Was Bendamustin AqVida enthält
Der Wirkstoff ist Bendamustinhydrochlorid.
Eine Durchstechflasche mit 0,5 ml Konzentrat enthält 50 mg Bendamustinhydrochlorid. Eine Durchstechflasche mit 1 ml Konzentrat enthält 100 mg Bendamustinhydrochlorid.
Eine Durchstechflasche mit 0,5 ml Konzentrat enthält 200 mg Bendamustinhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind Dimethylacetamid, Sucrose, Cysteinhydrochlorid-Monohydrat und Wasser für Injektionszwecke.
Wie Bendamustin AqVida aussieht und Inhalt der Packung
Durchstechflaschen aus Braunglas mit Gummistopfen und Flip-off-Bördelkappe aus Aluminium/Kunststoff.
Klare, farblose bis gelbe Lösung.
Bendamustin AqVida ist in Packungen zu 1 und 5 Durchstechflaschen erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
AqVida GmbH,
Kaiser-Wilhelm Strasse. 89,
20355 Hamburg,
Germany
Hersteller:
Amneal Netherlands B.V. Emmaplein 4D 's-Hertogenbosch
5211 VW Niederlande
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Niederlande: Bendamustine HCL Aqvida 100 mg/ml concentraat voor oplossing voor infusie
Deutschland: Bendamustin AqVida 100 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Vereinigtes Königreich Bendamustine Hydrochloride AqVida 100 mg/ml concentrate for solution for infusion
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im 02/2021.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Es ist zu beachten, dass die Konzentration von Bendamustin AqVida von anderen Bendamustin- haltigen Arzneimitteln abweicht. Es muss vor Anwendung verdünnt werden.
Hinweise zur Handhabung:
Bei der Zubereitung und der Entsorgung der Infusionslösung sind die üblichen Sicherheitsvorkehrungen für Zytostatika zu beachten. Die Handhabung der Infusionslösung sollte an speziellen Sicherheitswerkbänken erfolgen. Es sollten spezielle Schutzmäntel und Handschuhe verwendet werden. Falls keine Sicherheitswerkbank verfügbar ist, sollte die Ausrüstung um eine Maske und Schutzbrille ergänzt werden.
Beim Umgang mit Bendamustin AqVida sind eine Inhalation und Haut- oder Schleimhautkontakt zu vermeiden (Handschuhe, Schutzkleidung und ggf. Schutzmaske tragen!). Etwaige kontaminierte Körperstellen sind gründlich mit Wasser und Seife zu reinigen bzw. am Auge ist mit 0,9 % (isotoner) Kochsalzlösung zu spülen. Sofern möglich, empfiehlt sich das Arbeiten an speziellen Sicherheitswerkbänken (Laminar-Flow) mit flüssigkeitsundurchlässiger, absorbierender Einmalfolie. Schwangeres Personal ist vom Umgang mit Zytostatika auszuschließen. Bei anhaltender Reizung sollte ein Arzt konsultiert werden. Wenn die Lösung auf die Haut gelangt, spülen Sie die Stelle gründlich mit Wasser.
Hinweise zur Verdünnung:
Das einzige zugelassene Lösungsmittel zur Verdünnung von Bendamustin AqVida ist 0,9%ige Natriumchloridlösung (ohne Konservierungsmittel). Als Behältnis sollte ein Beutel aus Polyvinylchlorid (F 146 Plastik) verwendet werden.
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Zur Verdünnung von Bendamustin AqVida muss eine aseptische Methode verwenden werden.
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Die für einen einzelnen Patienten erforderliche Gesamtmenge an Bendamustin AqVida muss mit steriler 0,9%iger Natriumchloridlösung ohne Konservierungsmittel verdünnt werden. Das Endvolumen sollte 500 ml ergeben, und die Bendamustin-Konzentration zwischen 0,3 mg/ml und 0,6 mg/ml liegen. Die verdünnte Lösung ist eine klare, farblose bis gelbe Lösung.
Herstellung der Infusionslösung:
Wenn Bendamustin AqVida unter Kühlung aufbewahrt wird, dann lassen Sie die erforderliche Anzahl an Durchstechflaschen 5 Minuten vor dem Gebrauch bei 25°C stehen. Es kann mehr als eine Durchstechflasche Bendamustin nötig sein, um die erforderliche Dosis für den Patienten zu erhalten (siehe Tabelle 1).
Entnehmen Sie die erforderliche Menge an Bendamustin AqVida mit einer kalibrierten Spritze unter aseptischen Bedingungen.
Das erforderliche Volumen von Bendamustin AqVida muss in einen Infusionsbeutel mit 0,9%iger Natriumchloridlösung injiziert werden, um ein Endvolumens von 500 ml herzustellen. Es dürfen keine weiteren Arzneimittel der hergestellten Infusionslösung oder dem Infusionsset zur intravenösen Verabreichung hinzugefügt werden.
