspnoe) und Blutdruckabfall sowie schwere allergische Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen) verbunden mit Schock beschrieben. Schwere allergische Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen) und eine Erhöhung des Blutdrucks sind unter Clivarin selten.
Gelegentlich wurde zu Beginn einer Heparin-Behandlung eine leichte, vorübergehende Abnahme der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ I) beobachtet, die auf einer vorübergehenden Aktivierung der Blutplättchen basiert. In der Regel treten keine Komplikationen auf, sodass die Behandlung fortgesetzt werden kann.
In seltenen Fällen wurde bei Anwendung von niedermolekularen Heparinen (LMWHs) eine durch Antikörper vermittelte schwere Abnahme der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ II) beobachtet. Diese Wirkung tritt meist innerhalb von 5 bis 21 Tagen nach Behandlungsbeginn auf. Bei Patienten, bei denen eine durch Heparin hervorgerufene Abnahme der Blutplättchen bekannt ist, kann dies früher auftreten.
Erkrankungen der Skelettmuskulatur, des Bindegewebes und der Knochen
Nach einer ziemlich langen Behandlungsdauer (Monate) mit Standard-Heparin kann sich eine Verminderung der Knochensubstanz und erhöhte Frakturanfälligkeit (Osteoporose) besonders bei prädisponierten Patienten entwickeln. Diese Nebenwirkung kann für Clivarin nicht ausgeschlossen werden. Klinische Studien sowohl mit anderen niedermolekularen Heparinen als auch mit Clivarin haben im Vergleich zu Standard-Heparin ein wahrscheinlich geringeres Osteoporose-Risiko gezeigt.
Sonstige
Nebenwirkungen wie bei einer Behandlung mit Standard-Heparin, wie Haarausfall (Alopezie), Erhöhung des Kalium-Spiegels im Blut (Hyperkaliämie), Krankheitszustände mit erhöhter Ausschüttung von Aldosteron (Hyperaldosteronismus; Aldosteron = Hormon der Nebennierenrinde) verbunden mit Hyperkaliämie und Störungen im Säure-Basen-Haushalt ([metabolische Azidose] insbesondere bei Patienten mit Einschränkung der Nierenfunktion und Zuckerkrankheit [Diabetes mellitus]), Erkrankung des Skelettsystems mit Verlust bzw. Verminderung von Knochensubstanz und –struktur sowie erhöhter Frakturanfälligkeit (Osteoporose) und schmerzhafter Dauererektion des Penis ohne sexuelle Erregung (Priapismus), wurden bisher unter Reviparin nicht beobachtet, sind jedoch nicht auszuschließen.
In seltenen Fällen können bei der Anwendung von Clivarin multi Überempfindlichkeitsreaktionen durch Benzylalkohol auftreten.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Wie ist Clivarin multi aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Durchstechflasche und der Faltschachtel nach ?Verwendbar bis? angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Aufbewahrungsbedingungen:
In der Originalverpackung aufbewahren.
Für diese Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung
Nach Anbruch, d. h. nach der ersten Injektion, ist Clivarin multi weitere 28 Tage bei Raumtemperatur haltbar.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden.
Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft, die Umwelt zu schützen.

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Weitere Informationen

Was Clivarin multi enthält
Der Wirkstoff ist: Reviparin-Natrium.
Das Mehrdosenbehältnis mit 6 ml Injektionslösung enthält je Einzeldosis zu 0,25 ml:
Reviparin-Natrium, in der Anti-Xa-Wirksamkeit entsprechend 13,8 mg niedermolekularem Heparin zur Wertbestimmung BRS (entspricht 11,3  17,9 mg Heparinfragment).
Heparinfragment aus Heparin aus Schweinedarmmukosa durch Nitritspaltung (mittlere Molmasse 3150 - 5150)
Die sonstigen Bestandteile sind: Benzylalkohol 2,5 mg (Konservierungsmittel, 1 %), Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.
Wie Clivarin multi aussieht und Inhalt der Packung
Durchstechflasche aus farblosem Glas mit schwarzem Septum und Aluminium-Schnappdeckel, gefüllt mit klarer, farbloser bis leicht gelblicher, wässriger Lösung mit charakteristischem Geruch.
Originalpackung mit 5 Durchstechflaschen (N1)
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Abbott GmbH & Co. KG
Max-Planck-Ring 2
65205 Wiesbaden
Tel.: 06128-0
Fax: 06128-1244
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Januar 2010.

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Wirkstoff(e) Reviparin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Abbott GmbH & Co. KG
Betäubungsmittel Nein
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden