Bei Einnahme von Betarelix mite 2 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Betarelix mite 2 mg wird ebenso wie seine pulsverlangsamende Wirkung durch andere Mittel mit gleichsinnigen Wirkungen verstärkt (z. B. ACE-Hemmer, Clonidin, Guanfacin, -Methyldopa, Reserpin).
Wird im Falle einer gleichzeitigen Behandlung mit Clonidin ein Absetzen der Medikamenteneinnahme erforderlich, so ist zuerst Betarelix mite 2 mg und dann Clonidin abzusetzen, um einen überschießenden Blutdruckanstieg nach Absetzen von Clonidin zu vermeiden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Betarelix mite 2 mg und Kalziumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder Mitteln gegen Pulsunregelmäßigkeiten (Antiarrhythmika) ist eine sorgfältige Überwachung des Patienten erforderlich, da es zu Blutdruckabfall (Hypotension), stark verminderter Herzfrequenz (Bradykardie) oder anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann. Bei gleichzeitiger Anwendung von Calciumantagonisten vom Nifedipintyp kann es zu einem starken Blutdruckabfall kommen.
Hinweis:
Kalziumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp oder andere Mittel gegen Pulsunregelmäßigkeiten (Antiarrhythmika wie z. B. Disopyramid) dürfen bei Patienten, die mit Betarelix mite 2 mg behandelt werden, nicht intravenös verabreicht werden (Ausnahme Intensivmedizin).
Narkosemittel und andere Mittel, die die Herzfunktion beeinträchtigen, können die entsprechende Wirkung von Betarelix mite 2 mg verstärken und zu einem weiteren Blutdruckabfall führen. Die Empfindlichkeit des Herzmuskels gegenüber herzwirksamen Glykosiden kann durch Betarelix mite 2 mg verstärkt werden, dadurch kann die Herzschlagfolge verlangsamt und die Erregungsleitung verzögert werden. Die durchblutungsmindernden Eigenschaften von Mutterkornalkaloiden (z. B. in einigen Migränepräparaten) können durch Betarelix mite 2 mg verstärkt werden.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Betarelix mite 2 mg kann durch nichtsteroidale Antiphlogistika (z. B. Indometacin, Acetylsalicylsäure) abgeschwächt werden.
Die Wirkung harnsäuresenkender Mittel kann vermindert werden.
Die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin oder Tabletten, die den Blutzucker senken (z. B. Sulfonylharnstoffe) kann durch den Penbutololanteil von Betarelix mite 2 mg verstärkt oder abgeschwächt, durch den Piretanidanteil abgeschwächt werden.
Allergische Reaktionen (z. B. durch Insektenstiche, bei Desensibilisierung) können aufgrund einer abgeschwächten Gegenregulation des Kreislaufsystems in verstärkter Form auftreten (anaphylaktischer Schock).
Gleichzeitige Anwendung von Kortikoiden, von Carbenoxolon, größerer Mengen Lakritze oder übermäßiger Gebrauch von Abführmitteln kann die Neigung zu Kaliummangel verstärken.
Wirkungen und Nebenwirkungen hoher Dosen von Salicylaten und curareartigen Muskelrelaxanzien werden möglicherweise durch den Piretanidanteil von Betarelix mite 2 mg verstärkt.
Die Ausscheidung von Lithiumsalzen wird vermindert; dies kann zu einem Anstieg des Serum-Lithiumspiegels führen und die Gefahr herz- und nervenschädigender Lithiumeffekte erhöhen (bei Patienten, die mit Lithiumsalzen behandelt werden, Lithiumspiegel überwachen).
Möglicherweise können die nierenzellschädigenden (nephrotoxischen) Effekte einiger Antibiotika (z. B. Aminoglykoside, einige Cephalosporine, Polymyxine) durch Betarelix mite 2 mg verstärkt werden. Bei Patienten mit Nierenschädigung, die durch Antibiotika hervorgerufen wurde, sollte Betarelix mite 2 mg mit Vorsicht eingesetzt werden. Piretanid kann die ototoxische (den Gehörnerv schädigende) Wirkung von Aminoglykosid-Antibiotika (z. B. Kanamycin, Gentamicin, Tobramycin) und anderen gehörschädigenden Arzneimitteln verstärken. Auftretende Hörstörungen können irreversibel sein.
