Einnahme von Aktren Naproxen zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einneh- men/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die gleichzeitige Anwendung von Aktren Naproxen und Digoxin (Mittel zur Stärkung der Herzkraft), Phenytoin (Mittel zur Behandlung von Krampfanfällen) oder Lithium (Mittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen) kann die Konzentration dieser Arzneimittel im Blut erhöhen und somit auch deren Nebenwirkungen verstärken. Eine Kontrolle der Serum-Digoxin-, der -Phenytoin- und der -Lithium-Spiegel ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung (maximal über 4 Tage) in der Regel nicht erforderlich.
Aktren Naproxen kann die Wirkung von entwässernden und blutdrucksenkenden Arzneimitteln (Diuretika und Antihypertensiva) abschwächen.
Acetylsalicylsäure, um Blutgerinnsel zu verhindern
Aktren Naproxen kann die Wirkung von niedrig-dosierter Acetylsalicylsäure abschwächen. Sie sollten vor der Einnahme von Aktren Naproxen Ihren Arzt befragen, falls Sie Acetylsalicylsäure zur Prophylaxe von Herzinfarkt oder Schlaganfall einnehmen.
Aktren Naproxen kann die Wirkung von ACE-Hemmern (Mittel zur Behandlung von Herzschwäche und Bluthochdruck) abschwächen. Bei gleichzeitiger Anwendung kann weiterhin das Risiko für das Auftreten einer Nierenfunktionsstörung erhöht sein.
Die gleichzeitige Gabe von Aktren Naproxen und kaliumsparenden Entwässerungsmitteln (bestimmte Diuretika) kann zu einer Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut führen.
Die gleichzeitige Verabreichung von Aktren Naproxen mit anderen entzündungs- und schmerzhemmenden Mitteln aus der Gruppe der NSAR oder mit Glukokortikoiden erhöht das Risiko für Magen-Darm-Geschwüre oder Blutungen.
Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure und bestimmte Antidepressiva (selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer/SSRI) können das Risiko für Magen-Darm- Blutungen erhöhen.
Die Gabe von Aktren Naproxen innerhalb von 24 Stunden vor oder nach Gabe von Methotrexat kann zu einer erhöhten Blutkonzentration von Methotrexat und damit zu einer Zunahme seiner unerwünschten Wirkungen führen.
Bestimmte NSAR, wie Naproxen, können die nierenschädigende Wirkung von Ciclosporin (Mittel, das zur Verhinderung von Transplantatabstoßungen, aber auch in der Rheuma- behandlung eingesetzt wird) verstärken.
NSAR können die Wirkung von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln wie Warfarin verstärken.
Einnahme von Aktren Naproxen zusammen mit Nahrungsmitteln und Alkohol
Während der Anwendung von Aktren Naproxen sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.
Bei gleichzeitiger Einnahme mit Nahrungsmitteln kann die Aufnahme von Aktren Naproxen geringfügig verzögert werden.
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Mögliche Nebenwirkungen
Die Aufzählung der folgenden unerwünschten Wirkungen umfasst alle bekannt gewordenen Nebenwirkungen unter der Behandlung mit Naproxen, auch solche unter hoch dosierter Langzeittherapie bei Rheumapatienten.
Die Häufigkeitsangaben, die über sehr seltene Meldungen hinausgehen, beziehen sich auf die kurzzeitige Anwendung bis zu Tagesdosen von maximal 750 mg Naproxen für orale Darreichungsformen (3 Filmtabletten Aktren Naproxen entsprechen 660 mg Naproxen-Natrium).
Bei den folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und von Patient zu Patient unterschiedlich sind.
Naproxen verursacht eine vorübergehende dosisabhängige Verlängerung der Blutungszeit.
Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Magen/Zwölffingerdarm-Geschwüre (peptische Ulzera), Perforationen (Durchbrüche) oder Blutungen, manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (s. Abschnitt 2). Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbe- schwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Bluterbrechen, ulzerative Stomatitis und Verschlimmerung einer Colitis ulzerosa und eines Morbus Crohn (s. Abschnitt 2) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Magenschleimhautentzündung beobachtet.
Insbesondere das Risiko für das Auftreten von Magen-Darm-Blutungen ist abhängig vom Dosisbereich und der Anwendungsdauer.
Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR- Behandlung berichtet.
Arzneimittel wie Aktren Naproxen sind möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für Herzanfälle („Herzinfarkt“) oder Schlaganfälle verbunden.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen) wurde unter der Anwendung von Naproxen die Symptomatik einer Hirnhautentzündung (aseptischen Meningitis) wie starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Nackensteifigkeit oder Bewusstseinstrübung beobachtet. Ein erhöhtes Risiko scheint für Patienten zu bestehen, die bereits an bestimmten Autoimmunerkrankungen (systemischer Lupus erythematodes, Mischkollagenosen) leiden.
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen) ist im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung bestimmter entzündungshemmender Arzneimittel (NSAR, zu diesen gehört auch Aktren Naproxen), eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) beschrieben worden.
