Oramorph dient ausschliesslich zur Schmerzunterdrückung und führt nicht zu einer Beseitigung der den Schmerzzuständen zugrunde liegenden Ursachen. Oramorph darf nur dann eingenommen werden, wenn es der Arzt bzw. die Ärztin verschreibt. Eine spätere Weiterverwendung aus anderen Gründen oder die Einnahme durch andere Menschen mit Schmerzen muss unterbleiben.
Bei Überempfindlichkeit gegenüber Morphin oder einem der Inhaltsstoffe darf Oramorph nicht verwendet werden. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird immer wieder neu beurteilen, ob Sie Oramorph einnehmen dürfen, da es Situationen gibt, bei denen Oramorph nicht angewendet werden darf, wie z.B. bei Kindern unter 1 Jahr, bei gewissen akuten Baucherkrankungen (z.B. Darmverschluss, Bauchentzündungen), bei schweren Lungenleiden und/oder bei Asthmaanfall, bei akuten Lebererkrankungen, bei Gehirnverletzungen, bei Epilepsie und Alkoholismus sowie bei gleichzeitiger Verwendung von Arzneimitteln aus der Reihe der Monoaminooxidase-Hemmern (gewisse Mittel gegen Depressionen) oder innert 2 Wochen nach Beendigung derer Einnahme (konsultieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin!).
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin kennt eine Reihe von Situationen, in denen spezielle Vorsicht nötig ist z.B. bei Atemschwierigkeiten, bei Nieren- und Gallenkoliken, bei Vergrösserung der Prostata (Vorsteherdrüse), bei nicht behandelten Schilddrüsenerkrankungen (Unter- und Überfunktion), bei gewissen Leber- und Nierenleiden, bei Kreislaufversagen (Schock), bei ungenügender Leistung der Nebennierenrinden, bei schwerer Neigung zur Verstopfung (gewisse Darmentzündungen und Darmeinengungen), bei älteren Personen.
Die Einnahme von Morphin muss immer wieder überprüft werden, da sich eine Gewöhnung oder eine Abhängigkeit entwickeln kann.
Eine Gewöhnung tritt evtl. nach 2?3 Wochen auf, und es werden evtl. höhere Dosierungen benötigt. Eine Abhängigkeit kann sich nach 1?2 Wochen regelmässiger Einnahme entwickeln. Wenn Sie dann mehrere Stunden kein Morphin eingenommen haben, fühlen Sie sich über 1?4 Tage zunehmend krank (vor allem Schwächegefühl, Tränen, laufende Nase, Unruhe, Angst, Zittern, Übelkeit und Bauchbeschwerden). Diese Symptome klingen dann wieder ab. Deshalb sollten Sie Oramorph nicht plötzlich absetzen, sondern nach Besprechung mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin die Dosis langsam reduzieren.
Oramorph kann die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Das gilt in verstärktem Masse im Zusammenwirken mit Alkohol.
Viele Arzneimittel, besonders solche, die auf das Gehirn wirken und evtl. müde machen (z.B. Arzneimittel bei Depressionen, Schlafmittel, auch Alkohol) aber auch Muskel erschlaffende Arzneimittel können die Nebenwirkungen von Oramorph verstärken. Deshalb muss der Arzt bzw. die Ärztin immer über alle Arzneimittel informiert sein, die Sie einnehmen. Zusätzlichen Alkohol sollten Sie vermeiden oder vorher Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin befragen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Während der Schwangerschaft darf das Arzneimittel nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist eindeutig erforderlich (die Umstände sollten angegeben werden). Bitte teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen. Während der Behandlung mit Oramorph dürfen Sie nicht stillen.