WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON CLIVARIN 1.750 BEACHTEN?
Clivarin 1.750 darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Reviparin-Natrium oder andere niedermolekulare Heparin-Zubereitungen oder einen der sonstigen Bestandteile von Clivarin sind.
Dazu gehört auch eine durch Heparin verursachte (bekannte oder vermutete), allergisch bedingte verminderte Zahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ II).
- Wenn bei Ihnen eine erhöhte Blutungsgefahr oder eine Blutung vorliegt, darf Reviparin-Natrium wie auch andere Antikoagulantien nicht angewendet werden, wie z. B. akute Blutung, Krankheitszustände mit Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese), Mangel an Gerinnungsfaktoren, stark verminderte Zahl der Blutplättchen (schwere Thrombozytopenie), unkontrollierter Bluthochdruck (Hypertonie), bakterielle Entzündung der Herzinnenhaut (bakterielle Endokarditis) einschließlich derjenigen mit verzögerter Verlaufsform (subakute Endokarditis), akutes Magen- und/oder Darmgeschwür oder akute Magenblutung, Gehirnblutung und Gefäßerweiterung im Gehirn (zerebrales Aneurysma), chirurgischer Eingriff am Rückenmark oder am zentralen Nervensystem oder am Ohr oder an den Augen, Blutungen im Auge oder entsprechende Verletzungen.
- wenn Sie eine schwere Einschränkung der Leberfunktion haben.
- wenn Sie eine schwere Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) haben.
- wenn Sie eine schwere Einschränkung der Funktion der Bauchspeicheldrüse haben.
- wenn Reviparin in therapeutischer Dosierung angewendet wird und wenn bei Ihnen mittels Einstichs einer Hohlnadel Rückenmarksflüssigkeit zu Untersuchungszwecken entnommen wird (Lumbalpunktion).
- wenn Reviparin in therapeutischer Dosierung angewendet wird und wenn bei Ihnen eine rückenmarknahe Narkose (spinale oder epidurale Anästhesie) durchgeführt wird.
- wenn Sie Netzhauterkrankungen im Auge (Retinopathien) haben.
- wenn bei Ihnen eine Fehlgeburt droht (Abortus imminens).
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Clivarin 1.750 ist erforderlich,
- wenn bei Ihnen der Verdacht auf eine bösartige Erkrankung (Malignom) mit Blutungsneigung besteht.
- wenn bei Ihnen ein Nieren- und/oder Harnleiterstein diagnostiziert wurde.
- wenn Sie gleichzeitig Medikamente einnehmen/anwenden, die den Kaliumspiegel im Blut erhöhen, sowie bei gleichzeitiger Einnahme von Gerinnungshemmern (oralen Antikoagulantien oder Plättchenaggregationshemmern z. B. Acetylsalicylsäure), Cephalosporin-Antibiotika.
- Blutung: Wenn Sie bereits mit anderen blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln (Antikoagulantien) oder solchen, die innerhalb eines Blutgefäßes die Zusammenballung von Blutplättchen hemmen (Thrombozytenaggregationshemmer), behandelt werden, sollte Clivarin 1.750 wie auch andere Antikoagulantien nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden.
- wenn bei Ihnen eine Hirnblutung (zerebraler Insult), die Ausweitung eines arteriellen Blutgefäßes im Gehirn (zerebrales Aneurysma) oder ein Tumor im Gehirn (zerebrales Neoplasma) vorliegt.
- Wenn bei Ihnen eine rückenmarknahe Narkose (epidurale oder spinale Anästhesie) oder Lumbalpunktion durchgeführt wird, kann die vorbeugende Anwendung von Heparin (die Blutgerinnung hemmender Wirkstoff) sehr selten mit rückenmarknahen Hämatomen verbunden sein, die verlängerte oder dauernde Lähmungen zur Folge haben. Das Risiko ist erhöht bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die die Blutgerinnung beeinflussen, wie z. B. bestimmte Arzneimittel gegen Schmerzen (nichtsteroidale Antirheumatika), Thrombozytenaggregationshemmer oder Antikoagulantien, sowie bei verletzungsbedingter oder wiederholter Punktion und bei der Anwendung eines rückenmarknahen Katheters zur Narkose. Clivarin 1.750 sollte in einem angemessenen Zeitintervall von 12 Stunden (Minimum 6 – 8 Stunden) vor und nach der Einführung oder der Entfernung des rückenmarknahen Katheters angewendet werden. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder eine Krankenschwester bei Anzeichen und Symptomen neurologischer Beeinträchtigung, wie z. B. Rückenschmerzen, sensorischen und motorischen Ausfällen (Taubheit und Schwäche in den Unterschenkeln) sowie Darm- oder Blasenfunktionsstörungen.
- Wenn bei Ihnen Clivarin 1.750 oder andere niedermolekulare Heparine (LMWHs) angewendet werden, kann die Absonderung eines Nebennierenhormons (adrenale Sekretion von Aldosteron) unterdrückt werden, was zu einer Erhöhung der Kaliumkonzentration im Blut führen kann, besonders bei Erkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus, chronischer Nierenfunktionsstörung, vorbestehender Störung im Säure-Basen-Haushalt (metabolischer Azidose) oder wenn Sie Kalium-sparende Arzneimittel einnehmen. Bei verlängerter Einnahme von Kalium-sparenden Arzneimitteln besteht ein verstärktes Risiko für eine Erhöhung der Kaliumkonzentration im Blut. Vor Beginn der Therapie mit Clivarin 1.750 sollen bei Risikopatienten bestimmte Substanzen im Blut (Serumelektrolyte) gemessen und danach regelmäßig kontrolliert werden, besonders wenn die Behandlung mit Clivarin 1.750 über 7 Tage hinaus verlängert ist.
