Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Mögliche Nebenwirkungen
Die Aufzählung der folgenden unerwünschten Wirkungen umfasst alle bekannt gewordenen Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Naproxen, auch solche unter hoch dosierter Langzeittherapie bei Rheumapatienten.
Die Häufigkeitsangaben, die über sehr seltene Meldungen hinausgehen, beziehen sich auf die kurzzeitige Anwendung bis zu Tagesdosen von maximal 750 mg Naproxen für orale Darreichungsformen (3 Filmtabletten Aleve entsprechen 660 mg Naproxen- Natrium).
Bei den folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und von Patient zu Patient unterschiedlich sind.
Naproxen verursacht eine vorübergehende dosisabhängige Verlängerung der Blutungszeit.
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Magen/Zwölffingerdarm-Geschwüre (peptische Ulzera), Perforationen (Durchbrüche) oder Blutungen, manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (s. Abschnitt 2). Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbe- schwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Bluterbrechen, ulzerative Stomatitis und Verschlimmerung einer Colitis ulzerosa und eines Morbus Crohn (s. Abschnitt 2) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Magenschleimhautentzündung beobachtet.
Insbesondere das Risiko für das Auftreten von Magen-Darm-Blutungen ist abhängig vom Dosisbereich und der Anwendungsdauer.
Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR- Behandlung berichtet.
Arzneimittel wie Aleve sind möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für Herzanfälle („Herzinfarkt“) oder Schlaganfälle verbunden.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen) wurde unter der Anwendung von Naproxen die Symptomatik einer Hirnhautentzündung (aseptischen Meningitis) wie starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Nackensteifigkeit oder Bewusstseinstrübung beobachtet. Ein erhöhtes Risiko scheint für Patienten zu bestehen, die bereits an bestimmten Autoimmunerkrankungen (systemischer Lupus erythematodes, Mischkollagenosen) leiden.
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen) ist im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung bestimmter entzündungshemmender Arzneimittel (NSAR, zu diesen gehört auch Aleve), eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) beschrieben worden. Wenn während der Anwendung von Aleve Zeichen einer Infektion (z. B. Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerz, Fieber) neu auftreten oder sich verschlimmern, sollte unverzüglich der Arzt zu Rate gezogen werden.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Störungen der Blutbildung: Leukopenie (Verminderung der weißen Blutkörperchen), Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen), Panzytopenie (Verminderung der Blutzellen aller Systeme), Agranulozytose (Verminderung der Granulozyten), Störung der Knochemarksfunktion, die eine Verminderung aller Blutzellen zur Folge hat (aplastische Anämie), vorzeitiger Zerfall der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie); Erhöhung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie).
Erste Symptome können sein: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen. Bei der Langzeittherapie sollte das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen) Anaphylaxie/anaphylaktische Reaktionen. Anzeichen hierfür können sein: Gesichts-, Zungen- und Kehlkopfödeme, Atemnot, beschleunigter Herzschlag, Blutdruckabfall bis hin zum tödlichen Schock.
Bei Auftreten dieser Symptome, die schon bei Erstanwendungen auftreten können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Erregung, Reizbarkeit, Müdigkeit
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Depressionen, Traumabnormitäten, Konzentrationsunfähigkeit.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen) Kopfschmerzen, Schwindel, Ohnmachtsgefühl. Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen) Benommenheit, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit.
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
nicht durch Erreger verursachte Hirnhautentzündung (aseptische Meningitis), Gedächtnis- /Denkstörung (kognitive Dysfunktion), Krampfanfälle (Konvulsion).
Augenerkrankungen
Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen) Sehstörungen.
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Hornhauttrübungen, Entzündung des Sehnervs (Papillitis), Wasseransammlung um den Sehnerv (Papillenödem), Entzündung des hinter dem Augapfel liegenden Teil des Sehnervs (retrobulbäre optische Neuritis).
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Selten: (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen) Schwindel (Vertigo).
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen) Beeinträchtigung des Hörens, Ohrgeräusche (Tinnitus), Hörstörungen.
Herzerkrankungen
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
kongestive Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), Bluthochdruck, Lungenödem, Herzklopfen.
Gefäßerkrankungen
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Entzündliche Erkrankungen der Blutgefäße (Vaskulitis).
Erkrankungen der Atemwege
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Atemnot, Asthmaanfälle, eosinophile Pneumonitis.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
Magen-Darm-Beschwerden wie Dyspepsie, Übelkeit, Sodbrennen, Magenschmerzen. Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Verstopfung (Obstipation), Durchfall (Diarrhoe), Erbrechen, Geschwüre des Magen- Darmtrakts (gastrointestinale Ulzera), unter Umständen mit Blutungen, Erbrechen von Blut (Hämatemesis), blutigem Stuhl (Melaena) und Durchbruch.
Selten: (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen) Magen-Darm-Blutungen.
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis), der Speiseröhre (Ösophagitis), der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) oder des Dickdarms (Colitis); Geschwüre im Mund / Darm (aphtöse / intestinale Ulzera).
Sollten stärkere Schmerzen im Oberbauch, Bluterbrechen, Blut im Stuhl und/oder eine Schwarzfärbung des Stuhls auftreten, so müssen Sie Aleve absetzen und sofort den Arzt informieren.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Leberschäden, Hepatitis (einschließlich Todesfälle) und Gelbsucht.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag, Juckreiz, Rötung, flächenhafte Blutungen (Ekchymosen), Nesselsucht, akut auftretende Schwellungen von Gesicht, Zunge und Kehlkopf (angioneurotisches Ödem).
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Haarausfall (Alopezie), meist reversibel; Schwitzen; Lichtempfindlichkeit bis hin zu Lichtüberempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Porphyria cutanea tarda „Pseudoporphyrie“); Pustelbildung, Erythema exsudativum multiforme, fixes Arzneimittelexanthem); schwere Hautreaktionen mit Blasenbildung (einschließlich Stevens- Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse/Lyell-Syndrom); entzündliche Hautreaktionen (z. B. Lichen ruber planus, Erythema nodosum); systemischer Lupus Erythematosus; Porphyrie; Epidermolysis bullosa.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen) Nierenschäden.
Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Verminderung der Harnausscheidung; Wasseransammlung im Körper (Ausbildung von Ödemen, z. B. periphere Ödeme).
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Erkrankung der Nieren z. B. durch Viren und Arzneimittel (interstitielle Nephritis), renale papilläre Nekrose, Wasseransammlung im Körper und starke Eiweißausscheidung im Harn (nephrotisches Syndrom), Erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut (Hyperurikämie), Nierenversagen, Ausscheidung von Blut bzw. Eiweiß im Urin (Hämaturie, Proteinurie). Verminderung der Harnausscheidung, Ansammlung von Wasser im Körper (Ödeme) sowie allgemeines Unwohlsein können Ausdruck einer Nierenerkrankung bis hin zum Nierenversagen sein.
Sollten die genannten Symptome auftreten oder sich verschlimmern, so müssen Sie Aleve absetzen und sofort Kontakt mit Ihrem Arzt aufnehmen.
Die Nierenfunktion sollte bei längerer Anwendung regelmäßig kontrolliert werden.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
periphere Ödeme, insbesondere bei Patienten mit Hypertonie oder Niereninsuffizienz, Fieber, Schüttelfrost.
Untersuchungen
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Erhöhung des Kreatinins im Serum, Leberfunktionsstörungen, Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut (Hyperkaliämie).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg- Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http//www.bfarm.de
anzeigen.
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