Alendronsäure Heumann 70 mg darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Alendronsäure, anderen Bisphosphonaten oder einem der sonstigen Bestandteile von Alendronsäure Heumann 70 mg sind
- wenn sich bei Ihnen die Speiseröhrenentleerung verzögert, z. B. wegen einer Anomalie der Speiseröhre oder einer hochgradigen Speiseröhrenverengung, oder wegen einer fehlenden Erschlaffung der Speiseröhrenmuskulatur
- wenn Sie nicht in der Lage sind, mindestens 30 Minuten zu stehen oder aufrecht zu sitzen
- wenn Sie unter einem Calciummangel leiden.
Siehe auch unter ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Alendronsäure Heumann 70 mg ist erforderlich?.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Alendronsäure Heumann 70 mg ist erforderlich
Alendronsäure Heumann 70 mg kann örtliche Reizungen der Schleimhäute im oberen Magen-Darm-Trakt verursachen. Wegen des Risikos einer Verschlechterung der zugrunde liegenden Erkrankung ist bei der Einnahme von Alendronsäure Heumann 70 mg von Patienten mit aktiven Erkrankungen im oberen Magen-Darm-Trakt wie Schluckstörungen (Dysphagie), Speiseröhrenerkrankung, Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis), Entzündung des Zwölffingerdarms (Duodenitis) oder Geschwüren (Ulzera) sowie mit einer kürzlich (im letzten Jahr) schweren Magen-Darm-Erkrankung wie Magengeschwür, aktiver Magen-Darm-Blutung oder einer Operation im oberen Magen-Darm-Trakt, außer bei einer Pylorusplastik, Vorsicht geboten (siehe unter ?Alendronsäure Heumann 70 mg darf nicht eingenommen werden?).
Bei mit Alendronsäure Heumann 70 mg behandelten Patienten wurden Nebenwirkungen an der Speiseröhre (teilweise schwer und eine stationäre Behandlung erfordernd) wie Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis), Speiseröhrengeschwüre (Ösophagusulzera) oder Ösophaguserosionen, in seltenen Fällen gefolgt von einer hochgradigen Speiseröhrenverengung (Ösophagusstriktur), angegeben. Wenn Sie bei der Einnahme von Alendronsäure Heumann 70 mg Anzeichen einer Speiseröhrenreizung wie Schluckstörungen, Schmerzen beim Schlucken, Schmerzen hinter dem Brustbein oder neu aufgetretenes/sich verschlimmerndes Sodbrennen bemerken, setzen Sie Alendronsäure Heumann 70 mg ab und suchen Sie umgehend Ihren Arzt auf.
Das Risiko schwerer Nebenwirkungen an der Speiseröhre ist offenbar höher bei Patienten, die Alendronsäure Heumann 70 mg nicht korrekt einnehmen und/oder nach Auftreten von Symptomen einer Speiseröhrenreizung weiter einnehmen. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie die unter ?Art der Anwendung? gemachten Angaben verstehen und sich daran halten. Das Risiko von Ösophagusproblemen kann ansteigen, wenn Sie sich nicht an diese Anweisungen halten.
Während in umfangreichen klinischen Studien kein erhöhtes Risiko beobachtet wurde, wurden nach der Markteinführung seltene Fälle von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren angegeben, von denen einige schwer waren und mit Komplikationen einhergingen. Ein ursächlicher Zusammenhang kann nicht ausgeschlossen werden (siehe unter 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich?).
Die Patienten sollten angewiesen werden, dass sie beim Versäumnis der Einnahme der wöchentlichen Dosis Alendronsäure Heumann 70 mg die Tablette am nächsten Morgen einnehmen sollen, nachdem sie ihr Versäumnis bemerkt haben. Sie sollen keine zwei Tabletten am selben Tag einnehmen, sondern die Einnahme von einer Tablette pro Woche planmäßig am dafür vorgesehenen Wochentag weiterführen.
Alendronsäure Heumann 70 mg wird für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) unter 35 ml/min nicht empfohlen (siehe unter ?Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis?).
Andere Ursachen für eine Osteoporose, neben Östrogenmangel und Alter, sollten berücksichtigt werden.
