Welche Wechselwirkungen zwischen CimeHEXAL® 800 und anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Aufgrund seiner Bindung an Cytochrom P450, ein Bestandteil verschiedener Leberenzyme, kann Cimetidin in der Leber den Abbau von Arzneimitteln, die ebenfalls über diese Enzyme verstoffwechselt werden, beeinflussen. Bei gleichzeitiger Verabreichung von CimeHEXAL® 800 und solchen Arzneimitteln können deren Wirkung und Wirkdauer verstärkt bzw. verlängert werden. Das erfordert eine Beobachtung der Patienten auch in Bezug auf die Nebenwirkungen dieser Arzneimittel. Gegebenenfalls ist die Dosis des gleichzeitig mit CimeHEXAL® 800 verabreichten Arzneimittels zu verringern bzw. nach Absetzen gegebenenfalls erneut anzupassen.
Die Aufnahme (Resorption) gleichzeitig verabreichter Arzneimittel aus dem Magen-Darm-Trakt kann durch CimeHEXAL® 800 beeinflusst werden.
Mögliche Wechselwirkungen mit folgenden Arzneimitteln müssen beachtet werden (insbesondere bei älteren Patienten oder Patienten mit Mehrfacherkrankungen sowie eingeschränkter Organfunktion):
Gleichzeitig verabreichtes Wechselwirkung
Arzneimittel
Blutgerinnungshemmende Die Prothrombinzeit kann durch
Mittel (Antikoagulantien) Cimetidin verlängert werden:
vom Warfarintyp, nicht Kontrolle des Gerinnungsstatus
Phenprocoumon (Marcu- und ggf. Dosisverringerung.
mar)
Antiarrhythmika (z. B. Durch Cimetidin verzögerte
Lidocain, Procainamid) Ausscheidung dieser Arznei-
stoffe; Wirkungen und/oder
Trizyklische Antidepressiva Nebenwirkungen können ver-
(z. B. Imipramin) stärkt bzw. verlängert werden:
ggf. Dosisverringerung dieser
Antiepileptika (z. B. Pheny- Arzneistoffe.
toin)
Benzodiazepine (z. B.
Chlordiazepoxid, Diazepam)
Beta-Rezeptorenblocker
(z. B. Propranolol, Meto-
prolol, Labetalol)
Calciumantagonisten
(z. B. Nifedipin)
Phenazon
Xanthinderivate (z. B.
Theophyllin)
Ketoconazol Durch pH-Anhebung wird die
Aufnahme (Resorption) von Ke-
toconazol aus dem Magen-
Darm-Trakt verringert, daher
Ketoconazol 2 Stunden vor
Cimetidin verabreichen.
Aluminium-Magnesium- Verringerte Aufnahme (Re-
hydroxid-haltige Ant- sorption) von Cimetidin aus
azida, hochdosiert dem Magen-Darm-Trakt;
Cimetidin ca. 2 Stunden vor
der Einnahme der Antazida
verabreichen.
Glipizid Bei der gemeinsamen Be-
handlung mit Cimetidin und
Glipizid können erhöhte Plas-
makonzentrationen von Glipi-
zid auftreten, wodurch die
blutzuckersenkende Wirkung
von Glipizid verstärkt werden
kann.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
Es ist zu beachten, dass unter der Einnahme von CimeHEXAL® 800 mit einer erhöhten Alkoholwirkung zu rechnen ist.
Nebenwirkungen
sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
sehr selten: 1 Fall oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von CimeHEXAL® 800 auftreten?
Blut und Blutbestandteile: Veränderungen des Blutbildes (Leukopenie, in seltenen Fällen Agranulozytose, Thrombopenie, Panzytopenie, aplastische Anämie) wurden beobachtet.
Haut:
Es kann vorübergehend zu Juckreiz kommen. Über gelegentliche Fälle von Hautausschlag, manchmal schwerer Natur, wurde berichtet. In seltenen Fällen ist es zu geringfügig vermehrtem Haarausfall gekommen. Im Allgemeinen ist es nicht notwendig, deshalb die Behandlung abzubrechen.
Herz und Kreislauf:
In seltenen Fällen wurde über verlangsamte oder beschleunigte Herzschlagfolge (Bradykardie, Tachykardie) und Überleitungsstörungen berichtet.
Leber:
Sehr seltene Erhöhungen der Serum-Transaminasen sind meist gering und normalisieren sich in der Regel unter fortgesetzter Behandlung.
Magen-Darm-Trakt:
Es kann vorübergehend zu Durchfällen kommen. Außerdem wurde über Bauchschmerzen, Erbrechen und Übelkeit berichtet.
Muskel und Skelett:
Es kann vorübergehend zu Gelenk- und Muskelschmerzen kommen. Überwiegend bei älteren oder schwerkranken Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion wurden sehr selten Muskelkrämpfe (Myoklonien) beobachtet, die nach Absetzen des Arzneimittels im Allgemeinen innerhalb von 24 Stunden abklangen.
Nervensystem und seelisches Befinden:
Vorübergehend kann es zu Schwindel kommen. In seltenen Fällen ist über vorübergehende Depressionen und Polyneuropathien (Nervenschädigungen, die u. a. mit Schwäche und/oder Empfindungsstörungen der Gliedmaßen einhergehen können) berichtet worden. Überwiegend bei älteren oder schwerkranken Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion wurden sehr selten Doppeltsehen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Trugwahrnehmungen (Halluzinationen), Verwirrtheits- und Unruhezustände beschrieben, die nach Absetzen des Arzneimittels im Allgemeinen innerhalb von 24 Stunden abklangen.
Niere:
Sehr seltene Erhöhungen der Plasma-Kreatinin-Werte sind meist gering und normalisieren sich in der Regel unter fortgesetzter Behandlung.
Stoffwechsel und Hormone:
In sehr seltenen Fällen wurde eine meist vorübergehende Vergrößerung der Brustdrüsen bei Männern (reversible Gynäkomastie) beobachtet, vor allem nach längerdauernder, hochdosierter Behandlung (z. B. beim Zollinger-Ellison-Syndrom). Über sehr seltene Fälle von Störungen im Sexualverhalten, z. B. Potenzstörungen, wurde berichtet, die sich nach Absetzen des Arzneimittels in der Regel vollständig zurückbildeten. Bisher ist jedoch nicht erwiesen, ob diese Störungen mit der Einnahme von Cimetidin zusammenhängen.
Überempfindlichkeitsreaktionen:
Selten können Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (angioneurotische Ödeme), Fieber, Störungen des Gallenabflusses (intrahepatische Cholestase, äußeres Zeichen: Gelbsucht), Leberentzündung (Hepatitis), Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) und der Nieren (interstitielle Nephritis) auftreten, die sich nach Absetzen von Cimetidin immer zurückbildeten.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Beim Auftreten von Nebenwirkungen informieren Sie bitte Ihren Arzt, damit über das weitere Vorgehen entschieden werden kann.