Daher dürfen die vorgenannten Arzneimittel nur bei Vorliegen zwingender Gründe gleichzeitig mit Betarelix mite 2 mg angewendet werden
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Betarelix mite 2 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt |
Mögliche Nebenwirkungen:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
In Einzelfällen wurde ein Abfall der Thrombozyten im Blut (Thrombozytopenie) beobachtet, dadurch kann es zu einer erhöhten Blutungsneigung kommen.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich können allergische Reaktionen (Hautausschläge, allergischer Schnupfen, Lichtüberempfindlichkeit), Kältegefühl oder Kribbeln in den Gliedmaßen auftreten.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Der Piretanidanteil in Betarelix 2 mg kann zu Kaliumverlust und Kalziumverlust führen, bei zu geringer Kochsalzzufuhr kann ein Natriummangel auftreten. Allgemeine Muskelschwäche und Wadenkrämpfe können ein Hinweis auf Störungen im Elektrolythaushalt sein. Besonders bei älteren Patienten kann es bei erheblichem Flüssigkeitsverlust zu Kreislaufstörungen kommen, dabei kann die Gerinnungsneigung des Blutes erhöht sein.
Selten können die Blutfettwerte ansteigen.
Bei Zuckerkranken kann in seltenen Fällen die Neigung zu Unterzuckerung verstärkt werden, dabei können die Symptome einer Unterzuckerung (z. B. schnelle Herzschlagfolge) verschleiert werden. Eine verborgene Zuckerkrankheit (latenter Diabetes mellitus) kann selten in Erscheinung treten, eine bereits bestehende sich verschlechtern.
Psychiatrische Erkrankungen
Es können selten psychische Störungen (depressive Verstimmung, Angstzustände und Halluzinationen) auftreten.
Erkrankungen des Nervensystems
Insbesondere zu Beginn der Behandlung häufig Kopfschmerzen, Schwindel, gelegentlich Schwitzen.
Es können, wie bei einer Betablocker-Therapie generell, gelegentlich Müdigkeit, Benommenheit, Schlafstörungen (auch Albträume) auftreten.
Augenerkrankungen
Unter der Behandlung mit Betarezeptor-Blockern kann es selten zu vermindertem Tränenfluss kommen (Vorsicht bei Kontaktlinsenträgern), eine Bindehautentzündung kann in seltenen Fällen auftreten.
Herz-/Kreislauferkrankungen
Der Penbutololanteil in Betarelix 2 mg kann zu unerwünscht langsamem Puls, Störungen der Erregungsleitung des Herzens, zu Herzleistungsschwäche und zu einem übermäßigen Blutdruckabfall führen bzw. vorbestehende Störungen dieser Art verstärken. Eine den Blutdruckabfall begleitende Pulsbeschleunigung kann abgeschwächt sein. Selten können Herzschmerzen (Angina pectoris) ausgelöst oder verstärkt werden.
Gefäßerkrankungen
In Einzelfällen kann es zu einer Verstärkung bestehender Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen (Claudicatio intermittens, Morbus Raynaud) kommen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Unter Betarelix 2 mg sind vereinzelt Atembeschwerden beobachtet worden. Vor allem bei Patienten mit Neigung zu atemwegsverengenden Reaktionen können Atemwegsverengung (Bronchospasmus) und schwere, unter Umständen lebensbedrohliche Atemnot ausgelöst werden. Darum müssen Sie, falls sich bei Ihnen eine schwere Atemnot entwickelt, umgehend einen Arzt benachrichtigen und dürfen Betarelix 2 mg auf keinen Fall ohne ärztliche Aufsicht weiter nehmen.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Betarelix 2 mg kann gelegentlich, insbesondere zu Beginn der Behandlung verursachen: Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Brechreiz, Durchfall oder Verstopfung, selten Mundtrockenheit.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Arzneimittel, die Betarezeptor-Blocker enthalten, können in Einzelfällen eine Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
In Einzelfällen kann es zu Muskelschwäche oder sehr selten auch zu Muskelkrämpfen kommen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Die Werte von Kreatinin, Harnsäure und Harnstoff im Blut können ansteigen.
Bei Patienten mit gestörter Blasenentleerung oder Vergrößerung der Prostata (Prostatahypertrophie) können die Symptome einer Harnabflussbehinderung verstärkt werden, im äußersten Fall kann es zu Harnsperre mit Blasenüberdehnung kommen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Beim Mann kann es selten zu Potenzstörungen kommen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.