Ein Calciummangel (Hypokalzämie) muss vor Beginn der Behandlung mit Alendronsäure Heumann 70 mg korrigiert werden (siehe unter ?Alendronsäure Heumann 70 mg darf nicht eingenommen werden?). Andere Erkrankungen des Mineralstoffwechsels (wie Vitamin-D-Mangel und Hypoparathyroidismus [verminderte oder fehlende Produktion von Parathormon]) sollten ebenfalls vor Beginn einer Behandlung mit Alendronsäure Heumann 70 mg effektiv behandelt werden. Bei Patienten mit solchen Erkrankungen sollten während der Behandlung mit Alendronsäure Heumann 70 mg die Serumcalciumspiegel überwacht und auf Symptome einer Hypokalzämie geachtet werden. Ihr Arzt wird die nötigen Kontrolluntersuchungen durchführen und Sie entsprechend den Befunden behandeln.
Wegen der positiven Auswirkungen von Alendronsäure Heumann 70 mg auf die Zunahme der Knochenmineralisation kann es zu Abnahmen von Serumcalcium und
-phosphat kommen. Diese Abnahmen sind gewöhnlich geringfügig und asymptomatisch. In seltenen Fällen wurde jedoch eine symptomatische Abnahme des Calciumspiegels im Blut angegeben, die gelegentlich schwer war und häufig bei Patienten mit bereits vorliegenden Erkrankungen auftrat (z. B. Hypoparathyroidismus, Vitamin-D-Mangel und Calciummalabsorption). Eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D muss daher bei Patienten unter einer Glukokortikoid-Therapie unbedingt sichergestellt werden.
Bei Krebspatienten, die intravenös verabreichte Bisphosphonate erhalten haben, wurden Kieferknochennekrosen (absterbendes Gewebe im Bereich des Kieferknochens) berichtet. Dies war im Allgemeinen nach Zähneziehen oder lokalen Infektionen (einschließlich einer Knochenmarkeiterung) der Fall. Viele der Patienten erhielten auch eine Chemotherapie und Kortikosteroide. Bei Patienten mit Osteoporose, die orale Bisphosphonate erhielten, wurden ebenfalls Kieferknochennekrosen berichtet.
Vor einer Behandlung mit Bisphosphonaten sollte bei Patienten mit begleitenden Risikofaktoren (z. B. Krebs, Chemotherapie, Strahlentherapie, Behandlung mit Kortikosteroiden, mangelhafter Mundhygiene) eine zahnärztliche Untersuchung mit geeigneten Vorsorgemaßnahmen erwogen werden.
Vermeiden Sie nach Möglichkeit während der Behandlung zahnärztliche Eingriffe. Bei Patienten, die während der Behandlung mit Bisphosphonaten eine Kieferknochennekrose entwickeln, könnte ein zahnärztlicher Eingriff den Zustand verschlimmern. Für Patienten, die zahnärztliche Maßnahmen benötigen, liegen keine Daten vor, aus denen hervorgeht, ob eine Unterbrechung der Bisphosphonat-Therapie das Risiko von Kieferknochennekrosen reduziert.
Kinder
Alendronsäure Heumann 70 mg ist nicht für die Anwendung bei Kindern zu empfehlen, da Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Altersgruppe nicht nachgewiesen wurden.
Ältere Menschen
In klinischen Studien bestand kein altersbedingter Unterschied im Hinblick auf das Wirksamkeits- oder Sicherheitsprofil von Alendronsäure Heumann 70 mg. Deshalb ist bei älteren Patienten eine Dosisanpassung nicht notwendig.
Schwangerschaft und Stillzeit
Über die Anwendung von Alendronsäure Heumann 70 mg bei schwangeren Frauen liegen keine ausreichenden Daten vor. In Tierstudien wurden bei hohen Dosen Wirkungen auf die Knochenbildung beim Fetus beobachtet. Im Hinblick auf die Indikation soll Alendronsäure Heumann 70 mg während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Es ist nicht bekannt, ob Alendronsäure beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Im Hinblick auf die Indikation soll Alendronsäure Heumann 70 mg von stillenden Frauen nicht angewendet werden.
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Alendronsäure Heumann 70 mg
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Alendronsäure Heumann 70 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.