Calcium Verla® 600 mg darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Calciumcarbonat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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bei zu hohen Calciumkonzentrationen im Blut, z. B. bei:
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Überfunktion der Nebenschilddrüse
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Vitamin D‒Überdosierung
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bestimmten Tumoren wie Lungenkrebs, Brustkrebs, Nierenkrebs, bestimmten Formen von Blutkrebs (Plasmozytom) und bei Knochenmetastasen
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bestimmten Lungenerkrankungen (Sarkoidose, Morbus Boeck)
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Ruhigstellung von Gliedmaßen (Immobilisationsosteoporose).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Calcium Verla® 600 mg einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Calcium Verla® 600 mg ist erforderlich bei:
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eingeschränkter Nierenfunktion
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Nierenstein und Nierenverkalkung
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vermehrter Calciumausscheidung im Urin
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erniedrigter Phosphatkonzentration im Blut.
Fragen Sie Ihren Arzt um Rat, wenn in Ihrer Familie calciumhaltige Nierensteine vorgekommen sind.
Durch die Einnahme von Calcium Verla® 600 mg erhöht sich die Ausscheidung von Calcium im Urin. In den ersten Monaten nach Einnahmebeginn wird dadurch auch die Neigung zur Ausfällung von Calciumsalzen und unter Umständen zur Bildung von Steinen in Niere und Harnblase gesteigert. Dies kann durch eine reichliche Zufuhr von Flüssigkeit vermieden werden.
Bitte beachten Sie, dass die Einnahme von Calcium Verla® 600 mg zusammen mit hohen Dosen Calcium und Carbonat aus anderen Quellen (Nahrungsmittel, angereicherte Lebensmittel oder andere Arzneimittel) zu einem Milch-Alkali- Syndrom (Burnett-Syndrom) mit erhöhten Calciumwerten im Blut, metabolischer Alkalose, Nierenversagen und Weichteilverkalkung führen kann. Bei Einnahme hoher Dosen Calciumcarbonat aus oben genannten Quellen sollte der Calciumspiegel in Serum und Urin kontrolliert werden.
Hohe Dosen von Calcium Verla 600 mg, insbesondere wenn zusätzlich Vitamin D eingenommen wird, können zu erhöhten Calciumwerten im Blut und infolgedessen zu Nierenfunktionsstörungen führen. In solchen Fällen sollte der Calciumspiegel im Serum und die Nierenfunktion kontrolliert werden.
Einnahme von Calcium Verla® 600 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.
Folgende Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Calcium Verla® 600 mg:
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Vitamin D steigert die Wirkung von Calcium Verla® 600 mg (Resorptionssteigerung).
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Bestimmte harntreibende Mittel (Diuretika vom Thiazid-Typ) vermindern die Calciumausscheidung. Bei gleichzeitiger Einnahme von Calcium Verla® 600 mg
und solchen Arzneimitteln sollte deshalb der Calcium-Blutspiegel überwacht werden.
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Wenn Sie Corticosteroide einnehmen, kann das die Aufnahme von Calcium verringern und es kann notwendig werden, die Dosis von Calcium Verla® 600 mg zu erhöhen.
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Die Bioverfügbarkeit von Calcium Verla® 600 mg kann durch Antacida vermindert werden, die Ausscheidung über die Nieren durch Alkalisierung des Urins verlängert werden.
Calcium Verla® 600 mg beeinflusst die Wirkung anderer Arzneimittel wie folgt:
Wenn durch die Einnahme von Calcium Verla® 600 mg der Calcium‒Blutspiegel steigt, wird die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Arzneimitteln, die die Herzkraft steigern (herzwirksame Glykoside) erhöht und das Risiko von Herzrhythmusstörungen gesteigert.
Die Resorption und damit auch die Wirksamkeit von verschiedenen Antibiotika wie z.B. Tetracyclinen, Chinolonen, einigen Cefalosporinen sowie vielen anderen Arzneimitteln (z.B. dem Pilzmittel Ketoconazol, Eisen-, Natriumfluorid-, Estramustin-, Bisphosphonatpräparaten) wird durch die gleichzeitige Einnahme von Calcium Verla® 600 mg vermindert. Zwischen der Einnahme von Calcium Verla® 600 mg und der Einnahme anderer Präparate sollte daher in der Regel ein Abstand von mindestens 2 Stunden eingehalten werden.
Calciumsalze vermindern die Aufnahme von Phosphat durch Bildung schwer löslicher Salze.
Die Wirksamkeit des Herzmittels Chinidin wird durch Calcium Verla® 600 mg in unvorhersehbarer Weise beeinflusst.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Levothyroxin und Calcium Verla® 600 mg kann die Resorption von Levothyroxin vermindert sein. Aus diesem Grund sollte zwischen der Einnahme von Levothyroxin und Calcium Verla® 600 mg ein Abstand von mindestens 4 Stunden liegen.
Einnahme von Calcium Verla® 600 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Bitte beachten Sie, dass Milchprodukte einen hohen Calciumgehalt haben. Ein Liter Milch kann bis zu 1200 mg Calcium enthalten.
Wechselwirkungen können auch mit Nahrungsmitteln auftreten, die Oxalsäure, Phytinsäure oder Phosphate enthalten wie z.B. Spinat, Rhabarber, Getreideprodukte.
Schwangerschaft und Stillzeit
Calcium Verla® 600 mg kann während der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.