Mischen Sie den Infusionsbeutel manuell mit einer Schaukelbewegung. Ein nach der Entnahme in der Durchstechflasche verbleibender Rest ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Wie bei allen parenteralen Arzneimitteln sollte die Lösung von Bendamustin AqVida vor der Verabreichung visuell auf Partikel und Verfärbung geprüft werden. Wenn Partikel zu sehen sind, darf die Lösung nicht verabreicht werden.
In der nachstehenden Tabelle 1 sind Details für die erforderliche Gesamtdosis, das Volumen und die benötigte Anzahl an Durchstechflaschen in Bezug auf die Körperoberfläche angegeben.
Tabelle 1: Berechnungsbeispiele für Patienten, die die empfohlene Dosis von 100 mg/m²-150 mg / m² Bendamustin erhalten, für eine Körperoberfläche von 1,6 m² bis 2 m².
Chronisch-lymphatische Leukämie:
Körperoberfläche (KO) in m² | Gesamtdosis = Patienten KO multipliziert mit der empfohlenen Dosis | Gesamtvolumen, welches auf 500 ml verdünnt werden muss | Anzahl erforderlicher Durchstechflaschen |
| Multiples Myelom: 120-150 mg/m² | [100 mg/ml]) | (Dstfl.) |
| mg | ml | |
1,6 | 192-240 | 1,9-2,4 | 1 Dstfl. mit 200 mg - 1 Dstfl. mit 200 mg + 1 Dstfl. mit 50 mg |
1,7 | 204-255 | 2,0-2,5 | 1 Dstfl. mit 200 mg - 1 Dstfl. mit 200 mg + 1 Dstfl. mit 50 mg |
| Monotherapie der chronisch- lymphatischen Leukämie: 100 mg/m² | [100 mg/ml]) | Durchstechflaschen (Dstfl.) |
| mg | ml | |
1,6 | 160 | 1,6 | 1 Dstfl. mit 200 mg |
1,7 | 170 | 1,7 | 1 Dstfl. mit 200 mg |
1,8 | 180 | 1,8 | 1 Dstfl. mit 200 mg |
1,9 | 190 | 1,9 | 1 Dstfl. mit 200 mg |
2 | 200 | 2 | 1 Dstfl. mit 200 mg |
Non-Hodgkin-Lymphome, die nicht oder nur kurz auf eine vorhergehende Behandlung mit Rituximab angesprochen haben:
| Gesamtdosis = Patienten KO multipliziert mit der empfohlenen Dosis | | |
Körperoberfläche (KO) in m² | Monotherapie Non- Hodgkin-Lymphome, die nicht oder nur kurz auf eine vorhergehende Behandlung mit Rituximab angesprochen haben: 120 mg/m² | Gesamtvolumen, welches auf 500 ml verdünnt werden muss [100 mg/ml]) | Anzahl erforderlicher Durchstechflaschen (Dstfl.) |
| mg | ml | |
1,6 | 192 | 1,9 | 1 Dstfl. mit 200 mg |
1,7 | 204 | 2,0 | 1 Dstfl. mit 200 mg |
1,8 | 216 | 2,2 | 1 Dstfl. mit 200 mg + 1 Dstfl. mit 50 mg |
1,9 | 228 | 2,3 | 1 Dstfl. mit 200 mg + 1 Dstfl. mit 50 mg |
2 | 240 | 2,4 | 1 Dstfl. mit 200 mg + 1 Dstfl. mit 50 mg |
1,8 | 216-270 | 2,2-2,7 | 1 Dstfl. mit 200 mg + 1 Dstfl. mit 50 mg - 1 Dstfl. mit 200 mg + 1 Dstfl. mit 100 mg |
1,9 | 228-285 | 2,3-2,9 | 1 Dstfl. mit 200 mg + 1 Dstfl. mit 50 mg - 1 Dstfl. mit 200 mg + 1 Dstfl. mit 100 mg |
2 | 240-300 | 2,4-3,0 | 1 Dstfl. mit 200 mg + 1 Dstfl. mit 50 mg - 1 Dstfl. mit 200 mg + 1 Dstfl. mit 100 mg |
Verabreichung
Die Lösung wird als intravenöse Infusion über 30 – 60 Minuten verabreicht. Nur zur einmaligen Anwendung.
Da kein antimikrobielles Konservierungsmittel enthalten ist, muss die Verdünnung unter vollständig aseptischen Bedingungen durchgeführt werden. Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Eine versehentliche Injektion in das Gewebe außerhalb der Blutgefäße (extravasale Injektion) muss sofort abgebrochen werden. Nach kurzem Aufziehen sollte die Nadel entfernt werden. Danach sollte die betroffene Gewebestelle gekühlt und der Arm hoch gelagert werden. Zusätzliche Behandlungsmaßnahmen wie zum Beispiel die Gabe von Kortikosteroiden zeigen keinen eindeutigen Nutzen (siehe Abschnitt 4).