- Gelegentlich wurde zu Beginn einer Heparin-Behandlung eine leichte, vorübergehende Abnahme der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ I) beobachtet, die auf einer vorübergehenden Aktivierung der Blutplättchen basiert. In der Regel treten keine Komplikationen auf, sodass die Behandlung fortgesetzt werden kann.
- In seltenen Fällen wurde bei Anwendung von niedermolekularen Heparinen (LMWHs) eine durch Antikörper vermittelte schwere Abnahme der Blutplättchen (Thrombozytopenie Typ II) beobachtet. Diese Wirkung tritt meist innerhalb von 5 bis 21 Tagen nach Behandlungsbeginn auf. Bei Patienten, bei denen eine durch Heparin hervorgerufene Abnahme der Blutplättchen bekannt ist, kann dies früher auftreten.
- Wenn Sie von Clivarin 1.750 auf andere Heparine (unfraktioniertes Heparin oder andere niedermolekulare Heparine) umgestellt werden sollten, ist zu beachten, dass Clivarin 1.750 nicht eins zu eins (Einheit für Einheit) ersetzt werden kann, da sich die Wirkstoffe im Herstellungsprozess, in der Molekulargewichtsverteilung, in der Hemmung der Blutgerinnung (Anti-Xa- und Anti-IIa-Aktivitäten), in den Einheiten und in der Dosierung unterscheiden. Daher sind bei der Anwendung jedes dieser Arzneimittel besondere Vorsicht und Einhaltung der Gebrauchsinformation erforderlich.
- Clivarin 1.750 darf nicht intramuskulär angewendet werden. Intramuskuläre Injektionen anderer Arzneimittel sollten während der Behandlung mit Clivarin 1.750 wegen des erhöhten Risikos, Hämatome zu induzieren, vermieden werden.
Vorsichtsmaßnahmen
Clivarin 1.750 sollte nur unter strenger medizinischer Überwachung angewendet werden.
Allgemein
Clivarin 1.750 darf nicht mit anderen Injektions- oder Infusionslösungen gemischt werden.
Laboruntersuchungen
Während des Behandlungsverlaufs mit Clivarin 1.750 sind wiederholte Kontrollen der Blutplättchen angeraten.
Begleitmedikation
Vorsicht ist geboten bei Begleitmedikation mit Arzneimitteln, die den Serum-Kaliumspiegel erhöhen, die die Blutgerinnung hemmen (orale Antikoagulantien) und Acetylsalicylsäure (ASS).
Kinder
Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Clivarin bei Kindern sind nur begrenzt verfügbar.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten liegt oft eine eingeschränkte Nierenfunktion vor, die die Ausscheidung von Clivarin 1.750 reduziert. Daher sollte Clivarin 1.750 bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.
Netzhautveränderungen im Auge bei bestehender Zuckererkrankung sind möglich (diabetische Retinopathie). Daher sollte Clivarin bei diesen Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden.
Hinweis:
Wie durch Heparin können auch durch Reviparin-Natrium folgende klinisch-chemische Untersuchungsergebnisse verfälscht werden: Vortäuschung niedriger Cholesterinwerte im Serum, falsch hohe T3- und T4-Werte bei nicht nüchternen Patienten, falsch hohe Blutzuckerwerte (erhöht um bis zu 30 mg%), Verfälschung des Bromsulphthalein-Testes (Leberfunktionstest).
Bei Anwendung von Clivarin 1.750 mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Clivarin kann bei gleichzeitiger Behandlung die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen beeinflussen und/oder durch diese in seiner Wirkung beeinflusst werden:
- Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulantien, z. B. Dicumarole, Fibrinolytika) oder Arzneimittel, die den Serum-Kaliumspiegel erhöhen. Eine gleichzeitige Behandlung mit den Serum-Kaliumspiegel erhöhenden Medikamenten und Clivarin 1.750 soll nur mit besonders sorgfältiger ärztlicher Überwachung erfolgen.
- Wirkungsverstärkung durch bestimmte Arzneimittel gegen Schmerzen (nicht-steroidale Antirheumatika, z. B. Phenylbutazon, Indometacin), Arzneimittel zur Beeinflussung der Blutplättchenfunktion (Salicylate, Acetylsalicylsäure [ASS], Dipyridamol), bestimmte Lösungen zur Erhöhung des Blutvolumens (Plasmaexpander: Dextran), Sulfinpyrazon, Zytostatika (Arzneimittel zur Behandlung von Tumoren), hochdosiertes i.v.-Penicillin (Antibiotikum), Cephalosporine (Breitband-Antibiotika): Es besteht erhöhtes Blutungsrisiko.
- Infusion mit einem Arzneimittel zur Gefäßerweiterung (Nitroglycerin-Infusion): Die Heparinwirkung wird vermindert.
Verdrängung aus der Plasma-Eiweißbindung, z. B. Propranolol (Betablocker). Bindung basischer Medikamente, z. B. Chinin (Arzneimittel zur Behandlung von Malaria), und Abschwächung ihrer Wirkung.
Zusätzlich zeigt Heparin zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, deren klinische Bedeutung unterschiedlich beurteilt wird.
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Clivarin sollte Schwangeren nur mit Vorsicht verschrieben werden.
Stillzeit:
Die Anwendung von Clivarin während der Stillzeit wird nicht empfohlen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Untersuchungen zu Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.