Wenn während der Anwendung von Aktren Naproxen Zeichen einer Infektion (z. B. Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerz, Fieber) neu auftreten oder sich verschlimmern, sollte unverzüglich der Arzt zu Rate gezogen werden.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Störungen der Blutbildung: Leukopenie (Verminderung der weißen Blutkörperchen), Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen), Panzytopenie (Verminderung der Blutzellen aller Systeme), Agranulozytose (Verminderung der Granulozyten), Störung der Knochemarksfunktion, die eine Verminderung aller Blutzellen zur Folge hat (aplastische Anämie), vorzeitiger Zerfall der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie); Erhöhung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie).
Erste Symptome können sein: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im Mund, grippeartige Beschwerden, starke Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen. Bei der Langzeittherapie sollte das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen) Anaphylaxie/anaphylaktische Reaktionen. Anzeichen hierfür können sein: Gesichts-, Zungen- und Kehlkopfödeme, Atemnot, beschleunigter Herzschlag, Blutdruckabfall bis hin zum tödlichen Schock.
Bei Auftreten dieser Symptome, die schon bei Erstanwendungen auftreten können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Erregung, Reizbarkeit, Müdigkeit
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Depressionen, Traumabnormitäten, Konzentrationsunfähigkeit.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen) Kopfschmerzen, Schwindel, Ohnmachtsgefühl. Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen) Benommenheit, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit.
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
nicht durch Erreger verursachte Hirnhautentzündung (aseptische Meningitis), Gedächtnis- /Denkstörung (kognitive Dysfunktion), Krampfanfälle (Konvulsion).
Augenerkrankungen
Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen) Sehstörungen.
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Hornhauttrübungen, Entzündung des Sehnervs (Papillitis), Wasseransammlung um den Sehnerv (Papillenödem), Entzündung des hinter dem Augapfel liegenden Teil des Sehnervs (retrobulbäre optische Neuritis).
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Selten: (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen) Schwindel (Vertigo).
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen) Beeinträchtigung des Hörens, Ohrgeräusche (Tinnitus), Hörstörungen.
Herzerkrankungen
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
kongestive Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), Bluthochdruck, Lungenödem, Herzklopfen.
Gefäßerkrankungen
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Entzündliche Erkrankungen der Blutgefäße (Vaskulitis).
Erkrankungen der Atemwege
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Atemnot, Asthmaanfälle, eosinophile Pneumonitis.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
Magen-Darm-Beschwerden wie Dyspepsie, Übelkeit, Sodbrennen, Magenschmerzen. Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Verstopfung (Obstipation), Durchfall (Diarrhoe), Erbrechen, Geschwüre des Magen- Darmtrakts (gastrointestinale Ulzera), unter Umständen mit Blutungen, Erbrechen von Blut (Hämatemesis), blutigem Stuhl (Melaena) und Durchbruch.
Selten: (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen) Magen-Darm-Blutungen.
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis), der Speiseröhre (Ösophagitis), der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) oder des Dickdarms (Colitis); Geschwüre im Mund / Darm (aphtöse / intestinale Ulzera).
Sollten stärkere Schmerzen im Oberbauch, Bluterbrechen, Blut im Stuhl und/oder eine Schwarzfärbung des Stuhls auftreten, so müssen Sie Aktren Naproxen absetzen und sofort den Arzt informieren.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Leberschäden, Hepatitis (einschließlich Todesfälle) und Gelbsucht.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag, Juckreiz, Rötung, flächenhafte Blutungen (Ekchymosen), Nesselsucht, akut auftretende Schwellungen von Gesicht, Zunge und Kehlkopf (angioneurotisches Ödem).
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Haarausfall (Alopezie), meist reversibel; Schwitzen; Lichtempfindlichkeit bis hin zu Lichtüberempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Porphyria cutanea tarda „Pseudoporphyrie“); Pustelbildung, Erythema exsudativum multiforme, fixes Arzneimittelexanthem); schwere Hautreaktionen mit Blasenbildung (einschließlich Stevens- Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse/Lyell-Syndrom); entzündliche Hautreaktionen (z.B. Lichen ruber planus, Erythema nodosum); systemischer Lupus Erythematosus; Porphyrie; Epidermolysis bullosa.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen) Nierenschäden.
Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Verminderung der Harnausscheidung; Wasseransammlung im Körper (Ausbildung von Ödemen, z.B. periphere Ödeme).
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Erkrankung der Nieren z.B. durch Viren und Arzneimittel (interstitielle Nephritis), renale papilläre Nekrose, Wasseransammlung im Körper und starke Eiweißausscheidung im Harn (nephrotisches Syndrom), Erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut (Hyperurikämie), Nierenversagen, Ausscheidung von Blut bzw. Eiweiß im Urin (Hämaturie, Proteinurie).
Verminderung der Harnausscheidung, Ansammlung von Wasser im Körper (Ödeme) sowie allgemeines Unwohlsein können Ausdruck einer Nierenerkrankung bis hin zum Nierenversagen sein.
Sollten die genannten Symptome auftreten oder sich verschlimmern, so müssen Sie Aktren Naproxen absetzen und sofort Kontakt mit Ihrem Arzt aufnehmen.
Die Nierenfunktion sollte bei längerer Anwendung regelmäßig kontrolliert werden.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Gelegentlich: (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
periphere Ödeme, insbesondere bei Patienten mit Hypertonie oder Niereninsuffizienz, Fieber, Schüttelfrost.
Untersuchungen
Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
Erhöhung des Kreatinins im Serum, Leberfunktionsstörungen, Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut (Hyperkaliämie).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg- Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: http//www.bfarm.de
anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.