Folgende Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Hypurin Porcine auftreten:
Hypoglykämie (Unterzuckerung)
Die wichtigste, plötzlich eintretende und gesundheitsgefährdende Nebenwirkung einer Insulinbehandlung ist die Unterzuckerung (Hypoglykämie).
Eine Hypoglykämie kann insbesondere aus folgenden Gründen auftreten:
1. Bei Ausfallen oder deutlicher Verspätung einer Mahlzeit, oder bei geringerer Nahrungsaufnahme als in der Diätvorschrift vorgesehen ist.
2. Bei erhöhter körperlicher Aktivität.
3. Bei zu hoher Insulindosis.
Eine unbehandelte Hypoglykämie kann zu Bewusstlosigkeit, Koma oder Tod führen.
Folgende Anzeichen weisen auf eine Hypoglykämie hin:
Schwitzen, Hungergefühl, Zittern (sogenannte vegetative Warnsymptome, die durch die Gegenreaktion des Körpers auf die Unterzuckerung entstehen), Herzklopfen, Kopfschmerzen, sowie Konzentrationsstörungen, auffälliges Verhalten und Bewusstseinsstörungen (Reizbarkeit, Aggressivität, Verwirrtheit, Benommenheit) und Koordinations-, Seh- oder Sprachstörungen.
Nehmen Sie immer Glukosetabletten (Traubenzucker) oder Würfelzucker mit, wohin Sie auch gehen. Bei den ersten Warnzeichen nehmen Sie 2?3 Glukosetabletten oder Würfelzucker. Sie sollten sich fast unmittelbar danach besser fühlen, ist dies nicht innerhalb von 10 Minuten der Fall, nehmen Sie erneut Glukose oder Zucker zu sich. Wenn nicht gleich wieder eine Mahlzeit fällig ist, sollten Sie nach der rasch wirkenden Zuckereinnahme eine ein wenig länger wirkende Kohlehydrat-Portion wie ein Sandwich oder Kekse zu sich nehmen. Tritt eine Hypoglykämie kurz vor der nächsten Mahlzeit auf, behandeln Sie sie und nehmen Sie Ihre Mahlzeit anschliessend so rasch wie möglich ein.
Tragen Sie Ihren Diabetikerausweis immer bei sich. Es ist auch wichtig, dass Ihre Nächsten und Arbeitskollegen wissen, dass Sie Diabetiker sind und Insulin benötigen, so dass auch sie eine Krise erkennen und wissen wie sie Ihnen helfen können.
Abgeschwächte, veränderte Warnzeichen der Hypoglykämie
Nach einer Anpassung der Insulindosis durch den Arzt oder die Ärztin, aber auch bei lange bestehender Zuckerkrankheit und bei einem Wechsel des Insulinpräparates besteht das Risiko, dass Sie die Warnzeichen einer Hypoglykämie (wie Schwäche, Herzklopfen, Schwitzen oder Angstgefühle) nicht wie üblich wahrnehmen.
Eine Hypoglykämie kann sich dann auch primär und überraschend durch Konzentrationsstörungen oder eine Bewusstseinsstörung anzeigen. so dass Sie nicht früh genug mit Einnahme von Zucker darauf reagieren können.
Das ist besonders wichtig, wenn Sie Auto fahren. Achten Sie selbst auf solche veränderten Anzeichen und weisen Sie Ihre Umgebung darauf hin. Die Umstellung auf ein anderes Insulinpräparat soll nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle und nach entsprechender Instruktion erfolgen. Auch Dosis und Zeitpunkt der Injektion sollen nur nach Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin und auf seine Anweisung erfolgen.
Überhöhter Blutzucker (Hyperglykämie)
kann bei Nichtbehandeln zum diabetischen Koma und zum Tod führen. Als Ursache kommen in Frage: Diätfehler, Auslassen oder Verringern von Insulininjektionen oder erhöhter Insulinbedarf wegen Krankheit oder Infektion.
Das diabetische Koma entwickelt sich langsam über Stunden bis zu einem Tag. Nehmen Sie beim Auftreten von ersten Anzeichen (Durst, grosse Urinmengen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, trockene Haut, schnelle und tiefe Atmung sowie hohe Glucose- und Acetonwerte im Urin) sofort Kontakt mit Ihrem Arzt oder Ärztin auf.
Andere Nebenwirkungen: häufig kann es zu Überempfindlichkeit auch auf die Hilfsstoffe (Protamin, Konservierungsstoffe) kommen. Die Überempfindlichkeit kann sich als leichte Hautrötung äussern. Bei starken Rötungen, die mit Juckreiz und Quaddelbildung (helle Hautschwellungen bei der Injektionsstelle) einhergehen und sich schnell über die Injektionsstelle ausdehnen, verständigen Sie sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Wird Insulin zu häufig in dieselbe Hautstelle gespritzt, kann sich das darunter liegende Fettgewebe verändern (sog. Lipodystrophie). Ein Wechsel der Einstichstelle bei jeder Injektion kann helfen, diese Veränderungen zu vermeiden.
Zu Beginn der Behandlung kann es an der Injektionsstelle zu Wasseransammlungen im Gewebe oder zu einer veränderten Sehschärfe kommen. Diese Nebenwirkungen gehen im weiteren Behandlungsverlauf meist von selbst wieder zurück.